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Stormdragon Episode 1

von Goblinzombie, 17.09.2010 - 13:04 – Fiktion

Verfolgungsjagd

Die Sonne stand am Zenit und strahlte unbarmherzig auf die felsige Ebene unter ihr herunter. Einsame Wolken zogen rasch am Himmel entlang, als würden sie ihre Gefährten suchen. Die felsige Oberfläche der Cnarocc-Ebene war ebenso kahl und verlassen wie der Himmel über ihr und die Sonne schien die einzelnen Grasbüschel die hier wuchsen auch noch versengen zu wollen. Diese einsame Idylle sollte jedoch nicht mehr lange anhalten, denn auf dem Boden schob sich unaufhaltsam ein Schatten voran. Diesen oval förmigen Schatten hätte man keinem Geschöpf auf dem Erdboden zuordnen können, denn er gehörte einem Schiff, dass hundert Fuß über der Erde flog. Im Grunde genommen sah es aus wie ein ganz normales Schiff mit Masten und Segeln, allerdings ragten an den Seiten jeweils drei große, fächerartige Flügel heraus, die sich wie Ruder auf und ab bewegten und am Kiel des Himmelsschiffes befanden sich schnell drehende Düsen, die für Auftrieb sorgten. So segelte die Stormdragon, wie dieses Himmelsschiff genannt wurde, unter der sengenden Sonne, über der Cnarocc-Ebene dem Horizont entgegen.
Jedoch war das Schiff nicht allein. Eine Wolke aufgewirbelten Staubs schien den Schatten der Stormdragon am Boden zu verfolgen. Bei genauem Hinsehen konnte man erkennen, dass die Ursache für die Staubwolke ein Raptor war, der mit beachtlicher Geschwindigkeit über die felsige Ebene raste. Bei noch genauerem Hinsehen war auf dem Rücken des Raptors ein Reiter auszumachen.
Bei dem Reiter handelte es sich um Quando Teufelsherz, einem drahtigen Mann der leicht mit einem Elf zu verwechseln gewesen wäre, wären da nicht seine pechschwarze Haut und seine blutroten Augen. Um seinen Hals hing ein Amulett, genauer gesagt eine schwarze Scherbe auf der ein Stern abgebildet war. Sein weißes Haar und sein grüner Umhang wehten und zerrten bei dem entsetzlichen Laufwind auf dem Rücken des Raptors. Mit aller Kraft versuchte Quando sich an den Zügeln seines rasenden Reittieres festzuhalten um nicht zu stürzen, denn bei einem Sturz bei solch einer enormen Geschwindigkeit, würde der felsige Untergrund ihm das Fleisch von den Knochen schürfen. Doch Quando machte keine Anstalten den Raptor zu mäßigen, denn auf keinen Fall wollte er das Himmelsschiff, die Stormdragon, entkommen lassen.
Plötzlich wurde Quando in Schatten getaucht und er blickte gen Himmel. Das Fliegende Schiff verdeckte die Sonne über ihm, er hatte es endlich eingeholt. Quando vergewisserte sich noch einmal ob sein Schwert sicher in seinem Gurt steckte und holte dann einen Enterhaken aus einer Satteltasche hervor, während der Raptor weiterhin unter dem Schatten des Schiffes voran sprintete, als würde er vermeiden wollen, wieder mit Sonnenstrahlen in Berührung zu kommen. Unter dem heftigen Laufwind der Quando ins Gesicht schlug, atmete er noch einmal tief ein und richtete noch ein paar ermutigende Worte an sich selbst: „Jetzt kommt`s drauf an. Diesmal kriege ich den Stormdragon.“, er atmete noch einmal tief ein, „Und wenn ich dabei drauf gehe!“ Quando begann sich im Sattel des Raptors aufzurichten, wobei er fast verzweifelt versuchte das Gleichgewicht zu halten, um nicht auf dem felsigen Untergrund aufzuschlagen, dann fing er an den Enterhaken kreisförmig zu schwingen, wobei er zum Himmelsschiff empor blickte um die Höhe abzuschätzen.
„Drei. Zwei. Eins!“ Mit einem gezielten Wurf flog der Enterhaken himmelwärts und krallte sich an der Reling fest, bevor er wieder Richtung Boden fallen konnte. Quando zog nochmal mit einem kräftigen Ruck am Seil, um zu testen, ob der Haken auch sicher war. Bevor er sich ans Hochklettern machte, tätschelte er noch den langen Hals seines Raptors: „Danke für deine Hilfe, Sensenklaue. Wünsch mir Glück!“ Der Raptor gab ein Zuneigungsschwangeres Fauchen an Quando von sich, dann sprang er vom Sattel ab und hievte sich das Seil hinauf.
Nacheinander zogen seine Hände ihn quälend langsam das Seil entlang, das Himmelsschiff kam Zoll für Zoll näher. Quando drehte sich im Wind und sein Blick schweifte über die Cnarocc-Ebene, dabei fiel ihm auf, dass Sensenklaue die Verfolgung eingestellt hatte. Dafür gab es einen besonderen Grund, aber darüber machte er sich jetzt keine Gedanken. Auf einmal waren Stimmen von Bord des Stormdragon zu hören. Quando blickte zur Reling, wo sein Enterhaken hing, hinauf und konnte zwei Schatten ausmachen, die scheinbar miteinander diskutierten. Er hatte keinen Zweifel daran, dass sie mit dem Gedanken spielten sein Seil zu kappen, also verdoppelte er seine Anstrengungen. Je höher er kletterte desto besser konnte er die beiden Gestalten erkennen. Bei ihnen handelte es sich um einen Menschen mit ausdruckslosen Augen und einer Glatze, die von einer großen Narbe auf der Schädeldecke verunziert wurde, sowie einen Goblin, der ein schadenfrohes Grinsen aufgesetzt hatte. Der Goblin zog ein schartiges Messer und deutete damit nach unten: „Sieh mal nach unten, Teufelsherz. Das wird dir nicht gefallen!“ Gegen seinen Willen blickte Quando tatsächlich nach unten und ein Schauder lief ihm durch Mark und Bein. Die Cnarocc-Ebene endete abrupt an einem tiefen Abgrund, über dessen Schwelle das Himmelsschiff gerade hinweg flog. Aus der Höhe sahen die Bäume unten aus wie Grashalme, Quando durfte auf keinen Fall hinunter stürzen, also biss er die Zähne zusammen und beeilte sich an Bord zu kommen, bevor der Goblin das Seil durchtrennen konnte.
Dann ertönte eine Stimme, die Quando nur zu bekannt war: „Tumbo! Nifflor! Habt ihr Taugenichtse das Seil immer noch nicht gekappt?!“ Eine dritte Person beugte sich über die Reling und starrte angewidert auf Quando herab. Bei diesem handelte es sich um Käpt`n Absolem, dem derzeitigen Kapitän des Stormdragon. Er trug eine dornenbesetzte Lederrüstung und auf seinem Rücken war ein mächtiges Breitschwert geschnallt. Seine Gesichtszüge ähnelten einem Falken und so wurde auch sein Helm von zwei Bronzeflügeln geziert. Quando ergriff das Wort: „Absolem, du räudiger Hund! Überlass mir endlich dieses Schiff!“ Absolem verzog die Mundwinkel: „Na na, Quando Teufelsherz. Du bist nicht in der besten Position um Forderungen zu stellen. Außerdem enttäuscht du mich. Als du letztes Mal versucht hast, dich mit einem Katapult an Bord meines Schiffes zu schleudern, fand ich das einfallsreicher von dir.“ Zorn stieg in Quando auf: „Hör auf mich zu verspotten! Einem Halunken wie dir steht der Stormdragon nicht zu!“ Quando hatte allmählich keine Kraft mehr, sich am Seil festzuhalten und selbst wenn er es an Bord schaffen würde, könnte er nicht mehr Käpt`n Absolem und seine Crew überwältigen. Er hätte auch diese Aktion nochmal überdenken sollen, bevor er die Verfolgung des Himmelsschiffes wieder aufgenommen hat. Doch nun war es zu spät.
Absolem zog sein gewaltiges Breitschwert hinter seinem Rücken hervor: „Bevor ich das Seil durchtrenne, an dem du so erbärmlich baumelst“, seine Stimme triefte vor Hohn „würde ich gerne Wissen, wieso du mich so hartnäckig verfolgst. Habe ich dir je etwas getan?“ Quando`s Hände begannen zu rutschen und das Seil brannte fürchterlich an den Innenflächen, so dass sie ihm ein gequältes Aufheulen entlockten. Absolem`s Miene sah enttäuscht aus: „Von dir hab ich wohl keine Antwort mehr zu erwarten. Dann wünsch ich dir nur noch einen guten Flug!“ Absolem ließ sein Breitschwert auf das Seil niederfahren und durchtrennte es sauber. Quando fiel mit einem gellenden Schrei in die Tiefe, der an Bord der Stormdragon schon bald nicht mehr zu hören war…

Fortsetzung folgt



8 Kommentare

#1Jashin   ICQ kommentiert:  17.09.2010 - 22:17 Uhr

Nicht schlecht, Herr Specht!

#2Joemaster   kommentiert:  18.09.2010 - 12:04 Uhr

Nicht übel! Du hast eine wahnsinnig gute Wortwahl, bist mit einem tollen Einfallsreichtum gesegnet und hast anscheinend schon eine Idee wie das ganze weitergeht - ICh freue mich schon auf die Fortsetzung, weiter so!

#3Goblinzombie    kommentiert:  18.09.2010 - 14:29 Uhr

Hui, danke, danke... bei den Kommentaren werd ich ganz rot:-)

#4Ole   kommentiert:  19.09.2010 - 13:15 Uhr

Sehr schön geschrieben, macht wirklich Spaß zu lesen. Aber arbeite bitte das nächste mal mit Verlinkungen. Es würde die Geschichte (für Magicspieler) wesentlich interessanter machen, wenn man "Gesichter" zu deinen Beschreibungen hätte!
Was mich ein wenig gestört habe war die häufige Nennung von diesen Formulierungen in der ersten Hälfte des Beitrages: "Bei genauem Hinsehen" "ein Amulett, genauer gesagt eine schwarze Scherbe" ect.
Ansonsten wirklich gut geschrieben. Ich freue mich auf Fortsetzungen!

#5Goblinzombie    kommentiert:  19.09.2010 - 15:12 Uhr

Also auf Verlinkungen wollte ich bewusst verzichten, damit die Leser ihre Fantasie mehr einschalten und wenn ein Text minderwertiger erscheint, nur weil er keine Verlinkungen enthält, fände ich das zeimlich schade:-( Übrigens hatte ich geplant jeden Freitag eine neue Episode rauszubringen, haltet ihr das für angemessen?

#6DrMagic   kommentiert:  20.09.2010 - 16:29 Uhr

Von meiner Seite her ein großes Lob für die Geschichte. Ich bin auch schon neugierig, wie deine Geschichte weitergeht. Von meiner Seite her fände ich es toll, wenn du uns jede Woche mit einer weiteren Episode überraschst.

Was die Sache mit der Verlinkung betrifft so sehe ich kein Problem, wenn du deine Geschichte ohne Links lässt.
*Grübel* So weit ich das gesehen habe gibt es ohnehin nicht viele Begriffe, die du verlinken könntest.

#7Magic Marius   kommentiert:  23.09.2010 - 16:15 Uhr

Ich schließe mich da DrMagic total an, auch ohne verlinkungen eine spannende Geschichte, in der mir die einzelnen Protagonisten warscheinlich nach und nach ans Herz wachsen werden.

#8Meister der Gargantua   kommentiert:  23.09.2010 - 20:32 Uhr

Sehr schön!
Wunderbar beschrieben und eine spannende Geschichte.
Mich iritiert nur eins: am Anfang hieß es "die Stormdragon"
und ab der Hälfte lautete der Name des Schiffs "der Stormdragon"
Ist nichts Großes.
jedenfalls werde ich auf jeden Fall deine Geschichte weiter verfolgen {+}{+}.

MfG


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