Der Wächter und die Scheußlichkeit
Deckliste von Kai Steiner , 24. Juni 2018
60 Karten – Farben:
für Einzel Team Nicht-Team
Deckidee/Strategie: Bei den Dornwaldfälle (Thornwood Falls)n, nahe des Hinterlandhafen (Hinterland Harbor)s gab es einmal eine Mühle, die aus einer alten überwachsenen Festungsmauer gebaut war. Es wuchsen Rankende Reben (Vine Trellis) an ihr empor und an ihrem Eingang fand man sogar die seltene Torumschlingende Ranke (Gatecreeper Vine). Bewohnt wurde sie vom Wächter des Beilbrecherwalds (Axebane Guardian), der Tagaus Tagein darauf Acht gab, dass sich keine Unholde an den umliegenen Wäldern vergingen. Und damit hatte er auch viel zu tun, denn diese versuchten es nicht zu knapp. Einzelne Strolche waren für ihn kein Problem, da er sie in Nebelbänken in die irre Führen konnte. Kleine Gruppen versperrte er den Weg mit giftigen Quallen und nutzte ihre Zunehmende Verwirrung (Increasing Confusion) um ihnen den Garaus zu machen.
Eines Tages kam jedoch ein großer Kriegsherr und wollte den Beilbrecherwald seinen Landen hizufügen. Ein ganzes Heer konnte der Wächter allein nicht aufhalten. Und so ging er zu Ludevic, der nicht nur ein verrücktes Genie, sondern auch sein Bruder im Geiste und heimlicher Verbündeter war. Ludevic gab ihm zwei Geschenke. Eine Zauberspruchrolle und ein Ei, so seltsam, wie es der Wächter noch nie Gesehen hatte. ,,Dies ist eine überaus Mächtige Magie, ihr werdet jede Menge Mana brauchen um sie zu wirken. Ich hoffe, ihr könnt es aufbringen." sagte Ludevic, als er ihm die Schriftrolle überreichte. ,,Keine Sorge" lachte da der Wächter: ,,In den Mauern meiner Mühle hab ich mehr Mana als je ich nutzen konnte." ,,Das ist gut, denn hierfür braucht ihr noch mehr." verriet Ludevic und deutete auf das seltsame Ei. "In eurer grössten Not werdet ihr es gut gebrauchen können. Ach, fast hätte ich es vergessen. Hier, diesen Spiegel sollt ihr auch noch bekommen." Er holte einen kleinen runenverzierten Handspiegel aus den Taschen seiner weiten Robe. Dieser war abgegriffen und blind von tausenden Kratzern. ,,Wenn das Ei gebrochen ist und ihr immernoch unterliegt, müsst ihr so viel Mana in den Spiegel leiten bis das Bild kristallklar und kein einziger Kratzer mehr zu sehen ist, wenn er im Lichte strahlt, so müsst ihr ihn Zerschlagen. Dann wird alles gut."
Der Wächter dankte Ludevic von ganzem Herzen und lief schnell zurück zu seiner Mühle, um alles für die bevorstehende Schlacht vorzubereiten. Keine Sekunde zu früh, wie sich herausstellte. Die Scharen des Kriegsherren waren kurz davor die Mühle mit einer Sturmramme (Battering Ram) einzurennen. Nicht weit weg konnte der Wächter auch Juggernaut (Juggernaut)s erkennen. Und wenn der Belagerungsdrache (Siege Dragon) der gerade am Horizont erschien bei der Mühle ankäme, wäre alles umsonst gewesen. Also holte er die Schriftrolle heraus, zog soviel Mana wie er konnte aus den Reben und dem alten Gemäuer der Mühle. Eine Weile Lang passierte erstmal nichts und der Wächter dacht schon das er nicht genug Mana gesammelt hätte. Doch auf einmal begannen sich die Flügel der Mühle zu drehen. Schneller und schneller. So entstand ein großer Wind, der weiter zu einem Sturmtief Anschwoll. Das Rift des Sturmtiefs (Cyclonic Rift) zog über die Belagerer hinweg und sog sie Allesamt in sich ein. ,,Ja, kehret dahin zurück, von wo ihr kamet." schrie der Wächter in heller Freude, dass der Zauber so gut geklappt hatte.
Doch, oh weh, der Kriegsherr ließ sich nicht abschrecken und entsandt ein ganzes Heer von Kämpfern aus, um den Wald endlich seiner Herrschaft unterzuordnen. Als der Wächter die gewaltige Armee sah, nahm er geschwind das seltsame Ei zur Hand. Es pulsierte schon von dem Mana, welches er in den Letzten Tagen hineingeleitet hatte. ,,Nur noch ein Wenig mehr und wir werden sehen, was daraus erwachsen wird." sagte er sich. Er stellte es vor der Mühle ab und konzentrierte sich, um ihm das fehlende Mana zuzuführen. Als die erforderliche Menge an Mana erreicht war, wuchs das Ei an, mehr und mehr.
Mit einem lauten Krachen brach das, jetz haushohe Ei auf und heraus kam eine Scheußlichkeit , teils Schrecken, teils Eidechse, so schrecklich wie sie die Welt noch nicht erblickt hatte, und stürzte sich auf die Angreifer. Sie trampelte Unmegen an Feinden nieder, fraß einige der Soldaten und warf große Steine auf all die Belagerungsgeräte, die unter lautem Getöse in sich zusammenbrachen und es schien schon, als wäre die Schlacht entschieden. Da erschien der Kriegsherr selbst auf dem Schlachtfeld und Sprach einen Festnahme (Arrest)nzauber auf die Scheußlichkeit, so dass sie sich nicht mehr rühren konnte. Da kamen die Angreifer um sich ihrerseits auf das nun Wehrlose Echsewesen zu stürzen.
Nun war schnelles Handeln geboten! Der Wächter nahm den Spiegel zur Hand und ließ einen gewaltigen Manastrom hineinfließen. Als das Glas des Spiegels wieder klar war und man nicht den kleinsten Kratzer mehr sehen konnte, kam aus ihm ein Gleisendes Licht. Nun entsinnte sich der Wächter Ludevics Worten und warf den Spiegel also gleich auf den steinigen Boden. Dieser zerbarst in Tausende winziger Scherben die den Wächter, die Mühle und alles in ihrer Umgebung einhüllten. Der Wächter sah nun Ludevics Scheußlichkeit (Ludevic's Abomination) in einer unendlichen Spiegelung wieder und wieder, bis er eins mit ihr wurde.
Als die Scherben zu Boden fielen, war der Wächter selbst der Schrecken. Er bewegte seinen massigen Schädel um sich umzusehen. Der festgenommene Schrecken wurde noch belagert, also war der Wächter nicht in seinen Körper geschlüpft, sondern selbst zur Scheußlichkeit geworden. Er sah ein Flackern im Augenwinkel und als er sich umdrehte wurde er Zeuge, wie die Mühle, die Ranken und Quallen, ja selbst der Nebel zu weiteren der schrecklichen Eidechsen wurden.
Nun konnten sie alle selbst ins Schlachtgeschehen eingreifen, was sie auch umgehend taten. Unter Führung des Schreckens, der Ehemals der Wächter des Beilbrecherwalds (Axebane Guardian) gewesen war, besiegten sie die feindliche Armee, kämpfen sich durch bis zum feindlichem Stützpunkt und der Wächter fraß den Kriegsherrn bei lebendigen Leibe. Uns so kehrte wieder Frieden im Hinterland ein.
Ludevic war gerade zu Bett gegangen, als es sehr laut an seiner Eingangspforte klopfte. Ärgerlich über die späte Störung verließ er das Bett und ging im Schlafrock zur Türe. Als er jene öffnete traf ihn fast der Schlag, da er sah wer die späten Besucher waren. Vor seiner Tür standen ein halbes dutzend haushoher, schrecklicher Echsenwesen, welche auf ihrem Wege zu seinem Hause eine schlimme Verwüstung in der Stadt hinterlassen hatten und auch alle recht grimmig dreinschauten. Die vorderste beugt sich zu ihm herab bewegte ihr riesiges Maul und Ludevic hörte sie mit der Stimme seines Freundes, dem Wächter, sagen: ,,Ich hoffe für euch, lieber Ludevic, dass ihr wisst wie ihr den Zauber des Spiegels wieder rückgängig machen könnt."
Das war das Märchen zum Deck, jetz kommt die Geschichte dazu. Es entstand als Standarddeck zur Zeit als der Innistrad- und der Return to Ravnicablock gerade in dem Format legal waren. Es war zwar kein DTB, jedoch konnte ich damit erstaunlich viele Siege für mich verbuchen. Nachdem Innistrad aus dem Standardformat rotierte, wurde das Deck zwar nicht zerlegt, war jedoch für Freizeitspiele etwas zu schwach. Jetzt hab ich es für den Küchentisch etwas aufgepeppt. Im wesentlichen ist es gleich geblieben, jedoch musste der Türwächter (Doorkeeper) der Überwachsene Festungsmauer (Overgrown Battlement) weichen, da dieser sich so gut wie nie bewährte (obwohl er eigentlich der Grund war, dass ich das Deck damals überhaupt gebaut hatte). Um die Manaproduktion noch weiter zu steigern, kamen dann noch die Rankende Reben (Vine Trellis) dazu und zu guter Letzt wurde die Schwebebarriere (Hover Barrier) durch den Gomazoa-Wachposten (Guard Gomazoa) ersetzt. Letztere Änderung ist aber eher Geschmackssache da beide Vor- und Nachteile haben (der Wachposten mag keine Trampler, während die Barriere Todesberührer nicht verträgt).
So, jetzt zur Strategie: Wie unschwer zu erkennen ist, mauert man sich in den ersten Runden ein und versucht mit der Überwachsene Festungsmauer (Overgrown Battlement) und dem Wächter des Beilbrecherwalds (Axebane Guardian) möglichst schnell an Unmengen von Mana zu gelangen. Bekommt man genug zusammen, millt man den Gegner dann über ein bis zwei Züge per Zunehmende Verwirrung (Increasing Confusion), wobei man die genaue Kartenanzahl der Gegnerischen Bibliothek immer im Auge behalten sollte, da man die Verwirrung, bei ausreichendem Mana, von der Hand, mit X=0 und dann mit einem umso Höheren X-Wert per Rückblende wirken kann um die komplette gegnerische Bibliothek wegzubekommen. Geht dieser Plan nicht auf (wegen Eldrazies, Elixier der Unsterblichkeit (Elixir of Immortality) und ähnlichem, oder weil man die Verwirrung nicht zieht) hat man noch Ludevics Testobjekt (Ludevic's Test Subject) in der Hinterhand. Dieses passt als, Verteidiger mit Manasinkfunktion, super und wird entweder Stück für Stück oder mit genug Mana sogar in einem Durchgang zu Ludevics Scheußlichkeit (Ludevic's Abomination) gemacht. Und wäre ein 13/13 Trampler nicht schon genug hat man die Möglichkeit, alle seine restlichen Kreaturen mit Hilfe der Unendliche Spiegelung (Infinite Reflection), ebenfalls zu diesem fettem Monstrum werden zu lassen. Alternativ kann man natürlich auch einen Wächter des Beilbrecherwaldes oder die Überwachsene Festungsmauer (Overgrown Battlement) damit verzaubern, um ,mit genügend Kopien dieser Karten, die Manaproduktion in fast schon Lächerliche Höhen zu treiben (allein bei 4 Verteidigern auf meiner Feldseite und einer Zunehmende Verwirrung (Increasing Confusion) im Friedhof, kann man 30 Karten millen) . Falls der Gegner jedoch noch irgend eine bessere Kreatur als man selbst haben sollte, spielt man die Aura natürlich auf diese und hat dann auch mal z. B. 6 Wurmspiralmaschine (Wurmcoil Engine)n, was ja auch nicht zu verachten ist. Die einzige Störung die im Deck zu finden ist, ist das Rift des Sturmtiefs (Cyclonic Rift), welches im frühen Spiel hereingemogelte Fattys gut abwehren kann und später mit genug Mana das gegnerische Feld komplett leert.
Hier gibts noch den passenden Soundtrack zum Deck.
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Stärken: Schnelle Manaproduktion.
Mehrere Gewinnoptionen.
Hohe Verteidigung.
Günstig in der Anschaffung.
Schwächen: Werden die Manaproduzenten entfernt, siehts schlecht aus.
Unblockbares ist blöd.
Belagerungsdrache (Siege Dragon), Juggernaut (Juggernaut) und Sturmramme (Battering Ram) sind natürlich bitter, werden aber Gottseidank so gut wie nicht gespielt.
Burn, Kombodecks, Counter... die üblichen verdächtigen halt.
Man stört den Gegner selbst nur wenig....aber wenn dann richtig.
Länder:
6Wald (Forest)
6Insel (Island)n
4Dornwaldfälle (Thornwood Falls)
4Simic-Gildeneingang (Simic Guildgate)
1Hinterlandhafen (Hinterland Harbor)
Kreaturen:
4Ludevics Testobjekt (Ludevic's Test Subject)/Ludevics Scheußlichkeit (Ludevic's Abomination)
4Nebelbank (Fog Bank)
4Torumschlingende Ranke (Gatecreeper Vine)
4Rankende Reben (Vine Trellis)
4Überwachsene Festungsmauer (Overgrown Battlement)
4Wächter des Beilbrecherwalds (Axebane Guardian)
4Gomazoa-Wachposten (Guard Gomazoa)
Hexereien:
4Zunehmende Verwirrung (Increasing Confusion)
Spontanzauber:
3Rift des Sturmtiefs (Cyclonic Rift)
Verzauberungen:
4Unendliche Spiegelung (Infinite Reflection)
(0 Karten verändert gegenüber Vorgängerversion)
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