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Mein Manifest

von MoritzD, 04.03.2011 - 21:42 – Meinung

Angelehnt an Kelly Digges' "Timmy Manifesto", schreibe ich mal, was ich mir beim Deckbau überlege. Der Text soll zur Reflektion und zur Diskussion anregen. Wo passend, habe ich Decklisten verlinkt, die ich für sehr gelungen halten und die den jeweiligen Punkt unterstreichen.

Ich bin ein Diversitätsspieler (wie im Timmy Manifesto beschrieben). Nur die absoluten Schlüsselkarten sind viermal im Deck. Es gibt meistens so viele Karten, die so oder anders zum Thema passen, dass ich jede ein- oder zweimal spiele. Die Spielsituationen sollen sich unterscheiden und mich mental herausfordern. Ich will mir überlegen müssen, was jetzt der beste Spielzug ist, ich will den optimalen Weg zum Sieg finden. Ein Beispiel, wo das perfekt zum Ausdruck kommt, ist meine eigene Kreation "Wer braucht den Ritter des Reliquienschreins denn schon zum Angreifen...?".

Ich bin Johnny, Timmy und Spike, in dieser Reihenfolge. Ich drücke mit meinen Decks aus, dass ich mich von der breiten Masse abhebe und dass es auch anders geht, dass ich auch mal geradeaus um die Ecke denken kann. Ich spiele, um mit meinen Kollegen eine tolle Zeit und erinnerungswürdige Momente zu verbringen. (Ein Kill mit 20 Marken vom Todesbringer-Thoktar (Deathbringer Thoctar), der jedoch die zwei Ritter des Reliquienschreins (Knight of the Reliquary) nicht hätte töten können, da diese 21/21 waren) Sobald ich die Karten in die Hand nehme, übernimmt der Spike in mir. Von da an geht es mir um Optimierung des Spiels, beim Deckbau optimiere ich anderes: Beim Deckbau will ich so viele Synergien wie möglich ins Deck packen, beim Spielen geht es mir um rohe Spielstärke.

Ich baue Decks abseits der bekannten Pfade. Siegelverzierter Hauptmann (Sigil Captain) braucht keine Tokens, Domain lässt sich mit Landfall hervorragend kombinieren. Ich mache nichts komplett neues: Ich verwende Graft, doch ich mache kein reines Deck darum, ich kombiniere es mit Opfermöglichkeiten und Persist. Ich baue kein reines Domain-Deck, ich kombiniere mit Landfall.

Meine Decks sind hochsynergetisch, aber nicht primär Kombodecks. Eine Kombo bietet zu wenig Interaktion mit dem Gegner. Ein synergetisches Deck fordert mich beim Deckbau wie im Spiel heraus und lässt sich häufig auf unzählige verschiedene Arten bauen. Bei diesem Aspekt kann ich mich optimal einbringen. Kombos sind nicht an sich schlecht, als 1-of sind sie schon mal im Deck.

Alles ist erlaubt, solange es originell ausgeführt wird. Ich habe nichts gegen Massremoval, Landdestruction, Counterspells und die restlichen roten Tücher der Casualgemeinschaft, solange ich gegen ein originelles LD- oder Counterdeck spiele. Eine Kombo aus Erdbodengleichmacher (Realm Razer) und Kristallscherbe (Crystal Shard) mit intelligentem Stacking verärgert mich nicht. Sinkhole, Steinhagel (Stone Rain) und Tränenschauer (Rain of Tears) schon.

Slivers, Elfentribal, Goblintribal, Vampirtribal, Alarmwache (Intruder Alarm), Zeit der Verdopplung (Doubling Season) und viele mehr langweilen mich extrem. Sie bauen sich beinahe von selber, fordern den Spieler weder beim Deckbau noch beim Spielen heraus und signalisieren "ich bin wie die anderen." Ich jedoch will mich von der Masse abheben.

Ich kümmere mich nicht um Turnierformate. Ich baue keine T2-Decks, da unsere Runde sowieso ausgeglichen ist und ich im Eternal, wenn man so will, viel mehr Möglichkeiten habe. (Ok, ich baue T2-Decks, aber das sind FNM-Decks und damit von diesem Manifest ausgenommen, da bei ihnen Spielstärke zentraler ist)

Jede Karte im Deck muss sagen können, warum genau sie im Deck ist. Ein Rücksichtsloser Gelehrter (Reckless Scholar) ist mir in einem Deck mit Schwermut (Megrim) lieber als Plündernde Meermänner (Merfolk Looter), und diese Entdeckung macht mich stolz. Ich spiele keine Turnierkarten um ihrer rohen Stärke Willen. Sie sind nicht a priori verboten, doch sie geniessen keine Sonderrechte. Das führt dazu, dass ich meine Fetchies gegen 5 oder noch mehr brauchbare Karten eintausche, dank derer ich dutzende Male mehr Spass habe als mit einem popligen Fetchie. Ja, ein Krug der Erinnerungen (Memory Jar) im erwähnten Schwermut (Megrim)-Deck wäre trotzdem etwas tolles...

Ich suche nicht Karten für Decks, ich baue Decks für Karten.
Mein Gehirn dreht Saltos beim schieren Gedanken an all die Möglichkeiten, die Karte xyz bietet und die nicht ausgenutzt werden, wenn die Karte einfach nur rumliegt. Ich will den Karten eine Plattform geben. Paradebeispiel hierzu: "Der Himmel über Tibor und Lumia" von Mario Hassler.

Ich mag meinen Cube. Ich habe einen "Silverblack-Cube", der - dem Namen entsprechend - nur Commons und Uncommons enthält. Er spielt sich recht flüssig und macht Spass. Was mindestens genau so lustig ist wie damit zu spielen, ist, ihn zu bauen, zu tüfteln und zu entscheiden. Das Produkt kann sich sehen lassen, vor allem nach dem letzten grossen Update, wo 80 aus 480 Karten ersetzt wurden. Besteht übrigens Interesse an einem Artikel über meinen Cube?



Und wie siehts bei euch aus? Wo habt ihr euch wiedererkannt? Wo wart ihr nicht gleicher Meinung? Über Kritik, Lob, Zustimmung, Ablehnung, ja Diskussion allgemein würde ich mich sehr freuen.



23 Kommentare

#1Lukas Gigler    Skype kommentiert:  04.03.2011 - 22:22 Uhr

Schöner, flüssig zu lesender Artikel. Ich werde ein paar deiner Ansichten und Argumente kommentieren, kritisieren und loben :-)

Beim ersten Punkt gebe ich dir absolut Recht. Warum Karten 4-mal spielen, wenn ich gleichwertige Karten zur Verfügung habe, die das Spiel facettenreicher gestalten. Außerdem ist ein Deck in welchem alle Karten 4-mal enthalten sind viel anfälliger gegenüber Karten wie, Lähmungsnadel (Pithing Needle), Herumpfuschender Magier (Meddling Mage), Erinnerungstötung (Memoricide), Scalpelexis (Scalpelexis), uvm.
Außerdem Schadet es der Spielatmosphäre, wenn Abläufe immer und immer wieder kommen.dec
Was du mit "Johnny, Timmy, Spike" meinst bleibt mir bis auf weiteres ein Rätsel. Vielleicht bin ich ja zu blöd, jedenfalls ist dieser Absatz grundsätzlich richtig. Je "Farbenreicher" die Decks sind, desto unterhaltsamer sind die Spiele. Jedoch können auch "gewöhnliche" Decks sehr spannend und lustig zu spielen sein.
Ok du behauptest zwar, dass du nichts gegen Landzerstörung hättest, dich verärgern aber genau drei Landzerstörer. Da verstehe ich allerdings nicht, warum. Es gibt in Magic auf alles eine Antwort. Man kann auch solche Decks spannend und originell bauen. Auch deine danach angeführten Decktypen werden selten komplett gleich sein. Auch Alarmwache (Intruder Alarm) alleine macht das Deck nicht aus.
T2 ist sehr begrenzt und vergänglich, aber man kann hier gut feststellen, wer aus einem kleineren Kartenpool bessere Decks erstellen kann.
Der Vergleich mit Schwermut (Megrim) ist bescheuert. Das muss man einfach so festhalten :-P Ein Zephaliden-Makler (Cephalid Broker) ist ubrigens noch besser dafür :-)
Das mit dem Karten fürs Deck suchen ist bei mir wiederum ähnlich. Natürlich nehme ich mir hin und wieder vor, ich will ein xy-Deck bauen, aber oft stoße ich auch auf vermeintlich schwächere Karten und denke mir, da könnte man ein Deck drauf aufbauen.
Der Artikel regt im Großen und Ganzen zum Nachdenken an und ist gut Gelungen

lg

#2ShadowXD   kommentiert:  04.03.2011 - 22:29 Uhr

Mal ganz zu Anfang: Super Artikel{+}
Bin aber in dem einen oder anderen Punkt anders gestimmt. Ich finde es nicht schlimm sich an bekannte Decks zu halten und diese in ähnlicher Form zu bauen. Klar, hierbei hebt man sich nicht ab, aber hat man seinen Spaß mit dem Deck finde ich das nicht schlimm. Ich spiele Elfen und Goblins gern, auch wenn sie nur 08/15 Versionen sind. Auch in der Zeit wo in T2 noch Jund gesielt wurde habe ich mir eines zugelegt, nicht weil das Deck so großen Erfolg hatte, oder weil es so viele gespielt haben, sondern weil mir das Prinzip des Decks und die Artworks wirklich gefallen haben. Dennoch, neue Dinge auszuprobieren die noch keiner vor einem auch nur in Erwähgung gezogen hat sollte jeder Magicspieler mal versuchen. Ich habe beispielsweise ein Vampirdeck das sich Gier des Hamsterers (Hoarder's Greed) bedient. Diese Karte ist ziemlich lustig, einerseits massenhaft Kartenvorteil, andererseits weiß man vorher nie wie viel sie einem schaden kann. Dennoch lässt sie das Deck von der restlichen Blutsaugerbande abheben. Oft reicht es schon sich an ein geringeres Budget zu halten um sich von der breiten Masse abzuheben oder man kann es einfach mal mit Farbensplashes zu versuchen um etwas Abwechslung zu bekommen. Paradebeispiele sind die Decks von Barbarad. Ich meine wer hat sich schon mal überlegt ein Deck rundum Lord von Tresserhorn (Lord of Tresserhorn) zu bauen das auch noch gut funktioniert? Zum Thema Flair: Nicht jedes Deck muss auf spielstärkere Karten verzichten um den Flair zu wahren, dennoch mag ich es in Gildendecks meinen Pool lediglich auf die Edition zu beschränken wo das Deck erschienen ist. Zum Cube: Von mir aus kannst du gerne etwas darüber schreiben, ich wäre interessiert.

#3Hening    kommentiert:  05.03.2011 - 00:50 Uhr

Ich finde den Artikel auch sehr gelungen, allerdings sehe ich einige Punkte komplett anderes.
Kartenalternativen:
Wenn sie gleich gut sind finde ich es okey - Ich würde aber trozdem nie auf den Gedanken kommen Schock (Shock) über Blitzschlag (Lightning Bolt) zu spielen.
In einem Spiel würde ich mich immer aufregenden wenn mir dadurch genau der eine Schaden fehlt.
Einerseits sagst du, dass du auch die verpönnten Deckideen in Ordnung findest - Anderseits äußerst du dich abfällig über die Vertreter dieser Deckideen.

Naja vtl. sehe ich das ganze auch komplett anders, weil ich auch oft mit völlig fremden Leuten spiele.
Meine Einstellung ist nämlich eher, dass man einfach mal wirklich nach Formaten bauen sollte und auch nach deren Regeln. Da gerade T1,T1.5 und in letzter Zeit auch T2 (Mystic lässt grüßen :-P) sehr teuer sind baue ich eher nach anderen Formaten.
So spiele ich gerne Highlander,Singleton und Peasant.
Alles Formate in denen mann auch günstige Decks bauen kann und die gerade durch ihre Beschränkung zu abwechselungsreichen Deckbau anregen. Meine Decks sind übrigens zur Zeit:
Highlander : {g}Elves ( jaja Highlanderspieler werden jetzt nur lächeln ),
{w}{b}{g}-Kontrolle, dank Bann des Life und fehlender Fetch und Duals selten im Einsatz
Singleton:{r} Sligh
{s/g} die Leichenfledderer (Mischung aus Dredge,Madness und einfacher Kontrolle) mein Lieblingshaufen :-)
EDH:Horobi, die Klage des Todes (Horobi, Death's Wail) noch im Bau ;-)
Sonst noch http://magic.freizeitspieler.de/decklisten.php?aktion=beitrag_anzeigen&beitrag=rmdswldsgrrkdlldck&bereich=deckskombos&suche=arme%20des%20waldes%20garruk&seite=1
oder andere Decks, welche noch im Bau sind ;-)

Naja ich schweife ab - Ich finde den Text gut, da er gerade zum Ausprobieren andere Idenen anregt. Auch wenn ich einige Unterpunkte nicht unterstüzen kann.

#4ShadowXD   kommentiert:  05.03.2011 - 12:16 Uhr

Ach ja, zum Thema Kartenanzahl: Ich spiele die Karten gerne oft, nicht unbedingt weil es das Deck effizienter gestaltet, sondern weil ich ein kleiner Perfektionist bin und das das Deck übersichtlicher gestaltet. Ok, dadurch ist es leichter berechenbar, doch dies muss ja nicht ungedingt ein Nachteil sein. Allerdings kann man hier mit Toolboxen und Co. doch eine Menge Abwechslung reinbringen. Turnierformate finde ich wiederum Ok, obwohl ich mir selten teure Turnierdecks bastle, außer wenn es sich um T2 handelt und auch dann hält es sich in Grenzen. So würde ich mir nie Jace, der Gedankenformer (Jace, the Mind Sculptor) kaufen, nur um Standard zocken zu können. Billige Formate wie Peasant, Highlander oder Stammeskämpfe spiele ich allerdings gern, da es Abweschlung in den Spieleralltag bringt;-)

#5Taipan   Online-Magic kommentiert:  05.03.2011 - 16:45 Uhr

"Ich suche nicht Karten für Decks, ich baue Decks für Karten."{+} *Voll und ganz zustimm*{+}

Geht mir genauso. Viele meiner Decks sind entstanden weil ich eine Karte gesehen hab und dachte "Irgendwas muss man doch damit anfangen können." Ein Beispiel dafür: Golem-Vorläufer (Precursor Golem). Ich hab ne Ewigkeit überlegt wie man ein Golem-Tribal um diese Karte bauen kann. Irgendwann ist mir in einer Deckliste Asketentum (Asceticism) aufgefallen. Jetzt arbeite ich an so einem Deck in dem ich die Golems alle spontan über Riesenwuchs (Giant Growth) und Co. pumpen kann

Was bei mir als Stammeskämpfefan auch oft vorkommt ist, dass ich eine Kreatur mit ungewöhnlichem Typ sehe und dann versuche ein Stammesdeck für diesen Typ zu bauen Was dann zu Schatten, Kobold oder Pflanzendecks führt.

Die anderen Punkte kann ich größtenteils auch unterstützen.

Gruß Taipan

#6Ole   kommentiert:  05.03.2011 - 19:48 Uhr

Guter Artikel, bei vielen Punkten kann ich dir zustimmen, andere haben mich dazu angeregt, in Zukunft verstärkt darauf zu achten.

"Slivers, Elfentribal, Goblintribal, Vampirtribal, Alarmwache (Intruder Alarm), Zeit der Verdopplung (Doubling Season) und viele mehr langweilen mich extrem."
Warum siehst du das denn so? Versuch doch mal, eins der genannten Tribals zu bauen, das anders ist als die anderen. So etwas finde ich auch interessant, ein bekanntes Prinzip spielen, aber eben (versuchen) es doch anders zu gestalten. Ich habe das in meinem Sliver Deck versucht, ob das gelungen ist, ist sicher auch wieder Ansichtssache, aber ich spiele immerhin nur drei Remasuri 4 mal!

#7MoritzD    kommentiert:  06.03.2011 - 10:34 Uhr

Erstmal freue ich mich, dass der Artikel so gut angekommen ist. Einige Punkte habe ich natürlich etwas überspitzt dargestellt, eben gerade damit man sich daran stören oder sich damit identifizieren kann. Hier möchte ich jetzt einige Punkte relativieren und klären:

@Lukas: Johnny, Timmy und Spike sind die drei Haupt-Psychogramme, die WotC verwendet, um Magic-Spieler zu charakterisieren. Johnny spielt, um etwas auszudrücken (der Decktüftler), Timmy spielt, um etwas zu erleben (Multiplayer, Fatties etc.) und Spike spielt, um etwas zu beweisen (der "Turnierspieler")

@Shadow: Ok, Flairdecks sind in meinem Manifest etwas unter den Tisch gefallen. Das liegt vor allem daran, dass ich noch nie eines gebaut habe (da bei mir die absolut passende Karte Vorrang hat), nichtsdestotrotz finde ich sie sehr schön anzusehen.

@Hening: Bei Schock (Shock) und Blitzschlag (Lightning Bolt) muss ich dir zustimmen, das verstösst gegen meinen Optimisierungsdrang. Ich meinte mehr so etwas wie Taumelschock (Staggershock) statt Blitzschlag (Lightning Bolt) in einem Deck mit Winzige Dragonauten (Wee Dragonauts): Die Karte ist im Vakuum zwar etwas schlechter, aber genau hier, genau in diesem Deck ist sie besser, daher spiele ich sie.
Das mit den verpönten Deckideen habe ich wohl etwas unklar ausgedrückt. Ich meine da, dass ich nicht Deckkonzepte an sich verabscheue, sondern nur "langweilige" Decks nach diesem Konzept. Was mich an Steinhagel (Stone Rain) etc. stört, ist nicht, dass sie Länder zerstören, sondern dass sie langweilig sind.
Zu den Formaten: Highlander, EDH, Pauper und Peasant klingen durchaus interesssant. Eigentlich meine ich nicht diese im Artikel (an die hab ich einfach nicht gedacht), sondern die "richtigen" Formate Vintage, Legacy, Extended und Standard. Es könnte durchaus sein, dass man in nächster Zeit ein Highlander- oder Pauperdeck von mir sieht.

@Taipan: Ja, aussergewöhnliche Tribaldecks geniessen auch meine volle Anerkennung (obwohl ich auch von denen keins habe).

@Ole: Mit Slivers, Elfen, Goblins und Vampiren kann ich leben, aber eben genau unter der Voraussetzung, die du nennst: Sie müssen etwas anders sein. Dein Sliverdeck zum Beispiel kriegt mein Gütesiegel. :-)

Weitere Äusserungen und Anregungen sind weiterhin sehr erwünscht.

#8Jashin   ICQ kommentiert:  06.03.2011 - 13:50 Uhr

Schönes Manifest!
Ich würde mich sehr für deinen Cube interessieren.
In unserer Runde haben wir alle zusammen auch einen gebaut, allerdings ohne Einschränkungen (was dazu führt, dass man mit eigentlich unglaublich langweiligen Kontrolldecks voller Massenremoval und nur 2 Engeln oder so alle anderen besiegen kann...).
Ein Peasant-Cube klingt unglaublich interessant und wenn du es schaffst ihn irgendwie übersichtlich darzustellen, fände ich so einen Artikel super!

#9Mario Haßler     Online-Magic Skype kommentiert:  06.03.2011 - 17:32 Uhr

Interessantes Thema! Und es freut mich natürlich, dass sogar eins meiner Decks als Beispiel herhalten durfte.

Ich kann mich im Großen und Ganzen mit deinen Ansichten identifizieren, bloß dass ich mich durchaus auch dazu hinreißen lassen kann, naheliegende Decks zu bauen. So besitze ich beispielsweise ein Reanimations-Deck, zwei Landzerstörungs-Decks und drei Remasuri-Decks, und auch vor Kombo-Decks schrecke ich nicht zurück (diese können sogar richtig originell sein, siehe z. B. "Äthervierole" oder "Aurenforschung"). Aber mehr Spaß macht es natürlich, mit einem wiederholt umgewandelten Gemmenhand-Verschmutzer (Gempalm Polluter) zu gewinnen ("Schmutzige Hände"), ein Deck ganz auf ein Verkehrtes Heilmittel (False Cure) auszurichten ("Wie gewonnen, so zerronnen") oder ein Deck zu erfinden, in das die Knarrende Laufmaschine (Jangling Automaton) hervorragend passt ("Wolperlisk"). Sprich: Ich baue auch Decks "abseits der bekannten Pfade", aber nicht ausschließlich.

Bei Johnny, Timmy und Spike hätte ich mir schon eine Erläuterung im Text gewünscht, denn auch mir waren die genauen Bedeutungen nicht klar. Ich dachte immer, einer von den Namen stünde für Kombo-Spieler...

Schön formuliert fand ich "mein Gehirn dreht Saltos", denn das geht mir ganz ähnlich. Allerdings kaufe ich dann doch auch Karten fürs Deck. Früher habe ich mich an unseren Sammelbestellungen beteiligt und war ganz gut (aber letztlich doch nicht ausreichend) mit den wichtigsten Karten versorgt. Seit ich das nicht mehr mache und auch nicht mehr an Prerelease-Turnieren teilnehme, finden neue Karten nur über den direkten Kauf zu mir. Aber hier geht es in der Regel um Decks, für die ich bereits 60 bis 90 Prozent der Karten besitze und den Rest eben dazu kaufe.

Und schließlich: Was bei dir der "Cube" ist, sind bei mir die beiden "Common Highlander"-Decks – ein ewiges Projekt, für das viele andere kein Verständnis haben...

Was nur zwischen den Zeilen zu lesen ist, aber vielleicht noch hätte ergänzt werden können: Die viele, viele Zeit, die man sich so intensiv mit den Karten beschäftigt, während man ein Deck baut. Bei mir zieht sich das nicht selten über Wochen und Monate hin, bis ich zufrieden bin. Ein Beispiel hierfür ist ein aktuelles Projekt, bei dem es eigentlich nur darum geht, aus "Künstliche Mechanik" zwei Decks zu machen. Aber das neue Deck steht in gewisser Konkurrenz zu "Markenware", also hat der Umbau auch Einfluss darauf, und letztlich soll sich das neue Deck ja auch von den beiden anderen unterscheiden. Kaum jemand macht sich eine Vorstellung davon, was das für ein Kraftakt war und noch ist.

Was ich ansonsten noch zu ergänzen hätte (falls dies mein Manifest wäre): Die vielen Deckideen und halb fertigen Decks... Da wartet noch das Spruchbinder (Spellbinder)-Deck auf Realisierung, ebenso das Deck um die Ringe aus der hellen Esse (Rings of Brighthearth) (freilich ohne Planeswalker), die "Verschlingende Instabilität" will endlich wieder ein richtiges Deck werden (hier liegt immerhin ein Schleichangriff (Sneak Attack) in mehrfacher Ausführung brach – was für eine Schande!), und so weiter und so fort. Bis ein Deck den Weg in die Decklisten-Sammlung findet, ist es bei mir also stets ein langer Weg...

#10MoritzD    kommentiert:  06.03.2011 - 18:10 Uhr

@Mario: Wobei ich mich aktiv an eines deiner Sliver-Decks erinnere, das um Schlummernder Remasuri (Dormant Sliver) aufgebaut ist, somit einen defensiven Plan verfolgt und sich genau dadurch von anderen Sliver-Decks abhebt.. Jetzt wo du deine Sliverdecks erwähnst, kommt mir dieses in den Sinn, was wiederum das perfekte Beispiel für Punkt 5 gewesen wäre ("Alles ist erlaubt, solange es originell ausgeführt ist.")
Und noch ein vorab-Kommentar zu den Ringe aus der hellen Esse (Rings of Brighthearth): Bitte, bitte gib Magosi dort eine Chance!

Da die Ankündigung des Cubes auf so grosse Resonanz gestossen ist, werde ich mich wohl nächstens an einen Artikel darüber setzen. Es wird wohl keine Karte-um-Karte-Auflistung, sondern mehr eine Erklärung, wieso es etwas in den Cube schaffen kann oder nicht, vielleicht mit Link zur kompletten Liste. Wo kann ich übrigens etwas online stellen, damit es andere herunterladen können (Excel-Tabelle in diesem Fall)?

#11Mario Haßler     Online-Magic Skype kommentiert:  06.03.2011 - 18:38 Uhr

@MoritzD: Magosi, der Wasserschleier (Magosi, the Waterveil) ist vierfach vorhanden und wartet bereits auf seinen Einsatz!

Zu deiner Frage: z. B. bei Google Text & Tabellen

#12Christoph Deinlein   Skype kommentiert:  06.03.2011 - 22:08 Uhr

Gutes Thema, gute Umsetzung, gefällt mir ^^
Hat mich dazu motiviert mich nochmal an meinem Wecklerche (Reveillark)n-Deck und meinem Meister der Umwandler (Master Transmuter)-Deck (beide mit sehr vielen Karten, die jeweils nur ein- oder zweimal im Deck vorhanden sind, auszutoben.
Der Cube würde mich auch interessieren.

Zu Johnny, Timmy und Spike:

Johnny ist der kreative, ungewöhnlich denkende (Kombo)Spieler. Er will ausgefallene Decks (Decks mit 8-Kartenkombis, Frosch-Tribal und Ähnliches), ist also sehr häufig bei den Freizeitspielern anzutreffen.

Timmy ist der Haudraufspieler. Je größer, desto besser. Mehr gibt es bei Timmy kaum zu sagen.

Spike ist der Turnierspieler. Bei seinen Decks zählt nur Eines: Spielstärke. Was nicht zu einem (in seiner (Turnier)Umgebung) schnellen, sicheren Sieg führt, ist unbrauchbar

#13cheonice    Online-Magic kommentiert:  06.03.2011 - 22:24 Uhr

Zu Timmy, Johnny und Spike hab ich direkt mal 3 Links parat.

1. und 2. Maro erklärt, was das überhaupt ist - inklusive Psychotest! (Englisch)
http://www.wizards.com/Magic/Magazine/Article.aspx?x=mtgcom/daily/mr11
http://www.wizards.com/Magic/Magazine/Article.aspx?x=mtgcom/daily/mr220

3. Taurelin erklärt die einzelnen Spielertypen kurz und knapp.
http://www.magicinvasion.de/threads/2876-Timmy-Johnny-oder-Spike-Welcher-Spielertyp-seid-ihr

#14Hening    kommentiert:  08.03.2011 - 00:19 Uhr

@cheonice:
Der Test ist wirklich der Beste ;-)
Das Ergebniss Johnny/Spike mit der Erklärung trifft auf mich 100% zu.

The Johnny/Spike player wants to win but only on his own terms. Most of the rogue tournament deckbuilders are Johnny/Spikes. They go to great lengths to be able to win with original decks. Even when they have to use a pre-made deck, they will always tweak it to give the deck their own spin. A good example of a Johnny/Spike card is Basking Rootwalla. The card is cool and offers interesting deckbuilding opportunities but still has the raw power needed to win.

Auch Sonnenbadende Wurzeleidechse (Basking Rootwalla) ist eine Karte, welche ich sehr gerne spiele und auch gleich als playset habe :-P

#15ShadowXD   kommentiert:  08.03.2011 - 01:17 Uhr

@Hening
Ich bin auch Johnny/Spike. Allerdings bin ich etwas anders. Ich will nämlich so viele interessante Ideen ausarbeiten, wie auch kennen lernen wie es geht, aber dennoch ein spielstarkes Deck damit bauen können. So ist Weltuntergangsgespenst (Doomsday Specter) eine Karte mit der viele Synergien und Tricks möglich sind, dank des Bounceffektes, wie im Sinne von Johnny, doch sie ist durch ihre Ähnlichkeit mit Hypnotisierendes Gespenst (Hypnotic Specter) auch sehr spielstark. Für mein Freizeitspiel die perfekte Karte. Ich würde mich manchmal auch eher einen kreativen Deckbauer als einen richtigen Spieler bezeichnen. Auf jedes Deck das ich habe, kommen mindestens 15 Ideen die es nicht geschafft haben, naja egal.

#16Jashin   ICQ kommentiert:  10.03.2011 - 15:39 Uhr

@Christoph Deinlein: 100 Gummipunkte an dich für das Erwähnen von "Frosch-Tribal"!!!

#17ShadowXD   kommentiert:  10.03.2011 - 19:46 Uhr

@Jashin
Gummipunkte WTF!?
Zudem hab ich letztens auch noch ne nette Tribal-Entdeckung gemacht: Minions.
Die können ganz schön abgehen.

#18Lukas Gigler    Skype kommentiert:  10.03.2011 - 20:46 Uhr

Blöde Frage, aber was genau versteht man unter einem "Cube"?

#19MoritzD    kommentiert:  10.03.2011 - 21:31 Uhr

Ein Cube ist eine séléction aus einigen hundert Karten, die als Grundlage für Drafts herhalten muss. Der "Original"-Cube enthält die spielstärksten Karten in der Geschichte des Spiels, mein Cube ist da halt auf Commons und Uncommons beschränkt. Und man kann nicht einfach alle Karten wahllos zusammenwerfen, da zum Beispiel Verzweifeltes Ritual (Desperate Ritual) einfach nur schlecht ist. Auf der anderen Seite muss man Karten hinzufügen, weils sonst einfach nicht genug hat (zB effiziente rote Kreaturen für drei Mana... nach Feuerbold (Fire Imp) und Manischer Vandale (Manic Vandal) ist schnell mal Schluss, also müssen auch ausgesprochen mittelmässige Karten herhalten. Ach, ich greife meinen Artikel vor...

#20Dragonlord   kommentiert:  14.03.2011 - 12:05 Uhr

"Ich kümmere mich nicht um Turnierformate. Ich baue keine T2-Decks, da unsere Runde sowieso ausgeglichen ist und ich im Eternal, wenn man so will, viel mehr Möglichkeiten habe. "

So ein Unsinn.

#21Mario Haßler     Online-Magic Skype kommentiert:  14.03.2011 - 13:16 Uhr

@Dragonlord: Nein, unsinnig ist es, so einen wertlosen Kommentar abzugeben. Ein Minimum an Gehalt ist angebracht, ich gebe dir mal Starthilfe: "Das sehe ich anders, weil...", "Ich bin da anderer Ansicht, denn...".

Im Übrigen ist etwas nicht "Unsinn", nur weil du eine andere Meinung hast, also erspare dir und uns bitte solche Formulierungen.

#22El-Barto   kommentiert:  14.03.2011 - 17:39 Uhr

also ich würde gern was zu deinem cube lesen.

das deck das ich gerade gepostet habe passt auch in die schublade geradeaus um die ecke gedacht http://magic.freizeitspieler.de/decklisten.php?grfmchschnn .

#23Joel, der Franzose   kommentiert:  18.03.2011 - 20:40 Uhr

"@Dragonlord: Nein, unsinnig ist es, so einen wertlosen Kommentar abzugeben. Ein Minimum an Gehalt ist angebracht, ich gebe dir mal Starthilfe: "Das sehe ich anders, weil...", "Ich bin da anderer Ansicht, denn...".

Im Übrigen ist etwas nicht "Unsinn", nur weil du eine andere Meinung hast, also erspare dir und uns bitte solche Formulierungen."

So ein Unsinn!


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