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Der Donnerpfad 6 - Das Pardische Gebirge

von Remasurigott, 13.09.2011 - 22:30 – Fiktion

Corus hielt prüfend seine Schnauze in die Luft und schloss die Augen. Vor ihm tat sich eine Welt voller bunter Linien, Kurven und Spiralen auf. Auf dem Werg vom Wald nach Pardia war ihm aufgefallen, dass er Gerüche neuerdings sehen konnte und zwar in Form von verschiedenfarbigen Duftlinien und –mustern. Im Moment konnte er nur wenige Gerüche wahrnehmen, aber die Vorherrschenden waren der Geruch von Stein und Fels und von einer kleinen Gruppe von Leuten, einem Viashino und vier Menschen, seinen Gefährten. Aber da war auch noch ein dritter Duft, einen den nicht einordnen konnte. Dieser dritte Geruch war dünn, drang aber in jede Ritze und Felsspalte vor. Corus öffnete die Augen und gab seinem Wildschwein, auf dem er ritt, ein Zeichen zum weitergehen. Das Wildschwein grunzte widerwillig, bewegte sich aber zielsicher vorwärts. Nach dem Corus eine Weile zwischen den engen, rostroten Bergwänden herumgeritten war, nahm er erneut die Witterung seiner Freunde auf. Sie führte ich auf eine offene Fläche, die wie ein kleiner Talkessel aussah. Hier hatte es offenbar einen heftigen Kampf zwischen seinen Gefährten und den merkwürdig riechenden Lebensformen, vermutlich die Remasuris, gegeben. Er sah eine Menge Blut auf dem Boden, sowohl menschliches als auch Insektenblut. „Genug Blut, um eine Badezuber zu füllen, aber keine Toten“, wunderte sich Corus, „hoffentlich ist es noch nicht zu spät.“ Er tauchte noch einmal in die Welt des Geruchs ab und sah, wie die Spur seiner Freunde vor einer etwas helleren Felswand endete. Er stieg von einem Reittier ab, ging auf die Wand zu und klopfte mit den Knöcheln dagegen. Ein dumpfes Hallen ertönte: Dahinter war offensichtlich ein großer Hohlraum. Corus ging einige Schritte zurück, nahm Anlauf und schlug schwungvoll auf die Felswand, die daraufhin krachend zersplitterte. Dahinter befand sich ein langer Gang, an dessen Wände leuchtende Algen oder Pilze klebten. Er konnte in dem niedrigen Tunnel nicht reiten, also stieg er ab und führte sein Wildschwein am Zügel neben sich her.

Skive stand am Rand von Pardia. Er war schlecht gelaunt, denn er war den ganzen Tag und fast die ganze Nacht gerannt wie ein Verrückter, um vor den anderen hier zu sein. Er wollte keine Überraschungen erleben, wenn sie das Gebirge erkundeten. Und jetzt kamen sie einfach nicht! Es war schon Mittag und er hatte noch keinen Kleidungszipfel von ihnen gesehen. Er war schon drauf und dran, weiter zwischen den Bergen vorzustoßen, als sie endlich kamen. Es waren vier Menschen: Baryu, der Schwertkämpfer, Logen und Doran, Zwillinge und mächtige Magier und schließlich Quoray, der Lehrling des Donnerpfads. Er hatte viel Potenzial und würde sicherlich einmal einer der größten Magier der Gilde werden. „Wo, bei allen Feuern, seid ihr gewesen?!“, brüllte Skive, der seine Wut kaum verbergen konnte und völlig übernächtig war. „Doran hatte immer…“, wollte Logen ihn beschwichtigen, doch Doran kam ihm zuvor: „Ach, jetzt wäre ich Schuld? Wer hatte den das uralte Wurmfleisch essen müssen und deshalb alle naselang…“ „Haltet alle euer Maul!“, schrie Skive der nun endgültig die Beherrschung verlor. Er warf jedem einzelnem einen mörderischen Blick zu. Dann fuhr er in etwas gemäßigteren Ton fort: „Ich habe einen Talkessel gefunden, an dessen Wänden merkwürdige Kratzspuren sind. Vielleicht ist es das, was wir suchen.“
Am späten Nachmittag erreichten sie den besagten Talkessel. Da waren tatsächlich Kratzspuren auf Wänden und Boden. Manche waren winzig, wie von Nadeln gezogen, andere wiederum waren riesig und erinnerten an Ackerfurchen. Als sich die Freunde ein wenig umgesehen hatten, als irgendwo hinter ihnen ein lautes Rumpeln zu hören war. ,Hoffentlich war das kein Erdrutsch, der uns den Weg zurück versperrt. Ich habe keine Lust länger als nötig hier zu bleiben´, dachte Skive bei sich. Doch was er in den nächsten Augenblicken sah, ließ ihn wünschen, es wäre eine Lawine gewesen. Neben ihm entzündeten die Zwillinge ihre Waffen und Doran ließ langsam seine brennende Bola um den Kopf kreisen. Er hörte Quoray schlucken und fragen: „Seht ihr das selbe, was ich sehe?“ „Hoffentlich siehst du was anderes als ich.“ Vor ihnen ergossen Dutzende insektoide Kreaturen in den Talkessel. Sie waren alle unterschiedlich geformt und erreichten alle Farben des Spektrums: Skive sah welche die so klein wie Wespen waren, andere flatterten aufgeregt wie Kolibris, während manche die Ausmaße von Nashörnern erreichten. Die einzigen die aus ihrer Trance erwachten waren Logen und Doran. Logen überkreuzte seine Stäbe und entließ wahllos Feuerstöße in die wimmelnde Masse. Doran ließ seine Bola schneller kreißen und ließ sie dann los. Einige atemlose Sekunden flog sie durch die Luft. Kurz bevor sie ihr Ziel erreichte und detonierte, schob sich ein mittelgroßer, steingrauer Remasuri nach vorne, richtete seine einzelne Klaue auf die brennende Waffe und fror sie ein. Sie zischte wirkungslos über die köpfe der Insekten hinweg, jedoch nicht ohne noch ein paar der Wespenremasuris zu zerquetschen. Einige schillernd bunte Remauris stiegen schwirrend in die Höhe. Sie krümmten ihren Hinterleib nach vorne und schossen einige nadelartige Pfeile auf die Gruppe. Die Zwillinge wurden frontal getroffen und sanken zu Boden, denn anscheinend waren die Pfeile vergiftet. Baryu ließ seine Schwerter kreisen und schuf so ein Netz aus blitzendem Stahl das ihn schützte. Skive wurde an der Brust getroffen, aber er scherte sich nichts darum, da ihn sein Echsenpanzer schütze. Er glaubte nicht das Quoray noch stand, hatte ihn aber auch nicht zu Boden gehen sehen. Nach wenigen Herzschlägen waren die beiden letzten noch stehenden Gefährten an den Remasuripulk herangekommen und hielten nun blutige Ernte und den Insekten. Die Chitinpanzerung konnte den wirbelnden Klingen nicht standhalten, bis plötzlich ein unsichtbarer Blitz durch die Remasuris ging. Ihre leichte Chitinhaut wich plötzlich einer dicken Knochenschicht, an der Skives Dolche zerbrachen. Baryus Schwert steckten in einem Leichnam, als die Veränderung vonstatten ging und jetzt stecken seine Schwerter in einem toten Insekt fest. Entwaffnet wollte er etwas zurückweichen und den Nahkampf erneut aufnehmen, als ihn eine Salve der Giftpfeile traf. Sang- und klanglos sank der Meisterschwertkämpfer zu Boden, wie zuvor die Remasuris. Die Insekten hatten anscheinend dazu gelernt, denn sie beschossen Skive nicht mehr mit Pfeilen. Stattdessen bildeten sich ihre scharfen, aber fragilen Klauen zu mächtigen Knüppeln um, mit denen sie nun auf den waffenlosen Viashino eindroschen. Der erste Schlag traf ihn von hinten in den Kniekehlen, sodass er auf die Knie fiel. Einen zweiten konnte er mit dem Arm abwehren, aber sein Knochen knackte gequält. Skive presste seinen gebrochenen Arm an seine Seite, um ihn zuschützen. Da traf ihn auch schon ein dritter Knüppel an der Schläfe und schickte ihn in eine tintenschwarze Ohnmacht.



6 Kommentare

#1ShadowXD   kommentiert:  14.09.2011 - 09:44 Uhr

Bis auf ein paar kleine Rechtschreibfehler gar nicht übel{+}
Gern mehr davon!

#2Remasurigott   kommentiert:  23.09.2011 - 22:39 Uhr

Leichter gesagt als getan, habe momentan überhaupt keine Einfälle.

#3ShadowXD   kommentiert:  24.09.2011 - 22:42 Uhr

Das ist natürlich blöd.
Als kleiner Tipp für zukünftige Geschichten: Versuche eine kleine Gliederung zu machen, wo die Story hinführen soll. So hast du schon mal einen groben Weg vorgegeben und es fällt dann auch hundertmal einfacher dann weiterzuschreiben, da du Orientierungspunkte hast. Dann braucht man auch nicht mehr so stark auf Eingebungen hoffen.

#4Komodowaran   kommentiert:  25.09.2011 - 21:07 Uhr

Ich habe die 6 folgen auch gelesen und finde sie super
Doch weshalb kommt der "Gilgenmeister" nicht for der ist doch hier hin gegangen?

#5Remasurigott   kommentiert:  25.09.2011 - 22:06 Uhr

Nein, der ist nicht hier. Sondern an einem weit entfernten Ort. Aber das ist auch schon genug gespoilert. Erwarte einfach gespannt den nächsten Teil.;-)

#6Dimensionenflüsterer    kommentiert:  29.09.2011 - 12:07 Uhr

Super Geschichte habe bis jetzt die Story von Anfang an verfolgt und muss sagen das sie mir sehr gut gefällt.
Ich hoffe wir sehen uns am Freitag.


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