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Fragen und Antworten
Antwort von
Mario Haßler
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20.04.2014 |
Nein, aber diese Antwort nützt dir wenig. Hausregeln sind selten detailliert und/oder schriftlich festgelegt. Es handelt sich um Vereinbarungen innerhalb einer Magic-Runde, mit denen man sich Spiele erhofft, die besser, interessanter, ausgeglichener, fairer, spaßiger oder schöner sind als ohne diese Regeln. Sie können demokratisch vereinbart werden oder historisch gewachsen sein, und man sollte sie akzeptieren und respektieren, wenn man sich einer neuen Runde anschließt. Das heißt jedoch nicht, dass solche Regeln von Zeit zu Zeit nicht auch hinterfragt werden dürfen – vielleicht besteht der ursprüngliche Anlass, die Regel einzuführen, längst nicht mehr, oder es wäre aus heutiger Sicht eine Nebensächlichkeit und keine Sonderregel wert.
In deinem Fall könntest du dich darauf berufen, dass kein Land zerstört wird; das Deck würde schließlich genauso funktionieren, wenn alle Länder durch die Hausregeln unzerstörbar wären. Aber es geht ja nicht um den Wortlaut oder darum, Schlupflöcher zu finden, wie diese Regel ausgehebelt werden kann. Wenn man Landzerstörung verbietet, will man, dass jeder Spieler seine Manabasis mithilfe von Ländern ausbauen darf, ohne dass man sie ihm wieder nimmt. Es geht also im Grunde nicht darum, ob das Land zerstört wird, oder ob man es dauerhaft tappt, es opfern lässt oder eben vom Gegner klaut. Die Intention hinter der Regel lautet: Lass mir meine Länder. Das tut dein Deck nicht, und darum geht es deinen Mitspielern wohl.
Ich empfehle, auf Hausregeln nach Möglichkeit zu verzichten. Zum einen sorgen die Entwickler von Magic dafür, dass es zu jeder Art von Bedrohung auch eine geeignete Antwort gibt. Indem man einen Teil davon herausnimmt, stört man dieses Gleichgewicht. Landzerstörung kann beispielsweise wichtig sein, um Problemländer loszuwerden, mit denen der Gegner das Spiel an sich reißt oder gewinnt, z. B. weil er überproportional viel Mana produzieren kann oder das Land besonders fiese Fähigkeiten hat. Zum anderen verschieben Hausregeln das eigentliche Problem. Wenn Landzerstörung verboten wurde, weil ein Spieler immer wieder gern die anderen damit geärgert hat, könnte er nun versuchen, sein Glück in Ländern zu suchen, mit denen er das Spiel dominieren kann, und keiner kann etwas dagegen tun. Wichtiger als Landzerstörung zu verbieten ist also, bei diesem Spieler für Einsehen zu sorgen, dass ein solches Deck zwar effektiv sein mag, aber dem Gegner keinen Spaß macht – und letztlich will man in einer privaten Runde doch nicht nur gewinnen, sondern vor allem Spaß haben, und zwar gemeinsam. Man könnte auch Strategien entwickeln, die genau gegen Landzerstörung wirken, um diesem Spieler das Handwerk zu legen, aber das kann zu einer unerwünschten Entwicklung führen, bei der die Spieler immer weiter aufrüsten und am Ende Decks spielen, die sie eigentlich gar nicht spielen wollen.
Leseempfehlung: "Die ausgewogene Multiplayer-Runde" und Bitte stören!". |
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© Copyright Mario Haßler 2001–2024
erstellt: 20.04.2014 (Inhalt)
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