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Spielbericht vom 28.06.2017

von Mario Haßler, 03.07.2017 - 00:02 – Spielbericht · Multiplayer

Was gäbe es nicht alles zu erzählen.

Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat mit dem "ẞ" die große Schreibweise vom "ß" erfunden. Nein, das ist gelogen. Dieses Zeichen ist schon seit 2008 in den internationalen Schriftzeichen-Standards ISO und Unicode enthalten, und der Rat hat nun, neun Jahre später, seine Existenz anerkannt. Ich bin zwar einer derjenigen, denen zuliebe der Rat die Erlaubnis zur Verwendung der Großschreibung offiziell erlaubt hat, aber ich muss sagen: I couldn't care less.

Das Cover des "Time"-Magazins vom 1. März 2009 mit Onkel Donald drauf ist "fake news", also auch gelogen. Hängt oder hing aber eingerahmt in zahlreichen von Trumps Golfclubs. Könnte peinlich sein, aber nur, wenn man zu einem solchen Gemütszustand fähig wäre. So ist's ein Schenkelklopferchen und zählt immerhin zu der Sorte von Meldungen vom und über den Potus, die mir die lieberen sind, doch abermals: I couldn't care less.

Deutschland bekommt die so genannte "Ehe für alle". Zum Glück ist es nicht das, wonach es sich anhört, und ich darf weiterhin unverheiratet Frau und Kind haben. Dass die eingetragene Lebenspartnerschaft unserer Freunde Thomas und Thomas nun zur Ehe "aufgewertet" werden könnte, wird dort sicher bejubelt. Mir hingegen kommt die Ehe als Konzept egal für wen eher wie ein Anachronismus vor, daher: I couldn't care less.

Neulich bin ich Wirt geworden. Jetzt du: I couldn't care less. Und ich: Egal. Neulich bin ich Wirt geworden, und zwar unfreiwillig. Positiv formuliert kann ich mit Stolz behaupten, dass ein Tag im Naturschwimmbad zur Bildung beiträgt. So weiß ich jetzt, mit kleiner Unterstützung von Dr. Google, was das Wort "Infestation" bedeutet und was man sich unter einer Zerkariendermatitis vorzustellen hat. Bedeutet aber auch: Zum richtigen Wirt hat's nicht gelangt, bin bloß Fehlwirt und froh, wenn das Jucken aufhört.

Und außerdem hatten wir noch unseren Multiplayer-Abend. Davon will ich dann doch etwas ausführlicher berichten:


Erstes Spiel: "2 gegen 2"

Für den heutigen Magic-Abend gibt es keine Themenvorgabe, das heißt jeder spielt mit ganz gewöhnlichen 60-Karten-Decks. Wir beginnen zu viert mit "2 gegen 2", 40 gemeinsamen Lebenspunkten je Team und der Teamblock-Option, Axel und Mario gegen Sabine und mich. Axel kann in der vierten Runde einen Knäuelgolem in Stellung bringen, da hat sein Partner Mario bereits zwei Vertraute des Palasts und einen Blutthron-Vampir rausgehauen, auf die Endrek Sahr, Meisterzüchter folgt. Während Sabine nicht mehr als eine Verbrannte Rusalka vorzuweisen hat, hat mir mein Deck "Die fetten Kerle von Naya" immerhin schon zwei O-Naginata und eine Sonnensamen-Pflegerin beschert, und ich kann mit Wo die Ahnen schreiten den Grundstein legen für eine deutliche Verbesserung unserer Ausgangslage.

So sorgt der Auftritt meines Meglonoths für das Ableben von Endrek Sahr, und der Zwillingsbruder, den Mario gleich darauf beschwören kann, wird vom Erscheinen eines Cerodon-Bullen tödlich getroffen. Bei Axel zeigt sich ein Befallener Wurzelposten, den er behalten darf, wohingegen Marios Unheilige aus Gaven vom nächsten Cerodon-Bullen dahingerafft wird. Ganz nebenbei baut meine Armee so eine immense Schlagkraft auf, die schließlich noch um den eiligen Klippensprinter-Behemoth verstärkt wird. Das ist zu viel für unsere Gegner, und so geht das erste Spiel an Sabine und mich.

Zweites Spiel: "Pentagramm"

Stefan vergrößert die Runde auf fünf Spieler, und wir wechseln zu "Pentagramm". Meine beiden Gegner sind Sabine, die mit einem Flutbringer und einer Soratami-Wolkenwandernden ins Spiel findet, und Stefan, dessen Alarmschlagen zwei Soldaten-Spielsteine auf den Plan ruft. Ich habe zu meinem "Markenware"-Deck gegriffen, das mich immerhin mit einem Immervollen Kelch und einer Golem-Gießerei beglückt, mir aber vorerst keine Verteidigung zugesteht. Mit einer Manipulation des Schicksals befördert Mario zwei Nebeltal-Greife und ein Sturzbach-Elementar ins Exil, und allein die Vorstellung, dass da irgendwann mal ein paar Flieger kommen könnten, veranlasst Axel zu konsequenten Attacken seines Verstrickers der Nef-Saat und der Schmetterers der Ahn-Saat auf den eigentlich wehrlosen Mario. Eine Ewige Geißel soll dem Einhalt gebieten, doch mit der Prüfung des Eifers macht Axel schnell den Weg wieder frei.

Auch Sabine richtet ihre ersten Angriffe auf Mario, hier gesellt sich außerdem der Abkömmling Kiyomaros dazu. Dann aber schwenkt sie in meine Richtung, und als Stefan sich dem anschließt, weise ich nicht ganz uneigennützig darauf hin, dass er besser daran täte, seinen anderen Gegner Axel zu bekämpfen, da ansonsten Sabine bald das Spiel gewonnen haben dürfte. Das leuchtet ihm ein, und unterstützt von einer auf "Khane" eingestellten Belagerung der Zitadelle rücken seine Kämpfer nun auf Axel vor, wobei angesichts des mit Morph-Kreaturen gefüllten Spielfelds die Beherrschung des Unsichtbaren für eine üppige Aufstockung der Lebenspunkte sorgt. Axel legt eine Prüfung des Eifers und die Gefährtin des Geprüften nach, lässt aber nicht davon ab, sich einzig auf Mario zu konzentrieren, der sich mittlerweile zwar aus dem Exil bedienen und Nebeltal-Greife und Sturzbach-Elementar zu seiner Verteidigung heranziehen kann, damit seinen Niedergang aber nur verlangsamen kann.

Immerhin genügt das, um die Zeit zu gewinnen, die Stefan braucht, um Axel den Garaus zu machen. Doch Sabine setzt Axels Werk fort, und zwei oder drei Angriffe später ist Mario ebenfalls draußen. Damit bleiben nur noch meine beiden Gegner und ich übrig. Aber auch ich konnte die Zeit nutzen und habe eine Zeit der Verdopplung und ein Trigon der Korruption in Stellung gebracht sowie ein Sylvok-Ebenbild, mit dem ich erst die Belagerung der Zitadelle und dann, unterstützt von einer Skelettscherbe, auch noch die Beherrschung des Unsichtbaren beende. Nun helfen mir erst eine, dann zwei Energiekammern, die Marken auf meinen Artefakten aufzustocken, und damit komme ich mit dem Immervollen Kelch endlich in die Manaregionen, die für den Pentavus nötig sind. Und von da an gebe ich das Heft nicht mehr aus der Hand. Meinen Gegnern gelingt es nicht, die Zeit der Verdopplung loszuwerden, und gegen einen etwaigen Kreaturenabräumer im großen Stil hätte ich ein Ass namens Laichgrube im Ärmel, sprich im Spiel. In aller Ruhe kann ich meine Truppenstärke anwachsen lassen, dann genügen zwei Attacken auf Sabine, und sie ist draußen. Anschließend wende ich mich Stefan zu, der jedoch einsieht, dass er dieser Übermacht nicht mehr beikommen kann, und aufgibt. Damit bleibe ich als letzter Spieler übrig und gewinne diese Partie.

Drittes Spiel: "Pentagramm"

Wir bleiben bei "Pentagramm" und der vorherrschenden Sitzverteilung. Diesmal findet Axel mit einer Wegbereitenden Geweihten ins Spiel, die er mit der Prüfung des Erebos verzaubert. Bei Mario haben sich bereits ein Heranwachsender Greif und eine Unermüdliche Spurensucherin ans Werk gemacht, Sabine hat wieder eine Soratami-Wolkenwandernde ins Rennen geschickt, auf die nun der Kaijin des Verschwindenlassens folgt. Die Gehärteten Schuppen haben den Auftritt von Stefans Diener der Schuppe vorbereitet, dann sorgt Dromokas Befehl für weitere Marken und zwingt Axel, seine Prüfung des Erebos zu opfern. Ich habe zu meinem Deck "...Bewegung ins Spiel" gegriffen und errichte eine 2/2 Bewegliche Mauer, auf die dann ein Sonnennetz folgt.

Axel legt eine Zerlumpte Mumie nach und verzaubert seine Wegbereitende Geweihte mit der Kartusche des Ehrgeizes. Sabine unternimmt ein paar Ninjutsu-Übungen und macht eine ihrer Inseln zum Genju der Wasserfälle. Bei Stefan erscheint Der Endlose als 4/4-Kreatur, und Mario widmet sich mit Emerias Engel und der Expedition zum Khalni-Herzen verstärkt der Landungs-Fähigkeit. Ganz in diesem Sinne kommen die Tobenden Baloths dazu, und auch wenn Axel noch eine Eiternde Mumie findet, wird Marios Armee stärker und stärker und bringt die Gegner arg in Bedrängnis.

So dauert es nicht lange, bis Axel als Erster draußen ist und Sabine mit nur noch 3 Lebenspunkten ebenfalls kurz vor dem Exitus steht. Dass Mario schon in der nächsten Runde das Spiel beenden kann, kümmert Stefan wenig, seine Manaverschlingende Hydra rückt mir auf die Pelle. Ich aber möchte mir wenigstens die – wenn auch schwache – Chance auf einen Sieg wahren und beschließe, meinen Nachbarn Mario anzugreifen – die Wachfels-Gargoyle macht's möglich. Da ich außerdem noch die Stoischen Ephemeriden mit einer Kampfüberlegenheit ausstatten kann, lande ich 12 Schaden bei Mario, was im Anschluss daran Sabine genügt, um mit dem Genju den Sack zu zu machen.

Damit bleiben wieder Sabine, Stefan und ich übrig, doch anders als im Spiel davor habe ich kein Maschinchen am Laufen, das mir hilft, mich gegen zwei Gegner zu behaupten. Stefan holt sich noch den Avatar der Entschlossenen dazu, dann stürzen sich seine Mannen und die Flieger von Sabine auf mich, und wenig später bin ich dahin. Das Spiel endet mit einem geteilten Sieg für Sabine und Stefan.

Viertes Spiel: "Belagerung" (3 Spieler)

Sabine und Axel klinken sich aus, wir sind nur noch zu dritt, und Stefan erklärt sich bereit, in einer "Belagerung" gegen Mario und mich anzutreten. Diese Einer-gegen-alle-Variante spielen wir extrem selten, und Stefan stellt sich dieser Herausforderung nach 2004, 2006 und 2013 nun zum vierten Mal. Seine bisherige Bilanz kann sich sehen lassen: Er hat alle drei Spiele souverän gewonnen. Schauen wir mal, ob es ihm heute wieder gelingt. Sein Vorteil zu Beginn des Spiels sind neun Handkarten und ein Sumpf im Spiel, und das verhilft ihm schnell zu einem Arroganten Blutfürst. Mario hat mit einem Seelenwächter und einem Skirsdag-Hohepriester einen soliden Start, während mir mein Deck "Nur geliehen" lediglich zwei Riffschamanen gönnt. Doch als Stefan erst einen Entweihenden Dämon beschwören kann und kurz darauf noch einen zweiten, hilft mir der geschickte Einsatz eines Beherrschenden Willens, beide Dämonen im richtigen Moment zu übernehmen und dann für ihre eigenen ausgelösten Fähigkeiten zu opfern. Das verhindert klar, dass Stefan quasi im Durchmarsch das Spiel für sich entscheiden kann.

Doch es dauert nicht lange, da ist der Entweihende Dämon Nummer drei im Spiel, und ich gebe nach und nach meine Riffschamanen her, um nicht angegriffen zu werden. Immerhin kann Mario so mit dem Skirsdag-Hohepriester eigene Dämonen produzieren, auch wenn die eine Nummer kleiner sind als der von Stefan. So langsam geht mir aber das Opfermaterial aus, und da trifft es sich ganz gut, dass ich Marios Pflichtbewussten Leibdiener mit dem Tod des Narren verzaubern kann, um ein wiederkehrendes Opfertierchen zu erzeugen, das allerdings jede Runde fünf Mana für das erneute Ausspielen der Aura an sich bindet. Stefan hat allerdings auch andere Methoden, um uns klein zu bekommen. So saugt der Graue Händler aus Asphodel uns einige Lebenspunkte ab, und sein Lavaklauen-Gebiet kann auch zur böse angreifenden Kreatur werden.

Außerdem gelingt es Stefan, mit dem Groll der Götter unser Kleinvieh auszuschalten. Leider übersehen wir an dieser Stelle, dass die Kreaturen durch den Schaden im Exil landen und beispielsweise der Pflichtbewusste Leibdiener nichts mehr aus dem Friedhof fischen kann. Das fällt Stefan erst auf, als er ein paar Runden später einen weiteren Groll der Götter abfeuert. Doch bis dahin haben Marios 5/5-Flieger ihn schon übel zugerichtet, und auch der schmerzhafte Kartennachschub aus den Verbindungen zur Unterwelt bringen Stefan keine Lösung. So ist er irgendwann bezwungen, das Spiel geht an Mario und mich, und Stefans "Belagerung"-Siegesserie ist beendet – allerdings können wir nicht ganz ausschließen, dass es bei korrektem Spiel nicht doch anders hätte ausgehen können.

Fünftes Spiel: "Jeder gegen jeden" (3 Spieler)

Für den Abschluss wählen wir das freie Spiel "Jeder gegen jeden", und ich erhoffe mir gute Chancen mit meinem Abnötigen-Deck "Bis aufs letzte Hemd", dem als Erster ein Mentor der Sanften entspringt – der wird aber gleich Opfer von Marios Straßenraub. Dort erscheinen ein Utensil der Verbrennung und ein Utensil der Wildheit sowie ein Schrottfischer. Während ich mit zwei Rittern der Pflicht und den Basilikawachen versuche, das Abnötigen-Thema in Schwung zu bringen, zeigt Stefan mit dem Schützenden Seraph und dem Aufstieg des Luminarchen, was seine Absichten sind. Nun hält zwar mein Abnötigen den Aufstieg des Luminarchen auf, doch Gideon Jura und nicht zuletzt die Frostmauer sorgen dafür, dass Mario keine Chance hat, auf Stefan durchzukommen. Außerdem gesellt sich Jace, der Gedankenformer dazu, und Marios Versuch, einen Servo-Bauplan in die Tat umzusetzen, wird per Negieren gekontert.

Dafür bekommt Mario ein Mycosynth-Urquell, und ich hole mir einen Basilikakreischer dazu. Der darf aber nicht lange bleiben, denn Stefan verkündet den Tag der Abrechnung und erkauft sich so die Zeit, den Luminarchen-Aufstieg zu vollenden. Nun bevölkern in Windeseile Engel die Welt, und sie sind nicht gut auf mich zu sprechen. Trotz des Lebenspunkte-Polsters, das ich mir anfressen konnte, scheide ich als Erster aus. Mario hat jedoch schon einen neuen Schrottfischer am Start, und auch der Servo-Bauplan gelingt im zweiten Anlauf. Wie sich zeigt, hilft ein Straßenraub auf den letzten ungetappten Engel-Spielstein, um per anschließendem Angriff Stefans Lebenspunkte weiter nach unten zu drücken, und dank meiner Vorarbeiten genügt ein Seelenfeuer, mit dem der Schrottfischer nochmals Schaden durchbringt, und Stefan ist bezwungen, bevor seine Engel-Armee ungeahnte Ausmaße annehmen kann. Das letzte Spiel des heutigen Abends geht somit an Mario und mich.

Beim nächsten Mal spielen wir Kommandeur, und dann darf sich mein jüngstes Deck rund um Zedruu die Großherzige zum ersten Mal im Multiplayer beweisen – ich freue mich schon!


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