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Standard – Interessantes Format und Verzweiflung

von Dragonlord, 23.01.2008 - 15:28 – Meinung

Als regelmäßiger Friday-Night-Magic-Teilnehmer denke ich oft über das Standard-Format nach.

FNM ist eine gute Sache, Spieler kommen zusammen um Magic zu spielen und zu tauschen, und zahlreiche Freundschaften werden geschlossen. Trotzdem schaue ich auf das Turnier mit einem eher skeptischen Blick. Ich schätze mich als Freizeitspieler ein, wobei das Leben eines professionellen Magic-Spielers hauptsächlich eine Frage der finanziellen Möglichkeiten ist. Denn jeder kann aus den besten Karten ein starkes Deck bauen, und genau das ist es, was das Standard-Format den Spielern erlaubt.

Zurzeit findet man oft starke "Tribal"-Decks, die durch Lorwyn einen regelrechten Schub bekommen haben. Ein Beispiel sind die schnellen Kithkin-Decks oder die neu aufgeblühten Goblin-Decks, die seit Lorwyn, rot/schwarz gespielt werden.

Es gibt aber auch Decks, die nichts damit zu tun haben. "Best-of-T2" nenne ich diese Decks, die jedem Durchschnittsspieler den letzten Nerv und Lebenspunkt rauben. Diese Decks bestehen aus den besten Karten der verfügbaren Editionen, wobei die Strategie egal ist. Als Otto Normalverbraucher steht man dann mit nichts in der Hand einem voll ausgerüstetem Troll-Asketen gegenüber. Klar ist es das Recht eines Jeden, sich so ein Deck zu bauen, um auf den Magic-Olymp zu steigen. Der Spaßfaktor bleibt aber leider im Keller.

Standard ist dennoch recht interessant, da man die Veränderungen von Magic The Gathering dort am besten beobachten kann, da man mit dem Erscheinen der neuen Editionen viel ausprobiert wird. Neue Trends lassen sich dort am besten entdecken.

Wer bei solchen Turnieren mitmachen will, kann es ruhig tun. Vor allem ist es für Spieler gedacht, die Magic in einer großen Gesellschaft spielen wollen.



4 Kommentare

#1MeisterTravin   kommentiert:  23.01.2008 - 15:45 Uhr

Ich sehe das ganz genau so. Aus diesem Grund spiele ich auch am liebsten Release-Turniere oder Draft. Da braucht man zwar auch Glück beim Kartenziehen, aber zumindest sind die Chancen relativ ausgeglichen und nicht vom Kapital abhängig. Und es werden Karten gespielt, die man sonst nirgendwo mehr zu sehen bekommt - außer zuhause in der Common-Schachtel.

#2MeisterTravin   kommentiert:  23.01.2008 - 15:51 Uhr

Verzweifeln muss man aber trotzdem nicht. Du schreibst ja selbst, dass man bei solchen Veranstaltungen Leute kennenlernen und Freunde finden kann. Leute, die nur die besten Karten spielen, werden selten meine Freunde - in der Spielweise spiegelt sich eben doch häufig der Charakter wider...

Das ist auch der Grund, weshalb ich zu Turnieren gerne nach Auswärts fahre. In Würzburg gibt es zu viele "Best of T2" Spieler, wie Du sie nennst. Das ist anderswo vielleicht nicht groß unterschiedlich, aber zumindest kommt man ein bischen dabei rum.

Und sonst? Als ich noch Magic Work Station gespielt habe, hießen meine Spiele immer "T2 Standard - No Tarmogoyf idiots" :-p

#3Durin    kommentiert:  23.01.2008 - 17:29 Uhr

Ich spiele zwar keine Turniere, bin aber auch wirklich genervt von den Spielern, die sich für gut halten, weil sie aus Karten, die ich nie besitzen werde, ein gutes Deck bauen können. Ich habe auch in manchen Decks schon Karten rausgetan, weil sie vom Flair nicht gepasst haben. So würde ich z.B. nie einen Boros-Rekrut (Boros Recruit) in ein rein rotes Deck tun. Auch wenn er super gut ist.

#4Lucas    ICQ kommentiert:  26.01.2008 - 15:28 Uhr

Für mich ist das schlimmste am Standard-Format, dass man sich (möglicherweise unter viel Geldaufwand) ein Deck baut, dass schon nach wenigen Monaten nicht mehr legal ist (und mit den meisten Ex-Standarddecks wird man sicherlich in einem der anderen Formate mit einem viel größerem Kartenpool wenig Chancen haben) - das Deck kann in die Tonne, oder wird auf das Freizeitspiel beschränkt.

@ Durin, #3: So sieht es bei mir auch aus. Ich spiele keine Hybrid-Karten in einem einfarbigen Deck.



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