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Spielbericht vom 27.01.2010

von Mario Haßler, 30.01.2010 - 23:08 – Spielbericht · Multiplayer

Eine Partie "Verräter" zu siebt mit Sabine als Fürstin ist bereits in vollem Gange, als ich eintreffe. Gert ist nur Zuschauer, also eröffnen wir einen zweiten Tisch und spielen uns ein bisschen im Einzel warm. Gert hat ein weiß-grünes Deck gewählt, ich spiele das schwarz-grüne "Golgari-Ausgrabungen", das im Verlauf des langen Spiels einen immer größeren Golgari-Grabtroll ins Spiel bringen kann – der jedoch nicht trampelt und somit von einem beliebigen Popelhannes von Gert aufgehalten wird. Die Details dieses zähen Ringens ohne Vorankommen spare ich mir, denn man kann schon sagen, dass wir fast erleichtert sind, als das Spiel am anderen Tisch vorbei ist und wir dies zum Anlass nehmen, unseres abzubrechen, um in den Multiplayer zu starten. Beim "Verräter" ist übrigens Verräter Sebastian als Erster ausgeschieden, woraufhin Fürstin Sabine und der andere Verräter Axel aufgegeben haben. Das Spiel ging an die Bauern Mario, Siegfried, Stefan und Sven.

Erstes Spiel: "Zweiköpfiger Riese"

Zu uns an den kleinen Tisch gesellen sich Sebastian und Siegfried. Am großen Tisch verbleiben fünf Spieler, allerdings gibt es keine Aufzeichnungen über deren Spiele. Konzentrieren wir uns daher auf drei Partien "Zweiköpfiger Riese" – eine schöner als die andere. Sebastian bildet mit Gert ein Team und startet mit einer Kneifenden Gwyll ins Spiel, was in mir unangenehme Erinnerungen weckt. Aber mein Partner Siegfried präsentiert einen Standartenträger, der etwaige Verzauberungs-Ambitionen der Gegner erst einmal zunichte macht. Dazu gesellt sich eine Mutter der Runen, die im Bedarfsfall für den nötigen Schutz sorgen kann. Gert kommt mit einem Schwermütigen Selkie, der sich prinzipiell auch in meinem Deck "Aurenforschung" findet. Das liefert mir jedoch gleich eine schöne Kombo: Ich bringe den Forscher der Akademie ins Spiel, der sich mit dem Der Tod des Narren verzaubert und nun ein unendliches Opfertierchen für die Laichgrube ist. Diese wird also mit einem Haufen an Ladungsmarken bedeckt, und in den folgenden Runden baue ich mit jedem Mana, das ich übrig habe, meine Laich-Spielstein-Armee aus.

Sebastian holt sich Ajani Goldmähne an seine Seite, doch der überlebt einen massiven Angriff unserer Kreaturen nicht. Als der Planeswalker kurz darauf in einer neuen Inkarnation nochmal einen Anlauf wagen will, habe ich einen Gegenzauber parat. Gert bringt nur Kleinvieh ins Spiel und tappt sich dabei immer wieder aus, auch wenn dadurch Siegfrieds Kristallscherbe leichtes Spiel hat. Mit einer Grundsteuer baut Siegfried zudem seine Manabasis aus, während Gert es immerhin zweimal gelingt, den Standartenträger mit einer Schlangengestalt seiner vereinnahmenden Fähigkeit zu berauben – allerdings mit nicht mehr als einer gezogenen Karte als Ergebnis. Derweil nutze ich den Opfertrick, um die Mythischen Proportionen mit dem Forscher der Akademie ins Spiel zu mogeln. Da außerdem mein Simic-Gildenmagier die Aura nach Belieben so auf einen der Angreifer verschieben kann, dass sie am meisten Schaden anrichtet, und außerdem Sebastian und Gert weder die prall gefüllte Laichgrube noch die Spielsteinfult entsorgen können, ist deren Schicksal besiegelt. Siegfried und ich gewinnen das Spiel.

Zweites Spiel: Revanche

Für die Revanche greifen Siegfried und ich – ohne Absprache! – zu eher ungewöhnlichen Decks, die sich zufälligerweise gut ergänzen. Siegfried "beglückt" die Gegner mit einem Gegenzauber, den er in sein Isochron-Szepter einprägen kann. Den Vampir-Nachtschwärmer von Sebastian und die Entweihende Vettel von Gert bekommt Siegfried mit einer Balance vom Tisch, die uns auf drei Länder, drei Handkarten und null Kreaturen abgleicht. Ich bekomme dadurch ein Wurmknäuel in meinen Friedhof und bin damit dem Ziel meines Decks "Der Spruchweber" schon ein Stückchen näher gekommen. Nachfolgende gegnerische Kreaturen bekomme ich mit einer Verdammung weg, woraufhin sich Sebastian mit einem Entstellen auf mein Kreatur gewordenes Dunkles Laichbecken revanchiert.

Während ich von jeder der drei Kartenabwerf-Hexereien Untat des Rabens, Schädelbruch und Hirnschälung – dem zweiten Teil des Plans – genau ein Exemplar aus der Bibliothek fische, aber kein zweites, um die Spruchweber-Spirale in Gang zu bringen, lässt Siegfried mit einem weiteren Isochron-Szepter mitsamt Gedächtnislücke die Hoffnungen der Gegner, doch noch ins Spiel zu finden, weiter sinken. Dabei hat er zwei Mishras Fabriken im Spiel, und bei mir sind's zwei Baumwipfeldörfer – und kurioserweise sind es genau diese Landkreaturen, die den Gegnern (nach einer weiteren Verdammung möglicher Blocker beraubt) nach und nach die Lebenspunkte rauben. Auch dieses Spiel geht an Siegfried und mich.

Drittes Spiel: Nochmal

Ein Entscheidungsspiel ist damit eigentlich überflüssig, aber wir bleiben dennoch bei dem gewählten Spielformat und der Mannschaftsaufteilung. Gert baut mit zwei Silberkiemen-Tauchern auf Meervolk, Sebastian hat mit dem Unterweltstraum offensichtlich etwas anderes mit uns vor. Gut, dass Siegfried hier eine Entzauberung zur Hand hat. Ich habe mich für das Deck "Himmlische Begleiter" entschieden und baue nach einem Engelsgleichen Helfer erst einmal mit einem Schneediamant meine Manabasis aus. Sebastian kommt mit Boshaften Visionen, die ich mit einem Strahl der Verzerrung entsorge – allerdings denkbar ungeschickt: Hätte ich erkannt, dass mein Zerstörer ein Spontanzauber ist, hätte ich ihn ihm Ziehsegment wirken können, bevor wir die Zusatzkarten tatsächlich ziehen; damit hätten wir auch vier Karten gezogen, aber nur 2 statt 4 Schaden eingesteckt. Dieser Fehler soll sich ganz am Ende rächen. Nun sind wir erst einmal trotz des Schadens froh über den Kartennachschub und dass dieser den Gegner verwehrt bleibt. Als Sebastian einen weiteren Anlauf für den Unterweltstraum nimmt, kann ich den Strahl der Verzerrung vom Friedhof darauf lenken, allerdings erst nachdem eine Brennende Frage weitere Löcher in unser Lebenspunktekonto gebrannt hat. Das gleichen Siegfried und ich jedoch durch zwei Azorius-Herolde und einen Engel der Gnade wieder aus.

Derweil baut Gert mit einem Steinbach-Seeteufel und zwei Harpunenscharfschützen seine Meervolk-Armee weiter aus. Das bremst die Angriffslust der Herolde und des Engels, aber von den Vorhersage-Möglichkeiten von den Federn des Friedens, der Eisernen Haltung und insbesondere des Himmelshusars macht Siegfried trotzdem fleißig Gebrauch. Für Letzteren müssen zwei Husare des Hofes zum Tappen herhalten. Manamäßig wird das von meinem auf Weiß eingestellten Handschuh der Kraft unterstützt. Und mit zwei weißen Sprüchen wird Siegfried dann auch der beiden Harpunenscharfschützen Herr: Der eine bekommt Schwerter zu Pflugscharen ab, der andere die Fesseln des Glaubens. Dann dreht Sebastian wieder auf: Ein Kederekt-Parasit dient als Vorbereitung, dann kommt Teferis Rätselkiste, durch die ich ungünstigerweise den Platin-Engel verliere, den ich mir für den Fall, dass es brenzlig werden sollte, auf der Hand behalten hatte. Siegfried und ich spielen uns so gut es geht die Hände leer, was bei mir eine Stimme von Allem gegen Blau und einen weiteren Engel der Gnade zur Folge hat.

Damit können wir auch endlich bei den Gegnern punkten, aber Sebastian heizt uns ein weiteres Mal mit einer Brennenden Frage ein, für die er zuvor Die Königin angefleht hat. Dazu kommt, dass Gert nicht nur mit einem Strömungsbeurteiler für eine Auffrischung der eigenen Lebenspunkte sorgt, sondern mit dem Mentor der tiefsten Gewässer auch noch seine blauen Kreaturen unblockbar macht. Deren Zahl ist zwar überschaubar, aber uns läuft die Zeit davon. Und so bringt schließlich ein letzter Angriff von Gert unsere Lebenspunkte genau auf null und die des eigenen Teams auf neun. Das hätte in der Tat in der Reichweite für einen finalen Angriff von Siegfrieds und meinen Truppen gelegen, hätten, ja hätten wir bloß ein oder zwei Lebenspunkte mehr gehabt. Doch so heißt es klar: Sieg für Gert und Sebastian.

Viertes Spiel: "Emperor"

Axel, Sabine und Stefan verabschieden sich für heute, und wir vereinen die beiden Tische zum "Emperor". Sebastian ist der Kaiser über Mario und Gert, Siegfried und ich sind die Generäle an Svens Seiten. Gerts Gezeitenleere-Kauz tausche ich mit meinem Araba-Mottenreiter ab, seinen Kriecher aus Kederekt stecke ich in einen Käfig aus Händen. Mit einem Untoten-Vernichter und der Unnatürlichen Auslese hat Kaiser Sebastian allerdings eine unangenehme Zerstörungskombo im Spiel, was für mein kreaturenlastiges Samurai-Deck "Dojokun" ein Problem darstellt – zumal es auch so schon sehr schwerfällig anläuft. An der anderen Flanke geht es hingegen rasend schnell: Mario bringt nacheinander zwei Ausfalltor-Nachäffer, einen Herdfeuer-Hobgoblin und einen Edelmann des Krieges ins Spiel, denen Siegfried nicht viel mehr als einen mit dem Stahl der Gottheit verzauberten Schlafmagier in den Weg stellen kann. 4 Schaden, 8 Schaden, 12 Schaden, 18 Schaden – das ist dann doch zu viel, Siegfried ist draußen. Kaiser Sven hat dagegen ebenfalls keine Handhabe und ist in der nächsten Runde bezwungen. Schnelles Spiel, schneller Sieg für Mario, Gert und Kaiser Sebastian.

Fünftes Spiel: Revanche

In der Revanche sammelt Kaiser Sebastian Marken auf seiner Suche nach der Reinen Flamme, wofür ich dann auch mal den einen oder anderen Blitzschlag abkriege. Mein direkter Gegner Gert hat das "Sliver"-Deck aus der Serie "Premium Decks" gewählt und startet mit einem Gemmenhautremasuri. Zum Glück kann mein Kaiser Sven per Zwangsabgabe einen Remasuri-Oberkommandanten von der Hand verschwinden lassen, bevor der ins Spiel findet. So kann ich mit einem Wilden Mischling und einer Sonnenbadenden Wurzeleidechse punkten. Gert kann zwar noch einen Spektralremasuri nachlegen, aber seinen Kampfrauschremasuri kontere ich mit einer Mystischen Schlange. Mario hat mit einem Knotenranken-Mystiker sein Manapotenzial ausgebaut, kommt aber auch mit kleinen Kämpfern wie dem Wilden Nacatl. Siegfrieds Kismet sorgt dafür, dass dies nicht mit allzu großem Übermut geschieht, und Svens Meuchelnder Zombie entsorgt den Knotenranken-Mystiker wieder. So ist Siegfried in der Offensive, und mit Wegmacher und Ätherputzer geht er Mario an den Kragen, bis dieser ausscheidet.

Darauf hat Kaiser Sebastian gewartet, der nun seine Suche nach der Reinen Flamme opfert und Sven einen doppelt schadhaften 17er-Feuerball an den Kopf wirft. Nur gut, dass ich mit Wilder Mischling, Aquamöbe & Co. nicht nur meinen Friedhof gemästet habe, sondern auch mit der Kreisenden Logik auch den passenden Neutralisierer zur Hand habe. Nicht verhindern kann ich hingegen Gerts Waffenrock und das weitere Anwachsen seiner Streitmacht um weitere Remasuris, darunter den Machtremasuri. Dass er trotzdem eher zögerlich angreift, ist zum einen den spontanen Wachstumsmöglichkeiten meines Wilden Mischlings und Svens Psychatog geschuldet, zum anderen einer übertriebenen Vorsicht (vor allem, wenn man bedenkt, dass auch ein Klumpenremasuri darunter ist). Letztere schwindet wie die Zahl der potenziellen Blocker, und irgendwann gibt es einen beherzten Angriff, der mein Ende bedeutet. Kaiser Sven hat mit Karten wie dem Zephaliden-Vandalen den eigenen Friedhof prächtig gefüllt, um den Organmüller zu füttern, aber so recht will diese Strategie doch nicht aufgehen, und den übermächtigen Remasuris hat er so gut wie nichts entgegen zu setzen. Gerts nächster Angriff besiegelt den Tod von Kaiser Sven – und Sebastian, Mario und Gert gewinnen auch dieses letzte Spiel des Abends.



4 Kommentare

#1Fireslinger   kommentiert:  03.02.2010 - 15:27 Uhr

Interessanter Bericht, wie immer... Schade das ältere Spielberichte hier gelöscht wurden, aber naja... Cool, was bei euch noch alles für ältere Karten in die Schlacht geführt werden...

#2Mario Haßler     Online-Magic Skype kommentiert:  03.02.2010 - 16:14 Uhr

Ältere Spieler – ältere Karten...

Danke für das Lob. Ältere Spielberichte wurden jedoch nicht gelöscht. Es gibt lediglich keine Aufzeichnungen vor dem 22.09.2003(!) – insofern dürftest du genügend Lesestoff für ein paar Abende finden...

Mario

#3Fireslinger   kommentiert:  03.02.2010 - 16:39 Uhr

@Mario. Danke für den Hinweis. Ich habe hier nämlich vor Kurzem gestöbert und bin über dein "Bestialisch" gestoßen. In den Kommentaren war ein Link zu einem alten Spielbericht aus Juli 2006 und der funzte nicht. Und jetzt sagst du mir, dass ich ihn im Archiv doch noch finde... :-) *froi* Ich bin nämlich im Begriff, selber mal wieder ein Bestiendeck im Aufmarschblock zu bauen und bin nun gespannt, wie "Bestialisch" sich damals geschlagen hat... Danke nochmal!

#4Mario Haßler     Online-Magic Skype kommentiert:  03.02.2010 - 16:51 Uhr

Ah, verstehe. Habe den alten Kommentar gleich mal überarbeitet. Danke für den Hinweis!

Mario


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