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Magnus Teil 5 –

von Durin, 20.01.2008 - 14:49 – Fiktion

Es waren viele Tage vergangen, bis Magnus mit seiner Gruppe die Ausläufer des Gebirges erreichte. "Da am Horizont liegt Dolorien!", sagte der Zwergenelf, von dem sich inzwischen herausgestellt hatte, dass er Aravan hieß. "Wenn uns jetzt nicht mehr aufhält, haben wir es geschafft.", stellte Eladamri fest. "Allerdings zweifle ich daran. In Dolorien gibt es Himmelsverschlinger, die uns hart zusetzen können. Ich bin als kleiner Junge fast von einem dieser Monster getötet worden. Aber vielleicht ist die Miliz inzwischen gegen sie vorgegangen und hat sie ausgerottet. Die Verschlinger haben die Bürger Doloriens in Angst und Schrecken versetzt und ihr Vieh gestohlen. Selbst die Magier konnten nichts machen! Es heißt, Verschlinger seien nur durch Waffengewalt zu bezwingen. Magie kann ihnen angeblich nichts anhaben." "Dann können wir nur hoffen..."

Ich habe es geschafft! Ich habe es wirklich geschafft! Ronnar konnte es kaum fassen. Jetzt galt es nur noch den richtigen Zeitpunkt abzuwarten. Aber wenn es Nacht wurde, dann würden die Wächter ihr blaues Wunder erleben. Jetzt musste er sich nur noch ein wenig Proviant, genauer Mana, verschaffen. Mit Mana konnte man sich in der Stadt alles kaufen und ausserdem war es essbar. Er hatte doch beim fetten Aufseher ein ganzes Bündel gesehen. Das sollte genügen. Schnell schlich er in Richtung der Wächterwohnungen. Doch plötzlich trat hinter einer Säule ein Wächter hervor. "He! Was machst du denn hier? Scher dich in deine Bruchbude!" "Ich muss zu meinem Herrn, bitte schlagt mich nicht.", winselte Ronnar. Jetzt durfte er nicht auffallen. "Dann geh, ich habe besseres zu tun als mich mit einem wie dir zu unterhalten." Unter Verbeugungen ging Ronnar weiter. Jetzt hatte er die Wohnung erreicht. Da hing das Bündel schon, das lief ja wie am Schnürchen. Ein Griff und – geschafft. Nun aber schnell weg.

"Hier, das ist ein Grenzstein von Dolorien. Wir sind da!" Die Elfen fielen sich gegenseitig glücklich um den Hals. Nur Eladamri blickte nachdenklich drein. Denn am Horizont sah er schwarze, kleine und fliegende Punkte. "Magnus,", flüsterte er, "wir haben Pech. Ich glaube die Punkte da sind Himmelsverschlinger. Aber sag nichts der Mannschaft, solange wir nichts genaues wissen. Ja?" "In Ordnung. Mach dir nicht zu viele Gedanken. Wir schaffen das schon." "Was mir wirklich Sorgen macht, ist, dass sich die Drachen und Magier inzwischen verbündet und Siedlungen überfallen haben." "Daran können wir Moment auch nichts ändern. Aber wenn wir unsere Mission vollenden, dann haben wir den Platin-Engel. Mit ihm werden wir siegen." "Du hast ja recht. Freuen wir uns lieber, dass wir es soweit geschafft haben. Und lass uns hier das Lager aufschlagen. Morgen haben wir einen weiten Weg vor uns." "Ja." "Was ist das?" "Was?" "Da auf dem Stein steht etwas!" Tatsächlich, nun bemerkte auch Magnus den seltsam geformten Stein mit der Inschrift:

Voici une place de la paix.

"Was bedeutet das?" "Das heißt soviel wie: Hier ist ein Ort des Friedens. Das ist ein sehr alter Stein, die Schrift ist die der Welfen.", sagte Eladamri. "Welfen? Die Fabelwesen gab es wirklich?" "Natürlich. Das wir diesen Stein gefunden haben, ist ein gutes Zeichen. Nehmen wir ihn mit und er wird uns Glück bringen." "Ich brauche jetzt erstmal etwas zu Essen."

Ronnar stand in der Sklavenkammer und beobachtete wie der Wächter langsam weiterging. Nachdem er um die Ecke gebogen war, wagte Ronnar seinen Fluchtversuch. Vor ihm lag ein etwa 50 Schritt langer Gang, von dem links und rechts weitere Gänge abzweigten. Am Ende des Ganges war eine Tür, die ins Freie führte. Ronnar prüfte noch einmal, ob er den Beutel des Aufsehers und das Messer hatte, dann schlich er geduckt los. Alle zehn Schritt blieb er stehen und lauschte. Bis jetzt schien niemand seine Flucht bemerkt zu haben. Endlich hatte er die Tür ins Freie und damit in seine Freiheit erreicht. Jetzt durfte er sich zu keinem überhasteten Fehler verleiten lassen. Nachdem er 17 Atemzüge gelauscht und seine Umgebung betrachtet hatte, atmete er tief durch und schlich los. Als er durch die Tür schritt, sah er, dass er auf einem kleinen Hof stand, bei dem auf der anderen Seite ein Tor in die Freiheit führte. Dummerweise stand im Tor ein Wächter, aber er hatte ja sein Messer. Lautlos rannte er auf die Wache zu, die ihn aber zu spät bemerkte. Nur noch ein Gurgeln kam aus dem Mund des Postens, dann sackte er zusammen. Ronnar nahm das Schwert an sich, es würde ihm hoffentlich gute Dienste leisten. Nach einem letzten Blick über die Schulter ging er möglichst unauffällig in das Labyrinth der Gassen von Glaroi und lies sich nur von seinem Instinkt leiten. Er hatte es also geschafft, er würde zwar ein paar Tage untertauchen müssen, aber er war frei. Nur was sollte er mit seiner Freiheit machen? In den Jahren seiner Gefangenschaft war sein ganzes Streben nur auf die Flucht gerichtet gewesen. Er könnte zu den Dieben gehen. Oder besser, versuchen noch mehr Sklaven zu befreien. Ja, das wäre eine gute Idee. Jetzt würde er erstmal eine ordentliche Schenke aufsuchen und ein bisschen Wein trinken. Den Ersten seit Jahren.



8 Kommentare

#1Durin    kommentiert:  20.01.2008 - 14:50 Uhr

Ich weiß, die Geschichte ist ein bisschen kurz, aber ich finde, dass hier ein weiteres Kapitel abgeschlossen ist → alle handelnden Gruppen Essen;-)

#2Potti   ICQ kommentiert:  20.01.2008 - 15:06 Uhr

Die Geschichte ist sehr gut geschrieben!
Aber was meinst du mit alle handelnden Gruppen Essen?

#3Durin    kommentiert:  20.01.2008 - 16:45 Uhr

Naja, Ronnar geht in eine Schenke und Eladamri und co. essen auch.

PS: Mir ist gerade aufgefallen, dass ich den Titel vergessen habe, peinlich.

#4lol    kommentiert:  21.01.2008 - 17:47 Uhr

Ganz gute geschichte aber ich hätte den normalen Himmelsverschlinger (Sky Swallower) genommen

#5Durin    kommentiert:  21.01.2008 - 17:54 Uhr

Nö, den finde ich schei**. :-D

#6Sephirot    ICQ kommentiert:  21.01.2008 - 19:53 Uhr

Titel vergessen ist allerdings peinlich.

#7Durin    kommentiert:  22.01.2008 - 18:31 Uhr

Jaja, sagst du jetzt;-).

#8Marsimoto   kommentiert:  07.02.2008 - 17:02 Uhr

Insgesamt gut geschrieben, spannend und an keiner Stelle langweilig. Jedenfalls sind deine Geschichten die besten, die ich bis jetzt hier gelesen habe.
An einer Stelle musste ich schmunzeln, als Ronnar exakt 17 Atemzüge tat, bevor er die letzten Schritte zur Freiheit antrat - das war ein bisschen seltsam ;-)


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