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Spielbericht vom 28.02.2007 – Faschings-/Karnevalsabend

von Mario Haßler, 01.03.2007 - 20:00 – Spielbericht · Multiplayer

Heute wird der närrische Termin nachgeholt: Wie in den Jahren zuvor sind an diesem Abend Decks mit ausgefallenen Karten insbesondere aus den Spaß-Editionen "Unglued" und "Unhinged" ausdrücklich erwünscht. Mit von der Partie sind Stefan, Siegfried, Axel, Gert und Mario, und los geht's mit dem "Pentagramm". Ein früher Knochenbrecher bei Stefan lässt erahnen, dass er nicht nur zum Spaßen aufgelegt ist, und als kurz darauf ein Stachelschuss-Goblin die Axt schnappt, wird die Ahnung Gewissheit. Gert hat mit seinem blauen Deck auf den unblockbaren Metathransoldat gebaut, der unter diesen Umständen wenig reißen kann. Einen guten Start hat Mario mit seiner "Hühnerfarm", hier bringt sich zunächst ein Chicken à la King in Position, gefolgt von Free-Range Chicken, Clam-I-Am und erfolgreicher Würfelei. Siegfried hält mit einem Carnivorous Death-Parrot dagegen (wobei er den "Versorgungstext" auch noch vier Runden später von der Karte ablesen muss) und nutzt seinen Klon tatsächlich dazu, in Form eines Chicken à la King an der Hühnermast beteiligt zu sein. Das erscheint angesichts der Diskussionen um die Gentechnik sogar realitätsnah. Axel versucht, mit einer Verzehrung der Stärke Stefans Stachelschuss-Goblin beizukommen, doch der biegt die Aktion mit einem entmorphenden Gedankenverdreher um. Da wir uns nicht ganz sicher sind, ob der Gedankenverdreher überhaupt ein Ziel verbiegen kann von einem Spruch, der mehrere Ziele hat (und auch keine Lust haben nachzuschauen), lassen wir den Würfel entscheiden, und der sagt, dass es geht. (Der Würfel hatte übrigens Unrecht, siehe Frage (1780).) Der Stachelschuss-Goblin darf weiter wüten, und Mario fordert ob der gewürfelten 6 konsequenterweise +1/+1-Marken für seine Hühner, das wird aber abgeschmettert. Mit dem Poultrygeist und einem Temp of the Damned hat es weiteren Würfeleizuwachs gegeben, während Siegfried mittels Sorry dem Sprüchesprechen eine Auflage erteilt. Gert kann darüber nur lächeln; mit einem Highlander-Deck ist es für ihn recht unwahrscheinlich, einen zu spielenden Spruch schon im Friedhof zu haben. Nach und nach werden die Bandagen aber härter. Siegfrieds Double Header vertreibt kurzzeitig Marios Freilandhuhn aus dem Stall, Stefan bereitet mit der Ausgestopften Puppe weitere Tricks vor. Ein paar Piekser hat Axel bereits hinnehmen müssen, dann kommt der große Knall: Stefan lässt einen Shivanischen Meteor auf die Puppe plumpsen, die sogar davon nicht kaputtgeht – wohl aber Axel. Gert kommt seinen Komboträumen mit Mangaras Zauberbuch nur theoretisch näher, er ist sich der Überlegenheit von Stefan durchaus bewusst. Und der beendet das Spiel mit zwei Springflut-Fleischreißern, die sich Marios Hühner zum Vorbild nehmen: Ein Stachelschuss vom Stachelschuss-Goblin, den Knochenbrecher den Angreifern mitgegeben, und Gert ist dahin. Sieg für Stefan mit einem Deck, dem ein bisschen mehr Konfetti gut getan hätte.

Das Format wird gewechselt, nun geht es weiter mit "Uhrzeiger-Magic". Zum Spielstart gibt es eine hitzige Debatte, als Gert sein nächstes Highlander-Deck auspackt, verkündet, dass dieses den Regeln des "Common-Highlander" genüge, und mit fünf Ländern im Spiel anfangen will. Deck ja, Bonus-Länder nein, sagen die anderen, und Gert ist angepisst. Es sollten doch ungewöhnliche Decks gespielt werden, argumentiert er, und überhaupt, was soll die Ernsthaftigkeit an einem solchen Abend; während die anderen versuchen, ihm klarzumachen, dass ein ungewöhnliches Deck eine Sache sei, eine andere aber, ob ein Spieler innerhalb einer größeren Runde für sich eine andere Spielvariante beansprucht. Gert kann und/oder will's nicht einsehen, gibt dann aber nach und spielt das Deck ohne die Extra-Länder, um in den folgenden Runden und Spielen unermüdlich und lautstark seinen Unmut ob dieser Ungerechtigkeit kundzutun. Sei's drum, das Spiel kann beginnen: Mario knüpft mit seinem Deck "Erlaubtes Glücksspiel" an die Hühnergeschichte an und legt ein frühes Hühnerei, das er mit etwas Schwein in der nächsten Runde auch gleich ausbrütet. Stefan bringt auch den Zufall ins Spiel, sichert sich aber mit Krarks Daumen besser ab. Was er damit anstellen will, zeigt er auch recht bald: Ein Feuriger Gambit rafft nicht nur Marios 4/4-Huhn dahin, sondern mittels Verdoppelung auch noch dessen Seifenkistenpilot. Mit zwei Ältesten des Sakura-Stamms startet Axel seinen Spielaufbau, verzichtet aber darauf, die Ophis-Schamanen für Länder zu opfern, um mit zwei Orochi-Erhalterinnen und schließlich einer Orochi-Eierbewacherin verstärkt auf Kleinvieh zu bauen. Siegfried genügt ein Stinkwurzbold, um sich dagegen abzusichern. Mit weiteren Feurigen Gambits sorgt Stefan nicht nur für massiven Rundumschaden, sondern auch für massiven Kartennachschub auf seiner Hand. Dann nähert sich das Spiel dem Showdown. Gert hat auch ohne Extra-Länder rasch eine solide Manabasis aufgebaut, und nun macht er mit einem Löwenrudel Mario den Garaus. Stefan schickt einen Karplusanischen Minotaurus in den Kampf und erledigt zuerst Siegfried und kurz darauf Gert. Und schließlich kommt Axels Auftritt, der in friedfertigem Spiel seinem Hankyu genügend Zielmarken verschafft hat, um Stefan ordentlich einen vor den Latz zu knallen – Sieg für Axel.

Im dritten Spiel nährt sich Siegfried von einem Hüter des Lebenssafts. Sein Nachbar Axel hegt eine Morph-Kreatur, greift mit ihr aber nicht an. Mit einem Landschaftsbild baut Gert seine Manabasis aus und lässt bald einen fetten Riesen herumstreifen. Stefan konzentriert sich vom Start weg voll und ganz auf Mario, dem er mit Ätherschwall ins Handweqrk pfuscht und mit Angriffen bedrängt. Dabei hat der außer einem Cardpecker nicht mehr als ein Our Market Research Shows That Players Like Really Long Card Names So We Made This Card to Have the Absolute Longest Card Name Ever Elemental im Spiel, aber man kennt das Deck wohl noch vom letzten Jahr... Marios Keeper of the Sacred Word hat für kurze Zeit das Wörtchen "ich" gebührenpflichtig gemacht, sein Cardpecker schafft den Sprung aus dem Friedhof, da ist für ihn auch schon das Spiel vorbei, er unterliegt Stefans Ansturm. Der wiederum sieht sich einer ganz anderen und vor allem ungewöhnlichen Bedrohung gegenüber: Mittels Handabwurf-"Trick" hat Gert den 1996 World Champion unter Vertrag genommen, und mit einer Stärke exakt so groß wie Stefans Lebenspunktezahl genügt ein einziger ungeblockter Angriff, und Stefan ist tot – der Weltmeister allerdings auch, da ja auch seine Widerstandskraft vom Lebenspunktestand des gewählten Gegners abhängen. Der Verlust ist schnell verschmerzt, denn Siegfried hievt mit Mine, Mine, Mine! sämtliche Bibliotheken auf die Hände der Spieler. Und so kann Gert ganz bequem seinen nächsten "Champignon" ausspielen, diesmal auf Siegfried geeicht, und zusammen mit diesem ablebend. Im Endspiel stehen also Axel und Gert, Feuerzahn-Puma hier, Lehrling des Sonnenpfads da, mit zunächst leerer Hand und ziemlich voller Bibliothek. Mit dem Lehrling bugsiert Gert ein paar Mal den Herumstreifenden Riesen zurück auf den Ziehstapel, um ihn vor roter Gefahr in Sicherheit zu bringen, dann vertraut er auf das, was beim Ziehen kommen möge – und das ist in dem Fall Draco. Der Drache kommt rein, Axel winkt ab und gibt auf, das Spiel geht an Gert.

Axel hat genug für heute, und abermals wird eine andere Spielvariante gewählt, jetzt ist "Zweiköpfiger Riese" (Two-Headed Giant) nach den "offiziellen" Multiplayer-Regeln angesagt: Stefan und Siegfried bilden das eine, Gert und Mario das andere Team. Letztere haben im Prinzip eine solide Aufgabenverteilung: Gert sichert mit Nebelbank, Blendender Mauer und weiteren Verteidigern das Feld ab, Mario kommt mit Cardpecker aus der Luft und züchtet sich B-I-N-G-O heran. Damit sind Marios Möglichkeiten aber auch schon vollends beschrieben, denn für mehr fehlt ihm ein zweites grünes Mana, und das soll ihm auch für den Rest des Spiels verwehrt bleiben. Auf der anderen Seite machen sich Goblin Secret Agent und weitere rote Goblins bei Siegfried breit und spielen sich die Ronin-Kriegskeule zu, Stefan fischt mit dem Überleben der Stärksten ein Vergessenes Urwesen aus der Bibliothek und verteilt in der Folge fröhlich +1/+1-Marken. Im Wettrüsten geraten Gert und Mario bald ins Hintertreffen, ein Hurrikan räumt den Flieger ab und reduziert das Lebenspunkteniveau im allgemeinen, und als die Mauerfront bereits stark brüchig ist, kommt ein Krosanischer Wolkenkratzer und reiht sich in die Linie der Angreifer ein. Ein paar Angriffe, ein paar verzweifelte Blocks, und das Spiel ist aus: Sieg für Stefan und Siegfried.

Und das ist auch zugleich das Ergebnis des letzten Spiels, das im Wesentlichen auf Siegfrieds Timmy, Power Gamer zurückgeht. Der hat nämlich eins, zwei, fix Borborygmos, Shivanischen Wurm und Old Fogey herbeigerufen, ein bisschen Feuer von Yavimaya dazu, und die Gegner sind tot. Da auch dieses Spiel von Gerts Knurren und Zwischenrufen – "hat ja doch keinen Zweck", "uninteressant" – untermalt war, nimmt Mario beim Zusammenräumen einen letzten Anlauf, Gert die Geschichte mit dem Common-Highlander-Deck noch einmal zu erklären. Von Erfolg ist das nicht gekrönt, und für Gert steht ohnehin schon fest, dass dies sein letzter Faschings-/Karnevalsabend war. Tja, es hätte ein lustiger Abend werden können – die Vanguard-Karten haben wir ganz vergessen auszupacken – aber so hat die schlechte Stimmung doch einen faden Nachgeschmack hinterlassen. Schade.


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