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Stormdragon Episode 6 - Der Jabbagrim

von Goblinzombie, 22.10.2010 - 14:43 – Fiktion

Jinxa sammelte ihre Wurfäxte ein und wischte das an ihnen klebende Blut an den Kleidungsfetzen der toten Goblins ab. Quando tat dasselbe mit seinem Langschwert. Die Barbarenprinzessin kam zu ihm: „Was hast du eigentlich mit dem Goblinschamanen gemacht? Das war… unglaublich. In dir scheint mehr zu stecken, als sogar ich weiß.“ Sie blickte Quando mit demselben aufreizenden Blick an, mit dem sie ihn ansah, als sie sich kennenlernten. Doch Quando ignorierte diesen Blick und sagte bloß: „Das ist jetzt nicht die Zeit für Erklärungen, Jinxa. Wir müssen Haylon retten, bevor die Goblins ihm etwas Schlimmes antun. Also sag mir schon, wo sich der Schwarzzahnstamm aufhält.“ Jinxa richtete ihre Streitaxt auf die Schlucht zu ihrer Rechten: „Wir müssen dem Verlauf dieser Schlucht hier folgen, bis zu diesen beiden Berggipfeln dort drüben“, nun deutete sie auf zwei Bergspitzen, die etwa eine Meile entfernt waren, „Zwischen diesen beiden Bergen lagert der Schwarzzahnstamm und dort finden wir Haylon.“ „Dann lass uns keine Zeit mehr verlieren. Retten wir Haylon!“ Bestimmte Quando. Dann brachen sie auf.

Haylon saß in einem engen Käfig, mitten im Lager der Goblins. Inzwischen war es Nacht geworden. Er war immer noch durstig, die Stichverletzungen an seinen Armen und Beinen wurden ihm mit rostigen Waffen zugefügt und er fürchtete sie würden sich infizieren, aber angesichts der Tatsache, dass er heute auf dem Speiseplan der Goblins stand, schien das nicht mehr von Bedeutung zu sein. In seinen Ohren dröhnte bedrohliches Hämmern, dass die Goblins verursachten indem sie mit großen Knochen wild auf zusammengeflickten Trommeln herumschlugen. Er hatte Todesangst. In der Mitte des Lagers wurde ein großes Feuer entfacht, um das Goblins herumtanzten, die zuvor irgendwelche blauen Pilze gegessen hatten. Vor dem großen Feuer stand ein zusammengeschusterter Holzthron, der von schädelgespickten Pfählen umsäumt war. Auf dem Thron saß ein fetter Goblin, gehüllt in ein weißes Fell und mit einer gezackten Krone aus Knochen auf dem Haupt. Soweit Haylon das erkennen konnte, gab es keine Hütten in denen die Goblins hausten, sondern Höhlen, die die beiden Berge durchlöcherten, zwischen denen sich das Lager befand. Aber was Haylon´s Interesse am meisten weckte, war ein großer Käfig, der im Schatten stand und aus dem das eine oder andere Mal Knurren und Schnauben zu hören war.

Im Schutze der Dunkelheit schlichen Quando und Jinxa sich an das Goblinlager heran. Sie legten sich flach auf den Boden und spähten über eine Hügelkuppe, von der aus sie das ganze Lager beobachten konnten. Das Getrommel hallte von den Bergen wieder und das große Feuer erhellte den ganzen Platz. Schnell machten die beiden eine Bestandsaufnahme. „Da unten sind an die fünfzig Goblins“, überschlug Jinxa, „Und wer weiß wie viele sich noch in den Höhlen aufhalten.“ Quando bemerkte den kleinen Käfig, etwas abseits des Feuers: „Ich habe Haylon entdeckt, in dem Käfig dort. Anscheinend lebt er noch. Aber wie sollen wir ihn da bloß raus rausholen? Es sind einfach zu viele.“
Der fette Goblinkönig erhob sich von seinem hölzernen Thron und die Trommeln verstummten. „Bringt das Opfer!“ Befahl er mit seiner krächzenden Stimme. Quando befürchtete schon, dass sie Haylon nun töten würden und zog sein Schwert. Doch die Goblins gingen an Haylon´s Käfig vorbei. Zwanzig dieser grünhäutigen Plagegeister, ergriffen schwere Ketten und zogen aus dem Schatten des Berges einen Käfig ans Feuer, der so groß war, dass ein Hystrodon darin Platz gefunden hätte. Doch ein solches befand sich nicht im Käfig, sondern eine grünhäutige humanoide Bestie, die nur aus Muskeln zu bestehen schien. Sie war etwa zweimal so hoch wie ein Mensch und fast genauso breit, das platte Gesicht wurde von zwei fledermausartigen Ohren gekrönt und unterhalb seiner kräftigen Brust besaß es ein zusätzliches Armpaar, die jedoch im Vergleich zu den baumstammdicken Hauptarmen eher kümmerlich waren. Mit gierigen Augen starrte der Goblinkönig auf das große Ungeheuer in dem Käfig. Dann erhob er wieder seine krächzende Stimme: „Zu Ehren unseres großen Gottes Rallos, opfern wir den gefürchteten Jabbagrim, indem wir mit seinem Fleisch unsere Bäuche füllen und seine Kraft auf uns übergeht!
Der Schwarzzahnstamm wird mächtiger als je zuvor!“ Die anderen Goblins nahmen die Worte ihres fetten Königs mit euphorischem Geschrei und wilden Trommelschlägen auf.
Jinxa stockte der Atem: „Die haben tatsächlich den Jabbagrim gefangen. Und sie wollen ihn essen?!“ Einige Goblins ergriffen lange Spieße und begannen mit ihnen auf den gefangenen Jabbagrim einzustechen. Sie hatten vor ihm so viele Stichverletzungen zuzufügen, dass er verblutet. Die Bestie jaulte und knurrte, aber innerhalb ihres Käfigs war sie machtlos. Quando hielt sein Schwert fester: „So wie ich das sehe, haben wir nur eine Möglichkeit mit dem ganzen Schwarzzahnstamm fertig zu werden: Wir müssen den Jabbagrim befreien!“ Jinxa blickte Quando an, als hätte er den Verstand verloren: „Du willst dieses Ungetüm befreien?! Dann wird er uns auch töten!“ „Wir haben keine andere Wahl!“ Bestimmte Quando und sprang auf um das Goblinlager zu stürmen. Schnellen Schrittes sprintete er den Hügel hinab. Jinxa gab ein verächtliches Seufzen von sich, dann zog sie ihre Streitaxt und tat es Quando gleich.
Die beiden hatten das Lager fast erreicht bis die Goblins sie bemerkten. Meutenweise drehten sie sich zu den beiden Angreifern um und kreischten lauthals um den restlichen Stamm zu alarmieren. Ein drahtiger Goblin an dessen Körper künstliche Schwingen herabhingen trat zu seinem König heran: „König Schwarzzahn! Das sind die, die unseren Schamanen getötet haben!“ Die Augen des Goblinkönigs blitzten auf: „Zu den Waffen!“, kreischte er, „Schlitzt sie! Verbrennt sie! Würgt sie! Aber vor allem, tötet sie!“ Die Goblins, die ihre Speere und Säbel gerade bei sich trugen stürmten Quando und Jinxa mit gezückten Waffen sofort entgegen, während die anderen eilig zu den Waffenständern liefen. Aus den Höhlen, rund um das Lager strömten noch mehr Goblins und Quando überschlug die Zahl der gesamten Streitmacht, der er gerade entgegen stürmte auf mindestens einhundert Feinde. „Jinxa! Wir werden uns zum Jabbagrim durchschlachten! Mögen deine Äxte viel Blut vergießen!“ Rief Quando seiner Mitstreiterin zu. „Möge dein Schwert viel Blut vergießen!“ Beantwortete sie den Schlachtruf. Dann trafen sie auf die Frontlinie der Goblins.
Quando hieb sein Schwert im weiten Bogen, dabei schlitzte er drei Goblins den Bauch auf, so dass ihre Eingeweide herausquollen, ein weiterer verlor seine Schwerthand. Jinxa warf vor dem Aufprall ihre Wurfäxte in die Masse der Feinde, natürlich fanden beide ihr Ziel und zwei Goblins gingen zu Boden, das verschaffte ihr genug Freiraum um ihre Streitaxt richtig zu greifen und blind auf die Goblins vor ihr einzuhacken. Ab diesem Zeitpunkt verloren Jinxa und Quando sich aus den Augen, verloren in der Menge aus drängelnden grünen Leibern, die ihnen an die Kehle wollten. Quando bemühte sich jedoch den großen Käfig im Blick zu behalten und schwang sein Langschwert durch die Reihen seiner Gegner um seinem Ziel Schritt für Schritt näher zu kommen. Aber die Goblins drangen immer weiter auf ihn ein und ihre zahlenmäßige Überlegenheit drohte ihn zu überwältigen. Um zum Käfig vorzudringen musste er seine verborgenen Kräfte wecken. Während er immer mehr Säbel und Speere parierte versuchte er sich zu konzentrieren. Er hatte einen Moment nicht aufgepasst, da durchbohrte ein Speer seine Brust und stechende Schmerzen jagten durch sein Herz. Der Goblin, der den Speer hinein gestoßen hatte grinste triumphierend und entblößte seine schwarzlackierten Zähne. Quando hatte sich eigentlich schon mit seinem Tod abgefunden. Er dachte an Haylon und Jinxa, die wegen seiner Torheit ebenfalls den Tod finden würden und es tat ihm sogar Leid, dass er dem Jabbagrim nicht die Freiheit schenken konnte. Ihm wurde schwarz vor Augen und das letzte was er sah, war das boshafte Grinsen seines Mörders.

Das wär doch gelacht, wenn das letzte was er sieht die hässliche Visage eines Goblins ist! Und was ist mit der Stormdragon? Er wollte doch andere Welten sehen! Ein Kraftschub ging durch Quando`s Körper und der Speer brach splitternd aus seiner Brust. Die Goblins, die ihn umzingelten wichen erschrocken zurück und sahen verwirrt einander an. Quando wurde wieder von dieser grünleuchtenden Aura umspielt, wie bei seinem Kampf gegen den Schamanen. Animalische Energie erfüllte ihn, seine Sinne waren scharf wie bei einem Raubtier und er fühlte sich so lebendig und stark wie nie zuvor. Er umfasste den Griff seines Schwertes mit beiden Händen und holte aus. Dann begann das Blutbad. Wo Quando sich durchkämpfte flogen dünne Goblingliedmaßen durch die Luft und das Geschehen wurde in einen Sprühregen aus Blut gehüllt. In der Ferne hörte er Jinxa nach ihm rufen und wurde aus seinem Blutrausch gerissen. Er sah sich um und musste feststellen, dass Jinxa bereits beim großen Käfig angelangt war. Auch sie wurde stark bedrängt und wehrte sich mit allen Tricks und Mitteln gegen die Übermacht. „Quando! Der Schlüssel! Ich brauch den Schlüssel!“ Rief sie über den Kampflärm hinweg. Quando fluchte, soweit hatte er nicht gedacht, aber er konnte sich schon denken, wo sich der Schlüssel zum Käfig befindet. Er steuerte nun auf den hölzernen Thron zu, auf dem der fettleibige Goblinkönig saß. Die grünleuchtende Aura um ihn verblasste allmählich und die unbändige Kraft in seinem Körper ließ auch wieder nach, aber er fühlte sich immer noch lebendig und voller Tatendrang. Er schlitzte den letzten Goblin auf, der zwischen ihm und dem Thron stand, doch der Goblinkönig gab lediglich ein amüsiertes Gackern von sich: „Versuch deine Zaubertricks mal bei diesen Jungs hier, schwarzer Elf.“ Ein dutzend Goblins stellten sich Quando in den Weg. Diese trugen keine Rüstung und gaben den Blick auf ihre vernarbten und geschundenen Körper frei. Ihre dicken Nasen sahen aus wie Beulen, die fast das ganze Gesicht ausfüllten. Quando streckte seine Hand aus und ein Schleier aus schwarzer Magie schoss dem vordersten dieser Goblins entgegen und wand sich in seine Ohren und Augen, dann plumpste er auf den Boden und stöhnte und sabberte nur noch. „So toll ist deine Leibwache gar nicht!“ Stichelte Quando, doch er sollte sich irren. Einer der Goblins sprang vor und schlug Quando mit so viel Kraft und Wucht zur Seite, dass dieser einige Fuß durch die Luft flog. Wieder gackerte der Goblinkönig: „Das sind meine Moggleibwächter! Magie bringt ihr Blut zum kochen und erfüllt sie mit übernatürlichem Zorn!“ Quando rappelte sich wieder auf: „Dann wende ich eben keine Magie gegen sie an.“ Entgegnete er kühl und das Grinsen wich aus dem Gesicht des Goblinkönigs, als er mit ansah, wie seine Leibwache von dem schwarzen Elf niedergemetzelt wurde. Quando entledigte sich gerade des letzten Moggs, als der Goblinkönig sich von seinem Thron rollte und seine enorme Wampe über den blutbefleckten Boden schleifte um Quando zu entkommen. Doch der schritt bedrohlich auf ihn zu. „Du willst die Käfigschlüssel?“, wimmerte der fette Goblin, „Hier hast du sie! Verschone mich!“ Er warf Quando einen Bund mit zwei Schlüsseln zu, einem großen und einen kleinen. „Herzlichen Dank.“ Bedankte Quando sich mit kalter Stimme und schlug dem Goblinkönig mit einem Hieb seines Schwertes den Kopf ab. Er hob die Schlüssel auf und ließ seinen Blick über das Stammeslager schweifen. Jinxa befand sich immer noch vor dem großen Käfig und hielt tapfer die Stellung. Vor ihr stapelten sich immer mehr grünhäutige Leichen, doch die Erschöpfung stand ihr ins Gesicht geschrieben und sie wurde von immer mehr Goblins umzingelt. Inzwischen war der gesamte Schwarzzahnstamm aus seinen Höhlen gekrochen und fast zweihundert Goblinkrieger tummelten sich auf dem Kampfschauplatz. Dutzende kamen auf Quando zugelaufen und er wusste, dass er auch nicht mehr so viele aufhalten konnte, denn auch an ihm nagte Erschöpfung und der stechende Schmerz in seiner Brust setzte wieder ein. Es wurde höchste Zeit den Jabbagrim loszulassen.
Quando rief nach seiner Gefährtin: „Jinxa! Die Schlüssel! Fang!“ Er warf den Schlüsselbund in weitem Bogen über das große Feuer hinweg zu Jinxa herüber. Sie fing ihn mit einer Hand auf. Mit ihrer Streitaxt in der Rechten wehrte sie die Hiebe der Goblins ab, mit dem großen Schlüssel in der Linken versuchte sie das Schloss zu öffnen. Es klickte. Der Jabbagrim gab ein ohrenbetäubendes Brüllen von sich und trommelte sich mit seinen kleinen Armpaar auf die kräftige Brust während er mit dem großen die geöffnete Käfigtür aufschlug. Dabei schleuderte er Jinxa und ein dutzend Goblins zur Seite. Er stürmte geradewegs in die dichte Masse der Goblins hinein, zertrat sie unter seinen schweren Schritten, schleuderte sie mit seinen gewaltigen Pranken durch die Luft. Panik breitete sich unter den Goblins aus. Sie liefen wild durcheinander, ließen ihre Waffen fallen und rannten sich gegenseitig um. Während der Jabbagrim in jeder seiner Pranken mehrere Goblins auf einmal zerquetschte und mit seinem dünneren armen einen Goblin festhielt um ihm den Kopf abzubeißen, steckte Quando sein Schwert ein und eilte zu dem kleinen Käfig hinüber: „Haylon? Geht es dir gut?“ Er beugte sich zu dem Jungen im Käfig herunter und war schockiert über den Zustand seines gefangenen Gefährten. Die Stichverletzungen an seinen Armen und Beinen eiterten und Haylon sah fiebrig aus. „Halte durch! Wir holen dich hier raus!“ Versicherte Quando und sah sich nach Jinxa mit dem Schlüsselbund um. Der Jabbagrim war immer noch damit beschäftigt meutenweise Goblins umzubringen, um sich für die Gefangenschaft zu rächen, während sie in alle Himmelsrichtungen flohen. Quando wollte von hier verschwinden, bevor das Ungetüm mit den Goblins fertig war und als nächstes seinen Frust an ihnen auslassen würde. Wie gerufen tauchte Jinxa neben ihm auf und reichte ihm den Schlüssel für Haylon´s Käfig: „Gute Arbeit mit dem Schlüssel.“ Meinte sie. „Gute Arbeit mit dem Jabbagrim.“ Entgegnete Quando und öffnete den Käfig um Haylon herauszuholen. „Wir müssen ihn sofort zu Meister Greygon bringen! Er kann ihn verarzten. Ansonsten stirbt er!“ Quando hievte Haylon`s erschlaffenden Körper auf seinen Rücken und wollte gerade Jinxa nach dem Weg zum Zyklopen fragen, als sich ein Schatten zwischen die Gefährten und das Feuer schob. Quando wurde bewusst wie ruhig es in dem Lager auf einmal war und das von Goblins außer hunderten Leichen nichts mehr zu sehen war. Er ahnte schon was jetzt war und blickte an der Ursache für den dunklen Schatten empor. Vor Quando und Jinxa erhob sich der mächtige Jabbagrim, schnaufend, blutbesudelt und seinen bedrohlichen Blick auf seine nächsten Opfer gerichtet…

Fortsetzung folgt



2 Kommentare

#1MichaelKr   kommentiert:  22.10.2010 - 17:31 Uhr

nice!!!{+}

#2Jashin   ICQ kommentiert:  28.10.2010 - 01:11 Uhr

Yeah, der Jabbagrim rockt!!


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