Dominaria - Teil 9
von Potti, 05.02.2008 - 12:42 – Fiktion
„Ein Sieg bedeutet nicht unbedingt, den Gegner mit Waffen zu Boden zu strecken oder gar zu töten. Ein Sieg kann auch bedeuten, den Gegner geistig zu besiegen. Aber Evron soll Weyson einfach nur töten – dann bin ich glücklich.“
- Serra
Evron tat den ersten Schritt. Er ging auf Weyson zu, welcher sein Kurzschwert zog. „Na, hast du dein kleines Taschenmesser heute zu Hause gelassen?“, höhnte Evron. In seinen Augen leuchtete ein feuriger Glanz. Er erhob sein Schwert und ließ es auf Weyson hinabsausen. Dieser blockte ab, drehte sich weg und stieß zu. Evron wich schnell aus und schlug genauso schnell zurück. Der Schlag wurde ebenfalls pariert. So ging es eine ganze Weile. Schließlich hieb Evron so heftig und schnell zu, dass Weyson als gewöhnlicher Mensch nicht reagieren konnte. Und schon hatte der Engel ihn an der Hüfte erwischt. Weyson keuchte und das stumpfe Schwert von Evron kam erneut auf ihn zu. Diesmal konterte er. Sein Kurzschwert schnellte mehrere Male nach vorne und der Engel hatte plötzlich eine Wunde Oberschenkel. Er kümmerte sich nicht darum. Sein Schwert kam mit erstaunlicher Kraft auf Weysons linken Arm zu. Es krachte fürchterlich. Weyson brüllte auf. Evron hatte ihm mit seinem Schlag den linken Arm gebrochen. Der Mensch sackte auf den Boden. Plötzlich erhob er sich und schlug mit unglaublicher Geschwindigkeit zu. Der Schlag stoppte, bevor er den Engel traf. Weyson schrie erneut auf. Evron hatte seinen gesunden Arm gepackt und verdrehte ihn grässlich. Und plötzlich knackte es erneut markerschütternd. Die beiden Arme des Menschen baumelten nun nutzlos an seiner Seite hinunter und er fiel rückwärts um, nachdem Evron ihm einen kleinen Stoß gegeben hatte. „Nichts da, diesmal fliehst du nicht!“, rief der Engel, deutete auf den Menschen und eine Hülle umgab Weyson kurz, dann war sie verschwunden.
Haldir sah, wie Evron Weyson die beiden Arme brach und der Mensch wegkippte. Plötzlich umgab Weyson eine Kugel und er hörte, wie Evron etwas sagte, aber verstand nicht, was. Dann blitzten die Augen von Evron auf. Er sah aus wie besessen.
Evron hob die Hand und fuhr mit den Fingern an seiner Klinge entlang. Plötzlich leuchtete sie auf. Nun war sie wieder scharf. Er ging auf Weyson zu und erhob sein Schwert. „Warte!“, keuchte der Mensch. „Warte... lass uns...“ „Was? Was willst du noch, du dreckige kleine Ratte? Was willst du, bevor du stirbst?“, sagte Evron wütend. „Lass uns... lass uns Frieden schließen...“, brachte Weyson hervor. Evron starrte ihn an, das Schwert immer noch erhoben. Plötzlich spritzte Blut umher und Weyson röchelte erbärmlich. Evron hatte ihm das Schwert genau zwischen die Rippen gerammt. Weyson röchelte erneut und spuckte Blut. „Serra... Ich verfluche dich!“, brachte er noch hervor, dann kippte sein Kopf zur Seite und Weyson, der Meistermeuchler war tot. Serra war gerächt.
Dann erschien ein Licht am Himmel und Serras Geist stieg hinab. Diesmal konnte Haldir ihn auch sehen. Serra landete direkt vor Evron und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Ich danke dir, Evron. Sei frei! Sei ein freier Engel und erinnere dich immer daran: Du hast Serras Segen!“, sagte Serra und Evron breitete seine großen Schwingen aus. „Macht es gut, Serra! Macht es gut Kreuzritter! Und mach es gut, Haldir!“, rief er und Haldir winkte ihm. Dann erhob sich er Engel in die Lüfte und flog davon. Er flog in den Sonnenuntergang.
„Haldir!“, rief Serra. „Ja, Herrin?“, antwortete Haldir und ritt zu dem Engel. „Ich danke dir auch, dafür, dass du Evron geholfen hast, und die Remasuris und die Goblins und die Pilzwesen besiegt hast! Natürlich geht mein Dank auch an Cho-Manno (Cho-Manno, Revolutionary), an die Rebellen, an Jaya Ballard und an die Kreuzritter!“, rief Serra und die Armeen jubelten. „Ich möchte dir ein Geschenk geben, Haldir. Du kannst es immer einsetzen, wenn du in der Not bist oder im Krieg.“, fuhr sie fort und deutete auf Haldirs treuen Hengst. Ein Schleier umgab ihn kurz und plötzlich wuchsen ihm Flügel aus der Seite. Er verwandelte sich in einen Pegasus. Das Pferd galoppierte los und hob ab. Haldir jauchzte. Der Wind wehte ihm durch die Haare und der Pegasus wieherte vergnügt. So flogen sie einige Runden durch den orangeroten Himmel und landeten schließlich wieder vor Serra.
“Es ist wunderbar, Herrin! Ich danke euch!“, rief Haldir bei der Landung. Der Pegasus verwandelte sich wieder in ein gewöhnliches Pferd. „Nein, ich danke dir. Und ich bin auch nicht mehr deine Herrin. Ich bin nun frei. Und du auch, Haldir.“, sagte Serra und lächelte. „Ich weiß. Und ich weiß auch, was ich als freier Mann tun möchte. Ich möchte die Welten kennen lernen – andere Welten. Die Kreuzritter müssen ohne mich zurechtkommen.“, sagte Haldir.
„Ich kann einen Zeitriss für dich öffnen. Ich weiß aber nicht, wohin er führen wird.“, sagte Serra. „Das ist mir egal.“, sagte der Paladin. „Nun gut“ Der Engel hob die Hände erneut und ließ einen blauen Spalt erscheinen. Er war gerade so groß, dass Haldir mit seinem Pferd hineinpasste.
Nachdem Haldir seine Sachen aus dem Zelt geholt hatte, verabschiedete er sich von allen. Er bedankte sich bei Cho-Manno (Cho-Manno, Revolutionary) und den Rebellen. „Mach es gut, Jaya!“, sagte er und die Magierin umarmte ihn. Er drückte sie fest an sich. „Mach es gut, Haldir! Ich werde dich vermissen.“, antwortete sie. Sie hatte Tränen in den Augen. Der Paladin war auch sehr traurig, aber er ließ es sich nicht anmerken. „Bis dann, Volir.“, sagte er und reichte dem Ritter die Hand. Er verabschiedete sich auch von seiner Armee, dann trat er vor Serra. „Auf Wiedersehen, Serra!“, sagte er und verbeugte sich in seinem Sattel. „Mach es gut, Haldir, Paladin und Anführer der Kreuzritter von Dominaria. Ich danke dir.“, antwortete der Engel. „Ich muss nun gehen.“ Dann verblasste Serras Geist und war schließlich ganz verschwunden. Haldir trat durch den Zeitriss. Er wurde mit seinem Pferd durch die Zeit und den Raum geschleudert.
Dann landete er auf weichem Gras. Er blickte sich um. Er stand auf einer Ebene (Plains), in deren Mitte ein Dorf lag. Er ritt durch die Ebene auf das Dorf zu. Es schien die einzige Zivilisation, die er weit und breit sah. Am Rande des Dorfes standen einige Menschen. „Seid gegrüßt, Blitzlicht!“, riefen sie ihm zu. „Seid ebenfalls gergüßt! Aber wieso nennt ihr mich Blitzlicht?“, fragte Haldir verwirrt. „Nun ja, ihr habt ein weißes Pferd und reitet schnell wie ein Blitz.“, sagte ein Mann in einer Lederweste. „Wo befinde ich mich hier?“, fragte der Paladin. „Ihr seid in einem Land, in dem fünf verschiedene Völker leben, und dies hier ist ein Dorf, in dem eines dieser Völker lebt.“, sagte eine Frau zögernd. „Hat dieses Land einen Namen?“ „Nein, noch nicht. Aber ihr könnt ihm einen Namen geben! Schließlich seid ihr Blitzlicht!“, rief ein Junge. Haldir, oder besser Blitzlicht, dachte nach. Er wollte einen Namen erfinden, der etwas mit dem Namen des Landes zu tun hatte, aus dem er kam. Dann fiel ihm ein geeigneter ein. „Wie wäre es mit Neu-Dominaria?“, fragte Blitzlicht die Männer und Frauen, zu denen sich immer mehr gesellten. „Ja, das ist ein guter Name!“, riefen einige. Dann stimmten die anderen mit ein. „Neu-Dominaria! Es lebe Blitzlicht! Neu-Dominaria!“
In den nächsten Jahrzehnten sollte Haldir, der von nun an immer Blitzlicht genannt wurde, bedeutender für Neu-Dominaria werden, als er es je gedacht hatte.
Dies war die Vorgeschichte zu der Geschichte von Moritz Makulla, in der es um Neu-Dominaria geht. Außerdem geht es um den Krieg zwischen den Völkern Neu-Dominarias und um einen Avatar, der das Schattenvolk verrät. Aber ich will hier nicht auch noch zu viel verraten. Lest sie selbst.
6 Kommentare
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#1 – Durin kommentiert: | 05.02.2008 - 16:42 Uhr |
Eigentlich gut, auch wenn mir die plötzliche Verwandlung von Haldir in Blitzlicht und in einen Helden zu schnell geht. Da wäre meiner Meinung nach mehr Potenzial gewesen. Aber trotzdem gut.
PS: Nimm die Kritik nicht so ernst wie sie klingt.
gut gemacht!!!! Du kannst aber ruhig noch ne Forsetzung über Alt-Dominarai machen, das würden auch viele Leute lesen
#3 – Potti kommentiert: | 06.02.2008 - 14:22 Uhr |
@ Durin: Ich nehme Kritik allgemein nicht sehr ernst, es sei denn, sie wird beleidigend, was bei dir ja nicht der Fall ist.
@ Moritz Makulla: Danke!!!!
Ja, ich würde, denke ich, gerne eine Fortsetzung schreiben, aber dazu muss deine Geschichte erstmal zu Ende gehen. Schließlich muss ich ja das Ende und die ganze Entwicklung von Haldir/Blitzlicht kennen usw.
der nächste teil is schon mal da
Ich finde deine Geschichte insgesamt sehr gut.
Auch die Zitate am Anfang deiner Erzählungen sind eine nette Idee.
Nur ein kleiner Punkt stört mich hier: Ich finde es unpassend, dass der Engel den Meistermeuchler verhöhnt. Meiner Meinung nach sind Engel heilige Wesen, die sich nicht auf sowas herablassen.
Bis auf diese Kleinigkeit aber sehr gut gelungen
mfg Marsimoto
#6 – Potti kommentiert: | 07.02.2008 - 17:04 Uhr |
@ Marsimoto: Danke! Was die Zitate anbelangt: Ich hatte bei der ersten Geschichte eine Idee für ein cooles Zitat, und beim zweiten Teil auch, und daraus wurde dann so eine Art "Running Gag".
Zu der Sache mit dem Engel: Nennen wir es einfach mal "künstlerische Freiheit".
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erstellt: 07.02.2008 (Inhalt)
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