Magic für Freizeitspieler: Deckliste: "[Peasant] Bant Midrange"

[Peasant] Bant Midrange

Deckliste von Nik aus Otaria , 4. August 2013

60 Karten – Farben:
für Einzel Team Nicht-Team

Deckidee/Strategie: Ich möchte euch eines meiner Lieblingsdecks im Peasant-Format vorstellen. Wer nicht weiß, was Peasant ist – RoyBlack hat einen sehr guten Artikel zum Einstieg in das Format geschrieben. Ich habe die Deckidee/Strategie relativ umfangreich ausgearbeitet und natürlich ist niemand verpflichtet, alles zu lesen. Für Anregungen, Kritik, usw. bin ich immer offen; zumal dies meine erste Veröffentlichung hier ist.

Dank der nun vollständigen Gildenländer im Common-Bereich lassen sich viele Pauper- und Peasant-Decks mit einer besseren Manabasis und somit auch potentiell mehr Farben bauen, als dies zuvor möglich war. Insbesondere sogenannte Goodstuff-Decks sollten davon profitieren; also Decks, die möglichst unabhängig vom Zusammenspiel bestimmter Karten auf eine hohe Stärke der Einzelkarten setzen. (Was nicht bedeutet, dass sie keine Synergien beinhalten können.) Man spielt einfach möglichst viele, möglichst gute Karten aus einer bestimmten Auswahl an Farben – und davon jetzt auch potentiell mehr.

Dieses Deck ist so ein Goodstuff-Deck. Den einzelnen Farben kommen hier unterschiedliche Aufgaben zu. Grün liefert – ganz traditionell – gute Kreaturen, die sowohl in der Offensive, als auch in der Defensive gute Dienste verrichten. Zu nennen sind hier vor allem Blastoderm (Blastoderm) und Verpflichteter Wurm (Enlisted Wurm). 5/5 sind im Peasant-Format ziemlich gute Werte, um andere Kreaturen zu dominieren. Weiß liefert weitere gute Kreaturen und spendet Leben – und das in diesem Deck auch immer in Kombination, wie Einsamer Missionar (Lone Missionary) und Avior-Rissbeobachter (Aven Riftwatcher) zeigen. Zudem bekommt man Kurzzeitiges Flimmern (Momentary Blink), das – ebenso wie der Kor-Himmelfischer (Kor Skyfisher) einige gute Synergien bereithält. Blau schließlich gewährt dem Deck Kartenvorteil qualitativer (Vorherbestimmen (Preordain)) und quantitativer (Grübelschlängler (Mulldrifter)) Art, eine Handvoll Gegenzauberei sowie den Plundermagier (Trinket Mage), der eine kleine, aber feine Toolbox zur Verfügung stellt. Das Sideboard enthält weitere Problemlöser gegen Aggro-Decks, zusätzliche Bedrohungen und Kontermagie für Spiele gegen Kontrolle und Kombo sowie die üblichem Pakete gegen Artefakte, Verzauberungen und den Friedhof. Ich werde jetzt die Deckliste im Einzelnen durchgehen und abschließend noch auf ein paar Tipps und kleinere Tricks hinweisen.

Die Manabasis des Decks ist Dank der neuen Doppelländer für ein dreifarbiges Deck relativ stabil. Ich habe Selesnija-Gildeneingang (Selesnya Guildgate) und Simic-Gildeneingang (Simic Guildgate) ausgewählt, um die häufigen {g} {g} -Kosten besser unterstützen zu können. 3 mal die Immerändernde Weite (Terramorphic Expanse) zu spielen, hat sich bewährt, da man oft erst einmal schauen muss, was man noch an Farben braucht und man ungern in der ersten Runde “blind“ ein Land suchen möchte. Die Artefaktländer sind offensichtlich dazu da, um auch mal von dem Plundermagier (Trinket Mage) gesucht zu werden, der Rest ist mit Standardländern aufgefüllt, so dass man insgesamt 17 ungetappte Länder hat, um sich nicht zu sehr zu verlangsamen.

Einsamer Missionar (Lone Missionary) und Avior-Rissbeobachter (Aven Riftwatcher) zusammen schon im Hauptdeck zu spielen, mag übertrieben erscheinen; sie sorgen aber dafür, dass man gegen Aggro-Decks genügend Zeit hat, den eigenen Spielaufbau zu entfalten. (Außerdem gibt es etliche quasi geschenkte Siege gegen Burn.) Der Kor-Himmelfischer (Kor Skyfisher) hat in diesem Deck so viele schöne Ziele, dass man oftmals wirklich die Qual der Wahl hat, was man auf die Hand zurücknimmt. Meistens richtet sich das nach der konkreten Situation; in der Regel ist aber der Verpflichteter Wurm (Enlisted Wurm) eine zumindest solide Wahl. Der Plundermagier (Trinket Mage) sucht im Hauptdeck bereits Länder und Ausrüstungen, im zweiten und möglichen dritten Spiel kommt ihm dann eine noch bedeutendere Rolle zu. Man sollte sich übrigens wirklich nicht zu schade sein, ihn auch einfach mal als Grenzlandwaldläufer (Borderland Ranger) einzusetzen, wenn man das Land braucht. Das Deck hat auch noch genügend andere Möglichkeiten, Kartenvorteil zu erwirtschaften. Blastoderm (Blastoderm) und Galgenast-Ältester (Wickerbough Elder) teilen sich den 4-Mana-Bereich, da man dort nicht zu viele Karten spielen möchte. Der Grübelschlängler (Mulldrifter) ist die Primärquelle für den Kartenvorteil und arbeitet offensichtlich besonders gut mit Kurzzeitiges Flimmern (Momentary Blink) und Kor-Himmelfischer (Kor Skyfisher) zusammen. Verpflichteter Wurm (Enlisted Wurm) schließlich ist einfach nur lächerlich gut. Er macht immer quantitativen Kartenvorteil; ist zusammen mit einem aufgedeckten Blastoderm (Blastoderm) fast ein Armadawurm (Armada Wurm) und wer mit ihm einmal einen Grübelschlängler (Mulldrifter) aufgedeckt hat, weiß, was echter Kartenvorteil ist...

Vorherbestimmen (Preordain) sorgt in erster Linie dafür, dass das Deck ziemlich konstant läuft und hilft oft auch, früher an die benötigten Karten heranzukommen. Weg ins Exil (Path to Exile) ist in diesem Deck der Problemlöser der Wahl gegen Kreaturen und streitet sich mit dem Wurm um die Uncommon-Plätze. Wenn ich dürfte, würde ich von jedem ein Exemplar mehr spielen, aber es geht auch so. Knochenbrecher (Bonesplitter) und Sylvok-Lebensstab (Sylvok Lifestaff) kann man sich je nach Bedarf suchen. Der eine Punkt Stärke mehr ist bei den Kreaturen im Deck selten relevant und so habe ich mich für einen flexiblen Split entschieden. Prophetisches Prisma (Prophetic Prism) fixt das manchmal nicht ganz einfache Mana, sorgt gleichzeitig dafür, dass man seine Länder konstant legen kann und lässt sich später auch mal gerne vom Kor-Himmelfischer (Kor Skyfisher) auf die Hand zurückbringen. Reise nach Nirgendwo (Journey to Nowhere) und Vergessenheitsring (Oblivion Ring) teilen sich auf Grund von Kurvengründen einen 1/1-Split. Mir gefallen beide sehr gut und auch der Kor-Himmelfischer (Kor Skyfisher) freut sich, später mal eine Umbuchung vornehmen zu dürfen. Drei Gegenzauber in Form von Verbieten (Prohibit) reichen derzeit aus, so dass sich weitere Gegenzauberei erst im Sideboard findet. Kurzzeitiges Flimmern (Momentary Blink) zu guter letzt erweitert die Möglichkeiten, die einem Kor-Himmelfischer (Kor Skyfisher) schon bietet und erwirtschaftet über die Rückblende – Ihr habt es bereits erraten. – weiteren Kartenvorteil.

Das Sideboard ist zu einem Drittel gegen Aggro-Decks ausgelegt, da diese ein Problem für das Deck darstellen können, wenn sie zu schnell und – vor allem – ihre Kreaturen zu zahlreich sind. Das Anwendungsgebiet für Kapsel des Verbanners (Dispeller's Capsule) ist klar; ebenso das von Nachtboden (Night Soil), Reliquie von Progenitus (Relic of Progenitus) und Tormods Krypta (Tormod's Crypt) – auch hier habe ich auf Flexibilität gesetzt. Bannzauber (Dispel) ist vor allem gut, weil er die Kreaturen vor den meisten Problemlösern schützen und kostengünstig durch einen “Gegenzauberei-Kampf“ bringen kann. Der einsame Gegenzauber (Counterspell) aus dem Hauptdeck ist in Form von Negieren (Negate) ins Sideboard gewandert, um zumindest im ersten Spiel die Wahrscheinlichkeit zu verringern, mit Verpflichteter Wurm (Enlisted Wurm) einen Gegenzauber zu treffen. Sechs Stück sollte es dann insgesamt aber schon sein. Die jeweils vierten Exemplare von Blastoderm (Blastoderm) und Grübelschlängler (Mulldrifter) werden gegen alle Decks hereingenommen, gegen die man längere Abnutzungskriege zu erwarten hat, wie zum Beispiel Jund, Moosebite oder Kontrolle wie MBC. Ich wollte sie aber nicht alle im Hauptdeck spielen, da sie zu mehreren die Starthand doch sehr verkloben können.

Noch ein paar Tipps und Tricks (für alle, die bis hierher durchgehalten haben):
Vorherbestimmen (Preordain) sollte man nicht sofort spielen, wenn man nichts Bestimmtes sucht. Die Karte eignet sich hervorragend, um im späten Spiel keine unnötig Länder nachzuziehen – eine Gefahr, die bei 24 Ländern schon mal auftreten kann.
Nutzt die Problemlöser sparsam! Mit Artefakten und Verzauberungen kann man Dank des Plundermagier (Trinket Mage)s ganz gut umgehen, aber 6 bis 8 Problemlöser gegen Kreaturen sind gegen manche Decks recht wenig. Man sollte also im Zweifelsfall nur das abstellen, was die eigenen Kreaturen nicht auch aufhalten können.
Der Galgenast-Ältester (Wickerbough Elder) kann die eigenen Artefaktländer zerstören. Das ist offensichtlich; wird aber gerne mal – von beiden Spielern – übersehen und kann durchaus unerwartet Kämpfe entscheiden. Wenn man genügend Länder und eines der Artefaktländer im Spiel hat, sollte man diese Option immer im Hinterkopf behalten.
Die ausgelöste Fähigkeit des Kor-Himmelfischer (Kor Skyfisher)s ist keine gezielte. Das bedeutet zum einen, dass der Gegner nicht auf das Zurücknehmen der bleibenden Karte reagieren und somit beispielsweise auch nicht diese Karte in Reaktion zerstören kann. Zum anderen kann man mit dem Kor-Himmelfischer (Kor Skyfisher) das Blastoderm (Blastoderm) auf die Hand zurücknehmen und es so ein weiteres mal nutzen. Und mit Kurzzeitiges Flimmern (Momentary Blink) lässt sich das Ganze natürlich auch spontan durchführen.

Manakurve:
{1} {2} {3} {4} {5} {6}
8 13 6 4 3 2
Durchschnittskosten: 2,64 (Darin sind aber keine Ausrüstungs- oder Rückblendekosten eingerechnet.)

Stärken: - sehr flexibel – Es gibt kaum einen Decktyp, bei dem man nicht zumindest eine realistische Chance auf einen Sieg hat.
- Kartenvorteil – Viele Spiele werden dadurch entschieden, dass man einfach mehr nachlegt, als der Gegner beantworten kann.
- stark im späten Spiel – Oft genügt eine einzelne nachgezogene Karte, (beispielsweise Verpflichteter Wurm (Enlisted Wurm) oder Kurzzeitiges Flimmern (Momentary Blink)) um auf einmal wieder sehr viele Optionen zu haben.
- konstant – Dank Kaskade, Hellsicht und Prophetisches Prisma (Prophetic Prism) läuft das Deck sehr zuverlässig.

Schwächen: - die Manabasis – Trotz 24 Ländern, Gildeneingängen, Vorherbestimmen (Preordain) und Prophetisches Prisma (Prophetic Prism) muss man manchmal einen Mulligan nehmen.
- bestimmte Aggro-Decks – Wenn der Gegner zu viele Kreaturen spielt – wie bei Elfen, Goblins oder MBA – kann es sein, dass man einfach „auf dem Feld“ tot ist.
- Kombo – Man hat insgesamt nur 6 Gegenzauber, was zur Interaktion doch ein bisschen wenig ist. Allerdings ist Kombo im Peasant-Format ziemlich unterrepräsentiert...
- Man ist von relativ vielen Artefakten und Verzauberungen abhängig, so dass gewisse Sideboard-Karten schon mal schmerzhaft sein können.

2 Selesnija-Gildeneingang (Selesnya Guildgate)
2 Simic-Gildeneingang (Simic Guildgate)
3 Immerändernde Weite (Terramorphic Expanse)
1 Sitz der Synode (Seat of the Synod)
1 Uralte Höhle (Ancient Den)
1 Baum der Sagen (Tree of Tales)
7 Ebene (Plains)
4 Insel (Island)
3 Wald (Forest)

2 Einsamer Missionar (Lone Missionary)
3 Kor-Himmelfischer (Kor Skyfisher)
3 Avior-Rissbeobachter (Aven Riftwatcher)
2 Plundermagier (Trinket Mage)
3 Blastoderm (Blastoderm)
1 Galgenast-Ältester (Wickerbough Elder)
3 Grübelschlängler (Mulldrifter)
2 Verpflichteter Wurm (Enlisted Wurm)

3 Vorherbestimmen (Preordain)
3 Weg ins Exil (Path to Exile)
1 Knochenbrecher (Bonesplitter)
1 Sylvok-Lebensstab (Sylvok Lifestaff)
2 Prophetisches Prisma (Prophetic Prism)
1 Reise nach Nirgendwo (Journey to Nowhere)
1 Vergessenheitsring (Oblivion Ring)
3 Verbieten (Prohibit)
2 Kurzzeitiges Flimmern (Momentary Blink)

Sideboard
2 Sonnenlanze (Sunlance)
3 Holy Light
2 Kapsel des Verbanners (Dispeller's Capsule)
2 Bannzauber (Dispel)
1 Negieren (Negate)
1 Blastoderm (Blastoderm)
1 Grübelschlängler (Mulldrifter)
1 Nachtboden (Night Soil)
1 Reliquie von Progenitus (Relic of Progenitus)
1 Tormods Krypta (Tormod's Crypt)

Viel Spaß allgemein im Peasant-Format, beim Kommentieren und vielleicht auch Testen.
Nik