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Stormdragon Episode 3 - „Das Multiversum existiert!“

von Goblinzombie, 01.10.2010 - 12:47 – Fiktion

Haylon weitete seine Augen und seine Kinnlade fiel herunter. Soeben verkündete sein mysteriöser Gast Quando, dass es noch andere Welten außer Mendronn gibt und er schien auch noch vollkommen überzeugt davon zu sein. Haylon wusste nicht recht was er dazu sagen sollte, eben noch hielt er Quando für einen verwegenen Abenteurer und jetzt entpuppte er sich als Verrückter. Erwartungsvoll starrte Quando den Jungen an, also äußerte Haylon sich zu dieser Behauptung: „Nun ja… ähm… was soll ich schon dazu sagen? Wie meint ihr das überhaupt? Andere Welten?“ Quando ahnte schon, dass ein Junge in einem so isolierten Dorf sich nichts darunter vorstellen konnte, also wurde er ausführlicher: „Mendronn ist nur eine Welt von vielen. Es gibt noch mehr als nur diese karge Wüstenwelt. Andere Zivilisationen, wunderbare Geschöpfe und sagenumwobene Orte. Für die meisten sind sie unerreichbar, aber die Stormdragon wird mich dorthin bringen!“ Quando`s rote Augen leuchteten vor Begeisterung, aber Haylon war das alles nicht geheuer: „Habt ihr Beweise dafür?“ Fragte er also misstrauisch. Plötzlich machte der schwarze Elf einen enttäuschten Gesichtsausdruck: „Leider nicht. Du glaubst mir also nicht?“ „Nehmt es mir nicht übel, aber wenn es so ist, wieso hab ich dann noch nie davon gehört? Für mich hört sich das jedenfalls ziemlich unglaubwürdig an.“ „Natürlich hast du noch nie davon gehört“, entgegnete Quando bestimmt „Die Inquisition ist schuld! Die wollen nicht, dass wir davon wissen! Das würde ihre sogenannte Ordnung durcheinander bringen. Aber die wissen es! Und eine Handvoll Leute, so wie ich, weiß es auch!“ Haylon senkte verschwörerisch seine Stimme: „Ihr meint die Inquisition vertuscht die Existenz anderer Welten?“ Quando senkte ebenfalls seine Stimme: „So ist es! Aber dies hier ist nicht der richtige Ort um darüber zu reden, schließlich weiß ich nicht wie hellhörig die Wände hier sind, aber wenn du willst, kann ich dich zu jemanden bringen, der mehr darüber weiß. Ich muss ihm sowieso einen Besuch abstatten, außerdem bin ich dir ja was schuldig.“ „Zu wem wollt ihr?“ „Sein Name ist Greygon, er lebt in den Rallosbergen.“ „In den Rallosbergen?! Ich soll mit euch an einen so gefährlichen Ort reisen, nur um herauszufinden ob euer Hirngespinst der Wahrheit entspricht?!“ Quando`s Miene verfinsterte sich: „Rede nicht in diesem Ton mit mir, Junge!“ Haylon schluckte, dann sah Quando`s Gesicht wieder freundlicher aus: „Es ist kein Hirngespinst und ich bin auch nicht verrückt. Das Multiversum existiert! Außerdem hasst du doch diese Welt, ich biete dir eine Möglichkeit mit mir zu kommen und für immer von hier zu verschwinden, weil du mir das Leben gerettet hast. Aber ich zwinge dich nicht dazu, es ist deine Entscheidung. Lass dir nur gesagt sein, dass dies deine einmalige Chance ist.“ Nach dieser klaren Ansage senkte Haylon seinen Blick: „Tut mir leid, Quando. Ich bleibe lieber hier.“ Quando nickte nur und sagte sonst nichts mehr, er nahm seine Kleider von der Leine, zog sie schnell und hastig an und verschwand augenblicklich durch die Haustür.
Nun saß Haylon alleine in seiner schäbigen Hütte und dachte nach. Genaugenommen wog er ab. Sein ganzes Leben hatte er in dem Dorf Kujak verbracht, ein Leben in Armut, ein Leben in dem er jeden Tag Hunger litt und bis jetzt gab es nie einen Ausweg aus diesem Leben. Er wurde von Quando vor die Wahl gestellt: Entweder er führt weiterhin dieses freudlose, elendige Leben und verhungert eines Tages oder er wählt den Weg des Ungewissen und folgt Quando, dem pechschwarzen Elf. Haylon`s Kopf dröhnte vor Möglichleiten, er ballte seine Fäuste und rannte Schnurrstracks durch die Tür.

Quando schlenderte dem Ortsausgang von Kujak entgegen, von allen Seiten starrten die Dorfbewohner ihn misstrauisch an, schließlich hatten sie jemanden wie ihn noch nie gesehen. Er hatte das Ende des Dorfes erreicht und vor ihm eröffnete sich eine weite Wüste in der vereinzelt ausgedorrte Bäume standen. Plötzlich rief jemand aus dem Dorf nach ihm: „Quando! Warte auf mich!“ Es war Haylon. „Bitte, Quando! Nimm mich mit!“ Haylon holte ihn ein und Quando setzte ein breites Grinsen auf: „Du wirst deine Entscheidung nicht bereuen, Haylon, das verspreche ich dir.“ „Das will ich auch hoffen!“, entgegnete der Dorfjunge, „Und jetzt reisen wir zu den Rallosbergen? Die sind ziemlich weit weg und außerdem müssen wir durch die Wüste. Wie hast du dir das vorgestellt?“ „Die Rallosberge müssen warten. Zuerst müssen wir was essen und uns einen Bergführer besorgen. Also geht’s zuerst nach Talanto.“ „Talanto?! Das ist ja noch weiter weg!“ „Keine Sorge, das wird kein Problem für uns sein.“ Quando holte etwas, das aussah wie eine Muschel, aus einer seiner Manteltaschen hervor und blies hinein, als wäre es eine Pfeife, aber es war nichts zu hören. „Was hast du gemacht?“ Fragte Haylon. Quando antwortete: „Das hier ist eine Pfeife. Sie erzeugt einen Ton, der für uns nicht zu hören ist, aber gewisse andere Kreaturen hören das meilenweit.“
Am Horizont konnte Haylon eine Staubwolke erkennen, die bedrohlich schnell näher kam, direkt auf sie zu. Haylon schaute zu Quando auf, der machte keine Anstalten vor der immer näher kommenden Staubwolke in Deckung zu gehen sondern schien sie eher zu erwarten. Dann sah Haylon, dass es sich in Wirklichkeit um einen Raptor im Sprint handelte, der den ganzen Staub und Sand aufwirbelte und seine Knie begannen zu zittern. „Quando! Da kommt ein Raptor und der sieht ziemlich groß aus! Der wird uns zerfleischen!“ Doch Quando lachte nur: „Hahaha! Das ist Sensenklaue, die schnellste Kreatur auf ganz Mendronn! Der zerfleischt dich nur wenn ich es ihm befehle.“ Kurz bevor es so aussah, als würde der riesige Raptor direkt in Haylon und Quando hinein rennen, bremste er abrupt ab und schleuderte ihnen eine Menge Sand entgegen. Haylon musste staunen, dass der Raptor sogar schon gesattelt war, anscheinend trägt er diese Sachen immer. Quando klopfte sich den Sand ab und sprang elegant und leichtfüßig auf den gesattelten Rücken des Raptors auf. Haylon hingegen blieb misstrauisch am Boden stehen und beäugte die beiden langen Krallen an den Füßen des Raptors und kam zu dem Schluss, dass Sensenklaue seinem Namen alle Ehre machte. „Keine Angst. Sensenklaue tut dir nichts.“ Beruhigte Quando seinen Gefährten und reichte ihm eine Hand. Haylon ergriff sie und wurde mit einem kräftigen Ruck zu Quando auf den Rücken des Raptors gezogen. Vor dem Ritt durch die Wüste, gab Quando Haylon noch ein paar Anweisungen: „Mit Sensenklaue ersparen wir uns viele Tagesmärsche. Eigentlich sollten wir in ein paar Stunden an unserem Ziel sein. Also halte dich bloß gut fest, sonst zieht der starke Wind dich runter und sieh Sensenklaue besser nicht in die Augen!“ Seine nächsten Worte richtete er an sein treues Reittier: „Unser Ziel heißt Talanto. Bring uns sicher durch die Wüste. Und jetzt los!“ Augenblicklich raste der Raptor davon und verschwand in wenigen Momenten hinterm Horizont.

Fortsetzung folgt



8 Kommentare

#1nachtstahl fighter   kommentiert:  01.10.2010 - 15:30 Uhr

Gut geschrieben, ich freue mich schon auf den nächsten Teil.:-)
Wie viele Teile sollen es denn eigentlich werden?

#2MichaelKr   kommentiert:  01.10.2010 - 15:53 Uhr

übel gut geschrieben, da könnten sich einige autoren ne scheibe abschneiden^^{+}{+}{+}{+}{+}

#3Goblinzombie    kommentiert:  01.10.2010 - 16:21 Uhr

Vielen Dank, Leute^^
Tja, wieviele Episoden sollens werden? Das kann ich noch nicht genau sagen, aber es werden mindestens zehn... und das wird noch richtig abgehen! Die ersten paar Episoden sind ja nur das Vorgeplänkel. ;-)

#4DrMagic   kommentiert:  01.10.2010 - 20:49 Uhr

Nachträglich auch von meiner Seite ein Lob. Sehr schön zu lesen. {+} Weiter so.

#5Martin Specht   ICQ kommentiert:  01.10.2010 - 21:16 Uhr

Auch von mir ein großes Lob für die Geschichte {+}
Es sind höchstens Kleinigkeiten, die es zu verbessern gibt, z.B. in Zeile 8:
- hier schreibst du "die Stormdragon", im zweiten Teil war es noch der Stormdragon.
- "Quando`s"... Im deutschen Genitiv gibt es keinen Apostroph, es müsste Quandos heißen.
Doch das sind nur Bagatellen ;-)

#6Ole   kommentiert:  02.10.2010 - 12:08 Uhr

Mich hat "der Stormdragon" im letzten Teil sehr gestört, bleib bei "die". ;)
Weitere Kleinigkeit: Das vorletzte Wort "hinterm" da wäre "hinter dem" schöner gewesen.

Aber wie Martin schon festgestellt hat sind das Kleinigkeiten, die deine super Geschichten nicht wirklich verschlechter. Also: weiter so! Ich freu mich auf die Fortsetzungen!

#7Goblinzombie    kommentiert:  02.10.2010 - 13:21 Uhr

Ihr habt schon Recht. Grundsätzlich sollte es "die" Stormdragon heißen, aber irgendwie schleicht sich manchmal in meinen Kopf ein, dass "der" der richtige Artikel wäre. Ich werde in Zukunkt mehr darauf achten.
Und das mit dem "hinterm" ist mir leider auch erst im nachhinein aufgefallen, sorry^^

#8Taipan   Online-Magic kommentiert:  05.10.2010 - 17:36 Uhr

Mir hat die Geschichte bisher sehr gut gefallen. Ich bin aber der Meinung dass du wirklich die Verlinkung nutzen solltest. Du hast geschrieben dass du die Fantasie der Leser nicht beeinflussen willst, aber so hat die Geschichte für mich wenig mit Magic zu tun. Beispiele für Verlinkungen die m.M.n. die Fantasie nicht zu sehr einschränken währen: Shivan-Raptor (Shivan Raptor) → Sensenklaue und Raubvogel, Flaggschiff des Bösen (Predator, Flagship), Das Himmelsschiff Wetterlicht (Skyship Weatherlight) oder Ornithopter (Ornithopter) für die Stormdragon.
Auch die Wüste (Desert) und die Rallosberge (Gebirge des Wahnsinns (Madblind Mountain)) hätte man Verlinken können. In Teile 2 hätte ich noch die Viashini und Leoniden verlinkt.


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