von Potti, 08.01.2008 - 21:12 – Fiktion
Dies ist eine der vielen Legenden, die sich um den Parun der Dimir-Gilde rankten: Szadek, Herr der Geheimnisse. Sie wurde Kindern in Ravnica sehr oft als Gute-Nacht-Geschichte erzählt.
Eldar ging durch Ravnica und staunte, wie groß die Stadt war. Eldar war ein Elf, der aus Lorwyn nach Ravnica gereist war, um sich die Stadt anzusehen. Die Sonne schien. Er ging über einen riesigen Marktplatz, und hielt an mehreren Ständen an. „Guten Tag.“, sagte er höflich zu einer Verkäuferin an einem Stand mit magischen Gegenständen. Er hatte ein Amulett ins Auge gefasst. „Hallo. Was willste?“, sagte die Verkäuferin barsch. Eldar zuckte zusammen. „So eine Frechheit!“, dachte er empört, machte sich aber keine Sorgen darüber. „Was kostet dieses Amulett dort?“ „Fünf.“ „Na gut, ich nehme es.“ „Macht dann sechs.“ „Sie haben aber gerade gesagt, dass es fünf kostet.“ „Dann habe ich dir etwas falsches gesagt. Es kostet sechs.“ Eldar war wütend. „Handeln sie?“, fragte er. „Ja. Ich gebs dir für sieben.“ „Aber sie haben gesagt es kostet sechs. Ich gebe ihnen fünf.“ „Nein, ich will sieben haben.“ „Dann will ich es nicht.“, sagte der Elf trotzig. „Pech gehabt.“, sagte die Verkäuferin und wandte sich ab. „Na gut, na gut, ich gebe ihnen sechs.“ „Ich will sieben haben.“ „Gut, ich gebe ihnen sieben.“ „Geht doch. Du wolltest mich aufs Ohr hauen nicht wahr?“, sagte sie und grinste schelmisch. Eldar lächelte nur vage zurück und gab ihr widerwillig die sieben Goldmünzen. Er besah das Amulett und merkte enttäuscht, dass es mehrere große Kratzer hatte. Er ging weiter. An einem anderen Stand mit Flaschen in allen Größen und Formen stand eine Frau, die, so hoffte Eldar, höflicher war als die vorherige. „Guten Tag.“, sagte er zu ihr. „Guten Tag. Was wünschen Sie? Sie sehen nicht gerade aus wie ein Ravnicaner. Wo kommen Sie her?“ „Ich komme aus Lorwyn, einem fernen Land. Mich interessiert diese Flasche, was soll sie kosten?“, sagte er, erfreut, dass die Verkäuferin höflich war. „Ah, eine schöne Flasche ist das. Ich gebe sie dir für vier.“ „Handeln Sie?“ „Mit Vergnügen, Schätzchen.“ „Ich gebe ihnen drei.“ „Viereinhalbe.“ „Dreieinhalbe.“ „Vier.“ „Zweieinhalbe.“ „Dreieinhalbe.“ „Drei.“ „Na gut, drei. Sie handeln gut.“ Sie gab ihm die Flasche und er überreichte die Münzen. „Kommen sie schön nach Hause.“ „Vielen Dank, einen schönen Tag wünsche ich ihnen noch.“ Eldar ging weiter und öffnete die Flasche. Plötzlich ertönte ein Grollen. Es schien aus der Flasche zu kommen. Eldar ließ sie fallen vor Schreck und sie zerbrach auf dem Pflaster. Eine Nebelwolke blieb über den Scherben hängen. Sie wuchs. Sie nahm eine feste Gestalt an, die eines riesigen Mannes mit großen Hörnern auf dem Kopf. Der Mann lachte dröhnend. „Endlich frei!“, brüllte er. „Wer bist du?“, fragte Eldar ängstlich. „Ich bin Szadek, der Herr der Geheimnisse! Und du musst derjenige sein, der mich aus der Flasche befreit hat!“, sagte er zu dem Elf. „Ja, der bin ich, Szadek, Herr der Geheimnisse (Szadek, Lord of Secrets). Als Belohnung könnt ihr mich doch laufen lassen, ich habe euch befreit.“ „Hmm.... Ja, das könnte ich durchaus tun. Aber ich bin böse! Und deswegen lasse ich dich nicht laufen, sondern zerstöre diese ganze Stadt mitsamt ihren Einwohnern!“ Er lachte erneut, deutete mit seinem Finger auf den Boden und ließ einen Flammenstrahl daraus hervorschießen. Der Strahl ließ den gesamten Planeten explodieren. Eldar hatte nicht einmal Zeit zum Schreien.