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Vorstellung Diverser Legacy-Decks - Teil 1: Das Sturm-Kombo-Deck

von Lukas Gigler, 30.10.2011 - 02:01 – Allgemeines · Strategie

Offensichtlich habe ich einfach zu viel Zeit, mir ist zu langweilig, oder ich bin ein Workaholic, was Magic-Texte anbelangt. Vermutlich ein bisschen von alledem sorgt dafür, dass die Lese-Ecke gelegentlich mit neuen Texten versehen wird.

In diesem und auch in folgenden Beiträgen möchte ich einige Legacy-Turnierdecks vorstellen, ihre Funktionsweisen erklären, und ihre Chancen im derzeitigen Meta erläutern. Der leider mittlerweile inaktive Benutzer Dragonlord hat mit seinem Text über Dredge schon einen recht passablen Anfang geleistet. Ich werde diese Reihe nun fortführen, um auch Freizeitspieler auf den Geschmack der Legacy-Welt zu bringen. Als erstes Deck werde ich das Sturm-Kombo-Deck näher betrachten, welches sich zurzeit größter Beliebtheit unter Legacy-Spielern erfreut.

Funktionsweise

Das Sturm-Kombo-Deck (Auch ANT-Deck genannt; Ad Nauseam Tendrils) zielt darauf ab, so viele Zaubersprüche in einem Zug zu wirken, dass durch einmal Ranken der Pein (Tendrils of Agony) dem Gegner alle Lebenspunkte entzogen werden. Es gibt mehrere Möglichkeiten dieses Ziel zu erreichen, doch später mehr dazu. Erst will ich die Schlüsselkarten in diesem Deck näher erläutern.

Ranken der Pein (Tendrils of Agony) - Selbsterklärend
Höllischer Lehrmeister (Infernal Tutor) - Holt, was man gerade braucht, bildet eine geniale Synergie mit Dem Augen des Löwen
Bis zum Erbrechen (Ad Nauseam) - Wichtigste Karte, um den Sturm zum Blasen zu bringen.
Brennender Wunsch (Burning Wish) - Holt meist die Ranken der Pein (Tendrils of Agony) aus dem Sideboard, wenn man sie sonst nicht findet.
Orims Gesänge (Orim's Chant) und/oder Schweigen (Silence) - Hält den Gegner davon ab, den Zauberspruch-Fluss zu unterbrechen.

Des Weiteren sind noch Manabeschleuniger und Kartenzieher fixer Bestandteil jedes Sturm-Kombo-Decks.

Eine Möglichkeit, das Spiel im ersten Zug für sich zu entscheiden wäre Folgende: (Voraussetzungen sind, dass man beginnt, und der Gegner keine Willenskraft (Force of Will) parat hat).

1. Man spielt eine Unterirdischer See (Underground Sea) und eine Lotusblüte (Lotus Petal).
2. Mit der See wirkt man einen Schwarzen Ritus ({s}{s}{s} im Pool)
3. Man opfert die Lotusblüte (Lotus Petal) und setzt einen Flammenritus (Rite of Flame) oben drauf ({s}{s}{s}{r}{r} im Pool)
4. Man legt Das Auge des Löwen (Lion's Eye Diamond). (weiterhin {s}{s}{s}{r}{r} im Pool, vier Sprüche gewirkt)
5. Man benutzt {s}{s} und wirkt einen Höllischer Lehrmeister (Infernal Tutor) ({s}{r}{r} im Pool)
6. In Reaktion darauf opfert man Das Auge des Löwen (Lion's Eye Diamond) für {s}{s}{s}. Dadurch wirft man seine Hand ab, und die Versessenheit des Höllischen Lehrmeisters wird aktiv. ({s}{s}{s}{s}{r}{r} im Pool).
7. Man Holt sich mit dem Tutor einmal Bis zum Erbrechen (Ad Nauseam).
8. Man wirkt bis zum Erbrechen, wie oft man erbricht hängt von der Kartenqualität ab, jedoch sollte man spätestens bei 5 aufhören, da man sonst Gefahr läuft, sich selbst zu töten. ({s} im Pool).
9. Jetzt muss man noch {s}{s}{s}{s}{s}{r} in den Pool bekommen. Das dürfte mit den durch Ad nauseam gezogenen Manabeschleunigern kein Problem darstellen. Im Grunde genügt ein zweiter Schwarzer Ritus (Dark Ritual), ein weiterer Flammenritus (Rite of Flame), und eine Lotusblüte (Lotus Petal) ({s}{s}{s}{s}{s}{r} im Pool).
10. Mit {s}{r} wirkt man einen Brennenden Wunsch und holt sich Ranken der Pein.
11. Mit einem Stormcount von 10 und {s}{s}{s}{s} wirkt man nun die Ranken und der Gegner schaut blöd aus der Wäsche. (Das ist nur der minimale Stormcount. Mit den durch Bis zum Erbrechen (Ad Nauseam) gezogenen Karten kann man ihn noch weiter in die Höhe treiben).

Exakt dies ist mir einmal gelungen, daher habe ich das aufgezeigt. Es geht aber auch deutlich einfacher:

1. Land, zweimal Schwarzer Ritus (Dark Ritual), Bis zum Erbrechen (Ad Nauseam).
2. Vorgang oft genug durchführen, sodass man {s}{s}{s}{s} im Pool und Ranken der Pein hat.
3. Gewinnen.

Es muss jedoch klar sein, dass man nicht immer optimal zieht, um den Gegner sofort zu erledigen. Dadurch, dass man keine Kreaturen und keine Counter spielt, ist man jedem Schadenspunkt im Grunde hilflos ausgeliefert. Daher erfordert das Handling eines solchen Decks ausgeprägte Magickenntnisse, die Fähigkeit viele Spielzüge vorauszudenken und sehr überlegtes Handeln.

Wie man dieses Deck spielt

Das Wichtigste in diesem Deck ist die Starthand. Es ist ganz schlecht, die Hand zu behalten, wenn man nicht zumindest davon ausgehen kann, spätestens vier oder fünf Runden später alles für den Sieg parat zu haben. Daher sollte man sich auch nicht davor scheuen, hin und wieder ein Mulligan zu nehmen. Was nützen fünf Manabeschleuniger wenn weder Carddraw noch Bis zum Erbrechen (Ad Nauseam) dabei ist? Was bringen drei Höllische Lehrmeister, wenn Das Auge des Löwen (Lion's Eye Diamond) fehlt? Bevor man sich dazu entschließt, die Hand zu behalten, sollte man sich folgende Fragen stellen.

1. Habe ich genug Manabeschleuniger?
2. Wenn 1. nicht zutrifft; habe ich genug Carddraw, um solche in absehbarer Zeit zu finden?
3. Wenn 1. zutrifft; verfüge ich über Tutoren?
4. Wenn Letzteres nicht der Fall ist, zurück zu 2.

Da man außer mit ein bisschen Discard sich kaum gegen gegnerische Übergriffe wehren kann, ist es enorm wichtig, eine gute Basis zu haben. Eine weitere Faustregel besagt. Niemals unmotiviert ein Artefakt, oder etwas ähnliches ausspielen! Je mehr man im Spielverlauf verschwendet, desto geringer wird der mögliche Stormcount. Das ist vor allem dann wichtig, wenn es gilt, einmal ohne Erbrechen (und der daraus resultierenden Sauerei :-P) zu gewinnen.

Will man nun endlich die Kombo durchführen, ist folgendes zu berücksichtigen:

1. kann ich genug Mana produzieren um Bis zum Erbrechen (Ad Nauseam) zu wirken?
2. Komm ich überhaupt zu Bis zum Erbrechen (Ad Nauseam)?
3. habe ich noch genug Manabeschleuniger im Deck um den Sturm-Zauberspruch zu wirken?
4. Kann ich den Gegner am eingreifen in die Kombo hindern?
5. Ist es beim derzeitigen Spielstatus sinnvoller, mit Ranken der Pein (Tendrils of Agony) Leben zu rauben, oder macht es mehr Sinn, mit Die Baracken leeren (Empty the Warrens) eine Goblin-Armee aufzustellen?

Natürlich fällt es vielen Spielern schwer, sich von gewöhnlichen Magic-Spielweisen loszulösen, und gänzlich mathematisch zu denken, ist aber bei Sturm-Decks leider unumgänglich.

Hat man alle obigen Fragen bejahen können, folgt die nächste Hürde bis zur endgültigen Erfüllung: Die Reihenfolge der Zaubersprüche. Vor allem gegen Counter-Decks ist dies extrem wichtig.
Zuallererst sichert man seine Kombo ab. Das macht man meist mit Orims Gesänge (Orim's Chant) oder mit Schweigen (Silence). Wenn der Gegner diesen Zauberspruch neutralisiert, muss man fast davon ausgehen, dass er einen Zweiten Counter auf der Hand hat, auch wenn es nicht der Fall ist. Denn: wird mal ein Bis zum Erbrechen (Ad Nauseam) vom Stapel entfernt, war die ganze Mühe umsonst und man kann meist einpacken. Daher greifen manche gegen Control auf den sich im Sideboard befindlichen Xantiden-Schwarm (Xantid Swarm) zurück, denn das Angreifen kann man nicht countern. Eine dritte Möglichkeit wäre, mit einem Zwang (Duress) zu beginnen, was auch recht häufig vorkommt.
Danach geht es an die eigentliche Kombo. Im Normalfall hat man jetzt noch zwei Manaquellen zur Verfügung (ob Land oder Artefakt spielt keine Rolle). Man muss aber Folgendes auf jeden Fall auf der Hand haben, sonst kann man die Kombo nicht starten:

Entweder einen Brennenden Wunsch, und ein Bis zum Erbrechen (Ad Nauseam).
oder einen Höllischen Lehrmeister und Das Auge des Löwen (Lion's Eye Diamond).
Zumindest einen Schwarzen Ritus und einen Flammenritus (Rite of Flame).

Hat man auch das geschafft, ist mit äußerster Sorgfalt vorzugehen. Ein Spruch, der zur falschen Zeit gewirkt wird, kann alles versauen. Zuallererst sollte man alle Manabeschleuniger raushauen. Der Gegner kann sowieso nichts mehr tun. Lotus-Petal und ähnliches sollten aber noch verschont werden, denn wenn man sich doch einmal verschätzen sollte (was auf Turnieren unter Druck ja keine Seltenheit ist), hat man immer noch das vielleicht entscheidende Mana in der Hinterhand.
Daraufhin sollte man irgendwie zum Erbrechen kommen. Wie das Funktioniert habe ich ja schon erklärt. Aber ein zweites Mal kann auch nicht schaden: Man wirkt einen Höllischen Lehrmeister und in Reaktion auf diese Hexerei wandelt man das Auge des Löwen in Mana um . Grundvoraussetzung dafür sind mindestens {s}{s}{s}{s} im Pool, aber dafür hat man ja schon vorher gesorgt.
Jetzt kann es natürlich passieren, dass man schon wenig Lebenspunkte hat, und Bis zum Erbrechen (Ad Nauseam) nicht so ausreizen kann, wie man das gerne hätte. Daraus kann ein für den Todesstoß, zu geringer Stormcount resultieren. Was macht man in diesem Fall: Ganz klar - man zaubert mit dem Leeren der Baracken eine Goblin-Armee hin, denn gegen 10-12 Goblin-Spielsteinen in Runde zwei oder drei ist fast jeder Spieler machtlos, es sei denn, er hat einen Zorn Gottes (Wrath of God).
Wenn der Stormcount jedoch ausreicht, geht man natürlich auf Nummer sicher und knallt, ohne Rücksicht auf Verluste, die Ranken der Pein (Tendrils of Agony) auf den Stapel- und Bäng! Mit einem Schlag den Gegner ausgeschaltet, das macht doch Spaß! Natürlich nicht für den Gegner. :-)

Die größten Schwächen

Wie jeder Decktyp, hat natürlich auch das Sturm-Kombo-Deck seine natürlichen Schwachpunkte. Bei diesem kommt noch das Problem hinzu, dass die Karten, welche dieses Deck aushebeln meist im Main-Deck gespielt werden.

Da wäre zum einen einmal die berüchtigte Kombo aus Weissagekreisel des Senseis (Sensei's Divining Top) und Gegengewicht (Counterbalance). Liegen diese beiden Karten einmal auf der gegnerischen Seite, kann man nur noch beten, und das ist meist vergeblich, denn mit {0} (Land) oder {1} ist innerhalb von drei Karten meist etwas dabei, was den jeweiligen Spruch unschädlich macht. Hierfür existiert zwar die Lähmungsnadel im Sideboard, aber auch ein "nacktes" Gegengewicht ohne Top kann äußerst lästig sein.

Zum anderen hätten wir noch den unfassbar nervigen Herumpfuschender Magier (Meddling Mage) zur Auswahl. Wenn dieser früh kommt, werden die Möglichkeiten schon einmal erheblich eingeschränkt, da man ja je nach Situation und Spielverlauf eine bestimmte Karte "verbieten" kann. Gegen Kreaturen hat man normalerweise nichts im Sideboard, aber man kann ja gelegentlich auch Zerstörer reinpacken. Sonst muss man solche Karten eben vorzeitig abwerfen lassen.

Man wird es kaum glauben, aber früher Discard schwächt das Deck enorm. Ein Hymn to Tourach in der ersten oder zweiten Runde kann schon die ganze Partie ruinieren, wenn wichtige Kombo-Teile im Friedhof landen.
Library-Control, wie Chirurgische Extraktion (Surgical Extraction) und Sadistisches Sakrament (Sadistic Sacrament) setzen noch einen drauf. Schwarzer Ritus (Dark Ritual) und ein Sakrament in der ersten Runde auf Bis zum Erbrechen (Ad Nauseam) und Ranken der Pein (Tendrils of Agony) - kein Kommentar.

Eine hypothetische Deckliste

Es ist nahe liegend, dass jeder Spieler seine Eigenheiten und Vorlieben hat, und daher nicht jedes Deck vollkommen identisch gebaut ist. Ich präsentiere hier eine äußerst effiziente, aber auch nicht ganz billige Variante eines Sturm-Kombo-Decks.

Länder (15)

4 Unterirdischer See (Underground Sea)
2 Vulkaninsel (Volcanic Island)
4 Verschmutztes Delta (Polluted Delta)
4 Edelsteinmine (Gemstone Mine)
1 Siedender Tümpel (Scalding Tarn)

Spontanzauber (14)

4 Gedankenwirbel (Brainstorm)
2 Bis zum Erbrechen (Ad Nauseam)
3 Orims Gesänge (Orim's Chant)
1 Schweigen (Silence)
4 Schwarzer Ritus (Dark Ritual)

Hexereien (19)

4 In Betracht ziehen (Ponder)
4 Flammenritus (Rite of Flame)
4 Höllischer Lehrmeister (Infernal Tutor)
4 Brennender Wunsch (Burning Wish)
1 Ranken der Pein (Tendrils of Agony)
2 Zwang (Duress)

Artefakte (12)

4 Lotusblüte (Lotus Petal)
4 Chrommox (Chrome Mox)
4 Das Auge des Löwen (Lion's Eye Diamond)

Sideboard (15)

2 Zwang (Duress)
2 Gedankenergreifung (Thoughtseize)
4 Lähmungsnadel (Pithing Needle)
1 Ranken der Pein (Tendrils of Agony)
4 Xantiden-Schwarm (Xantid Swarm)
2 Die Baracken leeren (Empty the Warrens)

Manche spielen auch noch den fast unerschwinglichen Grimmiger Lehrmeister (Grim Tutor), eine sehr mächtige Karte in diesem Deck, und mitunter der beste Tutor, der im Legacy nicht verboten ist.

Chancen im derzeitigen Meta.

Es ist (leider) wirklich so - gegen die meisten Decktypen gilt: "Gehe schneller ab als der Gegner, sonst bist du zuerst tot."

U-Merfolk-Aggrocontrol: Gegen Meervolk-Decks kann es zeitweise recht eng werden, da der Gegner viele Möglichkeiten hat, das Spiel zu stören (Willenskraft (Force of Will), Dämmerzustand (Daze)), während er selbst eine schlagkräftige Armee aufstellt. Besonders Dämmerzustand (Daze) ist äußerst nervig, da oft das eine Mana entscheidend sein kann. Funktioniert die Kombo jedoch im ersten oder im zweiten Zug, ist auch das schnellste Meervolk-Deck chancenlos. Im Midgame und im Lategame sind jedoch die Wasserkreaturen klar im Vorteil.

UW-Stoneblade-Control: Hier gilt es eigentlich, ähnliche Probleme wie beim Meervolk-Deck zu bewältigen. Dieses ist jedoch etwas langsamer, kann aber durch die Lebensverknüpfung vom Schmetterschädel (Batterskull) einen unverschämt hohen Stormcount notwendig werden lassen. Ist der Gegner einmal gut gerüstet, kann man meist zusammenschieben, da die ganzen Ausrüstungen die Kombo zusätzlich erschweren (Schwert aus Schmaus und Hunger (Sword of Feast and Famine), Schwert aus Körper und Verstand (Sword of Body and Mind)). Natürlich ist eine Lähmungsnadel (Pithing Needle) im Sideboard das beste Mittel, um dieses Deck auch im Midgame noch auszuschalten.

Dredge Gegen Dredge gilt die Devise: Töte schneller als der Gegner. Denn wenn man im Dredge gut zieht, kann man schon in der zweiten Runde töten. Andererseits hat man in diesem Deck keine Möglichkeiten, die Kombo zu stören, außer man landet mit der Kabbalistische Therapie (Cabal Therapy) einen Glückstreffer. Wenn diese Decks gegeneinander antreten kann keines die Entfaltung des anderen unterbinden, insofern ist es ziemlich ausgeglichen.

Mono-Black-Control K(r)ämpfe gegen solche Decks können durchaus böse enden. Gründe dafür sind Discard und Library Control. Ohne Komboteile kann man eben auch keine Kombo durchführen. Beispiel: Er lässt einen mit Zwang (Duress) Brennender Wunsch (Burning Wish) abwerfen, extrahiert ihn, und schickt mit Sadistisches Sakrament (Sadistic Sacrament) die Ranken der Pein (Tendrils of Agony) ins Nirwana. Dann kann man Zaubersprüche wirken bis man schwarz wird, es ist keine Gewinnoption mehr drinnen.

Maverick/Zoo: Gegen Aggrodecks sollte man eigentlich weniger Schwierigkeiten haben, da diese keine Möglichkeit haben, die Kombo zu stoppen. Zu lange darf man jedoch nicht brauchen, ansonsten droht ein unsägliches Ende, das durch Überrollen von Tarmogoyfs und Ähnlichem herbeigeführt wird. Gilt entsprechend auch für den anderen Wheenie-Kram, wie White-Weenie, Slivers oder Affinity.

Lands: Ok, ein besseres Meta, als ein Lands-Deck kann man sich wohl kaum vorstellen. Er hat praktisch nichts gegen die Kombo in der Hand, braucht viel zu lange, um sein Deck zu entwickeln, und ist auch im verkloppen kein Weltmeister (Mishras Fabrik (Mishra's Factory)). Labyrinth von Ith (Maze of Ith), The Tabernacle at Pendrell Vale und Lebendige Brücke (Ensnaring Bridge) nützen ihm herzlich wenig. Sollte man nicht gut ziehen... gegen dieses Deck muss man sich trotzdem nicht verstecken. Postboard kann es jedoch aufgrund der Rechtsstaatlichkeit (Rule of Law) recht böse enden, und nicht selten wird diese Karte in solchen Decks auch im Main gespielt... also: Discarder bereit halten!

Painter's Stone (Kombodeck mit Diener des Malers (Painter's Servant) und Schleifstein (Grindstone)): Preisfrage: Wer bringt die Kombo schneller zustande? Bin ich der Herold? Einfach gut ziehen, dann gewinnst du auch Spiele. :-P Das gilt eigentlich für jedes schnelle Kombo-Deck, wie Belcher, Solidarity oder Dark Dephts. Trotzdem ist man irgendwie im Nachteil, da Painter's Stone im Gegensatz zu ANT auch Counter spielt.

Orim's Scepter: Schon beim Namen wird jedem Sturm-Kombo Spieler schlecht. Denn die Tatsache, möglicherweise schon ab dem zweiten Zug keine Sprüche mehr wirken zu können lastet schwer auf ihm. Da nütze auch die eigenen "Spruch-Stopper" nichts mehr. (Für alle, die es nicht wissen: Es ist die Kombo aus Orims Gesänge (Orim's Chant) und Isochron-Szepter (Isochron Scepter) gemeint).

Counter-Top: Warum diese Kombo größte Probleme bereitet wurde schon weiter oben erläutert.

Das waren natürlich längst nicht alle Decks. Die Liste ließe sich endlos erweitern, aber so viel Zeit hat man im Normalfall nicht.

Kontroversen

Zugegeben - Das Sturm-Kombo-Deck ist nicht unbedingt das beliebteste unter Magicspielern. Hier ein paar Auszüge aus diversen Foren: "Dieses Deck interagiert überhaupt nicht mit dem Gegner." "Das hat mit Magic nichts mehr zu tun, das ist reine Mathematik." "Gegen solche Decks geht der Spielspaß gänzlich verloren!"
Meiner Meinung nach sind solche Aussagen aber vor allem darauf zurückzuführen, dass betroffene Personen entweder noch nie gegen ANT gespielt, oder schon oft dagegen verloren haben. Dabei liefert das Deck, wenn es nicht im ersten Zug gewinnt, sehr viel Interaktion, da jeder auf jeden Handgriff genau achten muss. Natürlich kann es frustrierend sein, wenn man schon verloren hat, bevor das Spiel überhaupt losgegangen ist, aber auch solche Niederlagen sollte man gelegentlich verkraften können.
"Das ist kein Magic mehr" - Aber zählt zu Magic nicht auch Kreativität, um Kombos zu erschaffen, die zum Sieg führen? Es ist nicht leicht, und erfordert viel Erfahrung, ein solches Deck zu führen. Ich persönlich wäre nicht abgeneigt. mir früher oder später einmal so ein Deck zuzulegen.

Ich hoffe ich konnte euch dieses Deck näher bringen, und damit verknüpfte Vorurteile zumindest ansatzweise ausradieren. Wenn ich Zeit meinerseits und Interesse eurerseits spüre und finde, bin ich durchaus bereit, weitere Texte dieser Art zu verfassen.

PS: An alle Freizeitspieler: Besucht auch einmal Legacy-Turniere, sofern welche in eurer Nähe angeboten werden. Man hat nichts zu verlieren, und kann nur dazulernen. Außerdem ist Freude garantiert, sollte man mit einem 50€-Deck ein 1000+€-Deck in die Tasche zu stecken. ;-)

Viel Spaß noch mit Magic und dem Deckbau!

Lukas



10 Kommentare

#1Memnarch1016    Skype kommentiert:  30.10.2011 - 04:33 Uhr

Sehr toller Beitrag. Hab irgendwie Lust bekommen mir auch mal so ein Deck zu bauen. ;-)
Freue mich schon auf die nächsten Teile. {+}

#2akmalik   kommentiert:  30.10.2011 - 05:15 Uhr

Ein schöner Einblick in Legacytendrils für Formatneulinge ohne zu tief in die Materie einzusteigen. Die Deckliste hätte man evtl schon vor irgendwelchen konkreten Beispielen bringen können damit der Leser einen Eindruck von dem Haufen hat. Weitere Stormengines wie etwa Doomsday, Past in Flames oder Diminishing Returns hätte man mal kurz erwähnen können. Alles in allem aber ein netter Artikel.


Mir sind beim überfliegen ein paar Dinge aufgefallen die hier wohl kaum jemanden interessieren werden:
Beim ersten Beispiel was dir exakt so gelungen ist sollte man sich angewöhnen zuerst Rite of Flame und erst dann Dark Ritual zu spielen um nicht gegen Daze zu verlieren, da du aber anscheinend otp warst eher unwichtig.
Wenn deine letzte Handkarte vor dem LED-discard kein Burning Wish war willst du dann nicht mit deiner weiter unten geposteten Deckliste ein rotes Mana nach dem Ad Nauseam im Pool haben da die Wahrscheinlichkeit über Rite/Wish (LED) zu gewinnen größer ist als über Ritual/Infernal/LED oder Ritual/Tendrils?

"Niemals unmotiviert ein Artefakt, oder etwas ähnliches ausspielen!"
Das hört sich komisch an. Gegen viele Decks ist es zwingend erforderlich sein Artefaktmana früh hinzulegen. Gründe sind etwa Discard, Chalice/Trinisphere, Flusterstorm, Hivemind,...
Gegen Discard muss man dann nur den Tutor/ADN etwa mit Cantrips verstecken/finden und gewinnen.

Die hypothetische Deckliste ist nicht grade zum Nachbau geeignet da die chants nicht wirklich sicher gecastet werden können evtl einfach mal 2 Useas raus und ein Fetchland und eine Tundra rein. Das Sideboard macht nichts gegen Hatebären oder andere nervige Permanents (Bounce und Spotremoval muss schon rein, niemand will gegen den Teeg vom Zoospieler verlieren).
Interessante Matchup Auswahl am Ende ^^

#3Lukas Gigler    Skype kommentiert:  30.10.2011 - 11:06 Uhr

Ok da hast du recht. Ich hab natürlich Kelch der Leere (Chalice of the Void), Trinisphäre (Trinisphere), und Gaddock Teeg (Gaddock Teeg) bei den Schwächen vergessen zu erwähnen. Das sei hiermit nachgeholt.

Was die Deckliste angeht: Ich habe eben mal genau mit dieser (ausgeborgt) Liste gespielt, und es hat eigentlich recht gut funktioniert. Natürlich könnte man über Spot- und Artefaktremoval streiten,aber das bleibt jedem Spieler überlassen, wie er das macht. Danke für de Kritik :-)

#4ShadowXD   kommentiert:  30.10.2011 - 21:04 Uhr

Nicht übel {+}
Ich bin eigentlich kein großer Fan solcher Decks. Es geht mir hier nicht um die klassischen Aussagen, wie du schon oben erwähnt hast, allerdings stehe ich überhaupt nicht auf diese Kombo-Turn-Decks. Ich möchte ein Spiel mehr auskosten und gehe so besser mit Aggro oder Control. Lange Kombozüge und dann einfach die Kombo hinklatschen ist einfach nicht mein Ding. Trotzdem, alleine mal das Ausprobieren eines solchen Decks und wie man es effizient spielen kann, kann einem unheimlich weiter helfen. Denn gründliches Überdenken und das Einbeziehen aller Wahrscheinlichkeiten ob der Komboturn klappt oder wie er jetzt nun ablaufen soll wird auch in vielen anderen Spielsituationen benötigt. Beispielsweise in Pattsituationen wenn man feststeckt und man denkt man könnte mit einem Massenangriff das Steuer noch herumreißen.
P.S. Du hast einen kleinen Linkfehler in der Liste und zwar bei Punkt 10 ;-)

#5Jashin   ICQ kommentiert:  01.11.2011 - 01:51 Uhr

Ich hätte ja an deiner Stelle mit einem weniger schwierigen Deck begonnen. Warum dem Leser gleich so einen Klotz vorwerfen?

#6Lukas Gigler    Skype kommentiert:  01.11.2011 - 12:00 Uhr

Weil es zu diesem Deck im Gegensatz zu vielen anderen Decks eine Menge zu erklären gibt. Als nächstes werde ich wohl das Lands-Deck näher erläutern...

#7Jannis   kommentiert:  03.11.2011 - 17:32 Uhr

Ich liebe Eternal Garden... auch wenn ich online damit immer nach dem ersten Spiel rausgehe, weil die Gegner nach dem Boarden den Graveyardhate auspacken^^:-P

#8Lukas Gigler    Skype kommentiert:  03.11.2011 - 20:23 Uhr

Also ich mag dieses Deck nicht. Man hat meist nur 1-2 Gewinnoptionen und wenn die entfernt oder sonst was werden, läuft es meist auf ein unentschieden raus... das kanns ja auch nicht sein... oder?

#9Urabrask   kommentiert:  03.11.2011 - 22:05 Uhr

Gefällt mir gut, ist ein ausführlicher Bericht und gibt einigen sicher einen Reiz solch ein Deck zu basteln {+}. Mir persönlich gefällt diese Deckart nicht so, ist mir zu rechnerisch^^
Ich hoffe es kommt dann auch noch das Dredge Deck, das würde mich wirklich interessieren. ;-)

#10Lukas Gigler    Skype kommentiert:  03.11.2011 - 22:25 Uhr

http://magic.freizeitspieler.de/lese-ecke.php?nr=405 - Ich hab den Beitrag schon im Text verlinkt. Ich habe keine Lust, den Text nochmal "abzuschreiben".


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