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Spielbericht vom 07.06.2005

von Mario Haßler, 08.06.2005 - 20:00 – Spielbericht · Multiplayer

Wir beginnen den Abend zu siebt und teilen erst mal die frisch eingetroffenen Karten aus der Sammelbestellung "Retter von Kamigawa" untereinander auf. Leider muss gleich anschließend Siegfried unerwarteterweise wieder nach Hause fahren, sodass sechs Spieler übrig bleiben und als Spielformat "Emperor" gewählt wird. Es treten an: Kaiser Gert mit Christine und Stefan gegen Kaiser Axel mit Mario und Andreas. Christine hat sich ganz auf die bestellten Karten verlassen und bestreitet den Abend mit den vorkonstruierten Decks, angefangen beim weiß-grünen Deck "Wahrheitssucher". Sie kann auch ein paar Runden lang ersten Schaden landen, bis Andreas' Deck unvermittelt explodiert: Er spielt zweimal Einblick in die Natur, dann zwei Frogmits für lau, dann kommt der Mycosynthgolem, und es schließt sich eine wahre Kreaturenspiel- und Kartenzieh-Orgie an. Am Ende des Zuges ist seine Artefaktkreaturenarmee von 0 auf 11 Kreaturen angewachsen. Während Christine die neue Situation relativ gelassen nimmt, ärgert sich vor allem ihr Generalskollege Stefan. Der hat nämlich mit den Unterweltlichen Träumen genau die richtige Verzauberung im Spiel, um solche Spielzüge nicht zuzulassen – leider sitzt Andreas jedoch außerhalb von Stefans Reichweite und ist somit nicht betroffen. So kostet es lediglich Axel und Mario ein paar Runden lang Lebenspunkte, um Karten zu ziehen. Das ist aber ebenso nebensächlich wie Gerts Steinhagel-Landzerstörung bei Mario, per Anarchist gleich nochmal eingesetzt, oder wie die recht effektive Kreaturenentfernung bei Stefan durch Marios Deck "Gemetzel". Erstaunlich ist da eher, dass der nächste Angriff von Andreas mit einem Schadenspotenzial von 22 Punkten von Christine ausgesprochen gut verkraftet wird: Sie kann zwei Kreaturen blocken, mit Hilfe der Blocker ihren Lebenspunktestand um 4 aufstocken, und zaubert sich mit arkanen Sprüchen weitere 6 Lebenspunkte herbei – und verliert netto letztlich schlappe 4 Leben. Klar ist aber auch, dass das nicht noch einmal so gut klappen wird, denn Andreas wiederholt die Aktion, wenn auch diesmal mit nur einem Einblick in die Natur. Zu allem Überfluss greift er mit Yawgmoths Wille auch noch auf die zuvor abgeworfenen Karten in seinem Friedhof zurück und beendet kurz darauf das Spiel durch Opfern von zwei Mycosynthgolems für Bosh den Eisengolem – macht 22 Direktschaden auf Kaiser Gert, das klare Aus für jenen.

Für das zweite Spiel macht das Los Christine zur Kaiserin mit den Generälen Gert und Axel, gegenüber weiß Kaiser Mario die Generäle Stefan und Andreas an seiner Seite. Sowohl Axel als auch Mario kämpfen vom Start weg mit Manaproblemen. Gert hingegen sammelt ein paar Remasuris und schädigt Andreas mit seinen Angriffen, während jener erst einmal mit einem Auriok-Wiederverwerter und Urzas Brosche verblüfft. Stefans schwarzem Deck entspringen Schädelsammler, Gierige Ratten und Nezumi-Kurzzahn, und er lässt Christine und Axel gleichermaßen Karten abwerfen. Inzwischen kann Andreas nach und nach drei Apostel der Gruft ins Spiel bringen und damit demonstrieren, dass sogar eine Karte wie Urzas Brosche gefährlich werden kann. Gerts Lebenspunkte sind dementsprechend schon etwas angeknabbert, aber er fühlt sich überlegen, hat er Andreas doch schon auf 5 Leben reduziert. Entsprechend unüberlegt sein nächster Angriff, den Andreas blocken kann (und muss); danach ist Gert ausgetappt und überlebt die 13 Schaden des Konterangriffs von Andreas nicht. Jetzt endlich zieht Mario ein paar Länder nach und hofft, seine Generäle mit den Möglichkeiten aus seinem Deck "Koyaanisqatsi" unterstützen zu können. Da aber die gegnerische Kaiserin Christine ihrem rot-grünen Deck "Geisterflammen" zwar Länder, ansonsten aber wenig "Substanz" entlocken konnte und auch Axels Spielfeld sich alles andere als üppig darstellt, sieht sie wenig Chancen für ihr geschwächtes Team und gibt auf.

Sogleich geht's weiter ins dritte Spiel, nun ist Andreas Kaiser mit Axel und Christine an seinen Flanken, auf der anderen Seite positioniert sich Kaiser Stefan mit Mario und Gert. Letzterer versucht sich ein weiteres Mal mit den Remasuris, sie sehen sich aber bald einem üblen Gegner ausgesetzt: Axel klotzt mit Sengirischer Autokrat samt Leibeigener und Sengir-Vampir, alle unterstützt vom Mondschatten. Zwischenzeitlich wird es mal leicht konfus, was die Ermittlung von Stärke und Widerstandskraft der einzelnen Kreaturen angeht, denn alle Remasuris erhalten +0/+1, alle schwarzen Kreaturen +1/+1, und dank Kondas Banner bei Stefan auch alle weißen Kreaturen +1/+1 – und Gert hat sowohl weiße als auch schwarze Remasuris... Das wird aber bald hinfällig, denn gegen Flieger kann er nichts ausrichten, und Axel spendiert seinem Sengir-Vampir erst ein Einhornschlachtfest, dann sogar zwei, und überrennt damit seinen Gegner, sodass Gert als Erster ablebt. Mario ist mit seinem frisch umgebauten Deck "Jeskas Rasselbande" angetreten, und er kämpft beharrlich gegen Christine, die mit dem weiß-blauen Deck "Soratamis Weisheit" jedoch stets genügend Kreaturen ins Spiel bringt, um Mario beschäftigt zu halten. Die Aufgabe, ihn zu bezwingen, übernimmt Kaiser Andreas höchstpersönlich; es fängt damit an, dass er ihn mit zwei Amuletten der Visionen zwingt, Karten von der Bibliothek in den Friedhof zu schaufeln, am Ende des Zuges wird das mit einem Gehirnfrost auf die Spitze getrieben, und Marios Friedhof ist mal eben um 23 Karten schwerer. Das wäre kein Problem, wenn nicht gleichzeitig die Bibliothek in gleichem Maße leichter geworden wäre, und so setzt sich das Runde für Runde fort, wenn auch nicht wieder so heftig, aber dennoch mit dem unabwendbaren Erfolg, dass irgendwann Marios Bibliothek leer ist und er in seinem Ziehsegment den (im Multiplayer recht seltenen) Decktod stirbt. Ans Aufgeben braucht Stefan nicht zu denken, er hat zwar mit dem Patron der Kitsune, per Fuchsopfer gespielt, auch ganz handfeste Argumente auf seiner Seite, aber der Einhornschlachtfest-verstärkte Sengir-Vampir ist auch für ihn zu viel, und so gewinnt das Team um Andreas solide und in vollständiger Besetzung.

Hier verabschieden sich Christine und Axel, und die restlichen vier probieren ein neues Spielformat aus. Und zwar handelt es sich um die Variante "Gollum", die Mario vor ein paar Wochen auf www.mtg-forum.de entdeckt und für interssant befunden hatte. Es geht darum, dass zwei Zweierteams gegeneinander antreten; jedes Team besteht aus einem "Frodo", der ein recht normales Spiel spielt, und einem "Gollum", bei dem das anders ist. Er startet mit nur 5 Lebenspunkten und 3 Karten auf der Hand, hat dafür aber vom Start weg schon ein Land im Spiel. Der Clou: Immer wenn "sein" Frodo Lebenspunkte verliert, erhält Gollum doppelt so viele Lebenspunkte dazu. Ziel ist es, den gegnerischen Gollum zu besiegen, allerdings gibt es sehr klare Beschränkungen, wer wen angreifen darf und wer auf wen oder wessen Sprüche, bleibende Karten usw. zielen kann. Die genauen Regeln kann man auf www.mtg-forum.de nachlesen, und hier sollen auch die beiden Testspiele nicht im Detail wiedergegeben werden. Es zeigte sich jedenfalls, dass es vor allem die beschränkten Einwirkmöglichkeiten sind, die den Spielfluss bremsen und den Spielspaß trüben. So darf in voller Besetzung Frodo vom gegnerischen Gollum angegriffen und anderweitig maltretiert werden, kann sich jedoch nicht gezielt dagegen wehren. Und wenn der gegnerische Frodo aus dem Spiel fliegt, hat Gollum gar keinen Spieler mehr, auf den er einwirken kann, weil sowohl sein Frodo als auch der andere Gollum für ihn tabu sind. Andererseits darf auch keiner auf ihn zielen, sodass er einen ungestörten, aber eben recht öden Spielaufbau betreiben kann, während er darüber nachdenkt, ob er sich wünschen soll, dass sein Frodo dem gegnerischen Gollum den Garaus macht, damit das Spiel ein Ende hat, oder ob er darauf hoffen soll, dass sein Frodo das Zeitliche segnet, um das Schicksal in die eigene Hand nehmen zu können. Fazit: In dieser Form wird die Variante sicher nicht in unser Standard-Repertoire aufgenommen, aber die Idee, ein Teamspiel mit zwei unterschiedlichen Partnern aufzubauen, ist grundsätzlich reizvoll und hat bei "Gollum" gegenüber dem ebenfalls nicht optimalen "Playing God" einige interessante neue Ansätze zu bieten. Vielleicht lohnt es sich ja, nochmals darüber nachzudenken. Das aber sicher nicht mehr an diesem Abend, denn der endet hier.


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