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Prolog: Ein Schatten voller Licht

von Moritz Makulla, 07.01.2008 - 19:57 – Fiktion

Wey-Sa fluchte. Er fluchte so laut, dass vermutlich jeder in den Todessümpfen ihn hörte, doch es war ihm egal. Jetzt hätte sogar ein Heer der geplagten Skelette (Drudge Skeletons) auftauchen können und es wäre ihm egal gewesen. Weil ihm alles egal war. Er war ein Avatar des Leids (Avatar of Woe), eines der gefährlichsten Geschöpfe von ganz Neu-Dominaria. Und er hasste sich dafür.
Vor vielen Jahren tauchte einmal ein Wesen in Dominaria auf, dass Licht über das Chaos brachte, dass Karona hinterlassen hatte.
Dieses Wesen nannte sich Blitzlicht, ein Paladin, der das Schicksal dieser Welt verändern sollte. Er hatte gewaltige Armeen von himmlischen Soldaten und er zerstörte die kabbalistischen Gruben und befreite die Menschen aus den Klauen der Patriarchen. Von da an gab es ein Land, was man "Neu-Dominaria" nannte. Dieses neu gegründete Land bestand aus fünf großen Teilen:
Es gab die weiten Ebenen von Rath,
die Todessümpfe,
das Vierzackengebirge, das ehemals Shiv genannt worden war,
die Wälder Krosas und die Inselbastionen der Götter.
In jedem dieser Landteile lebten verschiedene Wesen und Wey-Sa war eines von ihnen. Er war in den Sümpfen geboren und aufgewachsen, hatte gelernt zu töten, um zu überleben, doch jetzt hatte er zuviel:
Die Anführer der Todessümpfe hatten sich vereinigt, um einen Angrif auf die Ebenen von Rath zu planen. Wey-Sa selbst sollte in der Schlacht kämpfen, die die Schatten zurück an die Macht bringen sollte.
Aber er wollte nicht Er war zwar ein Wesen voller Dunkelheit, aber tief in seinem Innern schlummerte etwas anderes: Licht. Er wusste es schon lange , doch er hielt es geheim, denn die Schattenwesen würden es niemals tolerieren. Sie hielten sich schon immer für die benachteiligte Partei, seit Blitzlicht sie in die Sümpfe verbannt hatte.
Und so voller Wut hatte Wey-Sa einen Entschluss gefasst:
Er würde das Lichtvolk warnen.
Er würde noch heute Nacht aufbrechen. Er sah es als seine Bestimmung und sein Schicksal und er wusste, dass er nur dafür geboren worden war.

Der Mondschatten (Bad Moon) fiel auf die Sümpfe.Das war eigentlich die beste Zeit für die Schattenwesen Spaß zu haben, doch sie alle hatten sich in die große Versammlungshalle begeben, die man auch "Burg Finstertorf" nannte, eine Festung im Sumpf, die man auf den ersten Blick leicht übersehen konnte.
Wey-Sa hatte freie Bahn.
Leise schlich er über die Moor-Ebenen. Alles war ruhig und er hörte nichts anderes als seinen Atem und das Geräusch seiner Schritte.
Endlich kam das Ende der Sümpfe in Sicht, hinter dem der "weite Weg" begann, der schließlich zu den Ebenen führte. Voll berauscht vom Anblick der Freiheit rannte Wey-Sa los, als plötzlich eine Stimme hinter ihm rief: "Nicht so schnell!" Entsetzt wandte er sich um und fürchtete bereits Shade oder einen der anderen Ältesten zu sehen. Aber es war nur Ray, eine Dakmor-Fledermaus (Dakmor Bat), mit der er zwar nicht eng befreundet war, die er aber schon zu seinen Bekannten zählte. Es war eine junge Fledermaus, noch kein Vampir und angeblich ein direkter Nachfahr des berühmten Baron Sengir (Baron Sengir). "Du kannst doch nicht einfach abhauen"; zischte Ray empört und flatterte wild um Wey-Sa herum, "ohne etwas zu sagen und überhaupt, wo willst du eigentlich hin und warum bist du nicht auf der Versammlung?" "Das Gleiche könnte ich dich fragen", meinte Wey-Sa, den der kleine Flattermann alllmählich ziemlich auf die Nerven ging. !Ich... nun ja", sagte er und landete auf einem knochigen Ast. "Die werten Herren halten scheinbar nicht viel von mir, nur weil ich noch keinen Vampir-Status habe", sagte er dann. "Soll heißen?", seufzte Wey-Sa. "Sie haben genug von mir! Als ob ich nerven würde oder sowas. Jedenfalls haben sie mich verbannt und zwar auf Lebenszeit, es sei denn ich liefere ihnen irgendetwas Brauchbares. Jetzt bist du drann mit erzählen. Warum bist du nicht auf der Versammlung?" Er wusste nicht, warum er dem Kleinen vertraute, aber es spielte ohnehin keine große Rolle mehr. Genervt berichtete Wey-Sa ihm von seinem Plan und die Fledermaus bekam große Augen. "Du verrätst uns? Da ist meine Geschichte ja nichts dagegen!" Wey-Sa grunzte. "Ich gehe jetzt. Wenn du mich verpetzt, ist es mir egal. Sie werden mein Fehlen sowieso früh genug bemerken." "Ich werde dich nicht verpetzen", sagte die Fledermaus, "du und ich, wir können doch gemeinsam losziehen!" "Du willst mich begleiten?" Ray nickte. "Komm schon, Kumpel, ich kann dir sehr behilflich sein!" "Muss das wirklich sein?" "Sonst verpetze ich dich!" "Na gut", seufzte Wey-Sa und hob seinen Rucksack, "dann lass uns aufbrechen."
Und so begaben sich zwei Schattenwesen auf den Weg ins Ungewisse, auf die Suche nach dem Licht.



3 Kommentare

#1Potti   ICQ kommentiert:  07.01.2008 - 20:07 Uhr

Sehr schöner Anfang für eine Geschichte, von der ich mir gut vorstellen kann, dass sie sich noch sehr gut entwickelt! Gefällt mir! :-)

#2Amaro   kommentiert:  08.01.2008 - 08:37 Uhr

finde ich auch!

Du sprichst vom Avatar des Leids als wäre sie ein er doch ich bin mir ziemlich sicher das auf dem Bild eine sie zu sehen ist(ist mir eigentlich egal ich wollte nur drauf aufmerksam machen).
Du wiederholst an einer stelle das Und"...himmlischen Soldaten und er zerstörte die kabbalistischen Gruben und befreite..." klingt ein wenig seltsam aber ist nicht weiter schlimm;-).

Sehr schöne Geschichte!

#3Moritz Makulla   ICQ kommentiert:  08.01.2008 - 20:01 Uhr

Dieser Wey-Sa soll so ein Avatar dieser ARt sein, d. h. es gibt mehrere davon, aber das auf dem Bild ist wirklich ne Frau haste recht


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