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Unsere Multiplayerrunde - Revue und Fazit

von BigBear, 08.02.2012 - 14:27 – Multiplayer

Ich bin eben über den Bericht von Mario Haßler "Die ausgewogene Multiplayer-Runde" gestolpert. Da ich einige Parallelen zu unserer Runde erkennen konnte, wollte ich mal meine Erfahrungen bezüglich Multiplayer-Runden mitteilen. Eigentlich wollte ich auch nur einen Kommentar unter den Bericht setzten, habe mich dann aber aufgrund des vielen Textes für einen eigenen entschieden.
Also ist hier mein erster Bericht für die Lese-Ecke.

Angefangen habe ich mit Magic zur Zeit von Schattenmoor. Magic hatte mich zwar schon lange vorher interessiert, aber da ich niemanden kannte der es gespielt hat und ich es für sehr kompliziert hielt, fing ich eben erst sehr spät damit an. Angefangen hat es dann mit einem einfachen Einsteigerdeck, das alle Farben enthielt und mehr als Erklärung der Grundlagen diente, als das es zum gewinnen geeignet war. Nichts desto trotz, hatte mich das Magicfieber gepackt und ich bestellte mir mehrfach die günstigen "1000-Karten-Packs" bei E-bay und das fröhliche Deck basteln konnte beginnen. Mit dem nun sehr großen, wenn auch recht schlechten, Kartenpool, baute ich mir Unmengen an verschiedenen Deckstrategien. Hinzu kamen dann noch diverse Booster und ich freute mich über jede Rare, welche ich stolz in eines meiner Decks packen konnte. Ganz zu schweigen von der Freude über meinen ersten Planeswalker.

Auf diesem doch recht schwachen Level, spielten wir, fast immer nur zu zweit, ca 1 1/2 Jahre. Danach sind durch Freunde zwei neue Spieler in unsere "Gruppe" gekommen, die mit Decks gegen uns antraten, die bis dato weit jenseits unserer Decks lagen. Die Strategien waren zwar recht ähnlich (gewinnen über Kreaturenschaden), aber die Kartenqualität war halt eine ganz andere.
Da hab ich dann auch zum ersten Mal gehört, dass man sich Karten auch einzeln bestellen kann. Ich dachte mir bis dahin, dass das halt nur Sammler machen und das es ja eh zu teuer ist (was es ja eigentlich auch ist, wie sich später rausgestellt hat).
Da ich aber zu den Spielern gehöre, die sehr ehrgeizig sind und ich auch sehr viel Freizeit in meine Decks steckte (und immer noch stecke), haben wir unsere Decks nach und nach diesem "neune" Spielniveau angepasst. Nach einiger Zeit wurden sie stabiler, schneller, stärker und vor allem teurer. Dadurch wurden dann natürlich einige Deckideen einfach unspielbar. Ich bin zwar auch mehr ein Fan von langen epischen Duellen, aber ich benutze dann trotzdem kein Deck welches nur 1 von 20 Spielen gewinnen kann.
Mittlerweile hab ich auch auf diesem "höheren" Level (FoW findet man bei uns trotzdem noch nicht) viele Decks zur Auswahl. Einige sind mehr für Multiplayer-Runden ausgelegt, welche einige Zeit brauchen, dann aber auch 2-3 Gegner handeln können, andere sind für ein schnelles 1on1 ausgelegt, welche das Spiel einfach schnell gewinnen wollen.


Erste Erkenntnis:
Das dazukommen der zwei neuen Spielern, hat das Spielniveau deutlich angehoben, was mir persönlich aber auch sehr gefallen hat. Es ging zwar etwas ins Geld, aber im Vergleich zu früher, machen die Decks auch einfach mehr Spaß, wenn jede Karte ineinander passt, und die Deckstrategie rund ist (hier ist nicht zwingend immer der 2nd-Turn-Kill gemeint).


Vor ca. einem halben Jahr kam dann wieder ein neuer Spieler zu unserer Runde dazu, der das Spiel wieder komplett änderte. Er war ein Highlander-Spieler, der schon seit fast Anbeginn der Magiczeit dabei ist, und deshalb auch einen ganz anderen Kartenpool besitzt.
Ich werde nie vergessen, wie sein erster Zug in unserer Runde darin bestand, eine Library of Alexandria zu legen. Ich hab mich bald nicht mehr gekriegt vor lachen. Aber nicht nur das er sämtliche alten Duals auf und ab spielt, ist er auch der erste Spieler in unserer Runde der so gut wie alle Komplettabräumer alá Verdammung (Damnation) oder Akromas Rache (Akroma's Vengeance) in seinen Decks vertreten hat.
Das war wieder eine völlig andere Art zu spielen, mit welcher unsere Decks erhebliche Probleme hatten/haben. Es hat einige Zeit gedauert, bis wir uns auf diese Spielweise eingestellt hatten, und nicht selten ist er einfach Staatsfeind #1 bei uns. Aber es war auf jedenfall wieder eine neue Herausforderung, der wir uns gerne gestellt haben und mittlerweile ist auch er ein Stammmitglied unserer Gruppe.


Zweite Erkenntnis:
Ein neues Mitglied in der Gruppe, wird immer eine neue Herausforderung sein, auf die es sich gilt einzustellen. Das wichtigste bei neuen Mitgliedern ist glaub ich weniger die Spielstärke von ihm oder der Decks, sondern vielmehr wie er auf menschlicher Ebene zur Gruppe passt. Schließlich ist es das Hauptziel eines Magicabends, ein lustiges Miteinander gehabt zu haben. Das geht nur, wenn sich alle verstehen und zueinander passen.


Auch im Moment, macht unsere Gruppe wieder einen kleinen Wandel, oder vielmehr Erweiterung durch. Das Thema mit dem Powerlevel wurde in unserer Runde auch schon mal angesprochen, und solche Vorschläge wie: "Maximal soviel darf das Deck kosten" über "Maximale Anzahl an Rares" wurden abgelehnt (niemand wollte seine bestehenden und gut laufenden Decks auseinander reißen). Daraus folgte, dass wir einfach ganz neue Decks bauten; und somit hat das "Pauper-Format" langsam aber sicher den Weg in unsere Runde gefunden.
Bisher haben, inklusive mir, insgesamt drei Spieler Pauper-Decks gebastelt. Bleibt abzuwarten wie weit wir die Anderen noch dazu bewegen können, bzw. in wie weit wir reine Pauper-Runden spielen werden.


Abschließendes Fazit:
Eine Multiplayer-Runde ist wie ein lebender Organismus. Er sollte sich stetig weiterentwickeln, und für neue Dinge offen sein. Nur durch diese Entwicklungen, sei es durch neue Spieler oder neue Formate, kann der dauerhafte Spaß an diesem weltklasse Spiel aufrecht gehalten werden.


Ich hoffe ihr hattet Spaß am lesen und das der Bericht aufgezeigt hat, das man keine Angst vor Veränderungen in einer bestehenden Gruppe haben sollte.



5 Kommentare

#1Hening    kommentiert:  08.02.2012 - 21:02 Uhr

Ich finde den Bericht sehr gelungen {+}
Außerdem kann ich die in Entwicklung in deiner Gruppe gut nachvollziehen. Anfangen habe ich mit Magic in eine Gruppe von nur ein paar Freunden, wobei die Decks damals meist die vorgebauten waren und im nachhinein waren viele Regelauslegungen einfach nur lustig ;-) Richtig angefangen, haben ich allerdings erst als wir in der Schule eine kleine Nachmittagsgruppe ( Ganztagsschule und so ...) aufgemacht haben.Hier waren schonn Einige dabei, die in örtliche Läden auch gegen Turnierspieler gespielt haben, sodass die Regeln immer klarer wurden. Hier entstanden damals auch meine Decks wie Elfen, Affinity und co. ohne allerdings jemals Turnierdecklisten gesehen zu haben und auch keine Foren. Nach dem Magic war erstmal ne Runde Fussball angesagt ;-)
Irgendwann hat sich die Gruppe aufgelöst und man hat sich wieder so im Kreise getroffen - allerdings gabs da bei mir einen kleine Bruch, da meine Decks teils einfach ausgefeilter gewesen waren und ich meist einfach mehr Spielverständniss hatte - irgendwie habe ich eine Gabe für Strategiespiele - auch bei Schlacht um Mittelerde und so :-)
Naja um die Gruppe nicht kaputt zumachen sind dann "schwächeren" Decklisten wie Eichhörnchen entstanden, allerdings damals mit 4 Skullclamps.
Nebenher habe ich dann auch verstärkt im lokalen Magicladen gespielt, wobei die mesiten Spieler da entweder alteingessen Hobbyspieler waren - Duals FoW inkulsive - oder T1.5 Spieler bzw. Möchtegern :-) Das führte dazu, dass ich wieder stärkere Decks gespielt habe und Affinty und co. wieder ausgepackt habe. Trotz einem riesen Powerlevelunterschied gewann ich einige Spiele und Regeln, Spielzüge, Decktypen und co. wurden immer klarer.
Allerdings gabs im Nachhinein auch ein paar unschönne Erlebnisse - ohne echtes Turnierwissen tauscht man halt doch öfters mal Turnierkarten gegen Crap. Naja wie es auch war Tipps gabs von den anderen Reichlich und so machte es dennoch Spaß.
Nun startet dann endliche meine Lieblingsphase und auch Decktyp {+} Immer mehr Spieler begannen Highlander zu spielen. Mein erstes war ein {g}{r} Manaramp,Masseremovel, Fattie Deck. Gegen Aggrodecks zimelich gut aber gegen Kontrolle oder Kombo... naja :-P Zweites war {s}{g} Madness,Dredge und Reanimator und ein {w}{b}{g} Bantkontroll(damals gabs das noch net :-). Auch wenn die Decks gut durchdacht waren scheiterte es öfters an der Manabase - mit Standartländer gegen Fetchies und Betaduals ist halt nicht wirklich zugewinnen. Also wurde eines meiner ersten Deck: Elfen als Highlander umgeschraubt und neben her ein Monorotes Highlander gebaut, welche beide auch viel viel viel stärker waren. Von den Entscheidungen hätte ich damals schon gut auf Turnier mit spielnen können.
Auch die alten Spieler (Gruppe in der Schule) liessen sich blicken, mittlerweile teils aktive T1.5 Spieler.
Nun kamm EDH auf und geleichzeit verkaufte manche der Spieler ihre Schätzen zB. japanisches Oath, Libery of Alexandria und co. - Wobei allerdings meist immer ein Highlander im vollem Wert erhalten blieb.
Gleichzeitigt kamm dann bei uns auch die Lust auf Peasant auf, da man recht günstig auf gleiche Niveau Decks aufbauen konnte und dennoch sein ganzes Wissen einsetzten konnte.
So stehts auch jetzt, allerdings bin ich unter anderem wegen der Zeit nicht mehr so oft spielen :-)

Als abschliessendes Wort kann ich nur allen Spielern mal Peasant oder Pauper und Highlander ans Herz legen. Die ersten beide bestechen natürlich durch geringe Anschaffungskosten und trozdem mit den Möglichkeit sich voll aus zutoben.

Ps: Meine erste Library of Alexandria wurde mit Leben aus Lehm (Life from the Loam) Turn 1 präsentiert. Gefolgt von einem Deed + Witness/Etneral Nightmare Kombo konnte ich mit meine Elfen einpacken :-)

#2Vampier   kommentiert:  16.02.2012 - 15:53 Uhr

Die guten alten Zeiten
Bei unserer Runde ist es in eine ganz andere Richtung gegangen :)
Bei uns breiteten sich die Proxis Lawinenartig aus was aber den Vorteil hat das keiner mehr viel Geld ausgiebt
Da ein nachteil war aber das die Deck's sehr schnell sehr stark wurden da jede karte die man auf magickarteninfo sieht man ausdrucken konnte. So hatte schnell jeder 4 Willenskraft und P9 Karten. (Bei uns gab es keine gebannten karten)
Also haben wir die Regel eingeführt: Jede Karte kostet 1 mehr für jede 5Fr die sie Wert hat und die Regel darf nicht umgangen werden ( Per reanimator und usw)
Heute haben wir einem Ausgewogene Runde deren Karten nivo Stabil ist und in der jeder min 15 Decks hat
Es macht aber viel spass mit Proxis da sehr oft neue Decks auftauchen und es nicht ans Geld geht
Ps: Standart Länder giebt es bei uns (fast) keine mehr und man kan ohne manaproblene 3 Farbig spielen

#3Mario Haßler     Online-Magic Skype kommentiert:  17.02.2012 - 09:25 Uhr

@Vampier: Keine Standardländer? Wie wäre es dann mit einem Deck rund um Zwergenbergmann (Dwarven Miner), Zwergen-Sprengmeister (Dwarven Blastminer), Grabenwurm (Trench Wurm) und Planierteufel (Helldozer), ergänzt um Sprüche wie Lavablase (Lava Blister) und gekrönt von der Versandung (Ruination)? Oder ein Geister/arkan-Deck rund um den Erzschlinger (Ore Gorger)? (Man selbst sollte in dem Fall freilich auf Nichtstandardländer verzichten.)

#4Vampier   kommentiert:  18.02.2012 - 21:42 Uhr

Werde mir ein paar proxen, die sind wirklich eine
böse Überaschug
Versandung gefält mir am besten aber wen ich mir das recht überlege hat dan innert einem tag jeder 4 in vielen deck's
Weis nicht ob ich sie spielen sollte weil meine deck's ab dem nächsten tag auch sand bekähmen

#5Jashin   ICQ kommentiert:  25.02.2012 - 01:40 Uhr

@Vampir:
Dann kannst du einen Tag später mit DER Super-Tech ankommen: 22x Wald (Forest)!!!


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