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Neues vom Sagenhändler (Lore Broker): Achter beim 7. Peasant Grand Prix in Ingolstadt

von Jashin, 01.11.2014 - 21:47 – Strategie · Spielbericht · Einzel

Nachdem ich beim letzten Mal meine Einschätzung zum zu erwartenden Metagame des siebten Peasant Grand Prix in Ingolstadt dargelegt habe, soll es dieses Mal um das Event selbst gehen:

Ich machte mich also am Samstag auf die dreistündige Autofahrt von Mannheim nach Ingolstadt. Mit dabei: Das aktuelle Opeth-Album und…

Mein Deck – „Eternal Rains Will Come“ (Rakdos Reanimator)

4 Ulamogs Schläger (Ulamog's Crusher)
2 Wanderer des Hains (Walker of the Grove)
1 Krieger der knorrigen Eichen (Oakgnarl Warrior)
2 Dschungelweber (Jungle Weaver)
2 Monströses Karabid (Monstrous Carabid)

4 Treuloses Plündern (Faithless Looting)
4 Quälende Stimme (Tormenting Voice)
1 Amulett des Untergangs (Funeral Charm)
1 Untat des Rabens (Raven's Crime)
1 Verwesender Bold (Putrid Imp)

4 Exhumierung (Exhume)
3 Reanimation (Reanimate)
2 Belebung der Toten (Animate Dead)

4 Lotusblüte (Lotus Petal)
1 Affen-Geisthelfer (Simian Spirit Guide)
1 Schwarzer Ritus (Dark Ritual)
8 Sumpf (Swamp)
7 Gebirge (Mountain)
1 Höhlen des Blutvergießens (Bloodfell Caves)

3 Drachenatem (Dragon Breath)
2 Zwang (Duress)
2 Segen des Apostels (Apostle's Blessing)

Sideboard:
4 Pyroknall (Pyroblast)
3 Teuflisches Edikt (Diabolic Edict)
2 Gussblock-Zerkauer (Ingot Chewer)
1 Zwang (Duress)
1 Hymn to Tourach
1 Segen des Apostels (Apostle's Blessing)
1 Schrumpeln (Shrivel)
1 Terminieren (Terminate)
1 Bojukamoor (Bojuka Bog)

Wie man sieht bin ich ein Fan davon die einzelnen Teile eines Decks ihrer Funktion nach anzuordnen und nicht einfach nach Kreaturen, Sprüchen und Ländern sortiert. Dies erhöht die Übersichtlichkeit und macht gerade bei einem Deck wie diesem total Sinn. Warum? Nun, bei diesem Reanimatordeck handelt es sich im Prinzip um ein Deck, das eine 3-Karten-Kombo ausspielen will:
Zuerst benötigt man eine möglichst unfaire Kreatur, die man aufs Feld bringen will. Da das mit hohen Manakosten verbunden ist und viele Züge benötigt, umgeht man das Ganze mit Hilfe eines Reanimationsspruchs. Da dieses zweite Komboteil aber darauf angewiesen ist, dass sich die Kreatur im Friedhof befindet, benötigt man drittens eine Karte, welche die Kreatur dorthin befördert.
In Kurzform:
Schritt 1: Fiesen Kumpel finden
Schritt 2: Entsorgen
Schritt 3: Wiederbeleben

Jetzt sind drei-Karten-Kombos natürlich nicht so leicht durchzuführen, da man ja alle drei Teile gleichzeitig gezogen haben muss (und noch ein paar Manaquellen, aber dazu später). Im Legacy umgeht man das, indem man Einbuddeln (Entomb) spielt – eine Karte die auf angenehme Weise Schritt 1 und 2 auf einer Karte vereint und damit die Kombo auf zwei Karten reduziert. Dummerweise ist Einbuddeln (Entomb) relativ einzigartig und damit eine seltene Karte, die im Peasantformat nicht erlaubt ist. (Lebendig begraben (Buried Alive) ist übrigens keine Alternative, weil mit drei Mana bereits zu langsam! Zudem besetzt es wertvolle Uncommonslots, die für die Reanimationskarten benötigt werden.) Also muss man die Wahrscheinlichkeit die drei-Karten-Kombo durchzuführen auf andere Weise erhöhen. Mein rot-schwarzes Deck macht dies, indem es einfach möglichst viele ähnliche Versionen der drei benötigten Komboteile spielt, andere Listen, wie z.B. die blau-schwarze, die den siebten Platz belegt hat, sorgen durch Karten wie Gedankenwirbel (Brainstorm) dafür, dass sie die Kombo finden.

Zu den einzelnen Karten
Fiese Kumpel
4 Ulamogs Schläger (Ulamog's Crusher) – Der beste Common-Fettsack. Wird auch in langsameren Decks mit viel Mana gespielt. Wenn er liegt, ist es meist schnell vorbei.
0 Emrakuls Hand (Hand of Emrakul) – Der zweite Common-Eldrazi. Ich bin mir nicht sicher, ob es ein Fehler war, keinen davon zu spielen, aber in meinen Augen ist Annihilator 1 einfach nicht mächtig genug. Alle anderen Fettsäcke haben andere Vorteile, die ich für wichtiger halte. Kann aber wie gesagt auch ein Fehler sein.
2 Wanderer des Hains (Walker of the Grove) – Ist seit Modern Masters ne Common und daher gut spielbar. Ist genauso groß wie der schwächere Eldrazi, hinterlässt aber einen blitzsicheren 4/4er, wenn er vom Gegner entsorgt wird. Das ermöglicht es mir den Druck aufrecht zu erhalten. Zudem sollte man nicht unterschätzen, wie wertvoll die Möglichkeit ist, den Kerl mit Hilfe einer Lotusblüte (Lotus Petal) herbeizurufen!
1 Krieger der knorrigen Eichen (Oakgnarl Warrior) – Klar schwächer als Emrakuls Hand (Hand of Emrakul), kommt aber dafür mit Tokenhorden wesentlich besser klar, was ihm einen Platz im Deck sichert.
2 Dschungelweber (Jungle Weaver) – Meine Konzession an Delver. Die Spinne hat zudem den unschlagbaren Vorteil, dass sie sich eigenständig in den Friedhof befördern kann!
2 Monströses Karabid (Monstrous Carabid) – Dieses Insekt sieht im ersten Moment sicher seltsam aus. Es fungiert hauptsächlich auch nicht als Fettsack, sondern als Cantrip! Rakdos hat eben keinen Zugriff auf Gedankenwirbel (Brainstorm) und Vorherbestimmen (Preordain), manchmal will man aber trotzdem einfach eine weitere Karte ziehen. Klar, das könnte man mit Gitaxianer-Sonde (Gitaxian Probe) auch, aber es kommt dann eben doch hin und wieder vor, dass die neun Reanimationsziele oben nicht ausreichen. Dann ist man doch wieder froh, dass man einen blitzsicheren 4/4er reanimieren kann. Ganz selten kommt es zudem noch vor, dass man das Vieh einfach auf dem normalen Wege ausspielt. Diese Flexibilität hat dafür gesorgt, dass das Ding zweimal seinen Weg ins Deck gefunden hat.

Entsorger
Die wirklich guten Reanimationsziele haben keine Umwandlungsfähigkeit, daher benötigt man Entsorger:
4 Treuloses Plündern (Faithless Looting) – Einer der Hauptgründe Rot anstatt von Blau zu spielen. Sorgfältige Studien (Careful Study), die erneut aktiviert werden können, wenn der Gegner den ersten Fettsack abgewehrt hat, sind einfach Gold wert. Man kann fast jede Starthand mit dieser Karte halten, zudem geht einem nicht so schnell die Puste aus. MVP!
4 Quälende Stimme (Tormenting Voice) – Der Neuzugang aus Khans bietet etwas, das Blau so nicht hat: Einen zweiten günstigen Spruch, der uns abwerfen lässt, aber keinen Kartennachteil erzeugt. Wilde Vermutung (Wild Guess) wäre aufgrund der Manaanforderungen nicht spielbar – das eine farblose Mana macht enorm viel aus. Vier sind gesetzt!
1 Amulett des Untergangs (Funeral Charm) und 1 Untat des Rabens (Raven's Crime) und 1 Verwesender Bold (Putrid Imp): Diese drei Karten sind dreimal “{s}: Wirf eine Karte ab”. Für mehr benötigt man sie nicht, alles weitere ist Bonus. In meinen Augen reichen die acht roten Abwerfer nicht aus, so dass ich nach weiteren Möglichkeiten gesucht habe, meine Fettsäcke in den Friedhof zu bekommen. Verwesender Bold (Putrid Imp) bietet die Möglichkeit mehrere Karten auf einmal abzuwerfen, was vor allem mit Drachenatem (Dragon Breath) ganz nützlich ist. Zudem bietet der Schutz gegen Opfereffekte und kann (ohne Grenzwert) mal blocken. Trotzdem will ich niemals zwei davon auf der Starthand haben, deshalb habe ich Nummer zwei und drei durch Amulett des Untergangs (Funeral Charm) und Untat des Rabens (Raven's Crime) ersetzt. Ersteres kann auch mal Removal darstellen oder einen Fettsack durchbringen, letzteres kann Gegnern die Hand zerpflücken. Aber wie gesagt, das sind alles nur Ausnahmefälle, eigentlich sind die drei Karten nur “{s}: Wirf eine Karte ab”.
8 Handkarten – Man sollte es nicht unerwähnt lassen. Eine reale Möglichkeit einen Fettsack zu entsorgen besteht darin am Anfang kein Land auszuspielen und den Fettsack am Zugende aufgrund des Kartenmaximums zu entsorgen. Trotzdem ist das in meinen Augen nicht das Standardvorgehen. Meine Liste ist viel zu explosiv, als dass ich immer ziehen statt anfangen will, nur um meinen Fettsack zu entsorgen! Runde 1-Eldrazis sind auch auf „normalem“ Wege möglich! (Es kann sein, dass man das mit dem blau-schwarzen Reanimationsdeck anders macht…)

Wiederbeleber
4 Exhumierung (Exhume) – Der einzige häufige Wiederbeleber und daher gesetzt. Es kommt eher selten vor, dass der Gegner etwas Ebenbürtiges zurückholen kann. Manche Gegner haben es auch schlicht übersehen…
3 Reanimation (Reanimate) – Der beste, weil managünstigste Wiederbeleber. Allerdings kann man meist nur eins davon ausspielen, da die Lebenspunkte gegen viele Decks doch sehr rapide in den Keller gehen. Um zu vermeiden, dass sie die Hand verkloben, habe ich eins gekürzt.
2 Belebung der Toten (Animate Dead) – Kostet so viel wie Exhumierung (Exhume), hat einen anderen Nachteil und kann durch Verzauberungsremoval entsorgt werden. Ist daher nur zweimal dabei. Gerade auf Krieger der knorrigen Eichen (Oakgnarl Warrior) und Monströses Karabid (Monstrous Carabid) ist die Stärkereduzierung doch sehr bemerkbar.
Wie man sieht nehmen die Wiederbeleber alle Uncommonslots ein. Ich halte dies für absolut notwendig, um sicherzustellen, dass man auf möglichst vielen Starthänden einen hat, auch wenn ich in allen Aggromatchups Pelakka-Wurm (Pelakka Wurm) schmerzlich vermisst habe!

Die Manabasis
Hat man die drei Komboteile auf der Hand, braucht es immer noch ein wenig Mana, um das Ganze bezahlen zu können:
4 Lotusblüte (Lotus Petal) – Will man maximal schnell sein, sind vier davon Pflicht. Sie erzeugen rotes und schwarzes Mana und bezahlen in seltenen Fällen sogar die Herbeirufenkosten des Wanderers.
1 Affen-Geisthelfer (Simian Spirit Guide) – Eine weitere Manaquelle. Zuerst waren zwei davon im Deck, dann habe ich für explosive Starts mit schwarzem Entsorger ein Mal Schwarzer Ritus (Dark Ritual) eingebaut.
1 Schwarzer Ritus (Dark Ritual) – Ich bin mir im Nachhinein nicht sicher, ob das eine Ritual richtig war. Es hat zwar einmal einen krassen Kombozug ermöglicht, sonst aber nichts gemacht. Den Affen kann man wenigstens notfalls als Blocker ausspielen…
8 Sumpf (Swamp) – Irgendwoher muss das Mana für die Wiederbeleber ja kommen.
7 Gebirge (Mountain) – Die zahlen die Entsorger.
1 Höhlen des Blutvergießens (Bloodfell Caves) – Ein Tapland kann das Deck verschmerzen, zwei will man jedoch niemals auf der Starthand haben!
Insgesamt haben 16 Länder und sechs weitere Quellen ausgereicht, weiter runter würde ich aber nicht gehen – man muss schon oft genug Mulligans nehmen, weil ein Komboteil fehlt, da will man nicht auch noch wegen Manamangel neu ziehen.

Der Rest
Wer mitgezählt hat, merkt, dass noch sieben Plätze im Deck verbleiben. Mehr Wiederbeleber kann man nicht spielen, da das Kontingent an Uncommons ausgeschöpft ist. Mehr Fettsäcke sollten auch nicht nötig sein, man könnte höchstens mehr Cycler spielen, da die ja nie tot sind. Da es kein weiteres Treuloses Plündern (Faithless Looting) oder Quälende Stimme (Tormenting Voice) in den Farben gibt, fällt auch diese Option flach. Man könnte natürlich den Rest des Decks mit Gitaxianer-Sonde (Gitaxian Probe) und Straßenwraith (Street Wraith) (der ist mir als Reanimationsziel übrigens zu schwachbrüstig) auffüllen, die ohne Manakosten einfach ne Karte ziehen, aber das erschien mir das Mulliganproblem nur zu verschlimmern, da man mit den Dingern auf der Starthand nie weiß, was man nachzieht.
Ich habe mich schließlich für zwei Dinge entschieden:
3 Drachenatem (Dragon Breath) – Diese nette Aura sorgt dafür, dass der wiederbelebte Fettsack auch direkt angreifen kann. Der Gegner hat somit keine Chance gegen den Annihilatortrigger mit Hexereien vorzugehen und muss direkt schon Schaden einstecken. Das Deck wird damit also noch aggressiver. Ein weiterer Vorteil des schwarz-roten Reanimatordecks ist übrigens, dass man die Aura auch auf normalem Wege ausspielen und ihre Pumpfähigkeit aktivieren kann, was mitunter dazu führt, dass man einen Zug weniger benötigt!
2 Zwang (Duress) und 2 Segen des Apostels (Apostle's Blessing) – Diese beiden Karten ermöglichen wenigstens ein Minimum an Interaktion mit dem Gegner – Zwang (Duress) proaktiv, indem Nerviges entfernt wird und Segen des Apostels (Apostle's Blessing) reaktiv, indem der reanimierte Fettsack vor Removal beschützt wird. Zwang (Duress) hat seinen Zweck immer erfüllt, wenn ich die Karte gespielt habe, den Schutzzauber hatte ich zu selten auf der Hand, so dass ich keine Aussage über seine Nützlichkeit machen kann.

Das Sideboard
Reanimatordecks sind Kombodecks, man kann also nicht beliebig viele Karten austauschen, da sonst die Kombo verwässert und abgeschwächt wird. Streichkandidaten sind in meinen Augen die Disruption, gegen nicht ganz schnelle Decks Drachenatem (Dragon Breath) und das relativ unwichtige Insekt.
4 Pyroknall (Pyroblast) – Die waren gegen Delver, blaue Kombodecks und Kontrolle gedacht. Ob sie ihren Zweck erfüllen, kann ich nicht sagen, da ich diese Matchups gekonnt umschifft habe.
3 Teuflisches Edikt (Diabolic Edict) – Ich wollte nicht gegen Hexproofdecks und die darin enthaltenen Mantel des Gürteltiers (Armadillo Cloak) verlieren. Da die Farbkombination genau gar keine Lösung gegen Verzauberungen parat hat, mussten Opfereffekte her. Auch hier gilt: Ich habe kein entsprechendes Deck zugelost bekommen, vielleicht sind sie auch komplett überflüssig…
2 Gussblock-Zerkauer (Ingot Chewer) – Die sind genial gegen Affinity, weil sie für ein rotes Mana ein Artefakt zerstören, auf diese Weise im Friedhof landen und dann direkt wiederbelebt werden können!
1 Zwang (Duress) und 1 Hymn to Tourach – Weitere Disruption gegen Kontrolle. Beide sind auch gut gegen Burn, da sie deren Clock verlangsamen.
1 Segen des Apostels (Apostle's Blessing) – Mehr Schutz gegen Removal. Wurde nicht geboardet.
1 Schrumpeln (Shrivel) – Gegen Tokenhorden aller Art. Ich habe es gegen Apostel der Gruft (Disciple of the Vault) geboardet aber nicht gezogen…
1 Terminieren (Terminate) – Gegen einzelne, größere Kreaturen.
1 Bojukamoor (Bojuka Bog) – Hier wollte ich eigentlich die spontan aktivierbare Nihilistische Spruchbombe (Nihil Spellbomb) einsetzen, musste aber feststellen, dass ich das Ding nicht besitze…

Abschließender Kommentar zum Deck
Nachdem nun die einzelnen Karten erläutert sind, bleibt die Frage: Warum Rot statt Blau?
Die Antwort darauf lautet: Warum nicht?
Ich habe keine Ahnung ob die Rakdosversion der Dimirversion überlegen ist, oder nicht. Auf jeden Fall ist sie schneller, riskanter und glücksabhängiger! Die schwierigsten Entscheidungen sind die Starthände (vor allem die ohne Treuloses Plündern (Faithless Looting)). Man muss recht häufig Mulligans nehmen, kann aber auch mit fünf Handkarten noch erstaunliche Starts hinlegen. Ich bin einfach ein Fan von Treuloses Plündern (Faithless Looting), finde Quälende Stimme (Tormenting Voice) interessant und wollte versuchen eine rot-schwarze Version des Archetypen zu bauen. Ob es die bessere ist, müsste intensiv getestet werde, wofür mir schlicht die Ressourcen fehlen.


Ankunft in Ingolstadt
Das Navi leitete mich zum Ort des Geschehens und ich war positiv überrascht. Enorm viel Platz zum Parken, eine geräumige, helle, überhaupt nicht muffige Halle, die fast schon zu zugig war. Nebenan gab es für wenig Geld leckeres warmes Essen. Was will man mehr?
Ich ging also zum Judgetisch, zahlte mein Startgeld und gab die Deckliste ab. Das Turnier begann zwar verspätet, verlief dann aber flüssig, ein großes Lob geht in diesem Zusammenhang an Clemens, den Judge und Adrian, den Scorekeeper. Toll!


1. Runde
Das Los ließ mich direkt auf den Veranstalter und Mit-Freizeitspieler Bastian alias RoyBlack treffen. Da Bastian auf vergangenen Grand Prix mit Delverlisten die oberen Plätze belegte, vermutete ich natürlich, dass mir gleich der erste blaue Härtetest bevorstünde. Nach einer freundlichen Begrüßung durch Bastian wurde mir allerdings schnell offenbart, dass er diesmal zu Affinity gegriffen hatte und plante mich mit Fröschen, Scheren und Panzerträgern umzubringen. Aber mein Deck zeigte sich zum Start von seiner besten Seite. Ich exhumierte in der ersten Runde eine Spinne, die ihm schon erheblichen Schaden zufügte und anschließend, nachdem er aus seiner Zitadelle eine Schere machte, kam ein Eldrazi, der ihm den Rest gab. Ich boardete meine zwei Gussblock-Zerkauer (Ingot Chewer), doch im zweiten Spiel war es der Baum, der ihn runterprügelte, ohne dass er eine Antwort fand. 1-0

2. Runde
Entgegen jeder Wahrscheinlichkeit traf ich erneut auf einen Affinityspieler und auch diesmal dauerte die Angelegenheit nicht sehr lange, wenn auch mit dem schlechteren Ende für mich. Das erste Spiel gegen Markus rot-schwarzes Affinitydeck warf ich selbst weg, indem ich wider besseres Wissen eine schwache Ein-Land-Hand hielt, anstatt einen Mulligan zu nehmen. Im zweiten Spiel hatte er einen Goddraw mit zwei Apostel der Gruft (Disciple of the Vault), einem Atog (Atog) und jede Menge Opfermaterial, sodass er mich ein einem Zug von 17 auf 0 bringen konnte. Markus wurde am Ende Zweiter. 1-1

3. Runde
Die Aggrodecks sollten kein Ende nehmen. Mein Gegner in der dritten Runde war Andreas, der Sieger des ersten und vierten Grand Prix. Er führte ein sehr fokussiertes Goblindeck ins Feld, dass ganz auf Synergie zwischen den kleinen grünen Kerlen setzte und dafür sogar auf Blitzschlag (Lightning Bolt) verzichtete. Das erste Spiel zog ich nur Mist und gab in aussichtsloser Position auf, bevor er sehen konnte, was für ein Deck ich ins Feld führte. So konnte er wenigstens nicht vernünftig sideboarden. In Runde zwei hingegen kam der Eldrazi in Runde eins und er schob zügig zusammen. Das dritte Spiel war hart umkämpft. Ich bekam zwar einen untoten Baum und zwei Länder auf das Feld, er hatte aber einen Akki-Blizzardrufer (Akki Blizzard-Herder), drei Länder und zwei Die Erde aufbrechen (Crack the Earth) auf der Hand. An dieser Stelle machte er einen vielleicht entscheidenen Fehler, den er später circa 10 Leuten erzählte, so unnötig war es. Anstatt von 16 auf 12 zu gehen, blockte er mit dem Akki-Blizzardrufer (Akki Blizzard-Herder) einen Trampelschaden (und ging auf 13) und spielte dann in seinem Zug beide Die Erde aufbrechen (Crack the Earth), was uns beide ohne Board zurückließ. Hätte er den Goblin nicht blocken lassen, hätte er ihn opfern können, so dass ihm ein Land geblieben wäre. So gingen wir beide in den Topdeckmodus, aus dem sich mein Deck trotz der wenigen Manaquellen schneller erholte, was mir die erneute Reanimation eines Fettsacks und damit den Sieg ermöglichte. 2-1

4. Runde
Weil es ja gerade so schön gewesen war, führte Peter in der vierten Runde erneut Goblins ins Feld, diesmal allerdings eine sehr viel brandlastigere Variante, mit der er am Ende den sechsten Platz belegte. Im ersten Spiel zeigte sich, dass ein Eldrazi im dritten Zug nicht ausreicht, da Goblingranate (Goblin Grenade) und Scherbensalve (Shard Volley) zusammen genau acht Schaden ergeben. Er erledigte mich mit zwei weiteren Granaten. Das zweite Spiel sah leider kaum anders aus, auch da mein Sideboard keine Lebensspender beinhaltet (ich hatte darüber nachgedacht, aber keine sinnvollen Karten gefunden – wenn jemand eine Idee hat, immer her damit!). Erneut erledigten mich zwei Granaten, ohne dass ich viel dagegen machen konnte. 2-2

5. Runde
Nach vier Aggrodecks stellte sich mir in der fünften Runde zum ersten Mal ein langsameres Deck entgegen. Alexander führte ein Wolkenposten (Cloudpost)-Deck ins Feld, allerdings keine blaue Variante sondern die rot-grüne Version. Diese hat aber überhaupt keine Interaktionsmöglichkeiten mit meinem Deck, sie spielt ihre Eldrazis wesentlich langsamer aus und verfügt auch nicht über Disruption oder Removal, das mich stören kann. Nachdem ein Eldrazi im dritten Zug ein unüberwindbares Hindernis für ihn darstellte, zog Alexander verzweifelt sein Sideboard zu Rate, fand darin aber auch nur Den Klan verköstigen (Feed the Clan), was gegen mein Deck so gut wie nichts macht. Im zweiten Spiel besiegte ihn erneut ein schneller Eldrazi. 3-2

6. Runde
Im letzten Match des Tages stellte sich mir Thomas mit seinen Ätherphiole (Aether Vial)-Slivern entgegen. Er hatte das Artefakt auf der Starthand und kam entsprechend schnell aus den Startlöchern. Allerdings hatte auch ich einen guten Start bestehend aus Spinne und Elementar. Die beiden drängten ihn in die Defensive und zwangen ihn zum Blocken, was nicht lange gut gehen konnte. Nach dem Boarden verfügte er über O-Ringe, die ihm zwar Zeit erkauften, ihn allerdings nicht retteten, da ich ihn vorher dank dem Pumpeffekt von Drachenatem (Dragon Breath) auf ein einsames Leben runtergeprügelt hatte. So musste er alles blocken was von meiner Seite aus angriff (sogar Affen-Geisthelfer (Simian Spirit Guide)). Erneut gingen ihm irgendwann die Blocker aus. Er wurde am Ende 17., ich stand 4-2.

Endabrechung
Da auch dieses sechste Match relativ schnell vorbei war, schaute ich ein wenig beim „Finale“ zwischen Izzetpost und monoblauem Combopost zu, in dem sich am Ende aber auf ein Unentschieden geeinigt wurde, um den ersten Platz für das Team aus München zu sichern. Die Bekanntgabe der Standings zeigte mir, dass es gut war, dass die beiden Spieler, die mich besiegt hatten, am Ende Zweiter und Sechster geworden waren, dadurch waren meine Tiebreaker so gut, dass ich hinter dem Dimir-Reanimatordeck als Achter noch knapp in die Top8 reinrutschte. Wie die ganze Sache ausgesehen hätte, wenn ich nicht ständig gegen Aggro, sondern kontrolligere Decks hätte antreten müssen, steht in den Sternen, in jedem Fall blieb mein Sideboard relativ ungenutzt…
Insgesamt war das Deck für dieses Metagame eine gute Wahl. Wie von mir erwartet hatten die langsameren Decks jede Menge Vulkanischer Auswurf (Volcanic Fallout) dabei und Kombodecks waren gut positioniert. Die meisten Spieler waren auf Delverdecks und Burn eingestellt, kaum jemand rechnete mit Affinity oder hatte Karten dabei, die den Friedhof leeren. Ob das nach diesem Ergebnis beim nächsten Mal auch noch so ist, bezweifle ich, auch wenn Maßnahmen gegen die vielen Wolkenposten (Cloudpost)decks sicher die größere und notwendigere Aufgabe darstellen…
Ach übrigens: Was neben Friedhofentfernern auch exzellent gegen Reanimator hilft ist der gute alte Stinkwurzbold (Stinkweed Imp). Der blockt die Fettsäcke nämlich einfach tot und kommt dann in der nächsten Runde wieder…

In diesem Sinne: Möget ihr eure Gegner immer auf dem falschen Fuß erwischen!
Jashin










Addendum:

Dieser Artikel stellt ein kleines Jubiläum dar – es ist mein 25.!
Zur Feier des Tages und weil dieser Artikel schon so verdammt lang geworden ist (danke fürs Durchhalten!), kommen hier einfach mal meine Top 5 Lieblingsdraftformate:

5. Odyssey-Block-Draft: Ok, die Blockstruktur ist mit dem tiefschwarzen Torment in der Mitte etwas seltsam, aber ich liiieeebe Friedhofsspielereien!

4. Time-Spiral-Block-Draft: So viele Referenzen an alte Karten, so viele Mechaniken. Ziemlich komplex und chaotisch und gerade deshalb gut!

3. Ravnica-Block-Draft: Ja, das gute alte Ravnica mit Bounceländern und Petschaften, nicht das Neue (das aber auch ganz brauchbar ist…^^).

2. Champions-Champions-Betrayers: Saviours of Kamigawa ist eine fürchterliche Edition, von daher kann ich den vollständigen Block überhaupt nicht empfehlen. Aber der Rest ist klasse!

1. Triple-Innistrad: Nichts geht über den Flavour dieses Blocks und über das coole Selbstmühldeck!



26 Kommentare

#1RoyBlack    kommentiert:  01.11.2014 - 23:36 Uhr

Super Bericht, danke! {+}

Echt lustig, dass wir direkt in der ersten Runde gegeneinander zocken mussten ;-)
Ich bin leider mit 3-3 und schlechten Tiebreakern irgendwo im unteren Mittelfeld gelandet. Sollte wohl einfach nicht sein diesmal.

Ich halte Wanderer des Hains (Walker of the Grove) übrigens eigentlich auch für besser als Emrakuls Hand (Hand of Emrakul). Body ist der gleiche, wie du schon sagstest. Und der 4/4er ist meiner Einschätzung nach öfters relevant als Annihilator 1.
Wichtig ist wohl auch, dass das bei "leaves the battlefield" triggert und nicht nur wenn es in den Friedhof kommt. So kriegt man den 4/4er nämlich auch z.B. gegen eine Reise nach Nirgendwo (Journey to Nowhere) oder einen Rückruf (Unsummon).

#2Knackwurst   kommentiert:  02.11.2014 - 07:09 Uhr

Super Artikel, selbst wenn ich an meinen schmachvollen Fehler erinnert wurde ;-) Hoffe man sieht sich beim nächsten GP wieder {+}

#3sinus   kommentiert:  02.11.2014 - 18:15 Uhr

Feiner Bericht, sehr anschaulich beschrieben und tolle Vorarbeit! Gratuliere zur Top8-Platzierung. Klar sind solche Tests, welche Liste wirklich stabiler läuft, extrem aufwendig und nur in größeren Spielrunden zu realisieren. Das schaffen wir in Wien auch nicht. Aber das macht auch ein bisschen was von dem Reiz am Peasant-Format aus. Wenn das Meta komplett erforscht wäre, wär's nur halb so lustig.

Die Sideboards werden sich auf jeden Fall verändern. Weil man damit mittlerweile ziemlich viel abdecken muss, scheint es natürlich verlockend, eine tutorbare Toolbox zu haben. Mal sehen, ob da in Zukunft mehr Decks in dieser Richtung erscheinen. Gravehate wird sicher wieder ein Ding.

#4Mario Haßler     Online-Magic Skype kommentiert:  02.11.2014 - 18:39 Uhr

Die Exhumierung (Exhume) hat keinen "Kann"-Effekt. Ich kenn mich mit der Schiedsrichterei nicht genug aus, um dazu etwas zu sagen, aber ich vermute, du hättest mindestens eine Verwarnung bekommen, wenn anzunehmen ist, dass dir bewusst war, dass dein Gegner etwas ins Spiel hätte bringen können, es aber nicht getan hat.

#5luka93   kommentiert:  02.11.2014 - 18:52 Uhr

@sinus:
Betreff Toolbox: Ich denke, dass schwarz (mit rot und evtl. weiß) da relativ gut positioniert ist.
z.B.:
Vernichtete Erinnerungen (Shred Memory): Gravehate und Tutor
Sinkhole: Landdestruction
Hymn to Tourach: Discard halt
Terminieren (Terminate): Bestes Spotremoval
Dämonischer Lehrmeister (Demonic Tutor): Damit man mit den Erinnerungen alles suchen kann
Schtzkreise: gegen Hexproof, Burn, MBC, MBD, ect.
Fegesande (Scouring Sands): Tutorbarer Minisweeper
evtl. noch Junger Pyromagier (Young Pyromancer) als Wincon?

Da ließe sich doch was draus machen.

#6Jashin   ICQ kommentiert:  02.11.2014 - 19:39 Uhr

@Mario: Das meinte ich nicht. Wenn etwas im Friedhof ist, dann kommt es auch wieder, klar.
ABER: Wenn der Gegner zum Zeitpunkt, an dem ich Exhumierung (Exhume) wirke, Fanatischer Mogg (Mogg Fanatic) kontrolliert, kann er ihn für einen Schaden opfern und bekommt ihn sofort wieder. Darauf habe ich natürlich nicht hingewiesen.

#7Platin-Engel   Online-Magic kommentiert:  02.11.2014 - 21:10 Uhr

Eine gute Platzierung und ein noch besserer Bericht. Gratulation {+}{+} Vielleicht kann dir Vampirkontakt (Vampiric Link) gegen mono-{r} genug Zeit verschaffen. Immerhin hattest du ja in Runde 4 einen Fettsack liegen, auch wenn ich mal vermute, dass du tot warst bevor du angreifen konntest.

Was ist eigentlich Den Klan verköstigen (Feed the Clan) für eine seltsame Übersetzung? Hab als erstes gedacht, dass da ein Klan verkostet wird...

#8Jashin   ICQ kommentiert:  02.11.2014 - 21:56 Uhr

@Platin-Engel: Das Problem sind nicht die Kreaturen in Aggrodecks. Wie du siehst, war gegen das Affinitydeck mit Artefaktbeseelung (Ensoul Artifact), gegen das erste Goblindeck und das Remasurideck alles im Lot. Das Problem ist Direktschaden, sei es durch Apostel der Gruft (Disciple of the Vault) oder durch Brand.
Reine Kreaturendecks sind gute Matchups, komboartige, weil mit vielen Möglichkeiten direkt durchzubrennen ausgestattete, sind eher schlechte Matchups...

#9severin    Online-Magic kommentiert:  03.11.2014 - 00:18 Uhr

Gratuliere zur Top 8 Platzierung!
Finde es beeindruckend, dass deine Meta Analyse so erfolgreiche Früchte getragen hat! Und mit Vulkanischer Auswurf (Volcanic Fallout) noch brav auf die falsche Fährte gelockt ;-)
Mentaler Fehltritt (Mental Misstep) wird langsam so häufig gespielt, dass animate dead bald alleine aus dem Grund besser sein könnte als Reanimation (Reanimate)...
Gegen Komboartiges und Direktschaden ist die BU Version dank den Countern wahrscheinlich ein wenig besser aufgestellt. Aber wenn du das schon als schwieriges MU entdeckt hast, könnte man das Deck doch in die Richtung trimmen! Vlt. doch besagter Pelakka-Wurm (Pelakka Wurm), oder ganz einfach 4 Zwang (Duress) könnten den einen entscheidenden Zug bringen?

@luka93: Ich glaube es ist nicht von Erfolg gekrönt, das eine Deck zu suchen, das auf alles eine Antwort hat. Dafür gibt es einfach zu viele verschiedene, sehr starke Decktypen. Wenn man versuchen möchte, eine "Meta Antwort" zu spielen, würde ich es wie Jashin machen. Analysieren (=raten), was die aktuell attraktiven Decks sind, und ein Deck wählen, dass gut dagegen aufgestellt ist.

@Platin-Engel: Aber es heißt doch eh "den Klan verköstigen" und nicht "den Klan verkosten"... Ist eigentlich das richtige Wort.

#10Jashin   ICQ kommentiert:  03.11.2014 - 00:20 Uhr

@severin: Jeder Pelakka-Wurm (Pelakka Wurm) ist ein Wiederholer weniger, um aber Burn wirklich was entgegen zu setzen würde man mehrere benötigen, da man das Ding ja auch ziehen muss...

#11BigBear    kommentiert:  03.11.2014 - 11:56 Uhr

Gratulation zu dem guten Ergebnis. {+}
War das deine erste Teilnahme an einem Peasant-Turnier?
Ich habe zugegebenermaßen recht wenig Erfahrung in dem Format weshalb ich ein paar Fragen zur Deckliste hätte,
die meiner bescheidenen Einschätzung nach sehr Solide aussieht:

1. Da du ja schon geschrieben hast das eine 3 Karten-Kombo schwer zu beschaffen ist, weshalb spielst du dann nicht mehr cantrips bzw. Cycling um schneller durch die Bibliothek zu kommen?
Am geeignesten sind wohl die Kreaturen die du eh schon spielst auf vier Exemplare aufzustocken Dschungelweber (Jungle Weaver) und Monströses Karabid (Monstrous Carabid) da diese auch mögliche reanimationsziele sind.
Das ermöglicht dir auch zusätzlich noch viel aggressivere Starthände zu halten.

2. Warum Segen des Apostels (Apostle's Blessing) nicht viermal? Es bietet sicheren Schutz gegen Removal, und erlaubt dir auch gegen Einfarbige Tokenmassen durchzukommen.

3. Verwesender Bold (Putrid Imp) nur einmal? Eine Karte die selbst in Legacy 3-4x gespielt wird?!
Auch wenn Dredge natürlich eine andere Mechanik bietet, ist der Verwesender Bold (Putrid Imp) doch sicher besser als Amulett des Untergangs (Funeral Charm); oder?
Zumal er ja nicht zu vergessen auch ein 2/2er Flieger ist, der auch mal die benötigten letzten Schadenspunkte durchbringen kann.

#12Mario Haßler     Online-Magic Skype kommentiert:  03.11.2014 - 14:24 Uhr

@Jashin: Ah, ok. Das konnte man allein aufgrund der Andeutung nicht verstehen. Aber so ist's natürlich voll in Ordnung.

#13Jashin   ICQ kommentiert:  05.11.2014 - 22:58 Uhr

@BigBear:
Zu 1.: Was passiert, wenn man eine Starthand mit 4 Cantrips hat? Will man die halten oder nicht? Zu viele Cantrips erschweren die Evaluation und verhindern gute Mulliganentscheidungen.
Zu 2.: Es gibt einfach zu viele Decks gegen die der Segen zu wenig macht. Rot ist die häufigste Farbe des Formats und wenn der Gegner nicht gerade mehrere größere Brandeffekte auf der Hand hat, dann ist der Fettsack sicher. Andere Decks wiederum spielen fast gar kein Removal, sondern countern zentrale Karten - dagegen macht der Segen nichts. Ich habe die Karte mehrfach ausgeboardet, würde also eher weniger als mehr spielen.
Zu 3.: Ich finde mehrere Bolde auf der Hand schrecklich. Wenn die Hand leer ist, fliegt der Bold eben nicht. Die Diversifizierung sorgt in meinen Augen für mehr Flexibilität, wer mehr Bolde spielen will: bitte, ich halte euch nicht auf... Wie gesagt, ich habe die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen.

#14BigBear    kommentiert:  06.11.2014 - 08:22 Uhr

@Jashin:
Zu1: Bei den von mir vorgeschlagenen Acht Cantrips vier auf der Starthand zu haben ist jetzt nicht soo wahrscheinlich.
Mit 1-2 auf der Starthand sollen sie ja dafür sorgen das man auch Hände halten kann ohne alle drei Komponenten auf der Hand.
Aber vielleicht sehe ich das ja wirklich falsch. Für eine fundierte Aussage fehlt mir die Spielerfahrung mit solch einem Deck.

Zu2: Ok, hier sprichst du aus Erfahrung. Das wiederlegt jegliche Vermutung ;-)

Zu3: Auch hier wieder das selbe wie in Punkt 1. Bei nur 2 im Deck ist die Wahrscheinlichkeit auch nicht soo hoch ihn zweimal zu ziehen.
In meinem Kopf hatte ich mir seinen Einsatz eher folgendermaßen vorgestellt:
Runde 1: Den Bold gespielt
Runde 2: 1. Hauptphase einen Fettsack abwerfen, dann mit dem Bold für zwei schaden fleigend angreifen und in der 2. Hauptphase den Fettsak reanimieren.
Ab der dritten Runde kann man dann jede beliebige Karte für zwei schaden in der Luft abwerfen.

#15Platin-Engel   Online-Magic kommentiert:  06.11.2014 - 09:39 Uhr

@BigBear: Aber der Verwesender Bold (Putrid Imp) macht doch nur zwei Schaden, wenn mindestens sieben Karten im Friedhof liegen...

#16BigBear    kommentiert:  06.11.2014 - 09:42 Uhr

@ Platin-Engel:
Stimmt. Dann ist es in der zweiten Runde nur 1 Schaden. Ab der dritten kommen dann vielleicht noch Cantrips und sowas wie Treuloses Plündern (Faithless Looting) dazu :-P

#17Jashin   ICQ kommentiert:  06.11.2014 - 18:06 Uhr

@BigBear: Aber das Plündern verschwindet auch wieder aus dem Friedhof.
Ich erinnere mich momentan nur an eine relevante Situation, in der ich den Bold auf dem Feld und Threshold hatte - da hätte er mir als Blocker Zeit erkaufen sollen... :-(

#18RoyBlack    kommentiert:  06.11.2014 - 19:07 Uhr

Ich empfinde den Verwesender Bold (Putrid Imp) auch als Schutz vor Sac-Removal (ala Diabolic Edict). Wie seht ihr das?

Aber auch das letzte "Schaden drücken" würde ich nicht verachten.

#19Jashin   ICQ kommentiert:  06.11.2014 - 20:29 Uhr

@RoyBlack: Dass man den Bold in ein Edikt saccen kann, habe ich ja in der Deckbeschreibung erwähnt. Ich will trotzdem nie zwei ziehen. Man könnte sicher auf zwei Exemplare hochgehen, da würde ich mich nicht verweigern, aber drei Stück wären mir definitiv zu viel.

#20Jekamiko    kommentiert:  06.11.2014 - 21:32 Uhr

Man soll sein Deck doch so spielen dürfen wie es einem gefällt :-P
Auch von mir Gratulation zum guten Ergebnis. Schöner Bericht ;-)

#21Nik aus Otaria   kommentiert:  16.11.2014 - 16:59 Uhr

Der Kommentar ist zwar etwas verspätetet, aber ich wollte doch noch was zu Deinem Bericht schreiben.

Erst mal hat mit die gesamt Deckbesprechung sehr gut gefallen. Gerade bei so einem Deck ist es hilfreich, die Karten einzeln aufzuschlüsseln. Nur bei der Frage „Rot oder Blau?“ beziehungsweise dem Kommentar zu Quälende Stimme (Tormenting Voice) bin ich etwas zusammengezuckt. Blau hat noch Strategische Planung (Strategic Planning), die einfach unglaublich stark ist. Und über die Stelle mit der Exhumierung (Exhume) für den Gegner bin ich auch erst gestolpert. Klasse fand ich die Spielberichte, auch wenn die jeweiligen Sideboard-Pläne noch interessant gewesen wären.

Also noch mal vielen Dank für den Bericht und die Erläuterung dieses innovativen Decks.

#22Jashin   ICQ kommentiert:  16.11.2014 - 22:58 Uhr

@Nik: Ja, die Sache mit der Exhumierung (Exhume) war ungenau und daher unverständlich formuliert.

Was Strategische Planung (Strategic Planning) betrifft:
Ich dachte immer das wäre ne Uncommon und wusste schlichtweg nicht, dass man überhaupt die Möglichkeit hat, vier davon zusammen mit den Reanimatoren zu spielen!
Da verstehe ich direkt auch nicht, warum das Dimir-Reanimator auf dem Platz vor mir die Karte nicht spielt.

Ob Quälende Stimme (Tormenting Voice) nicht trotzdem mindestens ebenbürtig ist, müsste man mal genauer diskutieren - immerhin kann man mit Strategische Planung (Strategic Planning) keinen Fettsack aus der Starthand in den Friedhof befördern - da benöitgt man immer den Umweg über Gedankenwirbel (Brainstorm)...

#23severin    Online-Magic kommentiert:  17.11.2014 - 09:25 Uhr

Ich halte Strategische Planung (Strategic Planning) schon für die bessere Karte per se, ob sie auch im Deck besser ist, hängt auch von anderen Dingen ab. Am besten wäre sie in Kombination mit Treuloses Plündern (Faithless Looting)... Aber die geringe Anzahl an Abwerfern in der Dimir Version ist mir schon zu Beginn aufgefallen. Nur 7, im Gegensatz zu deinen 11 + 4 Umwandlern. Machen das 4 Gedankenwirbel (Brainstorm) und 2 In Betracht ziehen (Ponder) wirklich wett?
Besser als In Betracht ziehen (Ponder) wäre es sicher gewesen!

#24Jashin   ICQ kommentiert:  17.11.2014 - 19:02 Uhr

Ich habe auch schon überlegt, ob man beide Versionen zu einer Grixisvariante kombinieren kann - das Mana wird halt echt heftig, andererseits spielt man sowieso schon 4 Lotusblüte (Lotus Petal)n, die ja alles zahlen können.

#25Nik aus Otaria   kommentiert:  19.11.2014 - 14:02 Uhr

Ich denke, dass Strategische Planung (Strategic Planning) der Quälenden Stimme überlegen ist, da man erst die Informationen erhält und dann die Entscheidung treffen muss. Allerdings ist der reale Abwurfeffekt der Stimme in der Tat nicht zu verachten.

Von einer Grixis-Variante halte ich ehrlich gesagt nichts. Das Mana dürfte – die vier Blüten hin der her – viel zu schlecht sein. Die Power wäre zwar da, aber das sähe mir zu sehr nach einem Glücksspiel aus.

#26Jashin   ICQ kommentiert:  19.11.2014 - 19:56 Uhr

@Nik: Naja, die Dimir-Version auf Platz 7 spielt ja schon einige Fetchies - da kann man je nach Abwerfer das jeweils richtige Basic fetchen...


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