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 Frage 19107 von 21576 
(19107) Christian aus Berlin:   11.05.2018
Gibt es eine Regel bezüglich der Sprache der Karten?

Hintergrund: In unserem Spieleladen gibt es in letzter Zeit immer häufiger Spieler, die neben deutschen und englischen Karten auch Karten in ihren Decks haben, die niemand von uns entziffern kann (zum Beispiel japanische oder chinesische Karten). Wenn man eine solche Karte nicht anhand ihres Kartenbilds und der Manakosten erkennt, muss man also nachfragen, was diese Karte macht – das kann je nach Anzahl solcher Karten zu vielen Nachfragen innerhalb eines Spiels führen, mitunter auch wiederholt zu den gleichen Karten, weil man sich das nicht alles merken kann.

Abgesehen davon, dass dies nervig ist und gerade beim Planen von komplizierteren Spielzügen einen Nachteil darstellen kann, ist man außerdem darauf angewiesen, dass der Gegner die Frage ehrlich beantwortet – man kann ja nicht ständig die Karten auf dem Handy aufrufen. Bei Turnieren (von FNM bis PPTQ) kann es zudem sein, dass ein solches Hilfsmittel gar nicht erlaubt ist, und die mit der Kartenklärung vergeudete Zeit kann sogar dazu führen, dass das Spiel in den Extrazügen landet, was mit deutschen und englischen Karten nicht passiert wäre.
Antwort von Mario Haßler : 11.05.2018
Im Ausführlichen Regelwerk gibt es dazu keine Regeln außer die, dass zwei Karten gleich sind, wenn ihre englischen Kartennamen identisch sind. (Das bedeutet beispielsweise, dass man nicht vier deutsche, vier englische und vier japanische Ausgaben einer Karte nehmen kann, um von einer bestimmten Karte zwölf Exemplare im Deck zu haben.)

Im privaten Spiel einigen sich die Spieler auf die Karten, mit denen sie spielen wollen, und damit auch auf die zulässigen Sprachen. Für Turniere können der Veranstalter und der das Turnier leitende Schiedsrichter Vorgaben zu den zulässigen Karten machen. Ohne konkrete Vorgaben können prinzipiell alle im jeweiligen Format zulässigen Karten gespielt werden, auch solche in "exotischen" Sprachen oder textlose Varianten von Karten, solange sie den übrigen Kriterien entsprechen (z. B. in Bezug auf "markierte Karten"). Vergleiche Frage (3335) samt Antwort.

Alles Weitere regeln die Magic: The Gathering Turnierregeln (zu finden auf DCIRules.org): Die Spieler haben während eines Turniers das Recht, den offiziellen Text einer für das Turnier relevanten Karte zu erfahren, sofern sie diese Karte beschreiben können (z. B. anhand des Namens oder weil sie vor ihnen auf dem Tisch liegt). Während ein Spieler auf Verlangen eines anderen Spielers den Namen einer (sichtbaren) Karte nennen muss, gilt das allerdings nicht für den aktuellen Oracle-Regeltext dieser Karte. Zu diesem Zweck können die Spieler jedoch bei Bedarf einen Schiedsrichter befragen. Bei zwanglosen Turnieren (Stufe "regular") können sie alternativ ihr Handy benutzen, solange sie dies öffentlich tun, auch wenn nicht auszuschließen ist, dass sie dabei auch an die eine oder andere strategische Information zu der Karte gelangen.

Dass dieser zusätzliche Aufwand die Planung von Spielzügen erschweren kann, findet in den Turnierregeln keine Berücksichtigung. Der zeitliche Nachteil betrifft beide Spieler gleichermaßen, sodass hier nicht grundsätzlich von einer einseitigen Begünstigung die Rede sein kann. Allerdings heißt es in den Turnierregeln auch: "Spieler dürfen normalerweise zugelassene nicht-englische Karten und/oder Fehldrucke verwenden, solange sie sie nicht dazu benutzen, durch ein irreführendes Bild oder Regeltext einen Vorteil zu erlangen." Wenn der das Turnier leitende Schiedsrichter also zu der Erkenntnis kommt, dass ein Spieler vor allem deshalb mit "exotischen" oder textlosen Karten spielt, um einen Vorteil zu erlangen, kann er entsprechende Maßnahmen ergreifen, um dies zu unterbinden. Das kann sogar zu einer Disqualifikation führen, z. B. wenn der Spieler seinen Gegner belügt, indem er falsche Angaben zum Regeltext der Karte macht.

Empfehlung: Mit den Schiedsrichtern über die Situation sprechen. Wenn sie in solchen Karten kein Problem sehen und diese auch zukünftig erlauben: Nicht weiter drüber aufregen. Im Spiel sich nicht durch solche Karten verunsichern lassen. Wenn etwas nicht klar ist: Lieber einmal mehr nachhaken als etwas übersehen. Und vor allem: Keine Scheu davor haben, den Schiedsrichter zu rufen.

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