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Spielbericht vom 08.02.2012 – Common Highlander

von Mario Haßler, 11.02.2012 - 21:00 – Spielbericht · Multiplayer

"Endloses Uhrzeiger-Magic" für "Common Highlander"

Heute ist "Common Highlander" angesagt, und ich bin der Letzte, der eintrifft. Grund: Ich hatte heute ausnahmsweise das Fahrrad zu Hause gelassen und war mit dem Auto zur Arbeit gefahren, um schneller hin- und insbesondere wieder wegzukommen. Letzteres scheiterte an der Batterie, die sich im Laufe des Tages dazu entschlossen hatte, ihren Geist aufzugeben. Die Kälte. Nach erfolglosen Anschiebversuchen durch zwei freundliche Kollegen führte schließlich die Starthilfe vom Chef zum Erfolg, aber zu diesem Zeitpunkt war ich bereits arg im Verzug.

Wie, das wollt ihr gar nicht lesen? Na gut, zurück zum Thema: Als ich eintreffe, hat die Partie "Endloses Uhrzeiger-Magic" bereits begonnen. Reihum sitzen Stefan, Mario, Gert, Axel und Sabine, und sie haben schon einige Runden absolviert. Ich nehme zwischen Stefan und Sabine Platz – keine gute Entscheidung, wie sich bald herausstellen soll – und absolviere drei Vorbereitungsrunden, um dann ins Spielgeschehen einzusteigen. Ein kurzer Überblick über den Stand der Dinge: Stefan hat unter anderem einen Viashino-Ketzer, eine Leoniden-Bola und eine Königskrabbe in Stellung gebracht. (Hätte ich mir das vorher genauer angeschaut, hätte ich statt Silberlichtungs-Elementar, Reiseumhang und Erinnerungsmaske vielleicht einen anderen Einstieg ins Spiel gewählt...) In Marios Spielbereich entdecke ich den Inbegriff der Amesha-Engel und eine Kryptologin der Enklave und ansonsten eine gewisse Manaknappheit, wenn man von den fünf Startländern einmal absieht. Bei Gert sieht es noch trostloser aus; hier erfahre ich, dass seiner Gefährtin der Seele bereits größte Aufmerksamkeit zuteil wurde. So wurde sie ihm auf die Hand zurück geschickt, als sie gerade so schön mit dem Schattenhaften Elen verzaubert war, dann bekam sie, kaum wieder im Spiel, von Mario eine Dunkle Verbannung ab, und nun erlebe ich, wie Axel sie Von den Toten auferstehen lässt. Und sehr zu Gerts Ärger wird ihr unter der Kontrolle ihres neuen Beherrschers keine Beachtung mehr geschenkt, und Axel schiebt fröhlich Runde für Runde seinen Lebenspunktezähler nach oben. Mit einer Mauer des Verweigerns sichert sich Axel zusätzlich ab, und das hat vor allem psychologische Auswirkungen auf seine Nachbarn, die ihn allein deshalb schon nicht angreifen, weil einer der Angreifer ja nicht durchkommt. Machen wir die Runde komplett mit einem Blick auf das, was Sabine zu bieten hat. Das wären: ein Phantomkrieger, ein Schweigender Kämpfer aus Naya, ein Wasserfall-Nachäffer, ein Strandhüpfer-Nachäffer und ein Hinterlistiges Jungtier – um nur die wichtigsten zu nennen... Ich habe die in der Klammer bereits erwähnten Karten ins Spiel bringen können und muss mich bald schon wieder von ihnen verabschieden, aber es bleiben mir noch ein Mondfingerhut-Ausdünner und ein Thrullküster.

Stefan baut seine Spezialistentruppe weiter aus, es folgen ein Kami des uralten Gesetzes, ein Stinkwurzbold und ein Soratami-Regenformer – alle ziemlich lästig. Immerhin kann Mario in einem günstigen Moment Letzteren Terminieren. Das freut zugleich seinen Algen-Gavial, der beständig wächst und dem Stefan weder mit Bola noch mit Krabbe beikommt. Für überraschend große Verwirrung sorgt dann meine Ehrengarde der Koalition, hier zeigt sich, dass einige Mitspieler bei Fragen wie "Was ist ein Zauberspruch?", "Was ist eine Fähigkeit?" und "Was ist gezielt?" ins Schleudern geraten. Da frage ich mich, warum sie nicht mal meine Regelerläuterungen gelesen haben, da werden doch so manche grundlegenden Begriffe und Regeln anschaulich erklärt. Um den werten Leser daran teilhaben zu lassen: Nein, ein Angriff ist weder ein Zauberspruch noch eine Fähigkeit. Ein Angriff ist auch nicht gezielt. Nein, eine Fähigkeit, die ein Artefakt zerstören kann, muss nicht auf den Fahnenträger zielen. Sie kann auch gar nicht auf den Fahnenträger zielen. Nein, wenn die Ehrengarde der Koalition mit einem Pazifismus verzaubert ist, hält das nicht andere meiner Kreaturen vom Angreifen oder Blocken ab. Ja, ich kann weiterhin von beliebig vielen Kreaturen angegriffen werden. Und so weiter und so fort. Mit einem Rückstoß sorgt Stefan dann für Klarheit. Ich werfe freilich eine andere Karte ab, ich glaube, irgendeine grüne Kreatur, die nutzlos ist, solange die Königskrabbe im Spiel ist. Und so bekommt dann ein bis drei Runden später die Ehrengarde einen neuen Auftritt, aber zu dem Zeitpunkt hat Sabine bereits alle Hemmungen verloren und rückt mir mit einem massiven Angriff auf die Pelle. In mir kommt Selbstmitleid auf. Während Gert sich in aller Gemütsruhe mit Verteidigern einigeln und mit dem Hauptmann des Grenzgebiets erfolgreich seine Nachbarn vom Angreifen abhalten konnte, hatte ich in dem Spannungsfeld zwischen Stefan und Sabine deutlich weniger Chancen, eine nennenswerte Verteidigung aufbauen zu können. In mir kommt auch Neid auf. Axel hat seine Mauer des Verweigerns und wird in Ruhe gelassen, obwohl sich seine Lebenspunkte dank der von Gert gemopsten Gefährtin der Seele gefühlt den Fantastillionen nähern. Und dann kommt die pure Verzweiflung in mir auf, als Axel den Angriff unserer gemeinsamen Gegnerin mit einem fröhlichen Trompetenstoß zu einem finalen macht. 36 Schaden kommen durch, und nur läppische zwei Angreifer können meine ansonsten auf verlorenem Posten kämpfenden Blocker mit in den Tod reißen. Den anderen Spielern kommt das alles sicher nicht ganz so tragisch vor, und so sei an dieser Stelle auch ganz sachlich vermerkt, dass Sabine den ersten Gummipunkt erhält. Und hätte sie mich nicht erledigt, hätte es sicher Stefan in seinem nächsten Zug getan.

Für etwas mehr als eine Runde sind Sabine und Stefan Nachbarn, dann steige ich mit drei Vorbereitungsrunden wieder ein. Nebenher widme ich mich verstärkt meinem Abendessen und weniger dem Anfertigen von Notizen zum Spielverlauf. Für Axel ist schon der Moment des Abschieds gekommen, er klinkt sich aus, um lieber zur Arbeit zu gehen. Erwähnt seien außerdem die Propheten des Aufblickenden Auges, mit denen sich Stefan einen Kartenvorteil verschafft, und Marios Stachelschuss-Goblin, der mit dem Siegel der Naya-Götter zu gewaltigen 10/11 anwächst, doch in massiven Angriffen macht Stefan seinem Nachbarn den Garaus, bevor dieser größeres Unheil anrichten kann. Das beschert Stefan einen Siegpunkt, und Mario steigt nach einer Pausenrunde und den üblichen Vorbereitungszügen wieder frisch ein. Ich habe ein anderes Common-Highlander-Deck gewählt, doch auch das startet mit einem Silberlichtungs-Elementar. Meinen Wächter von Vitu-Ghazi kann Stefan Terminieren, ich revanchiere mich mit einem Zerlegenden Schlag auf seine Kristallscherbe. Derweil wird mächtig aufgerüstet. So kann Sabine einen Gewaltigen Baloth verpflichten, heizt mir aber vor allem mit dem Phantomkrieger ein. Hier hilft mir eine Schützende Sphäre, den Lebenspunkteverlust in Grenzen zu halten. Mit einer Sonnensamen-Pflegerin schraubt Sabine ihre eigene Lebenspunkte hoch, muss sich aber zugleich mit Emrakuls Hand auseinandersetzen, die Gert mit einem Neurok-Schwebsegel ausgestattet hat und nun in den Kampf schickt. Mit Realität leugnen wird sie das Problem vorübergehend los und bekommt noch einen Galgenast-Ältesten dazu.

Marios Deck scheint viel mehr Kreaturenzerstörer zu enthalten, als bislang anzunehmen war. Anders lässt sich kaum erklären, warum ausgerechnet der Pfad der Gewaltlosigkeit herhalten muss, um Stefans Viashino-Ketzer zu entsorgen. Sei's drum, ich freue mich, dass Artefakte nun wieder spielbar sind. Noch mehr freue ich mich darüber, dass Stefans Ulamogs Schläger von Mario mit einer Seelenmanipulation gekontert wird. Dann kann ich den Diener der Luft verpflichten, und der soll gleich eine interessante Rolle spielen. Denn Sabine hat in der Zwischenzeit viel einstecken müssen, weil sie Gerts Fliegern nichts in den Weg stellen konnte. Nun ist sie bei 4 Lebenspunkten angekommen, und Gert bläst zum Angriff. Der gilt zwar unser gemeinsamen Gegnerin, aber ich fänd's schöner, wenn ich den Siegpunkt einheimsen könnte. Und tatsächlich kann ich Gert in die Suppe spucken, indem ich einen von drei Fliegern mit dem Diener der Luft tappe und einen zweiten Aus der Realität löse, sodass nur noch einer durchkommt und Sabine auf 2 Lebenspunkte stutzt. In ihrem Zug kommen dank Sonnensamen-Pflegerin wieder 2 Punkte dazu, dann sehe ich die Chance, mit dem Diener der Luft zu punkten. Doch nun macht mir Gert einen Strich durch die Rechnung: Der Diener der Luft erlebt das Ende des Augenwehs und überlebt es nicht. In seinem nächsten Zug gibt es dann für Gerts Flieger kein Halten mehr, und Sabine ist draußen. Ein Punkt für Gert, und Sabine entschließt sich, nicht wieder einzusteigen und den Abend an dieser Stelle zu beenden. Damit ist Gert nun mein direkter Nachbar, und da ist auch schon wieder Emrakuls Hand, gegen die meine Schützende Sphäre nicht hilft. Ihr Angriff läuft in einen Frommen Streiter, was mir etwas Zeit erkauft. Dann kann ich einen Wandelwicht-Titan beschwören und ihm die Rute des Wahrsagers anvertrauen, wobei es mir tatsächlich gelingt, diese beiden Sprüche im gleichen Zug zu wirken – bloß in der falschen Reihenfolge! Trotzdem kann ich ihn schließlich Emrakuls Hand als Blocker in den Weg stellen, die dank Edelmut 8/8 ist, und mit zweimaligen Kartenziehen auf 9/9 bringen, sodass Gerts Eldrazi stirbt und mein Wandelwicht bleibt.

Ein Adlerhorst-Mystiker hat sich in der Zwischenzeit Stefans Armee angeschlossen, und er wird von Schillernden Armreifen verstärkt. Sein vermeintlich tödlicher Angriff auf Mario, der nur noch 5 Lebenspunkte hat, wird von Gert zu einem Harmloser Ansturm herabgestuft, doch kann er selbst die Situation nicht zu seinem Vorteil nutzen. Stefan hat den besseren Lauf, hier zeigt sich ein Blinder Jäger, und als mein fliegender Wandelwicht-Titan sich auf Stefan stürzt, vollführt dieser einen Kesseltanz, der einen Grübelschlängler und einen Wurmhautgerber zum Mitmachen animiert, und Letzterer kann den Blinden Jäger auch noch mit drei +1/+1-Marken aufpeppen. Mit Unterstützung durch einen Trompeter des Donnerlieds kann Stefan in seinem nächsten Zug dann Mario bezwingen. Er bekommt einen Siegpunkt, und Mario verzichtet auf einen weiteren Neuanfang. Der Abend neigt sich auch allmählich dem Ende entgegen, und Stefans Dämmerglanz-Beschwörer beschleunigt das noch ein wenig. Die acht Mana sind zu diesem Zeitpunkt kein Problem, und so tappt er alle meine Kreaturen. Zum Timing hat sich Stefan aber wohl wenig Gedanken gemacht, denn ohne Gegenwehr bin ich ein gefundenes Fressen für Gert, der sich die Chance natürlich nicht nehmen lässt. Sein Ansturm auf mich ist mein Ende, und damit holt er sich den dritten Siegpunkt. Zwar sichert sich Stefan anschließend mit einem Schlafzauber gleichermaßen das Durchkommen gegen Gert und den letzten Siegpunkt dieses Spiels, aber mit drei Siegpunkten bleibt Gert Spitzenreiter und damit Gesamtsieger des heutigen Abends, gefolgt von Stefan mit zwei Siegpunkten und Sabine mit einem Siegpunkt. Axel, Mario und ich gehen leer aus.

Das ist aber bekanntermaßen nicht das Entscheidende. Es war ein unterhaltsamer und spannender Magic-Abend, und das zählt. Trotzdem wird jetzt noch ein wenig über das Spielformat diskutiert und angemerkt, dass man an einem "Common Highlander"-Themenabend doch auch mal etwas anderes als "Endloses Uhrzeiger-Magic" spielen könnte. "Emperor", unsere bevorzugte Variante für sechs Spieler, ist vermutlich nicht so prickelnd in der Kombination, aber eine Partie "Zweiköpfiger Riese" mit drei Teams à zwei Spielern hätte vielleicht ihren Reiz gehabt. Wobei man immer bedenken muss, dass es zu unschönen Wartezeiten kommen kann, wenn in so einem Format das Spiel noch lange weiter geht, nachdem die ersten Spieler bereits ausgeschieden sind. Ausprobieren können wir das frühestens beim nächsten "Common Highlander", denn für heute kam dieser Vorschlag ein paar Stunden zu spät. Die großen Decks werden wieder weggepackt, und alle fahren heim. Ja, auch ich, denn für den Spieleabend habe ich mir ein anderes Auto geschnappt, dessen Batterie noch etwas taugt. Auch in der Kälte.



3 Kommentare

#1El-Barto   kommentiert:  11.02.2012 - 23:01 Uhr

Super Spielbericht wie immer. {+}

Das Batterieproblem und allgemein kältebedingte Fahrzeugdefekte hab ich heute auch zur genüge mitbekommen. Ich arbeite bei einer Tankstelle (Studium und Magic müssen ja irgendwie finanziert werden).

Im Minutentakt kommen Leute mit irgendeinem Problem. Die meisten davon wären mit gesundem Menschenverstand zu lösen oder gar zu vermeiden gewesen.

Ganz vorne mit dabei war: "Ich war grad mein Auto waschen (bei gefühlt -25°) und wollte gerade eben den Tankdeckel auf machen, aber der war komischerweise zu gefroren."
- Ich musste mir den Kommentar verkneifen.

Noch besser fand ich: "Ich hatte Dreck auf der Windschutzscheibe und wollte das mit dem Scheibenwischer wegmachen. Jetzt kommt da aber kein Wischwasser raus und ich hab das vor einer Woche erst nachgefüllt. Ich befürchte das ist eingefroren. Haben sie nicht so ein Mittel mit dem Wasser im Winter nicht gefriert?"
- Ich hab mir da 2 Fragen gestellt: Vor einer Woche war es schon genauso kalt, wie kommt man da auf die Idee das Wischwasser nachzufüllen ohne etwas rein zu tun? Und: Wie zum Henker soll das Zeug jetzt noch helfen?

Starthilfekabel hab ich übrigens auch 2-Sets verkauft. Scheiss Heinz (so heisst das sibirische Tief das uns das Wetter beschert).

Ich will mir gar nicht vorstellen wie gewaltig das Chaos wird wenn es demnächst zu schneien anfängt. (zumindest soll das bei uns in Südbaden der Fall sein) Und ich Idiot bin auf die Deutsche Bahn angewiesen.

Hoppla, da hab ich mich wohl etwas verquatscht.;-)

#2Komodowaran   kommentiert:  16.02.2012 - 16:21 Uhr

@Elbarto ich kann nicht mehr vor Lachen

@Spielbericht cooler spielbericht wie immer

#3El-Barto   kommentiert:  16.02.2012 - 22:55 Uhr

@Komodowaran: meinst du das ironisch? wenn ich das lese kommts irgendiwe so rüber. kp wieso {?}{?}{?}


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