von CarBla, 30.06.2008 - 21:44 – Fiktion
Kapitel 1 – Erinnerungen
Rodgar saß auf der Bank in Ravnica. Einer Stadt, die einen ganzen Planeten bedeckt. Er war in dieser Stadt geboren. Eigentlich war er eine unmögliche Verbindung. Sein Vater kam aus dem Gruul-Clan, seine Mutter gehörte dem Selesnija-Konklave an. Und genau so war er. Die meiste Zeit war er recht ruhig. Doch ab und an brach die Wildheit des roten Manas aus ihm hervor. Er war schon immer etwas Besonderes. Viele Magier haben nur Affinität zu einer Art Mana. Die meisten Zauberer benutzen Blaues, weil dies sich am leichtesten kontrollieren lässt und doch die größten Möglichkeiten hat ohne gleich bestimmte Vorraussetzungen zu erfordern, wie negative Eigenschaften wie Egoismus, Selbstsucht für schwarzes Mana oder natürliche Wildheit für rotes. Man muss nur wissbegierig und, oder neugierig sein. und welcher Zauberer ist dies nicht? Schon erheblich weniger können zwei Arten von Mana verwenden und die wenigsten drei oder mehr Farben kontrollieren. Doch er war einer dieser seltenen Fälle. Er hatte Affinität zu rotem, weißen und grünem Mana, womit er natürlich schon die tollsten Zauber ausprobiert hatte. Damit war er schon früh mit der Schule fertig und seine Karriere hätte groß sein können, da er ein Vermittler der Gilden hätte werden können, doch so kam es nicht. Stattdessen kam dieser Tag, der ihn ins Chaos stürzte.
Es geschah eines Nachmittags, als er aus der Schule nach Hause kam. Er war damals 15 Jahre alt. Er war voller Stolz, da er gerade in der Schule gelobt worden war. Doch sein Haus war nicht mehr. Nur eine Ruine war noch zusehen. Davor war ein Dunkelhäutiger Mann in einer rot-weißen Robe. Rodgar stürmte los und schrie ihn an: „Was hat du getan? Wo sind meine Eltern?“ Und er formte einen aggressiven Zauber, den Mann zu töten, ihm Schmerzen zuzufügen. Er sammelte viel rotes Mana in sich, und ließ es in einem leuchtend roten Flammenstrahl aus sich herausströmen. Der Zauber was viel stärker als er vermutet hatte. Der Boros versuchte noch einen Schutzzauber zu sprechen, doch er sah, dass es zu spät war. So formte er stattdessen eine Blitzhelix, einen Schnellzauber der Boros um seinen Gegner wenigstens noch mit in den Tod zu reißen, auch wenn er, der Boros unschuldig war, so wollte er es doch nicht zulassen, dass ein dahergelaufener Bursche die Borosgilde lächerlich machte, indem er ihre Soldaten, nein Schlimmer ihre Magier tötete. Die Zauber prallten aufeinander. Einen Moment sah es aus, als würden sie sich gegenseitig Umgehen, um ihr Ziel zu erreichen, doch dann drehte der Zauber des Boros plötzlich und kehrte zu seinem Urheber zurück. Beide Zauber, der rote Strahl und der weiße Blitz schlugen dicht nebeneinander in die Brust des Boros ein. Er fiel um wie ein Stein. Rodgar wurde schwarz vor Augen. Er hatte sich mit dem Zauber völlig übernommen. Er fühlte sich, als sei er tausend Tode gestorben. Er dachte noch; „Ich habe einen Menschen getötet, bevor er umkippte.“ Als er nach einiger Zeit wieder aufwachte, merkte er, dass er sich beim Hinfallen verletzt hatte. Er war in einen Scherbenhaufen gefallen. Doch seltsamerweise blutete nur die linke Hand, obwohl auch die rechte Hand aufgeschnitten war. Doch viel merkwürdiger war der Junge, der nun vor ihm stand. Rodgar hatte bis dahin gedacht, jeder sei Mitglied in einer der neun Gilden oder vielleicht sogar einer dubiosen zehnten. Doch dem schieb nicht so. „Hallo, willkommen zurück!“ sagte der Junge. „Ich heiße übrigens Gerrad, und du?“, „Rodgar“, lautete die Antwort. „Ich bin mir nicht sicher, aber welcher Gilde gehörst du an?“ Gerrad wirkte verdutzt. „Gilde? Ich habe keine Gilde. Sollte ich denn eine haben?“ Jetzt war es an Rodgar verdutzt zu sein, ja sogar ein kleines bisschen wütend. „Keine Gilde, geht dass denn?“ Doch da fiel ihm ein, was seine Mutter ihm eines Tages über die so genannten Gildenlosen erzählt hatte. Sie gehörten keiner Gilde an und bekämpften diese sogar. Sie bezweifelten das traditionelle System der Gilden und hielten sich für etwas Besseres. „Gildenlose, soso. Ich weiß wessen du bist. Du bist einer der Abtrünnigen. Du solltest dich schämen!“ „Schämen? Wofür?“, kreischte Gerrad los, „Dafür, dass meine Mutter, eine Azorius mich aussetzte, nur weil ich ein uneheliches Kind war? Nein, ich sehe das nicht ein. Aber ich biete dir trotzdem die Freundschaft der Gildenlosen. Komm einfach mal mit in unser Lager. Dann wirst du sehen, ob wir wirklich die Monster sind, für die du uns hältst.“ Gerrad stand auf und reichte Rodgar seine Hand. Rodgar nahm sie nicht, was Gerrad mir einem Schulterzucken quittierte, doch Rodgar stand auf und folgte ihm. „Wo geht es hin?“, fragte er. „Warts ab.“, lautete die knappe Antwort. So gingen die beiden dann schweigend und langsam durch die verwinkelten Straßen von Ravnica. Unterwegs passierte nichts besonderes, bis plötzlich… „Was habt ihr beiden noch hier draußen zu suchen?“, es war ein Polizist der Boros-Legion, der Gilde, die in der Stadt für Recht und Ordnung sorgt. „Wo wollt ihr hin? Wo kommt ihr her?“, erschallte wieder diese Befehlsgewohnte Stimme. Rodgar merkte, dass Gerrad neben ihm ganz klein wurde. Offensichtlich schienen sich die Gildenlosen vor dieser Gilde zu fürchten. Doch Rodgar hatte keine Angst. Glühend heiße Wut spülte durch seinen Körper. Die Boros hatten seine Familie ermordet. Wohl, weil sie grad Langeweile hatten, oder weil sein Vater, der sowieso immer etwas wild war, einen von ihnen beleidigte. So dachte jedenfalls Rodgar. Er wollte die Boros auslöschen. bis auf den letzten Mann. Wieder bereitete er einen Feuerzauber vor. Doch diesmal war sein Gegner kein Krieger, sondern ein Kampfmagier. Er hatte sofort erkannt, dass sein Gegner rotes Mana ansammelte und reagierte mit einem riesigen weißen Schild, der den Feuerzauber abfangen sollte. Gleichzeitig schickte er ein Signal los, was seine Gildenfreunde alarmierte. Rodgar sah, dass er in eine Falle geraten war. Würde er jetzt wegrennen, würde der Magier irgendeinen Zauber in den Rücken jagen. Würde er bleiben, wäre er bald von einer ganzen Gruppe umstellt. Doch unvermittelt ergriff die natürliche Wildheit seines Vaters von ihm Besitz. Was scherte es, was mit ihm passierte. Hauptsache, sein Gegner stand nicht mehr, solange er noch stand. Doch dies was ein Gildenmagier. Wollte er ihn besiegen, brauchte er etwas besseres, als nur einen einfachen Feuerzauber. Wie so oft schon im unterricht konzentrierte er sich um einen neuen Zauber zu erschaffen. Vorrangig benutzte er grünes Mana um einen Heilzauber zu erschaffen. Doch er benutzte rotes Mana um seine Wirkung zu verdrehen. Dazu setzte er noch weißes Mana ein, damit der Zauber durch den Schild kam. Dann schoss er ihn ab. Der Zauber durchschlug wirklich den Schild. Aber den Boros traf er nicht, denn dieser war einfach ausgewichen. Rodgar schalt sich einen Narren. Natürlich würde kein Boros dastehen und einen feindlichen Zauber einfach so schlucken. Boros waren schließlich Soldaten, keine Berserker. Rodgar schaute sich nach Gerrad um, ob er ihm nicht vielleicht helfen könne, doch dieser war nicht mehr zu sehen. Mit dem Mut der Verzweiflung stürzte sich Rodgar in den Nahkampf, um den Boros vielleicht so zu besiegen. Doch der Boros war schnell, viel zu schnell. Sein Schockzauber traf Rodgar schon, bevor er den Angriffsgedanken zu Ende gedacht hatte. Dies schien also die legendäre Erstschlagfähigkeit zu sein, die die Boros versuchten sich anzueignen. Mit Mühe konzentrierte sich Rodgar, um grünes Mana dazu zu verwenden, seine Wunden zu heilen. Es gelang, aber nur um den Preis eines weiteren Treffers. Rodgar dämmerte, er würde nichts machen können. Er versuchte es mit einer Finte. er würde den Boros in den Nahkampf locken, seinen Körper mit Flammen umgeben und seinen Gegner mit weißem Mana so an sich binden, dass er nicht mehr fliehen könne. Doch gerade als er den Zauber wieder vorbereitete, traf ihn der mittlerweile zehnte Mini-Schock. Der Boros hatte sein Ziel erreicht. Rodgar war nicht tot, aber fast ohne Bewusstsein. Rodgar lag da und versuchte aufzustehen, seinen Gegner anzugreifen. Er war voller Hass gegen die Boros-Gilde und voller Wut über den verlorenen Kampf. Der Boros sprach inzwischen einen langsamen Fesselzauber. Rodgar fühlte sich irgendwie schwerelos. Er versuchte, aber er konnte weder angreifen, noch sich in irgendeiner Weise verteidigen. „Na klasse! Gut gemacht!“, schalt sich Rodgar. Er hatte tölpelhaft gekämpft und sich schließlich von so einem Mittelklasse-Borosmagier besiegen lassen. Rodgar spürte noch, wie ein gutes dutzend Soldaten, die Verstärkung, ihn umstellte, dann wurde es schwarz vor Augen. Doch noch im Fallen merkte er, dass ein Dorn oder eine Lanze sich in seine Schulter bohrte. Doch den Schmerz bekam er schon gar nicht mehr mit.
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Rodgar erhob sich. Er war immer noch sauer auf sich selbst. Statt mit seiner unglücklichen Kindheit endlich abzuschließen, plagte er sich immer noch selbst damit. „Jace? Bist du soweit?“, „Sofort!“, schallte es zurück. Es war Jace Beleren, Mentor und Freund von Rodgar Weltenwanderer. Ja, Rodgar war ein Weltenwanderer. Schon früh, aber unter unglücklichen Umständen entdeckte er, dass er zu den Unsterblichen gehörte oder besser gesagt, Jace war es, der ihn entdeckte. Und nun war sein Mentor mit ihm zurückgekehrt, um in seiner Heimat mal wieder nach dem Rechten zu sehen. Jace war es, dem die Idee mit den Gilden gekommen war und nun schaute er immer mal wieder vorbei, um zu sehen, wie sie sich machten. Doch wieder, und das wusste Rodgar, würde Jace mit gebrochenem Herzen ob der vielen egoistischen Handlungen der Gilden weiterziehen. Das System hatte sich nicht bewährt. Andauernd bekämpften sich die Gilden anstatt zusammenzuarbeiten. Schön war das nicht, aber was sollte man machen? Rodgar hatte als Kind nur zu gut miterlebt, wozu die Gilden fähig waren, selbst die, die für „gut“ befunden wurden.
Ravnica, die Vergangenheit. Rodgar wachte in einer kalten und Ungemütlichen Zelle auf. Es war nicht besonders kalt oder grausam, aber irgendwie trostlos. So langsam setzte die Erinnerung von Rodgar wieder ein. Er hatte einen Boros-Gildenmagier angegriffen und so langsam dämmerte ihm, dass er auf der falschen Fährte war. Boros waren allgemein für ihre Selbstherrlichkeit bekannt. Doch sie waren weder grausam noch mordlustig, er sei denn, sie kamen in eine Notsituation. Aber da kann niemand Zurückhaltung erwarten. „Endlich aufgewacht?“, fragte ihn die Kerkerwache. „Ich hab mir schon Sorgen gemacht, meine Angriffe könnten zu hart gewesen sein. Ich wollte dich nämlich niemals töten!“, Rodgar war verwirrt. Waren dass die Boros, von denen er gehört hatte? „Es tut mir sehr leid, dass ich dich angegriffen habe. Wie kann ich dass wieder gutmachen?“, kam die erste verzagte Anfrage von Rodgar. „Es gibt nichts zu verzeihen. Es ist doch alles gut. Mach dir keine Sorgen, es ist nichts passiert, wir beide sind gesund und du wirst bald entlassen.“, „Wie bitte? ich habe einen Polizisten angegriffen! Ich werde nicht bestraft?“, „Iwo, du warst doch nur außer dir, denkst du einer von uns würde anders handeln, wenn er plötzlich sein ganzes Leben in Trümmern vor sich findet? Nein, du musst nur noch etwas warten, bis deine Akte geschlossen ist.“, „Und was ist mit dem Boros, den ich vor dir angegriffen habe?“, fragte Rodgar erstaunt; „habe ich den nicht getötet?“ „Nein mein Junge, er ist nicht tot. Er hat zwar schwere Verbrennungen, ist aber nicht tot und sogar bereit, dir zu verzeihen.“ Rodgar war so dankbar wie noch nie in seinem Leben. Am nächsten Tag war er dann auch tatsächlich frei. Er stand auf, ging aus den Gefängnis, „Rodgar!“, schallte es plötzlich links hinter ihm. Es war Gerrad. „Du bist tatsächlich wieder raus gekommen. Und ich dachte, ich müsste die erst mit Gewalt daraus holen. Du hast mir nämlich das Leben gerettet. Ich würde dir dafür gerne danken, aber dafür musst du mit mir kommen.“, doch Rodgar hatte das Vertrauen in das Gildensystem wieder zurückgewonnen. „Ich denke, ich will nicht mitkommen“, antwortete er, „Die Gilden haben mir nie etwas zuleide getan. Und auch jetzt haben sie mich beschützt. Ich denke nicht, dass es gut ist, ihnen so zu danken, indem ich unter die Verräter gehe.“ „Nein, es verlangt ja auch keiner von dir, bei uns zu bleiben. Doch unser Anführer möchte gerne persönlich dafür danken, dass du mein Leben gerettet hast. Hättest du den Boros nicht so grandios abgelenkt, so wäre ich wahrscheinlich gefasst und zu Tode gefoltert worden. Aber dank dir brache ich das jetzt nicht mehr zu fürchten. Bitte komm wenigstens einmal zu uns, bitte!“ Rodgar seufzte resigniert. Er hatte eigentlich keine Lust mitzukommen, doch warum sollte er nicht mitkommen. Denn wenn der Anführer der Gildenlosen ihm Geld schenken würde, könnte er sich damit eine neue Existenz erschaffen. Und dann würde er seine Eltern würdig begraben können. So, dass niemand an ihre Leichen herankäme, schon gar nicht die Golgari mit ihren verrückten Totenexperimenten. „Na gut, ich folge dir!“, sagte Rodgar. Er gab sich nicht einmal die Mühe, freundlich oder gar interessiert zu klingen, denn dass war er ganz und gar nicht. Schweigend gingen die beiden los, bis sie schließlich vor einem großen grauen Tor standen. Als sie bis auf drei Schritte an das Tor hinangetreten waren, materialisierten sich plötzlich zwei geisterhafte Wachen. Die waren groß, dunkel gekleidet, geisterhaft schimmernd und eine Aura umgab sie, die alle Farbe der Umgebung in sie Hineinzuziehen schien. Doch Rodgar war sicher, zumindest das war eine optische Täuschung. Durch das Tor gegangen schien die bunte Gildenwelt, die er gewohnt war sich aufzulösen. Mit jedem Schritt, den er weiter in den Untergrund machte, wurde die Welt grauer und grauer. Denn grau, dass wusste er, war die Farbe der Gildenlosen. Rodgar hatte schon immer gewusst, dass die Gildenlosen sehr zahlreich waren. Doch was er hier vorfand sprengte alle Vorurteile, die er sich über die Gildenlosen gebildet hatte. Dies hier war kein kleiner bis mittelgroßer unorganisierter Haufen, sondern eine große Gemeinschaft, offensichtlich mit festen Regeln. Hier hingen keine Betrunkenen rum, sondern es herrschte ein ruhiges normales Leben. Sozusagen eine Stadt, isoliert in einer Stadt. Plötzliche Sympathie wallte durch Rodgar, so, als sei er seit langer Zeit endlich wieder nach Hause gekommen. Gerrad und Rodgar wanderten durch die kleine Stadt, bis die zum offensichtlichen Herrscherhaus kamen. Es war so ganz anders, als die prunkvollen Herrscherpaläste der Gildenparuns. Der einzige Hinweis darauf, dass dieses Haus die Herrschaftszentrale war, bildete ein Schild mit der Aufschrift „Administration“ über der Türschwelle. Rodgar zögerte zwar, ging dann aber trotzdem hinein. Auch der Herrscher der Gildenlosen hob sich nicht besonders von seinem Volk ab. Auch er war in die einheitliche graue Uniform gekleidet, die hie offensichtlich alle trugen. Rodgar war erstaunt, denn die Gildenlosen hatte er sich als Piraten, aber nicht als Organisierten Widerstand vorgestellt. Doch eine Frage lag ihm sofort auf der Zunge. „Wieso bekämpft ihr die Gilden, was tun sie denn so böses. Wenn ihr die totenexperimentierenden Golgari, die tückischen Dimir, die Wahnsinnigen Rakdos oder die gierigen Orzhov bekämpfen würdet, ich würde es verstehen, aber die anderen?“, „Und du glaubst, die anderen, so wie du sie nennst, seinen besser? Die Boros sind selbstherrliche, widerwärtige Gerechtigkeitsfanatiker. Die Azorius unterbelichtete Bürokraten. Die Gruul sind nur wüste Wildlinge. Die Simic sind rücksichtslose Wissenschaftler. Die Izzet das gleiche in rot-blau und Die Selesnija interessiert nichts was außerhalb ihres Baumes liegt. Warum also sollten wir dieses offenbar durchgedrehte Volk schützen? Nein, wir wollen nicht von irgendwelchen Gilden, die sich andauernd selbst bekriegen regiert werden. Wir wollen nicht, dass ihre Willkürherrschaft weitergeht, nicht, dass wir weiterhin in ihre Gilden gepresst werden und schon gar nicht, dass sie über uns bestimmen. Wir wollen nur Freiheit und Leben für alle.“ Rodgar war gerührt davon. In der Welt, für die die Gildenlosen kämpften hätten Vater und Mutter sich bestimmt nicht verstecken müssen, sondern hätten offen ihre Liebe zueinander bekennen können ohne gleich einen Gildenkrieg auszulösen. „Diese Welt, für die die Gildenlosen kämpfen, ist wirklich die bessere. Aber dennoch, ich finde, die Gilden bieten mir das bessere System. Ich denke ich bind dort sicherer. Die Ideale für die die Gildenlosen kämpfen sind wirklich edel, aber ich weiß nicht, ob dass die vielen Morde rechtfertigt, die sie bereits begangen haben.“, so dachte Rodgar. Doch er hatte nicht ausgedacht, da ging ein großes Getöse los. Von allen Wachtürmen schien gleichzeitig ein Alarm zu kommen. Durch die Pforten in die Stadt strömten rot-weiße Boros-Soldaten, die so ganz anders waren, als Rodgar sie kennen lernte. Viel wilder und Rücksichtsloser. Rodgar sah nun das wahre Gesicht der Boros. Entsetzt blickte er wie betäubt zu Boden, während um ihn herum ein wahrer Krieg entbrannte. Gildenlose kämpften gegen rücksichtslose Boros, doch sie hatten keine Chance. Die Boros-Armee trieb die armen Menschen vor sich her, wie Wölfe eine Schafsherde. und wer sich einem Boros in den Weg stellte, der starb. Angeführt wurden sie von einem Engel, der zwar schön und sanft aussah, aber in Wirklichkeit eine mordende Bestie war. Nein, da war nichts ruhmreiches mehr an den Boros und Rodgar war aufs tiefste erschüttert. Er versuchte noch wegzulaufen doch plötzlich war da ein scharfer schneidender Schmerz. Entsetzt schaute er auf seinen Bauch und sah da ein großen breites Schwert aus seiner Brust herausragen. Der Engel hatte ihn aufgespießt, wie ein Schwein für den Rost. Neben dem Engel stand der Gildenmagier mit dem er gekämpft hatte. Er grinste. Doch war es ein arrogantes höhnisches Grinsen. „Na vielen Dank, dass du uns zu den Verrätern geführt hast!“, sagte er. Rodgar verstand nicht. Doch er brachte nur ein krächzendes, „Wie?“, heraus. Er wusste wirklich nicht, was da gespielt wurde. Der Engel erklärte es ihm: „Du hast einen unserer Generäle angegriffen. So etwas würden sich nur die grauen Verräter trauen. Ab da wusste Deimos genau, mit wem er es zu tun hatte. Doch du schienst neu, unerfahren zu sein, also benutzte er dich als Köder. Wir behandelten dich gut, pflegten dich und so weiter um dein Vertrauen zu gewinnen und deinen Argwohn einzuschläfern. Dann belegten wir dich mit einem Ortungszauber in der Hoffnung, du würdest uns direkt zu den Rebellen führen. Und das hast du ja dann auch getan. Vielen Dank! Wirklich! Und nun stirb!“, so schrie sie, und während sie noch schrie, zog sie mit der anderen Hand ein Kurzschwert und (… nicht jugendfrei…) jedenfalls blutete Rodgar nicht. Und er schien auch keinen Schaden genommen zu haben. Der Engel war zwar verwundert, aber dass war noch nichts gegen Rodgars Erstaunen. Einer plötzlichen Eingebung folgend schaute er auch unter dem Schulterverband nach. Doch auch da war keine Wunde zu sehen. Wie eine Blitzheilung schien es. Der Engel allerdings schien sich schnell von dem Schrecken zu erholen. Sie zischte noch etwas von „Golgari“, da war sie auch schon weg. Genau so wie der übrige Krieg um sie herum. Stattdessen war dort nur ein kleinerer Mann mit Kaputzenmantel. Er hatte eine seltsam bläulich schimmernde Aura. „Mein Name ist Jace Beleren.“, stellte er sich vor, „Ich bin von Beruf Weltenwanderer, obwohl, ein richtiger Beruf ist es ja nicht. Weißt du, was ein Weltenwanderer ist?“ Rodgar war so verdutzt, dass er nicht einmal einen Ton herausbrachte. Doch Jace schien dass nicht zu stören. „Ein Weltenwanderer ist eine Person, der eine Nahezuallmächtigkeit gegeben ist. Unsterblichkeit, unbegrenztes Mana und die Fähigkeit zu jeder Welt im Multiversum zu reisen, gehören dazu. Und ich bin zu dir gekommen, weil ich mir sicher bin, dass du auch ein Weltenwanderer bist.“
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Rodgar wachte nun endgültig aus seinem Tagtraum auf. Damals war es losgegangen. Jace hatte ihn mitgenommen und ihm das Weltenwandern beigebracht. Doch dieser Tag war schon drei Jahre her. und nun war Rodgar nicht mehr der kleine Rebell aus Ravnica, der sich mit der Ungerechtigkeit des Gildensystems herumschlug, sondern er war Rodgar der Weltenwanderer. Doch Rodgar hatte immer noch ein Ziel vor Augen. Er wollte denjenigen finden, der seine Eltern umgebracht hatte. Er wusste zwar, dass Jace jegliche Art von Gewalt missfiel, doch irgendwie wollte der Gruul-Teil von ihm, dass die Mörder seiner Eltern gefunden würden, wenngleich der Selesnija-Teil ihn Ermahnte, dass dienen Leuten, wer immer sie waren kein Leid geschehen durfte, doch irgendwie, ach er wusste es selbst nicht…
Noch so zum Schluss:
Hallo,
die Idee, einen Eigenen fiktiven Text auf magic.freizeitspieler.de einzustellen, ist mir gekommen, als ich die kleinen Geschichten von Potti las. Ich habe ja, wie sicherlich viele wissen, mit einer Satire angefangen, doch eine zweite Satire ist mir nie in den Sinn gekommen. Auch deshalb, weil es nichts mehr gibt, was ich „kritisieren“ könnte – zumindest in meinen Augen. Also entschied ich mich spontan auf einer Zugfahrt nach Hause so einen Text zu schreiben. Ich habe mich bemüht, dem Text eine gewisse Tiefe zu geben, was natürlich dazu führt, das der Fokus nicht aus Kurzgeschichte liegt. Einen kompletten Roman will ich dann aber auch nicht schreiben, denn den würde ich natürlich verkaufen
. Also liegt der Stil hier irgendwo zwischen Kurzgeschichte und Roman.
Wie man an der Überschrift erkennen kann, handelt es sich hierbei um das erste Kapitel. Das heißt, es folgen noch weitere. Doch ich habe sie erstmal noch nicht geschrieben. Einerseits, möchte ich sehen, wie die Resonanz meines Textes ist. Wenn der Text wirklich mies sein sollte, wäre das Projekt Magic-Mini-Roman beendet. Andernfalls wäre es sehr nett, wenn ihr diverse Ideen mit einbringen könntet. Das soll heißen, wer immer Ideen hat, wie die Geschichte weitergehen könnte, ist eingeladen mir zu schreiben, denn ihr könnt mir wirklich glauben, sich so einen ganzen Text auszudenken kann unter Umständen ziemlich schwierig werden. Jeweils am Ende eines Monats soll dann das nächste Kapitel rauskommen.