derzeit online: 234 Besucher und 2 registrierte Benutzer
URL für diesen Beitrag

Spielbericht vom 04.11.2004

von Mario Haßler, 05.11.2004 - 20:00 – Spielbericht · Multiplayer

Ein Abend der unverhofften Wendungen. Zunächst fanden sich Axel, Mario, Siegfried und Stefan am Ort des Geschehens ein. Vier Spielwillige, damit ging der Plan auf, an diesem Abend ein Booster-Draft-Turnier mit den neuen Karten aus "Meister von Kamigawa" zu spielen. Mario stellte dafür 12 Päckchen seiner Sammelbestellung zur Verfügung sowie Hüllen in ausreichender Menge, Stefan hatte einen großen Vorrat an Standardländern mitgebracht. Nachdem die Regeln geklärt waren, ging es mit dem ersten Booster los. Doch gerade als die ersten 15 Karten fast verteilt waren, wuchs die Runde plötzlich auf fünf an – Andreas hatte im Stau gesteckt und sich deshalb verspätet! Nach kurzer Diskussion einigte man sich darauf, das Turnier sein zu lassen, die neuen Karten wegzuräumen und einen ganz gewöhnlichen Multiplayer-Abend mit "Pentagramm" zu verbringen.

Wie schon angedeutet sollte es nicht ganz so gewöhnlich werden. Es fing harmlos an: Stefan spielte Okina, Tempel der Großväter (Okina, Temple to the Grandfathers) und danach lange Zeit nichts mehr. Auch Siegfried spielte mit Karten aus der neuen Edition, grüne und schwarze, insgesamt sehr zurückhaltend und Lebenspunkte spendend. Andreas entfaltete sein ebenfalls grün-schwarzes Deck ähnlich langsam; dass da später noch mehr passieren sollte, konnte man allenfalls am Überbelegten Friedhof (Oversold Cemetery) erkennen. Bei Mario sah das schon anders aus. Sein "YTONG"-Deck kam vom Start weg mit kleinen Lichtbogen-Kreaturen gut in Fahrt und landete beständig Schaden bei Siegfried und Andreas. Eine Respekt einflößende Kartenkombination hatte jedoch Axel mit seinem blauen Deck zustande gebracht: Seine Metathran-Elite (Metathran Elite) war dank des Siegel des Schlafes (Sigil of Sleep) eine gefährliche Kampfmaschine, mit den Private Nachforschungen (Private Research) oben drauf war zugleich für den Fall ihres Ablebens gesorgt. Mit dieser Kreatur sowie einigen Kreaturen mit Direktschaden-Fähigkeiten heizte er seinen Gegnern Siegfried und Stefan ein. Siegfried hatte sein Manapotenzial in der Zwischenzeit immerhin so ausgebaut, dass er den Tausendbeinigen Kami (Thousand-legged Kami) spielen konnte. Nun ergab sich die entscheidende Wende im Spiel: Axel befürchtete, dass Mario mit seinen Fliegern Siegfried und Andreas bald den Garaus machen würde – was er um jeden Preis verhindern wollte. Daher griff er seinen Nachbarn mit der Metathran-Elite/Siegel-des-Schlafes-Kombination an und schickte ihm einen auf 5/5 angewachsenen Lichtbogen-Stachler (Arcbound Stinger) auf die Hand zurück. Die Gunst des Augenblicks nutzte Siegfried in seinem Zug für einen Angriff mit seinem Tausendbeinigen Kami. Sein Plan, dass Mario angesichts der nicht allzu üppigen Manabasis seinen Vedalken-Ingenieur (Vedalken Engineer) nicht zum Blocken nutzen würde, ging auf – und der ungeblockte Kami durfte sich über die Stärke der Zedern (Strength of Cedars) freuen: 15 Schaden, und Marios Lebenspunktestand schrumpfte schlagartig auf 3. Auf der anderen Seite konnte Stefan das eine oder andere Mal mit einem Abnutzen (Wear Away) punkten. Dessen ungeachtet hatte sich Andreas derweil klammheimlich eine bedrohliche Armee aufgebaut; insbesondere sein Spross der Dunkelheit (Scion of Darkness) äugte begierlich auf Stefans Friedhof; dort hatten sich nämlich aufgrund der Startschwierigkeiten einige schöne Kreaturen angesammelt. Das Finale kam dann trotzdem etwas anders: Erst verlieh er allen Kreaturen –2/–2, dann blies er zum Angriff gegen die nun wehrlosen Gegner Stefan und Mario – glatter Sieg für Andreas.

Im zweiten Spiel setzte Siegfried auf die Kraft der Artefakte. Zwei Apostel der Gruft (Disciple of the Vault) hatte er sich an seine Seite bestellt, vergass aber immer wieder, sie auch einzusetzen, wenn mal ein Artefakt zerstört wurde. Axel stellte mit zwei Dornenschwanzküken (Spiketail Hatchling) seine Gegner nicht wirklich auf die Probe, auch sein Rhystischer Schutzkreis (Rhystic Circle) konnte ihm im Multiplayer nicht viel helfen. Und so gelang es Stefan ohne Probleme, den Lockvogel des Matsu-Stamms (Matsu-Tribe Decoy) und einige weitere grüne Kreaturen ins Spiel zu bringen. Mario setzte auf die plumpe Kraft seines "Mobilen Sägewerks" und zog gegen Siegfried und Andreas ins Feld. Während Siegfried sich mit einem Atog (Atog) und später der Leoniden-Bola (Leonin Bola) zur Wehr setzte, ging Andreas viel ausgeklügelter voran. Zunächst brachte er mittels Alarmschlagen (Raise the Alarm) zwei Blocker als Kanonenfutter ins Spiel, um Zeit zu gewinnen. Auch ein Formbarer Stahl (Sculpting Steel), der einen Knäuelgolem (Tangle Golem) kopierte, war nur unter Vorspiel abzubuchen. Richtig los legte Andreas, als er sich mit Hilfe des Proteusstab (Proteus Staff) einen Nachtstahl-Koloss (Darksteel Colossus) ins Spiel holte – und dann mit zweimal Formbarer Stahl zwei Kopien davon. Einen davon verzauberte er noch mit Geisteskontakt (Spirit Link), und das sah ganz nach Durchmarsch aus... wäre da nicht Marios Knäuelgolem gewesen, der mit einem Mantel aus Flüsterseide (Whispersilk Cloak) ein großes Problem für Andreas darstellte: noch 5 Lebenspunkte und sichere 5 Schaden beim nächsten Angriff... Und damit war es wieder Zeit für Axels überraschenden Eingriff. Die Tatsache ignorierend, dass Andreas das Spiel gewinnen würde, wenn er nicht bald ausgeschaltet würde, entzauberte (Disenchant) Axel den Mantel aus Flüsterseide und bot Andreas so die Möglichkeit zu blocken, die jener natürlich dankbar annahm. Was Axel davon hatte, wird sein Geheimnis bleiben, denn Andreas machte dann in seinem nächsten Zug schnörkellos das Spiel klar: drei trampelnde 11/11-Kreaturen auf Stefan, drei weitere auf Mario, fertig.

Dieses Manöver hatte Mario wohl reichlich durcheinander gebracht, denn im dritten Spiel tappte er beharrlich seine Kreaturen aus dem "Standhaftigkeit"-Deck zum Angriff, obwohl sie ja extra für das Deck ausgewählt worden waren, weil sie beim Angriff eben nicht tappen. Axel behielt zunächst seine Gegner im Blick und entsorgte mit einem Lichtbogen (Arc Lightning) zwei schwarze Kreaturen, eine bei Stefan und eine bei Siegfried. Letzterer konnte kurz darauf mit dem Myr-Landformer (Myr Landshaper) und einem Knäuelwanderer (Tanglewalker) eine hübsche Kombination ins Spiel bringen, wohingegen Andreas' unkombiniert schon erschreckendes Vergessenes Urwesen (Forgotten Ancient) von Stefan per Fleisch zerreißen (Rend Flesh) vernichtet wurde. Siegfrieds Unterweltgespenst (Abyssal Specter) forderte Axel und Mario heraus, und mit beständigen Angriffen ging Mario Siegfried an den Kragen. Mit Erfolg, denn gegen die irrealen Kreaturen hatte Siegfried keine Mittel zur Hand – bis auf eines... Im vermeintlich finalen Angriff von Mario auf Siegfried verhinderte zum dritten Mal an diesem Abend Axel, dass dieser Angriff tödlich ausgeht. Auch hier blieb die Frage nach Axels Motiven ungeklärt, denn daraufhin konnte sein Gegner Stefan die Oberhand gewinnen und mit Angriffen und einem Geistesverbrauch (Consume Spirit) Andreas und Axel bezwingen und so das Spiel für sich entscheiden.

Aus vielleicht verständlichen Gründen forderte Mario für das vierte Spiel eine Änderung der Sitzordnung – wenn er schon Axel gegen sich hatte, wollte er ihn auch zum Gegner haben. Und so tauschten Stefan und Mario ihre Plätze, was aber vermutlich nichts am Spiel änderte, das an Andreas gehen sollte. Während jener zunächst mit nichts anderem beschäftigt schien als seine Manabasis zu vergrößern (und dabei wohl sträflicherweise von seinen Gegnern verschont wurde), kamen die übrigen vier recht gleichmäßig ins Spiel: Axel mit einigen Nicht-Standardländern und einem Geist der Zwischenwelt (Nether Spirit), Stefan mit einer Vulshok-Hexenmeisterin (Vulshok Sorcerer) und einem Stachelschuss-Goblin (Spikeshot Goblin), Mario mit Elfen, die den Auftritt seiner Bestien vorbereiteten, und Siegfried mit Artefakten und Artefaktkreaturen. Mario gelang es dann, eine Wilde Urform (Feral Throwback) mit sechs +1/+1-Marken ins Spiel zu bringen – macht eine 9/9-Bestie. Und Siegfried bereitete für seine Aufgeladenen Pfeile (Infused Arrows) einen Kernanzapfer (Coretapper) vor. Doch alle diese Kreaturen sollten nicht zum Zug kommen, denn nach einem Runenlesen (Read the Runes) entfachte Andreas einen Sternensturm (Starstorm), der alles wegfegte. Und danach gab er das Heft nicht mehr aus der Hand. Der Clou bestand darin, schließlich bei einem Sternensturm für 7 Schaden auch die eigenen Säbelameisen (Saber Ants) zu treffen und so sieben 1/1-Kreaturen zu erzeugen. Die allein waren noch nicht bedrohlich, doch sie bekamen sogleich Unterstützung durch Kamahl, die Faust Krosas (Kamahl, Fist of Krosa) und überrannten so zuerst Mario und dann Axel – Sieg für Andreas.

Mit drei gewonnenen Spielen von vier verabschiedete Andreas sich, und die übrigen spielten noch eine Runde "2 gegen 2" mit gemeinsamen Lebenspunkten. Siegfried bildete mit Stefan ein Team, sie spielten gegen Axel und Mario (auf Wunsch von Mario – nach seinem Empfinden die vermutlich sicherste Lösung, von Axel verschont zu bleiben). Das Spiel verlief recht geradlinig. Siegfried brachte Nebelgestalt-Kreaturen ins Spiel sowie Flieger, mit denen er angriff. Stefan platzierte eine Katapulteinheit (Catapult Squad) und scharte weitere Soldaten um sie, um entweder anzugreifen oder Kreaturen aus dem Spiel zu entfernen. Ihre Gegner hatten keine Flieger zum Blocken, und so schrumpfte das gemeinsame Lebenspunktekonto Runde um Runde. Immerhin gelang es Mario, Geths Wälzer (Geth's Grimoire) und eine Schwermut (Megrim) ins Spiel zu bringen und Siegfried und Stefan mehr als einmal zu zwingen, eine oder gar mehrere Karten abzuwerfen. Schließlich hatte er mit seinem "Depressionen"-Deck auch genügend Mana zur Verfügung, um Kentern (Capsize) mit Rückkauf zu spielen. Aber da war es schon zu spät, die ständigen Angriffe von Siegfried und Stefan verfehlten ihre Wirkung nicht, und so gingen Axel und Mario im letzten Spiel zusammen unter. Ende dieses merkwürdigen Abends.


Es können keine Kommentare mehr abgegeben werden.
(Die Kommentarmöglichkeit ist abgelaufen.)

zurück zur Lese-Ecken-Übersicht
 / zurück zur Startseite
Werbung Cardmarket - Europas größter Online-Marktplatz für Magic-Karten!