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Leitfaden zum Erstellen einer guten Deckliste Teil 2

von Eisbier, 25.04.2008 - 02:59 – Über diese Seiten

Aus gegebenem Anlass möchte ich mich der Gestaltung der Decklisten auf dieser Seite widmen.
Wie schon häufig angeprangert, werden viele Deckbeschreibungen nach dem folgenden oder einem ähnlichen Prinzip erstellt:

Deckbeschreibung: Starkes Deck, gewinnt schnell...

Stärken: weiß nich..

Schwächen: Counter, Burn, schnellere Decks..

Ich glaube und weiß auch aus den Kommentaren, dass ich nicht der Einzige bin, der dann sofort zur Übersicht wechselt und lieber doch ein anderes Deck studiert und kommentiert.
Ich finde aber, dass das nicht sein muss.

Jeder der hier ein Deck reinstellt investiert logischerweise eine gewisse Zeit und Mühe und erhofft sich auch, dass diese Mühe auf eine Weise gut angelegt ist. Sei es, um das Deck zu verbessern oder sei es um Anregung für andere Spieler zu bieten.

Deshalb:
Warum sollte man nicht, wenn man erstens einige Zeit in den Deckbau investiert hat, zweitens die Deckliste veröffentlichen möchte, damit andere Spieler die Grundidee begreifen um entweder Verbesserungsvorschläge geben zu können oder Anregungen zu finden, möglichst verständlich die Grundzüge des Decks präsentieren?
Man sollte es in jedem Falle ernsthaft versuchen!

Zusätzlich hilft es einem Selbst bei Deckbau/Deckverbesserung, wenn man solche grundlegenden Fragen über das Prinzip sowie die Stärken und Schwächen des Decks, beantworten kann.

Zur Erleichterung und zum Anreiz eine durchdachte Liste zu veröffentlichen, erwarten euch hier nun meine 7 goldenen Regeln zum Erstellen einer Deckliste:

1. (Freizeitspiel-)Tauglichkeit für die Sammlung überprüfen
Ist das Deck reif genug, um in eine Sammlung wie diese aufgenommen zu werden? Diese Frage ist wichtig, da frühzeitig vermieden werden kann, dass die Decks nicht das hergeben, was man zumindest von ihnen erwarten sollte. Ich persönlich habe viele Deckideen im Kopf, die nicht ausgereift genug sind, um sie zu veröffentlichen. Erst wenn ich mit dem Grundgerüst wirklich zufrieden bin, das heißt ca. 70-80% des Decks gesetzt sind, erwäge ich, es in die Sammlung zu stellen. Ausnahme wären aber zum Beispiel Decks, die mir gefallen, aber einfach nicht funktionieren wollen. Sich in so einem Fall ein paar Tipps holen zu wollen, ist sicherlich nicht verkehrt. Aber auch da gilt, erst Denken dann Nachfragen.

2.Was hab ich mir gedacht?
Klingt schon fast komisch, dass ich darauf hinweise, aber ich sehe viel zu oft Listen, die das einfach missachten. Den Gegner umhauen ist keine Strategie. An diesem Punkt sollte man merken, ob man einen wirklich guten Gedanken verfolgt oder einfach nur irgendwelche Karten dahinschmiert. Wenn Zweiteres der Fall ist würde ich empfehlen nochmals zu 1. zu wechseln, also gründlich nachzudenken. Vor allem unter dem Gesichtspunkt, ob es sinnvoll ist, einem so wenig durchdachten Deck eine Deckliste zu spendieren. Wenn aber eine grundsätzliche Idee vorhanden ist, schadet es nicht die Schlüsselkarten schon einmal zu nennen und ihre Funktionen zu erläutern.

Beispiel.:
Ich habe mir ein rotes Direktschaden-Deck ausgeguckt. Es zielt darauf ab, möglichst viele Direktschaden-Sprüche spielen zu können um dann per Rückenfels-Hügelchen (Spinerock Knoll) einen Drachensturm (Dragonstorm) zu spielen mit dem ich mir dann die vier Exemplare von Bogardanischer Höllendrache (Bogardan Hellkite) raussuche.

Besonders kann man hier auf die Synergien hinweisen, die einem ermöglichen viel Schaden zu schießen und daraufhin für vergleichsweise wenig Aufwand einen teuren Spruch wie Drachensturm (Dragonstorm) mit hohem Sturmzähler zu spielen um noch einmal viel Schaden zu schießen und fette Kreaturen zu bekommen.

3.Einzelne Karten näher erklären
Da muss jetzt niemand jede einzelne Karte rechtfertigen, aber ein paar gute Beispiele wären da nicht schlecht. In dem Beispiel von eben zu erwähnen, dass man billige Direktschadensprüche spielt wie zB Blitzschlag (Lightning Bolt), Einäscherung (Incinerate) und Lavastachel (Lava Spike) um möglichst bald die Fähigkeit von Rückenfels-Hügelchen (Spinerock Knoll) nutzen zu können und erste Schadenspunke verbuchen zu können ist schonmal nicht verkehrt. Wenn man dann noch einen Zusatz wie Tyrannisieren (Browbeat) als Kartenzieher/Brennspruch, was beides sehr gut passt, anspricht, umso besser.
Auch Synergien mit anderen Karten, wie zum Beispiel ein Schneise des Feuerkundlers (Pyromancer's Swath) der zusätzlichen Schaden verschießt (das Kartenabwerfen sollte nicht so schlimm sein, schließlich werden wir schnell alles verschießen, was wir haben.) oder Traubenkartusche (Grapeshot) als alternative Gewinnoption sind sinnvoll hier zu erwähnen und näher zu erklären.

4. Inhalt strukturieren
Es sollte eine klare Linie in dem was ihr schreibt zu finden sein. Wenn man nicht nachvollziehen kann, was ihr sagen wollt, bringt es herzlich wenig einen langen Text zu schreiben. Leerstellen und Absätze sind oft sinnvoll, sollte ein Sinnabschnitt beendet sein.

5. Rechtschreibung beachten
Ein Text liest sich angenehmer, wenn er vernünftig geschrieben und vor allem auch in Rechtschreibung fehlerfrei verfasst wurde. Es erwartet niemand einen perfekten Schreibstil, aber mit ein wenig Mühe klappt das schon.

6. Kartenverlinkungen nutzen
Ich weiß, dieser Punkt wird hier von vielen beherzigt, dennoch ist es nie verkehrt nochmals darauf hinzuweisen, es erleichtert wirklich vieles. Bei Bedarf kann man ja noch den Regeltext der Karte klein unter den Namen schreiben, sodass man beim Überfliegen auch sehen kann, welche Karte was macht. (Die schwebende Kartenanzeige tut das allerdings auch.) Auch sollte man schauen, ob die Verlinkungen auch wirklich funktionieren. (Mein Lieblingsfehler ist „{“ statt „[„.)

7. Korrektur lesen
Das mag vielleicht sehr nervenaufreibend sein, aber ich tue mir das immer, bevor ich etwas endgültig abschicke, an. So verminder ich das Risiko, mir noch mehr Arbeit zu machen, indem ich immer und immer wieder nachkorrigieren muss, wenn etwas falsch verlinkt oder anders nicht zufriedenstellend ist.

So ich hoffe auch mit dem Artikel ein angenehmes Lesegefühl vermittelt zu haben und freue mich auf ebenso lesenswerte Decklisten. Ein Aufwärtstrend ist meiner Meinung nach schon erkennbar.



10 Kommentare

#1Apokalyptica   ICQ kommentiert:  25.04.2008 - 15:38 Uhr

Na das nenn ich mal gelungen {+}!
Ich hoffe nur, da halten sich einige dran, weil ich bei solchen deckbeschreibungen auch das Ko...Erbrechen kriegen könnte.

#2Bernd   kommentiert:  25.04.2008 - 15:58 Uhr

Ich finde das eigentlich gut, aber eins meiner besten decks ist enstanden als ich aus jux ein paar karten reingetan habe und es funktioniert hat.

#3Rocket Chief    kommentiert:  25.04.2008 - 17:26 Uhr

@Bernd:
Ich will dich ja nicht beleidigen, aber wenn das wirklich so ist, sind deine Decks einfach nicht gut.

#4Eiternder Goblin   ICQ kommentiert:  27.04.2008 - 19:42 Uhr

Naja ging mir aber auchso ich hab mir ein aggro deck gebaut bevor ich jemals was von aggro gehört hatte. Und das ging wunderbar, da sind auch nur Karten dirnn die ich da einfach so reinhab weil ich mir dachte
stark, billig, schwer zu blocken passt.

Ansonsten finde ich es auserordentlich toll das mal jemand dieses problem groß angelegt anspricht, dafür ein großes lob, aber ich bezweifle stark das sich jemand dran hält, da die üblichen verdächtigen in diesem fall vermutlich eh nie in die leseecke schauen oder einfach nicht dazu lernen wollen. An diese Leute möchte ich noch einen kleinen Spruch richten:

Es zählt Qualität nicht Quantität

#5Rocket Chief    kommentiert:  27.04.2008 - 21:12 Uhr

Zitat:
Auch sollte man schauen, ob die Verlinkungen auch wirklich funktionieren. (Mein Lieblingsfehler ist „{“ statt „[„.)


Es gibt auch einen "Trick". Einfach den Kartennamen markieren und dann auf die Schreibweise "Kartenname" klicken. Somit wird der markierte Text (also der Name der Karte) in die gewünschten Klammern gesetzt.
PS: Geht auch bei den anderen Schreibweisen.

#6Eisbier     kommentiert:  28.04.2008 - 00:37 Uhr

Den Trick kenn ich, aber da bei hab ich bei längeren Decklisten immer das Problem, dass er dann automatisch nach oben scrollt und ich wieder runter scrollen muss und wieder anklicken und so weiter.. Da tipp ich doch lieber, vor allem weil ich, wenn ich die Manakosten schon daneben geschrieben hab, auch noch mit der Maus markieren muss.

Danke für das Lob, ich hoffe trotzdem es wirkt zumindest bei den wenigen in der Leseecke aktiven Nutzern.

Und zum Thema Deckbau. Ich denke eine gute Idee kann sehr gut durch Zufall entstehen, aber man kann sich ja trotzdem fragen, warum sie so gut ist. Und da ist dann verbessern und basteln um einiges leichter, wenn man das kapiert hat.

#7Rocket Chief    kommentiert:  28.04.2008 - 15:02 Uhr

Zum Thema Deckbau:
Nein, das denke ich nicht. Die Chancen dazu liegen bei etwa 1:9823509832745092450987145241023094287509793287514387510984327823471329471324324

#8Eisbier     kommentiert:  29.04.2008 - 11:33 Uhr

Ich denke das ist öfter der Fall als du hier angibst, nehmen wir mal an wir haben zwei oder mehr Karten, die ein Decktyp gut unterstützen und deshalb enthalten sind. Dann merkt man, dass sie das Spiel alleine entscheiden können oder zumindest sehr stark im Zusammenspiel sind (mir schon oft so untergekommen) und baut das Deck entsprechend um. Die Idee ist somit zufällig entstanden.

#9Rocket Chief    kommentiert:  29.04.2008 - 15:25 Uhr

Ja, die Idee schon. Aber Bernd sagt, dass er einfach ein paar Karten zusammen in ein Deck getan hat und es nun eines seiner besten Decks ist. Sry, aber ohne richtige Strategie wird das Deck nie gut werden. Ist nun mal einfach so. Also ich hätte keine Angst gegen sein Deck anzutreten.

#10Eisbier     kommentiert:  30.04.2008 - 11:16 Uhr

Verständlich, ich hatte mich jetzt auch nicht direkt auf Bernds Post bezogen, obwohl das wohl sinnvoll gewesen wäre.



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