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Relarion der Verbannte

von Goblinzombie, 13.09.2010 - 16:17 – Fiktion

Es war ein angenehm kühler Sommermorgen, Tau tropfte von den Blättern und dunstige Nebelschwaden waberten über den Boden. Relarion torkelte über den feuchten Untergrund und hielt sich mit einer Hand den dröhnenden Kopf während er mit der anderen noch eine Flasche Blauapfelwein festheilt. Er hatte die ganze Nacht in der Schenke „Zum Blauen Oger“ durchgezecht, mit Räubern Trinkspiele mitgemacht und gelauscht wie Söldner ihren Kriegsgeschichten zum Besten gaben. Er hatte sich sogar auf ein Armdrücken mit einem Troll eingelassen. Dem Sieger winkte eine ganze Flasche Blauapfelwein. Schmunzelnd beäugte Relarion nochmal seinen Preis, den er fast ausgetrunken hatte. Mittlerweile hing ihm dieser Wein zum Hals raus und er sehnte sich nur noch nach seinem Bett.
Die Schenke „Zum Blauen Oger“ war ein zwielichtiger Ort an dem sich allerlei Gesindel tummelte: Goblins, die ihr Diebesgut für Alkohol verscherbelten, Oger und Trolle, die sich gegenseitig Stühle über die Köpfe schlugen, Menschen und Zwerge, die sich im Glücksspiel versuchten und sogar ein Nekromant, der verstohlen in einer Ecke saß und verbotene Schriften studierte. Viele wären deshalb der Auffassung gewesen, dass ein alter, grauhaariger Mann wie Relarion in so einer Kneipe fehl am Platz wäre, doch die Stammkunden dieser Schenke und der Wirt wussten es besser.
Relarion war nicht einfach nur ein alter Mann, sondern ein mächtiger Elfenkrieger aus einer Zeit, die für viele schon in Vergessenheit geraten ist. Damals hat Relarion gegen Geschöpfe und Schurken gekämpft vor denen jeder Söldner aus der Schenke Hals über Kopf geflohen wäre. Doch diese Zeit lag lange zurück und auch an dem stolzen Relarion nagte das Alter. Er besaß nicht mehr denselben Glanz und dieselbe Stärke wie früher, jedoch noch genug um einen Troll im Armdrücken zu besiegen.
Hat er früher noch gewaltige Kämpfe bestritten, so besteht sein Zeitvertreib jetzt darin, sich in der Schenke „Zum Blauen Oger“ zu betrinken. So hatte er sich seinen Lebensabend nicht vorgestellt. Doch Relarion musste sich in dieser verruchten Stadt verstecken… wegen der Inquisition!
Jemand stellte sich ihm in den Weg. Relarion blickte auf und musste feststellen, dass er einem Dämon gegenüber stand! „Wer bist du und was willst du von mir, Dämon?“ Die Augen des Dämons blitzten. „Ich bin San-Baal und ich werde dein Untergang sein!“
Relarion gab ein genervtes Stöhnen von sich: „Pass mal auf, San-Baal. Ich habe den Kater meines Lebens und sehne mich nur noch nach meinem Bett, also wärst du so gut?“ Ein höhnisches Grinsen umspielte die Fratze des Dämons. „Tut mir Leid, Relarion, aber die Inquisition will nicht, dass einer wie du frei herumläuft.“ „Seit wann arbeiten Dämonen für die Inquisition?!“, platzte es überrascht aus Relarion heraus.
Der Dämon musste lachen, er klang wie ein wahnsinniger: „Der Inquisition ist jedes Mittel recht, wenn es ihnen dabei hilft ihre Ziele zu verfolgen!“ Relarion seufzte: „Nun gut, dann soll es so sein…“ Relarion trank den Rest des Blauapfelweins in einem Zug aus, was der Dämon mit einiger Verwunderung beobachtete, dann, ohne Vorwarnung, warf er die leere Flasche dem Dämon entgegen. Dieser wich zwar mit einer lockeren Seitwärtsbewegung aus, war jedoch kurzzeitig verwirrt. Diesen Augenblick nutzte Relarion aus. Blitzschnell zog er seinen geschwungenen Falchion, rannte auf den Dämon zu und holte mit einem tödlichen Hieb aus, der auf den Kopf des Dämons zielte. Doch San-Baal war kein Narr. Schnell fing er sich wieder und reagierte indem er einen schwarzen Blitz in seiner Hand manifestierte, welcher eine feste Form annahm und so Relarions Hieb abwährte. „ Ich habe dich wohl unterschätzt, alter Mann.“, gestand der Dämon sich ein und seine Augen sprühten vor Hass. Relarion begegnete diesem Blick trotzig: „Dass tun die meisten. Deshalb sterben sie!“



6 Kommentare

#1Artefaktfreak   kommentiert:  13.09.2010 - 17:11 Uhr

Gute Geschichte, zwar ohne Verlinkungen, aber mal ernsthaft, die müssen nicht sein.
Die Charaktere sind sehr gut ausgedacht, Lob von mir {+}{+}, allerdings glaube ich nicht, dass diese Seite die richtige zum Veröffentlichen einer relativ guten Geschichte ohne direkten Bezug zu MagicTheGathering.

#2Goblinzombie    kommentiert:  13.09.2010 - 17:48 Uhr

Danke^^
um ehrlich zu sein weiß ich gar nicht wie man die sachen verlinkt, könnte mir das vllt jemand erklären{?}
und eigentlich sollte die geschichte auch bezug zu magic haben, nur habe ich eine umfangreichere serie geplant und das hier ist bloß mein bewerbungstext gewesen... relarion und san-baal werden im laufe der Stormdragon-Reihe noch auftreten... lasst euch überraschen^^

#3Ole   kommentiert:  14.09.2010 - 17:02 Uhr

Ich finds cool. Gut geschrieben!
Gibt es Karten, die deine Charaktere darstellen sollen / können?

#4Goblinzombie    kommentiert:  14.09.2010 - 19:07 Uhr

danke für die Komplimente:-)
nunja, bei Relarion dachte ich da an einen Elfen, der alt und weise aussieht und für San-Baal halt ein cooler dämon, zum beispiel Sensendämon oder "the wratched"...
mein problem ist nur, dass man ja den richtigen kartennamen zum verlinken eingeben muss, also wie soll mir das bei einem Charakter gelingen?

#5Mario Haßler     Online-Magic Skype kommentiert:  14.09.2010 - 21:22 Uhr

@Goblinzombie: Entweder den Anweisungen in meiner gestrigen E-Mail folgen oder selbst beim Eingabefeld für den Lese-Ecken-Beitrag die Augen aufmachen und die verschiedenen Möglichkeiten entdecken.

#6Magic Marius   kommentiert:  24.09.2010 - 17:40 Uhr

Ehrlich gesagt finde ich deine Stormdragon-Storys besser... aber die hier war auch nicht übel. Könnte es sein, dass diese Geschichte auch in Mendronn spielt?


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