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Plädoyer– für die Verwendung von deutschen Begriffen und deutschsprachigen Magic-Karten– von Mario Haßler – "Als Abkiepkost säkrifeiße ich..." – "Wenn du nichts mehr in meiner först Meynfeys machst, würde ich gerne den Äteck erklären." – "Den mit Schädou kannst du nicht blocken." – "...Dämedsch auf den Stäck..." – "...ein plus-eins-plus-eins-Kaunter..." – "In deinem Endoftörnstepp..." Ich weiß nicht – geht es nur mir so, dass einem solch ein Kauderwelsch gegen den Strich geht? Ist das cool? Oder bequem? Oder liegt's an Unwissenheit? Für alle Begriffe rund um das Magic-Spiel gibt es deutsche Übersetzungen. Und klingt es nicht viel besser so: "Für die Versorgungskosten opfere ich..." – "Wenn du nichts mehr in meiner ersten Hauptphase machst, würde ich gerne den Angriff erklären." – "Den mit Irrealität kannst du nicht blocken." – "...Schaden auf den Stapel..." – "...eine plus-eins-plus-eins-Marke..." – "In deinem Zugendesegment..."? Mag sein, dass es an den vielen englischsprachigen Internetseiten liegt oder an den auch hier so verbreiteten englischsprachigen Karten. Es gehört schon ein wenig Abstraktion dazu, eine Kreatur, auf der "shadow" steht, als "irreal" zu identifizieren. Da fragt man sich aber: Warum sollte man überhaupt englischsprachige Karten verwenden? Hier sind die fünf besten Ausreden für die Verwendung von englischsprachigen Karten:
Dem möchte ich einen guten Grund für deutschsprachige Karten entgegenstellen: Auch wenn es manchmal in den Hintergrund rückt – in Magic geht es um mehr als Karten zu Decks zusammenstellen, damit antreten und nach Möglichkeit gewinnen. Du bist ein Zauberer, der durch Magie Kreaturen an seine Seite beschwört und der mit Zaubersprüchen und magischen Gegenständen einen oder gar mehrere andere Zauberer bezwingen will. Magic ist kein hirnloses Ballerspiel, es ist geistig anspruchsvoll und lebt von dem mystischen Flair, von der im wörtlichen Sinn zauberhaften Atmosphäre. Mit nur ein paar Karten auf der Hand und auf dem Tisch bedarf es dafür durchaus einer gewissen Phantasie, auch wenn die künstlerisch mitunter ansprechenden Bilder und die Anekdotentexte ebenfalls dazu beitragen. Und die Phantasie kann immens angeregt werden, wenn man nicht nur weiß, was die Karte macht, sondern auch, wie sie heißt. Wer weiß denn, was "Truce" bedeutet oder "Wallop" oder "Jilt"? Wer versteht, was mit "Syphon Soul" gemeint ist, oder kennt einen "Joiner Adept"? Wem ist klar, dass eine englische "Probe" im Deutschen eine "Sonde" ist und keine Probe? Sind "Köder", "Schwermut", "Fallgitter" oder "Vorzeichen" nicht viel bildhafter als "Lure", "Megrim", "Portcullis" und "Portent"? Und beflügelt das nicht die Sprache: einen Köder legen, Schwermut unter den Gegnern verbreiten, das Fallgitter herunter lassen, Vorzeichen erahnen? Ich möchte dich ermutigen, mit deutschsprachigen Karten zu spielen und insbesondere die deutschen Kartennamen und Begriffe zu verwenden. Ich weiß, es ist längst nicht mehr selbstverständlich, sich in seiner eigenen Sprache ausdrücken zu können (dazu braucht man sich nur Gästebücher auf WWW-Seiten anzuschauen), daher fällt es möglicherweise nicht leicht; aber es ist nicht zuletzt eine gute Übung. Wenn man anderen von Magic erzählt, können sie sich's besser vorstellen, Anfänger lernen das Spiel leichter, wenn sie die Begriffe und Karten verstehen, und deinen Freunden und dir bleibt viel mehr von der Idee des Zaubererwettstreits erhalten. Als Hilfsmittel kannst du gerne auf die Übersetzungen der Magic-Begriffe und -Kartennamen in meinem Download-Bereich zurückgreifen. Und bevor ich's vergesse, ganz nebenbei: Wie viele deutsche Muttersprachler können "Lead Golem", "Iron Myr", "Psychic Venom", "Sword Dancer", "Lich's Tomb" oder "Gratuitous Violence" überhaupt richtig aussprechen? Kannst du's? |
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© Copyright Mario Haßler 2001–2024 erstellt: 16.06.04 / geändert: 27.02.18 Rechtliche Hinweise und Datenschutz |
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