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Spieltipps für Anfänger

– von Mario Haßler

Auch wenn man siegreiche Spiele nicht überbewerten sollte – immerhin dreht es sich auf diesen Seiten um das Freizeitspiel und nicht um den harten Wettkampf in Turnieren – macht es auf Dauer keinen Spaß, immer nur zu verlieren. Dabei muss es nicht unbedingt am gespielten Deck liegen: Wenn man grundlegende Strategien nicht beherrscht, schafft man es auch, richtig gute Deck gegen die Wand zu fahren. Die Tipps auf dieser Seite sollen dir helfen, dein Spiel zu verbessern.

1. Tipp: Erst denken, dann handeln

Wie im Leben: Fehler lassen sich oft vermeiden, indem man vorher gründlich nachdenkt. Bei Magic habe ich viele Fakten offen vor mir: meine Karten auf der Hand, meine und die gegnerischen Karten auf dem Tisch, aber auch so Einzelheiten wie die Anzahl der Karten auf der Hand des Gegners, seine Manamöglichkeiten, die Karten in den Friedhöfen usw. Außerdem habe ich den Vorteil, dass es in diesem Spiel nicht um Geschwindigkeit geht. Das darf man im wahrsten Sinne des Wortes ruhig ausnutzen und jede Aktion genau überlegen.

2. Tipp: Reihenfolge von Aktionen

Nach dem Kartenziehen handeln unerfahrene Spieler oft so: 1. Land ausspielen, 2. Kreaturen spielen, 3. angreifen. Es ist auch zu verführerisch, die Karte, die man gerade gezogen hat, auszuspielen – aber: Das ist ungünstig.

Vor dem Angriff spiele ich nur, was dem Angriff zugute kommt, also z. B. ein Land (vergrößert die Manabasis), die Verzauberungen oder Hexereien, die den Angriff unterstützen, oder Kreaturen mit Eile, die gleich angreifen sollen. Alles andere verschiebe ich auf nach dem Kampf. Warum? Zum Beispiel um während des Kampfs möglichst viel ungetappte Länder zu haben, die mich mit Mana für Spontaneffekte versorgen können. Ich habe gar keine Spontaneffekte? Das weiß doch mein Gegner nicht – wenn ich noch Karten auf der Hand habe... (siehe auch 5. und 6.)

Am besten merkt man sich's, wenn man die erste Hauptphase als "Angriffsvorbereitung" bezeichnet und die zweite Hauptphase als "Hauptphase".

3. Tipp: Angreifen, wenn es etwas bringt

Ich habe mehr Kreaturen als mein Gegner? Meine Kreaturen sind stärker? Mein Gegner könnte Kreaturen von mir totblocken, dabei aber wertvollere Kreaturen verlieren? Ich füge mit einem Angriff meinem Gegner mehr Schaden zu als er mir im eventuellen Gegenangriff? Diese und ähnliche Fragen, mit ja beantwortet, sind ein Indiz dafür, dass sich ein Angriff lohnt. Und wenn sich der Angriff lohnt: angreifen! Jeder einzelne Schadenspunkt zählt!

Umgekehrt: Kann der Gegner alle Kreaturen ohne Verluste blocken, dann ist auch der Angriff nicht lohnenswert (Ausnahme: Es kostet ihn z. B. Mana für Regeneration, das er nicht mehr für andere Gemeinheiten einsetzen kann). Wenn Kreaturen sinnvoller zum Blocken des nächsten gegnerischen Angriffs eingesetzt werden können, sollte man mit ihnen auch nicht angreifen (siehe aber auch 4.).

4. Tipp: Schaden hinnehmen

Natürlich sind meine Kreaturen auch dazu da, sich gegebenenfalls übermächtigen Angreifern in den Weg zu stellen und dabei drauf zu gehen. Aber: Ich muss abwägen, wie wertvoll meine Kreatur für den weiteren Spielverlauf ist, und vielleicht lieber ein paar Schadenspunkte hinnehmen. Ein weiteres Kriterium ist die Frage, ob meine Kreatur wenigstens den Angreifer mit in den Tod reißt. Ansonsten gilt: Es ist keine Schande, angreifende gegnerische Kreaturen nicht zu blocken.

5. Tipp: Spontaneffekte so spät wie möglich spielen

Eine ganz elementare Regel, die unerfahrene Spieler häufig nicht beherrschen. Für Spontaneffekte, also Spontanzauber oder aktivierte Fähigkeiten von bleibenden Karten, gilt: Man hat immer Gelegenheit zu reagieren; es ist also nie "zu spät", um einen solchen Effekt in Reaktion auf eine Aktion des Gegners noch einzusetzen (Ausnahme: ein Spruch mit "Sekundenbruchteil"). Das bedeutet:

  • im Kampf: Ich stärke meine angreifenden Kreaturen erst, nachdem die Blocker deklariert wurden. Als Verteidiger spiele ich Spontaneffekte erst, wenn der angreifende Spieler nach Blocker deklarieren alle seine Spontaneffekte gespielt hat und die Priorität an mich abgibt (ein Terror ist auch auf eine ungeblockte Kreatur noch schöner, wenn sie zuvor per Riesenwuchs stärker gemacht wurde).

  • sonst: Spontaneffekte spiele ich in Reaktion auf einen anderen Effekt oder kurz bevor ich meine bleibenden Karten enttappe. Die letzte Gelegenheit dazu ist die Endphase des Spielers vor mir: "Bevor ich drankomme / in deinem Endsegment spiele ich noch..." – jetzt ist der Zeitpunkt, um Karten umzuwandeln, über Spontaneffekte Karten aus der Bibliothek oder aus dem Friedhof zu suchen, Karten ins Spiel zu bringen oder bleibende Karten zu vernichten usw. Ansonsten: Mein Gegner zerstört eine meiner bleibenden Karten? Dann tappe oder opfere ich sie in Reaktion darauf, um einen (letzten) Spontaneffekt mit ihr zu spielen.

Warum das Ganze? Zum einen, um den Gegner möglichst lange im Unklaren über meinen Spielzug zu lassen; zum anderen, um mir (zumindest aus Sicht des Gegners, siehe 6.) mehrere Möglichkeiten so lange wie möglich offen zu halten. Nur den Überblick nicht verlieren – und dran denken, den Spontaneffekt auch tatsächlich noch einzusetzen, bevor man dran kommt!

6. Tipp: Bluffen

Ja auch das gehört zum Spiel. Ich ziehe ein Land. Ich betrachte es genauso lange wie ich Zaubersprüche betrachten würde. Ich schaue mir die bleibenden Karten des Gegners an und mache ihn auf diese Weise glauben, eine davon könnte ein Ziel für meinen vermeintlichen Zauberspruch darstellen. Weil ich mehr Länder draußen habe als ich benötige, spiele ich das Land nicht aus, da jede Karte auf meiner Hand für den Gegner eine potenzielle Gefahr ist; er weiß ja nicht, dass es bloß ein Land ist! Natürlich soll man das alles nicht übertreiben, aber ich denke, es ist klar, worum es geht.

7. Tipp: Siegmöglichkeiten wahrnehmen

Wenn ich die Chance habe, meinen Gegner jetzt und sofort zu besiegen, dann tu ich das. Dafür spiele ich auch einen Spontanzauber noch in meinem Zug – gefährlicher ist es, den Gegner nochmal ans Spiel kommen zu lassen: Vielleicht zieht er die richtige Karte und kann das ganze Spiel noch wenden! Es ist auch nicht anstößig, immer in der gleichen Wunde zu bohren, wenn man mal eine Schwachstelle des Gegners entdeckt hat. Und dran denken: Jeder Schaden zählt, bei jedem Spielstand.


In diesem Sinne: Viel Spaß beim Spielen!


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