Dominaria - Teil 5

von Potti, 27.01.2008 - 11:14 – Fiktion

„Habt ihr eine Idee davon, was ein Magier für alle Fälle eigentlich tun soll? Nein? Dann sage ich es euch: Ein Magier nimmt Aufträge von allen möglichen Auftragstellern an. Er sorgt dafür, dass eine Person getötet wird, ausspioniert wird oder mit einem Bann belegt wird. Dafür verlangt er eine entsprechende Bezahlung. Und nun nennt mir euer Verlangen!“
- Jaya Ballard, Magier für alle Fälle (Jaya Ballard, Task Mage)

Die Ritter saßen am Lagerfeuer und feierten den Sieg. Aber gleichzeitig trauerten sie um die Toten. Morgen würden sie ins Tal gehen und die Leichen einsammeln und begraben. Haldir saß auf einem Baumstumpf und blickte ins Feuer.
„Was gedenkst du nun, zu tun?“, fragte Denar, der gerade zu ihm getreten war. „Ich denke, ich will Serra dienen und ihre Befehle befolgen. Dieser Weyson scheint ihr Erzfeind zu sein und sie umgebracht zu haben. Also werde ich gegen ihn kämpfen.“, antwortete Haldir. Plötzlich öffnete sich ein Zeitriss am Rande des Lagers. Die blaue Spalte wurde ungefähr so groß wie ein Mensch, dann wie ein Baum und wuchs stetig. Schließlich kam ein Bein hindurch, welches so groß war wie ein Baumstamm und auch so aussah. Dann folgte der Rest des Körpers, der einem Baum sehr ähnelte. „Doran!“, rief Denar. „Hallo, Denar! Was machst du denn hier?“, sagte der Baumhirte und die Spalte schloss sich langsam wieder. „Halt! Kannst du die Spalte offen halten?“, fragte Denar verzweifelt. „Ich versuche es.“, antwortete Doran und drehte sich um. Er hielt den Rand der Spalte mit seinen astartigen Händen fest. Sie hörte auf, sich zu schließen. „Ich hole schnell meine Waffen.“, sagte Denar und eilte zu seinem Zelt. Kurz darauf kam er wieder hinaus, mit einem Bogen in der einen und einem Schwert in der anderen.
„Macht es gut, Kreuzritter! Auf Wiedersehen, Haldir, danke dass ich mit euch reisen durfte!“, rief er und trat durch den Zeitriss. Dann war er verschwunden. Doran ließ los und die Spalte schloss sich. „Wer seid ihr, dass mein kleiner Kithkin-Freund euch so freundschaftlich anredet?“, fragte der Baumhirte den Paladin. „Ich bin Haldir, Paladin und Anführer der Kreuzritter von Dominaria.“, antwortete Haldir. „Und wer seid ihr?“, fuhr er fort. „Ich bin, wie du schon gehört hast, Doran. Ich bin ein Baumhirte und komme aus Lorwyn, dem Land, aus dem auch Denar zu euch kam.“, antwortete Doran mit langsamer, tiefer Stimme. „Freut mich, euch kennenzulernen. Wieso seid ihr nach Dominaria gekommen? In diesem Land gibt es nur Verderben.“, sagte Haldir verdrießlich. „Ich habe Gerüchte gehört, dass ein Zeitriss entstanden ist, durch den man in ein fernes Land gelangen kann. Durch den muss Denar wohl auch gekommen sein. Ich wollte das erforschen und bin hergekommen.“, sagte Doran. „Aber nun komme ich nicht zurück. Kennt ihr einen Wald in dem ich mich ausruhen kann?“, fragte er. „Ja. Geht in den Norden. Aber gebt acht. Dort lebt ein Elf, der Pilzwesen erschaffen hat. Ihr müsst ihn um Erlaubnis fragen, denke ich.“, antwortete Haldir. „Oh, hier gibt es auch Elfen? Interessant. Dann mache ich mich auf den Weg!“, sagte der Baumhirte grollend. Er drehte sich um und lief langsam und mit donnernden Schritten in Richtung Norden. „Macht es gut, kleine Menschen!“, rief er.
„Denar wird mir fehlen.“, sagte Volir. „Ja, mir auch. Aber er gehört nach Lorwyn. Dort ist seine Heimat.“, antwortete Haldir. „Ich lege mich schlafen.“

Am nächsten Morgen kam Haldir früh aus seinem Zelt. Ein donnerndes Geräusch hatte ihn geweckt. Er zog die Plane des Zelts ruckartig nach oben und sie riss durch. Er fluchte und trat durch den Riss. Und nun sah er auch, was das Geräusch erzeugt hatte: Eine Rauchwolke entstand direkt vor seinem Zelt. Plötzlich erschien eine Frau in der Rauchwolke und der Rauch verschwand. Die Frau war in einen schwarzen, eng anliegenden Anzug gekleidet und hatte schwarze Haare. Sie erblickte den Paladin und trat auf ihn zu. „Guten Tag, ich bin Jaya Ballard, Magierin für alle Fälle.“, sagte sie. „Seid gegrüßt, Jaya Ballard. Was tut ihr hier?“, antwortete Haldir verwirrt. „Ich habe gehört, dass eine Armee von mutigen Kreuzrittern es geschafft haben, die Remasuri zu besiegen. Dafür möchte ich euch herzlichst danken und gratulieren!“, sagte Jaya mit sichtlicher Freude. „Und weiterhin möchte ich fragen, ob ihr noch einen Platz in eurer Armee habt und ob ihr eine fähige Magierin gebrauchen könnt.“, fuhr sie fort. Sie beobachtete den Paladin interessiert. „Gut sieht er ja schon aus.“, dachte sie. „Ja, ich denke, wir können eine Magierin gebrauchen. Willkommen bei den Kreuzrittern, Jaya Ballard!“, sagte Haldir. „Ich danke euch, Paladin.“, sagte Jaya und machte einen Knicks. „Mein Name ist Haldir.“, antwortete er. „Und was habt ihr als nächstes vor? Beziehungsweise: Was haben wir als nächstes vor?“, fragte die Magierin. „Nun, ich stehe unter dem Befehl eines Engels namens Serra, welcher von einem Meuchler namens Weyson ermordet wurde.“, sagte Haldir. Jaya ließ sich nichts anmerken. „Und nun warte ich darauf, dass Serra mir weitere Befehle erteilt.“, fuhr er fort. „Weitere Befehle?“, fragte Jaya. „Nun ja, Serra hat mir auch befohlen, die Remasuri anzugreifen, welche von diesem Weyson erschaffen worden waren.“ „Wirklich? Interessant.“, sagte die Magierin. „Und nun helft mir mal mit meinem Zelt, die Plane ist gerissen.“, sagte Haldir und deutete auf den Riss.