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Spielbericht vom 15.12.2003 – Weihnachtsdeck-Abend

von Mario Haßler, 16.12.2003 - 20:00 – Spielbericht · Multiplayer

Ein Weihnachtsdeck enthält grüne, rote und weiße Karten sowie Artefakte (mindestens vier von jeder Sorte). Sie symbolisieren Tannen, Kerzen, Schnee und die Weihnachtsgeschenke. Verschneite Länder sind gerne gesehen, blaue und schwarze Karten sind jedoch nicht erlaubt! Acht waren angetreten, um in weihnachtlicher Stimmung (es gab auch Kekse und Schoko-Nikoläuse) miteinander Magic zu spielen. Heute war auch wieder Oliver dabei, sowie ein neuer Gast: Jörg, der Neffe von Axel. Im ersten Teil des Abends wurde an zwei getrennten Tischen gespielt.

Tisch 1 (Bericht von Oliver): Siegfried, Gert, Axel und Oliver spielten zunächst zwei Runden "Doppelkopf-Magic". Axel trat mit einem kolossalen Weihnachtsdeck von weit über hundert Karten an, während Siegfried sich bemühte hatte, nur Karten mit Bezug zu Weihnachten zu benutzen (wie Serra Engel (Serra Angel) oder Elfen als Hirten – nur Maria und Joseph hatte er nicht finden können). Gert hatte sich sogar die Mühe gemacht, nur Länder zu spielen, die nach Winterlandschaft aussahen. Oliver trat mit einem Ausrüstungsdeck an, das herzlich wenig mit Weihnachten zu tun hatte – nur die Farben stimmten. Üblicherweise passiert in diesem Spielformat zunächst nicht viel, da keiner seinem potenziellen Partner Schaden zufügen möchte. Also bauten alle ein paar Runden lang auf. Nutznießer war Siegfried: Sein unscheinbarer Elf des Wolkenwaldes (Skyshroud Elf), brachte ihm, mit einem Mantel des Gürteltieres (Armadillo Cloak) bestückt, jede Runde Lebenspunkte ein, da er einfach gegen Gerts Blendende Mauer (Wall of Glare) laufen konnte, um Lebenspunkte einzuheimsen – ohne Gefahr zu laufen, seinem Mitspieler zu schaden. Oliver schoss derweil gelegentlich Kreaturen mit seinen zwei Stachelschuss-Goblins (Spikeshot Goblin) ab und gab sich schließlich als Erster zu erkennen. Bald war klar, dass Siegfried und Gert gegen Axel und Oliver spielten. Als einer von Olivers Goblins schließlich, mit Grüner Zorn (Rancor), Knochenbrecher (Bonesplitter) und Loxodon-Kriegshammer (Loxodon Warhammer) ausgestattet, jede Runde 8 Punkte Schaden auf ein beliebiges Ziel geben konnte (die Oliver auch noch als Lebenspunkte gutgeschrieben wurden), zog Siegfried die Notbremse: Ein Erdbeben ("Eine der sieben himmlischen Plagen" – aber kamen die nicht lange vor der Weihnachtsgeschichte...?) fegte den Tisch leer. Besonders ärgerlich, da Oliver Siegfried in der vorherigen Runde hätte ausschalten können und stattdessen eine Mauer abschoss! Nun, da der Tisch sich nur langsam wieder füllte, konnte Gert zunächst Axel und dann auch Oliver mit Zersetzung (Disintegrate) und Flammengambit (Flaming Gambit) ausschalten. Axels Auge um Auge (Eye for an Eye) vergalt zwar Gleiches mit Gleichem, half aber letztlich auch nicht mehr.

Im zweiten Spiel legte Oliver in der dritten Runde eine Übermäßigkeit (Overabundance), die die Manaproduktion aller Spieler enorm beschleunigte. Siegfried dankte es, indem er gleich in der dritten Runde einen Shivan-Drachen (Shivan Dragon) spielte, gefolgt von einem Drachenjungen in der nächsten Runde. Als klar wurde, dass die Paare wieder wie im ersten Spiel verteilt waren, starb Oliver sehr schnell an den fliegenden Ungetümern. Axel, der immer nur zwei Länder im Spiel hatte, gab aber noch nicht auf, denn er hatte noch einen Trumpf im Ärmel: Eine Balance (Balance) sorgte dafür, dass die anderen Spieler ebenfalls nur noch zwei Länder und keine Kreaturen behielten. Siegfried warf in Reaktion auch noch seine Handkarten ab, sodass auch niemand mehr Karten auf der Hand hielt. Allerdings war Siegfried ein Trias-Ei (Triassic Egg) geblieben, das eine Runde später einen Shivan-Drachen (Shivan Dragon) aus dem Friedhof zurückbrachte. Dem hatte Axel dann auf Dauer auch nichts entgegenzusetzen.

Im dritten Spiel fochten Siegfried und Oliver gegen Gert und Axel. Gespielt wurde "Zwei gegen zwei" mit Teamblock. Siegfried spielte ein Musikdeck (Dunkelwaldtrommler (Deepwood Drummer), Tanzender Krummsäbel (Dancing Scimitar), Serras Hymne (Serra's Hymn) etc.), Gert verwendete ein reines Mirrodin-Deck und Oliver ein Deck, das auf die Massenproduktion von Spielsteinen ausgelegt ist. Axel blieb den ganzen Abend über bei seinem Riesendeck. Alles waren natürlich weiterhin Weihnachtsdecks. Während Siegfried und Gert sich die ganze Zeit über gegenseitig neutralisierten, produzierte Oliver von Runde zu Runde mehr Pegasus-Spielsteine mit dem Heiligen Tafelberg (Sacred Mesa). Zwei davon musste er immer dem Blocken von Axels Schuppenwurm (Scaled Wurm) und Juggernaut (Juggernaut) opfern, aber mit der Zeit sammelte sich doch eine rechte Schar an. Axel reduzierte den Bestand zwar mit einer Balance (Balance), aber da der Tafelberg davon verschont blieb, vermehrten sich die Pegasi allzu schnell wieder. Siegfried brachte zudem noch einen Elvish Impersonators ins Spiel – eine Unglued-Kreatur, deren Stärke und Widerstandskraft jeweils durch einen Würfelwurf bestimmt werden – und würfelte für beide Werte eine 6! Gert und Axel sahen also auch weiterhin kein Land und gaben bald auf.

Im letzten Spiel über Kreuz (Siegfried und Axel gegen Gert und Oliver) spielte Siegfried sehr aggressiv und brachte schnell einige Kreaturen mit Schutz und ein Blastoderm (Blastoderm) ins Spiel, die dank Feuer von Yavimaya (Fires of Yavimaya) immer gleich angreifen konnten. Zwar konnte Oliver wieder Pegasi produzieren, die sich zum Blocken geeignet hätten, auf Gerts Seite kamen aber nur wenige Kreaturen ins Spiel, die zum Teil auch noch Irrealität hatten. So wurden sämtliche 40 Schadenspunkte (es wurde mit gemeinsamen Lebenspunkten gespielt) auf Gerts Seite durchgebracht und das Spiel war rasch vorbei.

Tisch 2: Hier traten Christine und Mario gegen Jörg und Stefan im "2 gegen 2" mit gemeinsamen Lebenspunkten an. Im ersten Spiel leisteten sie keine Gegenwehr, zumal Christine dadurch gebeutelt war, dass sie lauter schöne grüne Sprüche auf der Hand und keine Wälder im Spiel hatte. Zwar konnte Mario den engen Anforderungen von Jörgs Kombination aus Todespresse (Black Vise) und Streckbank (The Rack) standhalten, aber es ging dann doch recht geradlinig auf das Ergebnis von 0 : 36 zu – wobei es auch noch ausschließlich Stefan war, der an den eigenen Lebenspunkten gekratzt hatte.

Das zweite Spiel verlief anders, nicht zuletzt, weil diesmal Jörg mit Manaproblemen zu kämpfen hatte. Mit der Bibliothek von Leng (Library of Leng) im Spiel musste er zwar seine Handkarten am Ende seines Zuges nicht auf sieben kürzen, aber das war nur ein schwacher Trost. Gefährlicher war allerdings Stefans Zug, Den Ruhm (Glory) abzuwerfen und einen Wilden Mischling (Wild Mongrel) ins Spiel zu bringen. Aber bis dahin hatten Christines und Marios Angriffe den beiden schon arg zugesetzt. Mit einer 7er Zersetzung (Disintegrate) wollte Christine dann den Gegner unvermittelt in den Tod stürzen – was misslang, da es nur eine 6er war... Und auch wenn Mario einen früheren Sieg verpennt hatte, weil er übersah, dass er mit dem Duplikant (Duplicant) auch einen potenziellen Blocker entfernen kann, war es doch nur eine Frage der Zeit. Schließlich machte Christine dem gegnerischen Team mit einem 4/4 Flieger den Garaus.

Stefans Bestiendeck dominierte das dritte Spiel. Zwar hatte niemand mit Manaproblemen zu kämpfen, aber spätestens als Stefan einen Baldachinkrabbler (Canopy Crawler), der durch Verstärkung sage und schreibe 8/8 war, und die Umkämpften Klippen (Contested Cliffs) im Spiel hatte, war es für Christine und Mario unmöglich, das Spiel noch an sich zu reißen. Da nützte auch Marios Kaldras Schwert (Sword of Kaldra) nichts – wenn jede Kreatur, die es in die Hand nehmen wollte, von der Klippen-Krabbler-Kombination weggebrutzelt wurde. Als dann Jörg mit einem Feuerball (Fireball) auf drei Ziele Christine kreaturenlos machte, war der Triumph von Jörg und Stefan besiegelt.

Auch das vierte Spiel verlief sehr einseitig, sehr zum Vorteil von Jörg und Stefan. Jörgs Todespresse (Black Vise) war Gift für Christine, die wieder mit Manaproblemen zu kämpfen hatte. Dann schaffte es Stefan, nach und nach die gelungene Kombination aus Glitzernder Luchs (Glittering Lynx), Verfluchtes Totem (Cursed Totem) und Quellenhüter (Fountain Watch) ins Spiel zu bringen. Und so trieben Christine und Mario nahezu wehrlos auf eine weitere Niederlage zu.

Im fünften Spiel wurde es wieder richtig spannend. Jörg gelang es, seine Todespresse (Black Vise) im ersten Zug zu spielen, allerdings ließen sich Christine und Mario davon nicht beeindrucken. Eindruck verschafften sich jedoch Marios weiß-grüne Kreaturen, sie nagten kräftig an den gegnerischen Lebenspunkten, und es sah schon nach einem Durchmarsch aus. Doch dann machte Stefan unmissverständlich klar, dass er das Spiel noch längst nicht aufgegeben hatte: Muse des Samenflugs (Seedborn Muse), Ketos' Zauberbuch (Jayemdae Tome), Granitscherbe (Granite Shard), Scharrende Klauen (Scrabbling Claws), ... und Christine und Mario verging Hören und Sehen. Christines Manaprobleme machten dabei kaum einen Unterschied, denn mit den Mysteriösen Lehren (Arcane Teachings) und Jeska, der Meisterkriegerin (Jeska, Warrior Adept) konnte Stefan dank seiner Muse im Zug eines jeden Spielers 4 Schaden zufügen. Und so führte dann auch nicht die als "Finisher" angekündigte Zentaurenlichtung (Centaur Glade) zum Sieg – Mario konterte gelassen mit einem Duellierplatz (Dueling Grounds). Aber dem konsequenten Beschuss mit Direktschaden konnten Christine und Mario auf Dauer nicht standhalten.

Das letzte Spiel an getrennten Tischen konnten dann wieder Christine und Mario für sich entscheiden. Zwar sahen sie sich abermals einer Zug-1-Todespresse von Jörg ausgesetzt und ahnten Schreckliches ob Stefans Quecksilberamulett (Quicksilver Amulet), aber es war der stete Tropfen in Gestalt eines Beliebten Kaplans (Beloved Chaplain), ausgerüstet mit einer Klinge der Todesfee (Banshee's Blade), der den Stein (Jörg in undankbarer Rolle) höhlte. Die zwei Sonnenstrahl-Dragoner (Radiant's Dragoons), die Stefan ins Spiel bringen konnte, verlängerten das Spiel, konnten aber den Sieg von Christine und Mario nicht aufhalten.

Zum grandiosen Abschluss des Abends (und des Jahres) versammelten sich alle um einen Tisch für eine Partie "IT" – und die hatte es in sich. Den zugelosten IT-Status bekam Mario in der zweiten Runde von Jörg abgenommen, der ihn danach lange behalten sollte. Siegfried erschütterte mit einem 5er Erdbeben (Earthquake) die Runde – wie sich herausstellte in Fehlinterpretation der Regeln, denn dieser Rundumschlag konnte ihm nicht zum IT-Status verhelfen. Oliver beglückte alle mit einem Manasegen (Mana Flare), was zwar Christine nicht viel nützte, da sie außer einer Lotusblüte (Lotus Petal) bislang noch keine Manaquellen ins Spiel bringen konnte. Aber Axel freute sich, denn so gelang es ihm früher als erwartet, einen 5/5-Drachen ins Spiel zu bringen. Die Freude sollte nicht lange währen: Ein Zorn Gottes (Wrath of God), gespielt von Oliver, räumte den Tisch auf. Siegfried konnte als Erster wieder eine beachtenswerte Kreatur ins Spiel bringen, ein Dämmerungselementar (Dawn Elemental), das mit einer Fahne der Koalition (Coalition Flag) verzaubert für Aufsehen sorgte. Nun meldete sich Stefan; er schoss einen Feuerblitz (Firebolt) auf Axel, den aktuellen IT-Spieler. Mario klinkte sich ein und spielte eine im Isochron-Szepter (Isochron Scepter) eingeprägte Einäscherung (Incinerate) auf Stefan, um kurzzeitig IT zu werden und diesen Status an Stefan zurück zu geben. Nach Klärung der Lage konnte Stefan mit seinem eigentlichen Plan fortfahren und Olivers Gedankenversklaver (Mindslaver) mit einem Naturalisieren (Naturalize) entsorgen. Mit zwei Heiligen Tafelbergen (Sacred Mesa), einer bei Jörg, einer bei Oliver, wurde das Spiel plötzlich sehr Pegasus-lastig – und -lästig, denn Jörgs Kreuzzug (Crusade) machte diese Geschöpfe (die dank des Manasegens (Mana Flare) ja recht preiswert zu haben waren) richtig gefährlich. Oliver konnte den Pegasi sogar noch mehr abgewinnen, da er mit seinem doppelt vorhandenen Choral der Engel (Angelic Chorus) seinen Lebenssaft aus ihnen bezog und es sich so erlauben konnte, am Gerangel um den IT-Status einfach nicht teilzunehmen. Ähnlich verhielt sich auch Gert, der sich mittels Lebensschwall (Life Burst) mit Leben versorgte. Dann kam der nächste Aufräumer, ein weiterer Zorn Gottes (Wrath of God), diesmal gespielt von Siegfried, obwohl er mit dem Fahnenträger-Elementar nach wie vor die beste Kreatur im Spiel hatte. Axel sah dem gelassen zu, denn seine Mishras Fabrik (Mishra's Factory) blieb von Gottes Zorn verschont. Nun konnte Christine als Erstes eine fette Kreatur ins Spiel bringen, ein 4/4-Krakilin (Krakilin). Es sollte sie nicht retten: Mit zwei 2/2-Pegasus-Spielsteinen bescherte Jörg ihr das Aus. Einen Aufräumer ganz anderer Art spielte dann Axel: Seine Balance (Balance) reduzierte die Zahl der Länder pro Spieler auf vier, Kreaturen auf eins und Handkarten ebenfalls auf eins. Aber auch das war nicht mehr als ein letztes Aufbäumen, denn angegriffen von einem Pegasus-Spielstein, diesmal von Oliver, musste auch er seinen Hut nehmen. Zwischenzeitlich stichelte Stefan mit 2 Schaden in Olivers Pegasus-Armee herum, um den IT-Status zu erhalten, und wieder klinkte sich Mario kurzzeitig mit seinem Einäscherungs-Szepter ein. Stefan drehte dann allerdings mehr auf und brachte einen Gurzigost (Gurzigost) ins Spiel, der in Folge dann Jörg im Angriff tötete. Und es ging weiter, Stefan spielte Rith, den Erwecker (Rith, the Awakener), aber Marios Mirri die Katzenkriegerin (Mirri, Cat Warrior), ausgerüstet mit einem Loxodon-Kriegshammer (Loxodon Warhammer), beendete Stefans Aufmarsch endgültig. Jetzt wurde auch Oliver, mit über 50 Lebenspunkten üppig ausgestattet, deutlich aktiver. Unterstützt von Miraris Nachwirkungen (Mirari's Wake) schickte er zwölf 2/2-Pegasus-Spielsteine zu Mario, der diesem Angriff nicht standhalten konnte. Um Siegfried brauchte er sich nicht mehr kümmern: dieser hatte mit allerlei Verwindungen bis hierher tapfer ausgehalten, starb aber letztlich an den Passivitätsmarken. Der letzte Gegner für Oliver hieß Gert, der in den letzten Runden nur durch lautstark angekündigten Lebenspunktegewinn mit Hilfe eines Quellenrufers (Wellwisher) auf sich aufmerksam machte. Da ihm das mangels anderer Elfen aber nur einen Lebenspunkt pro Runde einbrachte und er ansonsten der gegnerischen Pegasus-Armee nichts entgegenzusetzen hatte, war es für Oliver keine große Aufgabe mehr. Und damit ging Oliver als Sieger aus diesem großartigen Weihnachts-"IT" hervor!


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