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Spielbericht vom 29.06.2009 – Common Highlander

von Mario Haßler, 02.07.2009 - 00:14 – Spielbericht · Multiplayer

"Endloses Uhrzeiger-Magic"

Heute ist – nach über acht Monaten! – endlich mal wieder Common Highlander angesagt. Schon vorher ist abgemacht, dass wir "Endloses Uhrzeiger-Magic" spielen, und da sich eine solche Variante ohne "richtiges" Ende nicht gut für einen Spielbericht eignet, versuche ich es auch diesmal erst gar nicht. Statt eines Spielberichts gibt es heute also einen Erfahrungsbericht.

Zunächst die Fakten. Acht Spieler sind angetreten: Axel, Gert, Kirsten, Mario, Sebastian, Stefan, Sven und ich – das macht satte 1.600 Magic-Karten! Wie beim letzten Mal angedacht verteilen wir uns auf zwei Tische und führen zusätzlich zu den bekannten Regeln zwei Neuerungen ein: Erstens steigt ein Spieler, der ausgeschieden ist, nicht am gleichen, sondern an dem anderen Tisch neu ein. Zweitens muss er seine Aufbauzüge dann nicht über drei Runden verteilen, sondern nimmt diese gleich hintereinander, wenn er das erste Mal dran kommt; danach ist er vollwertiges Mitglied der Runde.

So weit die Theorie. In der Praxis haben sich Kirsten, Mario, Sven und Stefan um den einen Tisch versammelt, und Axel, Sebastian, Gert und ich um den anderen. Aufgrund der eingeschränkten Perspektive gibt es zunächst nur ein paar Einblicke in das Geschehen an unserem Tisch. Hier beeindruckt Sebastian, der dieses Format zum ersten Mal mit einem 200-Karten-Deck spielt. Die Erinnerungsmaske ist ein klarer Uncommon-Kandidat, aber auch der Wandelwicht-Berserker hat es in sich. Mit den neuen Kampfregeln, nach denen wir bereits spielen, ist sein Golgari-Verrottungswurm zwar nicht mehr ganz so gut wie vorher, aber immer noch ziemlich lästig. Zuvor hat Sebastian Axel davon überzeugen können, dass sein Rücksichtsloser Mentor eine glatte Fehlkalkulation war. Das irritiert ihn derart, dass er danach lauter 1/1-Kreaturen für 1 Mana spielt. Anders gesagt: Hier herrscht noch viel Verbesserungspotenzial – ein paar Beispiele für besser geeignete Karten folgen.

Mein Skirkmarodeur ist zwar auch ein kleiner Wicht, aber eben einer mit einem kleinen Extra. Der Straßenknackerwurm ist zunächst nichts weiter als groß, wohingegen der Jagende Sceada sowohl den Gegner zurückwirft als auch mit seiner Flugfähigkeit gleich punkten kann. Und das bekommt Axel dann auch unmittelbar zu spüren. Derweil wartet Sebastians Minenträger zu lange auf den optimalen Zeitpunkt, sich selbst in die Luft zu sprengen, denn nun erledigt Gerts Vulshok-Hexenmeisterin das für ihn. Dort hat zuvor ein Kami der Palastfelder das Schlachtfeld betreten – ebenfalls eine gute Wahl für einen Uncommon-Platz im Deck – und hat sich einen Quecksilberdolch geschnappt – die Karte ist sogar Common und daher fast schon ein "Muss".

Sebastian präsentiert dann eine Blendlichtgestalt und verbietet Gerts Kreaturen das Blocken, versäumt es aber, die Blendlichtgestalt selbst bei den Angreifern einzureihen. Unterstützt von einem Benalischen Fallensteller, der den Kami vom Blocken abhält, ist Sebastian mit seinen weiteren Angriffen trotzdem auf dem richtigen Weg und kann Gert als Ersten bezwingen und damit den ersten Siegpunkt einstreichen. Mein Wachsamer Nantuko kommt für insgesamt fünf Mana und macht Sebastians Erinnerungsmaske kaputt. Kurz darauf folgt ein Viashino-Ketzer, der fortan auf jedes Artefakt lauert, was da kommen mag. Und tatsächlich bringt Sebastian eine Turmgargoyle ins Spiel, wohl aber nur, weil ihn die farbigen Manasymbole glauben machten, es sei kein Artefakt – 4 Schaden als Lehrgeld.

Dann gelingt es mir, einen Mantel aus Flüsterseide (der als Uncommon zählt) ins Spiel zu bringen und dem Straßenknackerwurm überzustülpen – wie auch immer man sich das bildlich vorstellen mag. Ein schicksalshafter Zug. Nun kann ihm Sebastians Feuerstrom ebenso wenig etwas anhaben wie Axels Beseitigen (Letzteres entsorgt meinen Viashino-Ketzer), und unblockbar ist der 6/4-Wurm obendrein. Dazu gesellt sich ein 7/7 Mondlichträcher, und nun geht es Sebastian an den Kragen, der allerdings auch nicht zimperlich ist und ordentlich zurückhaut. Hier retten mich frische Lebenspunkte aus den Belebenden Kaskaden und durch Überstimmen. So scheidet Sebastian als Nächster aus, und ich sichere mir meinen ersten Siegpunkt. Den freien Platz füllt Sven auf, der am anderen Tisch von Stefans Remasuris verprügelt wurde.

Mit einem Brennenden Pfad entsorgt Axel zwei Kreaturen von mir, während ich mich auf Sven konzentriere. Der hat meinem Flüsterseidenwurm nichts entgegenzusetzen und nutzt nicht mal die Möglichkeit, die Ausrüstung per Artefaktzerstörer loszuwerden. Svens Ableben beschert mir den zweiten Siegpunkt, und nachdem Axel sich in den Angriff gestürzt hat, kann ich auch ihn im Gegenangriff bezwingen. Und das bedeutet: Da sitze ich nun, mit ein paar Kreaturen und 9 Lebenspunkten – aber ohne Gegner, denn am Nachbartisch scheidet keiner aus. Dort schaue ich eine Weile zu und sehe, wie Stefan mit seinen Remasuris Angst und Schrecken verbreitet: Giftiger Remasuri für das Gift, Klumpenremasuri für die Regeneration, Telekinetischer Remasuri und Behütender Remasuri für das Durchsetzungsvermögen, und so weiter und so fort. Das ist letztlich doch zu viel für Axel, der das Pech hatte, neben Stefan neu einzusteigen. Er stirbt am Remasurigift und verabschiedet sich für heute – wieder kein neuer Gegner für mich. Da aber Stefan auch die Heimfahrt antreten will, steigt er ebenfalls aus, und ich siedele mit meinen Karten an diesen Tisch über.

Das Spiel zieht sich noch eine Weile hin, zumal Mario sich immer wieder frische Lebenspunkte verschaffen kann, um Kirstens Angriffe zu überleben. Sie hat ein auf Kithkin angelegtes Deck und ist mit ihrem Lebenspunktezähler jenseits der 70, also konzentriert Mario seine Angriffe auf Gert. Der ist schließlich der Nächste, der dran glauben muss, allerdings kann hier Sebastian den Siegpunkt abstauben. Ich bringe einen Hirnverbrannten Oger, der treffsicher eine 7-Mana-Karte erwischt. Schließlich töte ich Sebastian, Sven tötet mich, und Kirsten tötet Mario, sodass am Ende des Abends die Rangfolge so aussieht:

Platz 7 – Axel und Gert (jeweils 0 Siegpunkte, 2 Niederlagen)
Platz 6 – Mario (0 Siegpunkte, 1 Niederlage)
Platz 5 – Sven (1 Siegpunkt, 2 Niederlagen)
Platz 4 – Kirsten (1 Siegpunkt, 0 Niederlagen)
Platz 3 – Sebastian (2 Siegpunkte, 2 Niederlagen)
Platz 2 – Stefan (2 Siegpunkte, 0 Niederlagen)
Platz 1 – ich (4 Siegpunkte, 1 Niederlage)

Das hätte freilich anders ausgesehen, wenn ich von Anfang an am gleichen Tisch wie Stefans Remasuris gesessen hätte und/oder Stefan bis zum Ende geblieben wäre. Also sollte man auf die Reihenfolge nicht allzu viel geben, schließlich geht es ja in erster Linie um den Spielspaß. Dazu lassen sich ein paar Fazits ziehen:

Die Änderung, dass ein neuer Spieler seine drei Aufbauzüge direkt hintereinander macht und dann vollwertig im Spiel ist, hat sich voll und ganz bewährt.

Die Idee, einen ausscheidenden Spieler am anderen Tisch einsteigen zu lassen, hat zu der unschönen Situation geführt, dass einer eine ganze Weile alleine am Tisch saß. Der durfte sich so gesehen zwar so richtig als Highlander fühlen, dennoch sollten wir uns hierzu noch etwas besseres einfallen lassen.

Es gibt viele alte und neue Karten, die wie geschaffen sind für dieses Format – und dabei haben sich Himmelsreisender Rochen und Fusionselementar heute nicht mal blicken lassen.

Es zeigt sich, dass starke Kreaturen, möglichst mit Ausweichfähigkeiten (Flugfähigkeit, Furcht, Schutz, ...), ebenso wichtig sind wie Möglichkeiten, solche Kreaturen beim Gegner loszuwerden. Sich nur absichern und einigeln beschert ein langes Überleben, aber kaum einen Siegpunkt und letztlich auch wenig Spielspaß. Wo darüber hinaus weitere Schwerpunkte gesetzt werden – Karten ziehen, Lebenspunkte gewinnen, Schaden schießen, Spielsteine produzieren usw. – bleibt jedem Spieler selbst überlassen. Das sorgt für abwechslungsreiche Spiele, auch dank der fünf Startländer auf einem ganz anderen Niveau als im herkömmlichen Spiel.

Mein Common-Highlander-Deck wird jedenfalls auch nach dem heutigen Abend wieder eine Überarbeitung erfahren. Da gibt es einige Kandidaten, die gehen dürfen, und andere, die unbedingt rein müssen. Und schon jetzt freue ich mich aufs nächste Mal.



5 Kommentare

#1Blitzaxt   kommentiert:  02.07.2009 - 17:24 Uhr

Wieder einmal sehr interessant zum Lesen{+}.
Ich möchte auch eienen Flüsterseidenwurm:-P
Freue mich schon auf den nächsten Bericht.

#2Taipan   Online-Magic kommentiert:  02.07.2009 - 18:00 Uhr

Hi Mario
Könntest du das Deck bitte hier posten (oder falls du das schon hast den Link angeben)
Danke

Zum Bericht: Gut wie immer;-)

Gruß Taipan

#3Mario Haßler     Online-Magic Skype kommentiert:  03.07.2009 - 09:04 Uhr

@Taipan: Das Deck werde ich vermutlich in den nächsten Tagen oder Wochen in der Decklisten-Sammlung veröffentlichen. Wie gesagt kommt erst noch eine Überarbeitung auf Basis der neuen Erfahrungen. Erschwerend kommt hinzu, dass 200 Karten auch erst einmal eingegeben werden wollen (und dann soll das ja auch noch irgendwie Struktur haben, damit man durchblickt). Aber es ist bereits in Arbeit...

#4Martin Specht   ICQ kommentiert:  05.07.2009 - 14:19 Uhr

@ Mario: Kann es sein, dass Virulenter Remasuri (Virulent Sliver) mit Giftiger Remasuri (Toxin Sliver) vertauscht wurde?

#5Mario Haßler     Online-Magic Skype kommentiert:  05.07.2009 - 22:02 Uhr

@Martin Specht: Hast Recht, Gift versprüht der Virulenter Remasuri (Virulent Sliver) und nicht Giftiger Remasuri (Toxin Sliver).


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