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Spielbericht vom 28.02.2019 – Faschings-/Karnevalsabend

von Mario Haßler, 01.03.2019 - 18:50 – Spielbericht · Multiplayer

Es begann damit, dass ich eines Nachts auf einer großen Party war. Überall Leute, die sich unterhielten, tranken, tanzten. An der Bar traf ich auf Plastic Bertrand. Er sah deutlich jünger aus als er dem Alter nach aussehen müsste, er war gut drauf, auch dann noch, als ich ihn fragte, wie es denn so sei, wenn man als Musiker im Leben nur ein einziges erfolgreiches Lied hatte. Er nahm es locker und meinte, dass das völlig ok sei, schließlich hätten andere überhaupt nicht das Glück, einen Hit zu landen. Stimmt auch wieder.

Am nächsten Morgen fragte ich mich, wie es sein kann, dass Plastic Bertrand, der mir bestimmt seit Jahrzehnten nicht in den Sinn gekommen ist, aus heiterem Himmel einen Auftritt in meinem Traum hat. Und natürlich ging mir von nun an
"Ça plane pour moi" durch den Kopf. Nicht nur das, ich verspürte das Verlangen, mehr darüber zu erfahren, und das Internet machte es mir leicht, diesem Verlangen nachzugeben.

So weiß ich nun, dass Plastic Bertrand gar kein Franzose ist, wie ich immer annahm, sondern Belgier. Und dass er in echt nicht nur älter, sondern auch sonst ganz anders aussieht als in meinem Traum. Fast schon schockierend war allerdings die Meldung, dass er dieses Lied gar nicht gesungen hat, sondern sein Produzent, weil man der Meinung war, dass er die Figur, die man sich als Interpret vorstellte, zwar ganz gut verkörperte, er aber schlichtweg nicht singen kann. Oder zumindest nicht gut genug. Wobei man sich schon fragt, wie gut man singen können muss, um eine Melodie hinzubekommen, die aus exakt einem Ton besteht.

Während ich noch darüber sinnierte, dass das ja wohl die eigentliche Definition von "monoton" ist, was zumindest in diesem Fall in krassem Widerspruch steht zu der übertragenen Bedeutung – der Gesangspart hat zwar nur einen Ton, aber er kommt sicher nicht einschläfernd rüber – stöberte ich weiter und erfuhr so, dass nicht mal das Lied an sich ein Original ist. Das heißt nämlich
"Jet Boy Jet Girl", ist von Elton Motello und hat, gelinde gesagt, einen nicht sonderlich Mainstream-tauglichen Text. Die Aufnahme aus "Plattenküche" mit Frank Zander, die irgendwie den Weg ins Internet gefunden hat, ist die reine Nostalgie. Wie man sich damals erlaubt hat, die Künstler auszublenden, damit Helga Feddersen, Volker Lechtenbrink und andere ihre albernen Sketche aufführen konnten – krass.

Ja, da kommen Kindheitserinnerungen hoch... Lang ist's her. Der Song ist übrigens auf einer meiner Kaufcassetten, insofern habe ich tatsächlich mal Geld dafür ausgegeben. Wem das alles nichts sagt, der muss sich selbst auf die Suche begeben, wenn er mehr erfahren will. Denn ich habe diesmal absichtlich nichts verlinkt. Nicht wegen Artikel 13 und Urheberrecht und so. Nein, einfach weil es ja meine Träume und Erinnerungen sind und nicht eure. Statt zu suchen könnt ihr auch eure Eltern fragen, insbesondere wenn ihr schon mit dem Wort "Cassette" nichts anfangen könnt. Was das mit Magic zu tun hat? Ach, so einiges. Am ehesten passt wohl, dass man so manches von dem, was damals unter "Punk" und "New Wave" lief, nicht sonderlich ernst nehmen konnte, und damit schlagen wir nun endlich die Brücke zu unserem heutigen Faschings-/Karnevalsabend.


Magic-Bingo

Beginnen wir damit, dass es natürlich wieder ein Magic-Bingo gibt, das bei allen Spielen nebenher mitläuft. Es gibt sechs Bingo-Ziele, und sobald ein Spieler ein solches Ziel erreicht hat, kann er "Bingo!" rufen, um die angegebene Belohnung zu erhalten:

POLONAISE = Habe drei Kreaturen, die keine Spielsteine sind, mit gleicher Stärke/Widerstandskraft im Spiel. ➽ Belohnung: Bringe einen farblosen Kreaturenspielstein mit der gleichen Stärke/Widerstandskraft ins Spiel.

KONFETTI Second Hand = Habe Karten mit vier verschiedenen Kartentypen auf deinem Friedhof. ➽ Belohnung: Bringe eine davon auf deine Hand zurück.

DE ZOCH KÜTT! = Bilde aus vier bleibenden Karten eine Straße mit aufsteigenden umgewandelten Manakosten. (Kleiner Tipp: Die umgewandelten Manakosten eines Lands sind 0.) ➽ Belohnung: Bestimme eine davon und erhöhe deinen Manavorrat um Mana in Höhe ihrer Manakosten.

KAMELLE = Habe neun oder mehr Karten auf der Hand. [Erratum: Zuvor musst du in diesem Spiel wenigstens einmal weniger als sieben Karten auf der Hand gehabt haben!] ➽ Belohnung: Lege eine beliebige Anzahl davon unter deine Bibliothek und ziehe anschließend genauso viele Karten.

SAMBASCHULE = Kontrolliere genau* zwei Standardländer und zwei Nichtstandardländer. (* d. h. und sonst keine Länder) ➽ Belohnung: Durchsuche deine Bibliothek nach einer Standardlandkarte und bringe sie getappt ins Spiel.

BÜTTENREDE = Wirke drei Zaubersprüche in einem Zug. Bonus – Rufe dabei jedes Mal "Tätää!" ➽ Belohnung: Hellsicht 3. Falls du die Bonuskosten bezahlt hast, singe stattdessen "uiuiui..." und mache Hellsicht 5.

Wie immer gibt es pro Partie jedes Bingo nur einmal – wer zu spät kommt, hat Pech gehabt! Und: Wer in einer Partie drei Bingos schafft, gewinnt das Spiel! Letzteres ist übrigens noch nie passiert, auch nicht, nachdem wir die Zahl der erforderlichen Bingosiege schon im letzten Jahr von vier auf drei reduziert haben. Das soll heute aber gänzlich anders werden. Lest selbst!

Erstes Spiel: "Uhrzeiger-Magic" (4 Spieler)

Nachdem Gert und Stefan sich im Einzel mit zwei nicht allzu karnevalistischen Decks warm gespielt haben – Stefan gewinnt mit Kampfschaden im letzten Zug, bevor Gert ihn totgemühlt hätte – vergrößern Mario und ich die Runde auf vier Spieler. Den ganzen Abend spielen wir "Uhrzeiger-Magic", und wir probieren den Londoner Mulligan aus. Der geht so: Wenn man einen Mulligan nimmt, mischt man die Hand in die Bibliothek und zieht sieben neue Karten. Das wiederholt man nach Bedarf, und am Ende legt man so viele Karten von der Hand unter die Bibliothek, wie man Mulligans genommen hat. Nach zwei Mulligans ist man also wie gehabt bei einer Starthand von fünf Karten angekommen, aber es sind die besten fünf aus sieben, und das sollte helfen, mit weniger Mulligans auszukommen. Vorab ein erstes Fazit: Da wir außerdem im Multiplayer einen freien Mulligan zulassen und man nach unserer Hausregel nie unter fünf Karten fallen kann, sind die Auswirkungen nicht gravierend. Aber es ist schön, die Auswahl zu haben, mit welchen der sieben Karten man spielen will, anstatt nur hopp-oder-top zu entscheiden, ob die gezogenen Karten taugen oder nicht.

Ok, los geht's. Ich lege ein Chicken Egg, bei Mario zeigen sich ein Rammschädel-Ceratops und der Atzocan-Seher, und Gert präsentiert Gus, der aufgrund des verlorenen Einzels mit einer +1/+1-Marke kommt. Bevor Stefan mit Work a Double Apparate baut, sorgt mein Deck "Erlaubtes Glücksspiel" für die Verwirrung in den Rängen, sodass am Ende ich auch einen Apparat habe, während Stefan nur einen Apparat und mein Schutzstandbild hat. Von nun an geht's wild durcheinander: Marios Imperialer Ceratops tauscht mit Gerts Gus, Stefans Steamfloggery sortiert die Artefakte neu, dann kommt bei Gert ein Flock of Rabid Sheep und sorgt für weitere Wechsel.

Mittlerweile ist mein 4/4 Huhn aus dem Chicken Egg geschlüpft und hat mit dem Imperialen Ceratops abgetauscht, und ich wirke Strategy, Schmategy in der Hoffnung, allen Kreaturen 3 Schaden zuzufügen, um das Kleinvieh bei Mario und Gert loszuwerden. Es kommt jedoch ganz anders, denn nicht weniger als dreimal würfele ich eine ⚅, zerstöre unter anderem alle Länder und alle Artefakte und lasse alle Spieler sieben neue Karten ziehen, aber Kreaturenschaden gibt's keinen. Die abgeworfenen Karten haben bei Gert dazu geführt, dass er das KONFETTI Second Hand als erstes Bingo für sich beanspruchen kann. Ich nutze das übrig gebliebene Mana aus meinen Ländern für einen Stummen Wachposten, der als 2/5-Kreatur kommt und das Huhn zurück holt. Stefan kann das Gift Horse zusammenbauen und vier Goblins ins Rennen schicken, die er gegen bessere Kreaturen tauscht, und Gert ruft abermals Bingo, denn die Extra-Karte vom Konfetti und die neu gezogene Karte vergrößern seine Hand auf neun Karten, sodass es für ihn KAMELLE gibt. Aber damit nicht genug, denn nun holt Gert sich noch einen Goblin Bookie dazu, der mit umgewandelten Manakosten von 1 genau die Lücke schließt, um nun auch noch DE ZOCH KÜTT! einzuheimsen. Das sind drei Bingos für Gert, und er gewinnt dieses verrückte erste Spiel über das ⭐ MAGIC-BINGO ⭐.

Zweites Spiel: "Uhrzeiger-Magic" (4 Spieler)

Mit Krarks Daumen zeigt Stefan, dass er sich nun dem Glücksspiel hingeben will. Ich habe mir die "Hühnerfarm" geschnappt und schicke die Free-Range Chicken ins Rennen, und Marios Schrottfischer verzaubere ich mit Fowl Play, um ihm die lästige Fähigkeit zu nehmen. Allerdings hat Mario auch Pias Revolution, und hier müssen Stefan und ich doch des Öfteren Schaden einstecken, damit die unter anderem für den Atog geopferten Artefakte auch im Friedhof bleiben. Stefan hebt derweil zu einem Feurigen Gambit an, doch der erweist sich als Schuss in den Ofen. Dafür fegt Gert mit einem Wilden Wirbelwind den Tisch leer.

Ich wage mit einem Poultrygeist den Neustart, Stefan eröffnet, vermutlich in Erwartung weiterer von Krarks Daumen, eine Spiegelgalerie und beschwört mit dem Karplusanischen Minotaurus eine Kreatur, die gerade im Multiplayer äußerst interessant sein dürfte. Mario hat Artefakte mit Manakosten 1 und 2 zwischen seine Länder und Pias Revolution gelegt und heimst mit DE ZOCH KÜTT! das erste Bingo ein. Bei Gert kommt Die Muskelkraft, und dann heißt es Incoming! Das wiederum wirbelt das ganze Spiel durcheinander. Bei Mario erscheinen unter anderem drei Atogs und vier Gefräßige Eindringlinge, Stefan bringt Suleimans Flasche, Mana Screw und den zweiten Daumen von Krark ins Spiel, sowie zwei weitere von Krarks Daumen, bei denen man sich fragt, woher die kommen, dazu einen Viashino-Sandschnorchler, weitere Karplusanische Minotauren und noch einiges mehr, bei Gert sieht man vor allem fette Viecher wie den Flammenblut-Koloss, den Pelakka-Wurm oder die Khalni-Hydra, die allesamt als Marschierende Spiegelbilder mehrfach kopiert werden wollen, doch ich bin der Erste, der aus dem Gewusel heraus Bingo ruft, um die POLONAISE für sich zu beanspruchen.

Stefan hat theoretisch gute Chancen, in seinem nächsten Zug die Münzwerferei zu seinen Gunsten nutzen zu können, aber mit all den ausgelösten Fähigkeiten von Gert steuert das Spiel bereits jetzt schon auf das Ende zu. Bevor jedoch damit begonnen werden kann, sie zu verrechnen, kann ich meine Immerändernde Weite opfern, um den vierten Kartentyp auf den Friedhof zu bekommen und mir auf diese Weise das Bingo KONFETTI Second Hand zu sichern. Und dann reicht das Mana aus den vielen neu ins Spiel gebrachten Ländern auch noch, um einmal Growth Spurt und zweimal Team Spirit zu wirken, wofür ich auch noch das BÜTTENREDE-Bingo bekomme. Das macht drei Bingos für mich, und so kann diesmal ich das Spiel über das ⭐ MAGIC-BINGO ⭐ gewinnen.

Drittes Spiel: "Uhrzeiger-Magic" (4 Spieler)

Im dritten Spiel setzt Mario auf Fahrzeuge, wie der Erfahrene Rennfahrer erahnen lässt. Stefan legt sich ein Adorable Kitten zu, das von einem Ordinary Pony ein zweites Mal ins Spiel gebracht wird. Mein Deck "Anhaltende Gnade" beschert mir zwei Cardpecker, aber der Ländernachschub funktioniert nicht, sodass danach erst einmal nichts kommt. Während Stefan sein Ordinary Pony in ein Humming-Pony verwandelt, bereitet Gert ein Profanes Andenken an unsere Kreaturen vor, die erst noch sterben müssen. Eine Expeditionskarte führt ihn anschließend zu Urborg, Grab von Yawgmoth, und dann folgt ein Blutiger Tauschhandel, der alle Kreaturen entsorgt.

Immerhin einmal kann ich per Gotcha-Trick einen der Cardpecker aus dem Friedhof auf die Hand holen, bevor die Gegner peinlichst darauf achten, den Tisch nicht mehr mit den Händen zu berühren. Zusammen mit der in meinem Zug gezogenen Karte habe ich daraufhin neun Karten auf der Hand und darf mich über das KAMELLE-Bingo freuen. Nun kann ich Old Fogey beschwören, bei Mario zeigen sich ein Minenleiter der Grauzwerge und ein Schmuggler-Kopter, und Stefan wartet mit dem Abzan-Falkner und einer 8/8 Hydradoodle auf. Während Gert In Reichtum baden gehen will, bringe ich Our Market Research Shows That Players Like Really Long Card Names So We Made this Card to Have the Absolute Longest Card Name Ever Elemental in Stellung, aber für Wordmail muss ich noch eine Runde warten, und die nutzt Gert, um das Elementarwesen im Geistesverbrauch untergehen zu lassen.

Ich tröste mich mit dem SAMBASCHULE-Bingo, dann fegt Gert per Verstümmeln ein weiteres Mal den Tisch leer – lediglich Stefans Hydradoodle und Marios unbemannte Fahrzeuge bleiben übrig, während Old Fogey davon ohnehin nichts mitbekommt, weil er gerade geistig und körperlich abwesend ist. Mit Staying Power kommt nun eine der Schlüsselkarten meines Decks, doch der erste Nutznießer ist Stefan, der mit einer Tapferen Haltung seine Hydradoodle vor Marios Ausräuchern bewahrt und nun auch dauerhaft unzerstörbar macht. Mit einer Teuflischen Offenbarung sucht Gert sich dann drei Karten aus der Bibliothek, aber welche das sind, werden wir nicht mehr erfahren. Denn ich erkenne, dass ich zu Staying Power und dem wieder stabilisierten Old Fogey nur noch eine 1-Mana-Karte im Spiel brauche, um mit DE ZOCH KÜTT! das dritte Bingo zu ergattern, und so kommt Wordmail kurzerhand auf den alten Dinosaurier, und ich gewinne auch dieses Spiel über das ⭐ MAGIC-BINGO ⭐.

Viertes Spiel: "Uhrzeiger-Magic" (4 Spieler)

Angesichts dieser Erfolgsserie für das Bingo nimmt Stefan sich für das nächste Spiel vor, ebenfalls verstärkt darauf hinzuarbeiten, die Bingoziele zu erreichen. Der Anfang ist ihm jedenfalls sicher, er erreicht als Erster die SAMBASCHULE, nachdem er bereits eine andere Form von B-I-N-G-O eröffnet und sich einen Qasal-Rudelmagier dazu geholt hat. Bei Mario sieht man zwei Anmaßende Neugeborene, ich habe ein Endoskelett bereit gelegt, und Gerts Elvish Impersonators kommen als 5/5er daher. Noch bevor ich mit Johnny, Combo Player den ersten Magical Hacker aus meinem Deck "The Magical Johnny" fischen kann, opfert Stefan einen zweiten Qasal-Rudelmagier, um das Endoskelett zu entsorgen. Dafür lässt Mario Stefans B-I-N-G-O an seinem Hitzigen Temperament zugrunde gehen, bevor es zu groß wird.

Während Gert sich mit der Schatulle des Hexenmeisters abmüht, schicke ich einen Jumbo Imp ins Rennen, der als 6/6 Flieger startet und mit Unterstützung vom Magical Hacker nur wächst und nie schrumpft. Das fordert Konsequenzen, denkt sich Stefan, und schickt den Hacker auf den Weg ins Exil, doch Johnny ist gleich zur Stelle, um den nächsten Magical Hacker herauszusuchen. Den großen Flieger nutze ich zunächst als Bollwerk gegen Marios Vampir des Wolkenwaldes, wohingegen Stefan eine andere Taktik fährt und mit Granny's Payback sein Lebenspunktekonto um nicht weniger als 57 Lebenspunkte aufstockt. Außerdem opfert er seinen Phyrexianischen Ofen für dessen Fähigkeit, um die Bedingung für KONFETTI Second Hand zu erfüllen und sich so das zweite Bingo zu sichern.

Es wird also Zeit, sich um die übrigen Bingos zu bemühen, und das gelingt mir mit einem Mechanischen Vorrac, der die Manakosten-Reihe von 2 bis 5 für DE ZOCH KÜTT! komplettiert. Aber auch Gert ist aktiv, denn nachdem er beim Öffnen der ersten Schatulle des Hexenmeisters eine zweite gefunden hat, kommt er, als er diese knackt, auf neun Handkarten für KAMELLE. Und mehr noch: Die vielen Handkarten bieten genug Auswahl, um drei Sprüche in nur einem Zug zu wirken, um auch die BÜTTENREDE zu erfüllen. Wie er dabei brav "tätää" als Bonuskosten bezahlt und beim Einlösen ein eher unmelodisches "uiuiui..." von sich gibt, offenbart allerdings bloß, dass er wohl nicht sonderlich vertraut ist mit den Gepflogenheiten großer Fastnachtssitzungen.

Ich nutze das Gefühl des Versinkens, um mit Unterstützung vom Magical Hacker dem Mechanischen Vorrac weitere +1/+1-Marken zu verpassen, allerdings macht Mario Gebrauch von seiner Gequälten Existenz, um den Vorrac an einem billigen Dunklen Verdorren eingehen zu lassen. Gert hat zwei 1/1-Kreaturen im Spiel, es droht also Gefahr, dass er das dritte Bingo erreicht, daher unterziehe ich seinen Goblin Bookie einer Folterung. Kurz darauf kann ich jedoch die Fähigkeit der Anhänglichen Lemuren und des Hyalopteruslemuren nutzen, um sie auf die gleiche Stärke und Widerstandskraft wie mein Phyrexian Librarian zu bringen, und damit schnappe ich mir das POLONAISE-Bingo.

Alle Bingos sind nun weg, das heißt dieses Spiel kann nur noch auf herkömmliche Weise gewonnen werden. Da greift auch Gert zu Granny's Payback, was ihm satte 67 Lebenspunkte einbringt. Theoretisch könnte ich in der jeweiligen Uhrzeiger-Richtung mit den Lemuren quasi unblockbar angreifen und sie mit dem Magical Hacker beliebig groß werden lassen, aber davon hält mich meine freiwillige Selbstbeschränkung ab, sodass es mit jeweils 5 Schaden verhältnismäßig kleine Attacken werden. Dennoch gelingt es mir, auf diese Weise Mario rauszuwerfen. Damit sind wir zu dritt: Ich mit 16 Lebenspunkten, Gert mit 71 und Stefan, nach dem zweiten Granny's Payback, mit 138 – es gibt also viel zu tun.

Stefan beschwört einen Stone-Cold Basilisk, und Gert ist unvorsichtig genug, ihn zu lesen – allerdings hat das keine gravierenden Konsequenzen. Gerne würde ich den Behemoth-Vorschlaghammer, mit dem der Basilisk ausgerüstet ist, dazu nutzen, ihn mithilfe vom Magical Hacker zu schwächen, doch davon hält mich Stefans Leoniden-Hohepriester ab. Dann verkündet Gert den Richtspruch der Marionette und zerstört alle kleinen Kreaturen, sodass nun leider auch mein Hacker fort ist. Dafür kann ich Checks and Balances ausspielen, mit denen jeder Spruch neutralisiert werden kann, solange alle anderen Spieler sich einig sind und je eine Karte abwerfen. Auf diese Weise verhindern Gert und ich, dass Stefan Ajani Goldmähne bekommt, dafür darf er sich ein drittes Mal an Granny's Payback laben.

Ohne den Hacker geht es mit meinem Jumbo Imp mal hoch, mal runter, aber mit einer Stärke von um die 25 ist er trotzdem die mächtigste Kreatur auf dem Feld. Er stürzt sich von nun an auf Gert, der dem Flieger nichts entgegensetzen kann, und so ist er bald bezwungen, bevor sein riesiger B-I-N-G-O Unheil anrichten kann. Im Endspiel zu zweit müssen die Checks and Balances leider gehen, aber dafür kann ich nun Stefans Lebenspunkte schneller nach unten bringen als er meine. Am Ende ist er bei 6 Lebenspunkten angekommen, während ich noch 7 habe und in meinem nächsten Zug das Spiel gewinnen würde. Da nutzt Stefan seine letzte und einzige Möglichkeit, das zu verhindern: Eine Gewitterlinie fügt allen Fliegern und allen Kreaturen 9 Schaden zu, und damit endet das letzte und längste Spiel des heutigen Abends – unentschieden!

Und das war's auch schon wieder mit unserem Faschings-/Karnevalsabend für dieses Jahr. Eins lässt sich klar sagen: Das war der lustigste, den wir je hatten! Dazu beigetragen hat sicher die hohe Quote an Unglued/Unhinged/Unstable-Karten – und ich kann nur empfehlen, das in Zukunft noch weiter auszubauen. Aber es war auch witzig, dass gleich drei Partien durch das Magic-Bingo entschieden wurden, nachdem das in den Jahren zuvor nie geklappt hat. Letzteres ist für mich ein kleiner Ansporn, meine Spaßdecks noch ein bisschen besser auf das Bingo abzustimmen (zum Beispiel hilft eine simple Immerändernde Weite sowohl bei der SAMBASCHULE als auch bei KONFETTI Second Hand). Und vielleicht werde ich bei der Gelegenheit auch die Lemuren aus "The Magical Johnny" rausnehmen – die Selbstbeschränkung funktioniert zwar, fühlt sich aber trotzdem blöd an.

Dafür habe ich aber noch ein ganzes Jahr Zeit. Für's nächste Mal steht jedenfalls ein Multiplayer-Abend mit freier Deckwahl auf dem Programm. Helau!


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