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Ein durchaus erfolgreiches erstes Legacy-Turnier

von Lukas Gigler, 14.10.2011 - 23:08 – Spielbericht · Einzel

Gewohnheiten und Interessen kommen und gehen - So ist das auch bei Magic. War ich bis vor Kurzem noch Freizeitspieler, (abgesehen von Prereleases und Launch-Partys) so entwickle ich mich in letzter Zeit immer mehr in Richtung Turnierspieler. Das liegt unter anderem auch am Umzug nach Wien und an den damit verbundenen vielfältigeren Möglichkeiten. Da mein letztes Standard-Turnier eine solche Katastrophe war (nur ein Sieg aus vier Begegnungen), habe ich mich nun dazu entschlossen, mich voll und ganz dem Legacy-Format zu widmen.

Mt dem Deck "Stoneblade Legacy" versuchte ich am vergangenen Mittwoch dem 12.10.2011, in die beinharte Legacy-Turnierszene einzusteigen, obwohl das Deck noch nicht fertig ist. (Es fehlen noch 2-3 Einöde (Wasteland), und eben Tundra (Tundra)). Ich hatte vorher noch die Geschwaderfalken entfernt und die CounterTop-Kombo reingepackt.

Rund 20 Spieler haben sich im "SpielRaum Wien" eingefunden. Wie immer erstreckte sich die Persönlichkeits-Bandbreite vom sympathischen Burschen bis hin zum arroganten Kotzbrocken, aber das gehört nun einmal auch dazu.

Es waren einige Decktypen vertreten. Ich sah einige Stoneblade-Decks (wie auch meines eines war), Dredge-Decks, Team-America-Decks, eine {b}{s}{r}-Eigenkreation, Tezzeret-Control, Naya-Aggro, High-Tide-Decks und natürlich durfte auch ein Bis zum Erbrechen (Ad Nauseam)-Sturm-Kombo-Deck nicht fehlen.

1. Runde

Gleich zu Beginn musste ich gegen ein Tezzeret-Aggrocontrol eines sympathischen, älteren Herren namens Stefan antreten. Er gewann den Würfelwurf und begann sogleich blitzartig mit einem Opalmox (Mox Opal) und einem Diamantmox (Mox Diamond), musste aber für Letzteren sein einziges Land abwerfen. Er konnte lange nichts spielen, und musste mit ansehen, wie ich mir ein passables Board aufbaute. Trotzdem kam er dazu, mich mit Ornithopter (Ornithopter), Schädelverstärkung (Cranial Plating) und Gedankenergreifung (Thoughtseize) immer wieder zu ärgern,. Der Keim vom Schmetterschädel (Batterskull) fand durch die Schwerter zu Pflugscharen (Swords to Plowshares) ein jähes Ende. Als er mich dann auch noch das Schwert aus Schmaus und Hunger (Sword of Feast and Famine) abwerfen ließ, und einen Tezzeret, Bolas' Agent (Tezzeret, Agent of Bolas) erfolgreich ins Spiel brachte, schien das Spiel gelaufen. Im entscheidenden Moment jedoch konnte ich mit Hilfe eines Mirran-Kreuzritters auf den eine Umezawas Jitte und ein Schwert aus Feuer und Eis (Sword of Fire and Ice) angelegt waren Tezzeret, Bolas' Agent (Tezzeret, Agent of Bolas) unschädlich machen, und schließlich 16 Schadenspunkte auf ihn durchdrücken, was den Sieg bedeutete 1-0... Schwere Geburt.
Die Zweite Partie war leider relativ schnell entschieden. Während ich ein schlechtes Handblatt behielt (Ich hatte keine Counter zur Verfügung), konnte er zuerst meinen Schmetterschädel (Batterskull) durch Krosas Eingriff (Krosan Grip) vernichten und mich anschließend mit drei(!) Geätzten Champions solange vermöbeln, bis meine Lebenspunkte gen 0 sanken. Mein Spotremoval konnte ich in diesem Fall vergessen. 1-1
Das dritte Spiel der Runde war zwar ausgeglichener, dennoch behielt ich wieder eine eher durchschnittliche Hand, was letztlich den Unterschied ausmachte. Ich fand einfach keine Kreaturen, meine Gegengewicht (Counterbalance) wurde zerstört und er konnte immer wieder mit Discard meine Hand entscheidend schwächen. Ich brachte dann dann zwar meinen Jace, der Gedankenformer (Jace, the Mind Sculptor) ins Spiel, doch der konnte gegen acht Artefakte und einen Meister des Ätheriums (Master of Etherium) auch nichts mehr ausrichten - 1-2

Leider verloren, aber es gab ja noch drei Runden zu absolvieren.

2. Runde

In der zweiten Runde musste mein Gegner, aufgrund eines wichtigen Termins, das Turnier vorzeitig verlassen. Schade, denn ich hätte gerne gespielt. Andererseits wurde es wie ein Sieg gewertet, also sollte ich nicht meckern.

3. Runde

Die drei Spiele der dritten Runde hatten sicher von allen am meisten Spaß gemacht. Diesmal ging es gegen ein ausgereiftes Team-America-Deck, ein Aggro-Control, welches versucht mit Tarmogoyf (Tarmogoyf), Gräberschleicher (Tombstalker) und Ähnlichem viel Druck zu machen, und das den Gegner mit Countern gar nicht erst ins Spiel kommen lässt.
In der ersten Runde hatten wir beide einen mäßigen Start. Ich hatte lange nichts, seine Kreaturen wurden regelmäßig neutralisiert und ins Exil geschickt. Ich konnte dann schließlich nach einem harten Willenskraft (Force of Will)-Kampf erfolgreich einen Steinschmelz-Mystiker (Stoneforge Mystic) wirken, und holte mir ein Schwert aus Schmaus und Hunger (Sword of Feast and Famine). (Soll angeblich gegen Schwarz und Grün recht gut sein ;-)). Den anschließenden Vernichtungseffekt seiner Hymn to Tourach konnte ich dank eines Gedankenwirbels in Grenzen halten und sie fand nur zwei überflüssige Länder als Ziel. Er zergliederte zwar meinen Steinschmelz-Mystiker (Stoneforge Mystic), glücklicherweise fand ich einen Zweiten und konnte das Schwert endlich einsetzen. Er ließ mich auch noch meine Hand abwerfen, musste aber nach ein paar Runden und einer Vendilion-Clique (Vendilion Clique) feststellen, dass gegen Schutz nicht viel zu machen ist, und gab auf. 1-0
In der zweiten Partie kam es zu einer wahren Machtdemonstration von Team-America, Jeden Versuch, mein Spiel aufzubauen, erstickte er bereits mit Dämmerzustand (Daze) und Willenskraft (Force of Will) im Keim. Ich boardete zwar Roter Urknall (Red Elemental Blast) und Reliquie von Progenitus (Relic of Progenitus), zog aber unglücklicherweise nichts davon. Ergo wurde ich ohne Gegenwehr von einem übermächtigen Tarmogoyf (Tarmogoyf) abgeschlachtet - 1-1
Die dritte Runde war leider recht unspektakulär: Erst nahm er Mulligan auf sechs, dannWürgte er mir die Fähigkeit von Siedender Tümpel (Scalding Tarn) ab. Zum Glück zog ich die darauffolgende Runde meine Vulkaninsel (Volcanic Island) und hatte eine rote Manaquelle für den Blast. Dann zog er ewig lange keine Länder nach. Ich konnte mit dem Steinschmelz-Mystiker alle möglichen Ausrüstungen ins Spiel bringen, während er mit seinen zwei Unterirdischen Seen gerade mal Hymn to Tourach rausbrachte, die allesamt gesnared wurden. So wurde er hilflos von einem 6/6 Keimspielstein mit Schutz vor Grün und Schwarz, Lebensverknüpfung, und Wachsamkeit fertig gemacht, da half ihm das gerade gezogene Zergliedern (Dismember) auch nichts mehr. 2-1

Wow - Team America besiegt, das kann schon was :-)

4. Runde

Erst hatte ich keine Ahnung, welchen Decktyp mein Gegner spielte, da ich ihn vorher nicht "bespitzelt" hatte. Als er als Startspieler jedoch mit einem Zephaliden-Kolosseum (Cephalid Coliseum) loslegte, wusste ich sofort, was da auf mich zukommen würde: Dredge! (Gottseidank ohne Das Auge des Löwen (Lion's Eye Diamond)) "Na dann kann ja was werden." Aber nun zum Kern der Sache: Er begann recht viel Versprechend und warf sogleich in der zweiten Runde einen Phantasmagorier (Phantasmagorian) ab, den er sofort wieder zurückholte, indem er drei andere Karten abwarf. Dann verließ ihn aber etwas das Glück und er dredgte relativ sinnlose Karten. Er kam dann zwar dazu mich gelegentlich mit einem Ichorid (Ichorid) anzugreifen, dennoch schickte ich die meisten seiner Kreaturen ins Exil. Dann konnte ich mit der Vendilion-Clique (Vendilion Clique) und einer Umezawas Jitte (Umezawa's Jitte) viel Druck erzeugen und bekam insgesamt sechs Marken drauf. Als dann noch Jace kam, und ich meinem Steinschmelz-Mystiker (Stoneforge Mystic) eigenhändig das Lebenslicht auspustete, um seine Brücken aus der Tiefe loszuwerden, schob er entnervt zusammen. 1-0
In der zweiten Runde war mein Gegner von Anfang an im Vorteil. Mein Removal kam nicht und die Counter nützten mir nicht viel. Er konnte in aller Ruhe dredgen, während ich kaum Kreaturen rausbrachte. Meinen einzigen Trumpf, den Schmetterschädel (Batterskull) ließ er von der Natur einfordern. Als ich alle Counter aufgebraucht hatte, konnte ich im wahrsten Sinne des Wortes seinen Durchbruch (Breakthrough) nicht mehr verhindern, und er überrante micht schließlich mit einer Armee von 15 Zombie-Spielsteinen. Reliquie zog ich wieder keine einzige - Pech gehabt! 1-1
Das dritte Spiel war von Kartenpech auf beiden Seiten geprägt, Während er kaum nutzliche Karten in den Friedhof befördern konnte, und seine einzige Narcomöeba im Exil landete, ließen bei mir die Kreaturen ewig auf sich warten. Nach einigen Runden war es aber soweit. Ich brachte einen Phyrexianischen Kreuzritter ins Spiel. Der Schutz war wieder mein großer Trumpf. Er konnte ihn nicht blocken, dredgte abermals nicht glücklich und die Kartenzieher wurden geforced oder gecountert. Jeden Zug war mir bange, ob er nicht doch eine ultimative Armee aufstellen könnte. Dem war nicht so, daher konnte ich ihn auf 5 Lebenspunkte bringen. Einen Zug später legte ich dann, dank intelligenten Einsatzes von Gedankenwirbel (Brainstorm) und Weissagekreisel des Senseis (Sensei's Divining Top) mein sechstes Land, und konnte ihm mit dem Kreuzritter und der Himmlischen Säulenreihe den Todesstoß versetzen. 2-1

Er konnte zum Schluss kaum fassen, dass Dredge gegen Control den Kürzeren gezogen hatte. Schließlich freute ich mich über einen dritten Platz. Zweiter wurde mein erster Gegner aufgrund des direkten Duells und erster der Sturm-Kombo-Spieler, der alle vier Runden siegreich beenden konnte. Da es ein Gratis-Legacy war, gab es leider keine Preise, aber das war mir egal. Ich hatte Dredge und Team America (wenn auch etwas glücklich) geschlagen. Das zählt mehr, als jeder Preis! :-)

Fazit: Mit einer besseren Board-Strategie und mehr Mulligan hätte ich durchaus auch die erste Runde gewinnen können. Möglicherweise wären dann meine Gegner auch noch stärker gewesen, insofern hat es eigentlich gepasst. Am 16.10.2011 mache ich beim nächsten Legacy-Turnier mit, diesmal mit Super-Preisen. Wenn es gut läuft, gibt es vielleicht wieder einen Spielbericht.

Ich hoffe, meine Darbietung hat euch gefallen, auch Spieltipps bezüglich der einzelnen Decks bin ich nicht abgeneigt ;-)

Lukas



2 Kommentare

#1Jashin   ICQ kommentiert:  14.10.2011 - 23:18 Uhr

Hach, die erste Runde zu verlieren und dann im Loserbracket mit den Gegnern den Boden aufzuwischen ist immer wieder eine coole Strategie - so bin ich schon zweimal in den Preisboostern gelandet...^^

Nee, im Ernst: Schöner Bericht und herzlichen Glückwunsch!

#2ShadowXD   kommentiert:  15.10.2011 - 10:23 Uhr

Nicht übel, obwohl du im dritten Spiel der vierten Runde einmal Phyrexianischer Kreuzritter (Phyrexian Crusader) geschrieben hast;-)


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