Der Gildenkrieg - Kapitel 9

von Potti, 14.01.2008 - 14:34 – Fiktion

Kapitel 9 – Schwarze Magie

Szadek lachte. Sein Plan funktionierte ausgezeichnet. Das Kraj-Experiment (Experiment Kraj) hatte laut Szadeks Informanten und Infiltratoren die Boros und die Gruul angegriffen und befand sich auf dem Weg zum Büro der Azorius.
Der Vampir befand sich in Dämmerhülle, dem Haus der Schatten und hatte gerade von einem Informanten die erfreuliche Nachricht gehört. „Herr?“, ertönte plötzlich eine raue Stimme. „Was gibt es, Circu?“, fragte Szadek. „Ich habe Gefangene genommen, wie sie es gewünscht hatten. „Wunderbar.“, antwortete der Herr der Geheimnisse und lächelte. „Hol sie herein, Circu. „Ja, Herr.“ Circu, der Dimir-Lobotomist trat vor und zog fünf große Gestalten in magischen Fesseln hinter sich her. Es waren vier Engel mit goldenen Rüstungen und dem Symbol der Boros-Gilde auf der Brust. „Dies sind die vier Unteroffiziere von Razia. Sie zu fangen, war leichter als ich gedacht hatte.“, grinste Circu. „Nun, gut, dann wollen wir uns ein wenig schwarzer Magie zuwenden.“, sagte Szadek beiläufig und zog vier lange Leinen aus der Tasche. „Was wollt ihr tun, Herr?“, fragte Circu interessiert. „Dies sind Traumleinen. Damit kann ich die Kontrolle über jede Kreatur übernehmen, aber nur, solange die Leine nicht zerstört wird.“, antwortete Szadek und sprach einige Worte, die weder Circu, noch die vier Engel verstehen konnten. Plötzlich fingen die Leinen an, zu glühen, und Szadek ging auf die Engel zu. „Gut, mit wem fangen wir an? Hm... Mit dir, du hast hässliche blonde Haare!“, sagte Szadek gehässig zu einem Engel. Er packte diesen am Arm und band die glühende Leine um den Hals des Engels. Sofort setzte der Offizier einen glasigen Blick auf, und seine Augen begannen, rot zu leuchten. „Ihr wünscht, Herr?“, fragte der Engel unterwürfig. Circu war beeindruckt. Szadek legte den anderen Engeln ebenfalls die Leinen an, und trat zurück, wie als um ein Meisterwerk zu bewundern, dass er gerade geschaffen hatte. Szadek trat erneut auf die Engel zu und erhob die Stimme. „Meine Untergebenen! Geht zurück in die Festung der Boros-Legion. Verhaltet euch ganz normal und kundschaftet unauffällig die Machenschaften Razias aus. Nächste Woche werdet ihr wieder hierher kommen und mir Bericht erstatten! Verstanden?“ „Ja, Meister.“, sagten die Engel im Chor. Sie drehten sich um und flogen mit schweren Flügelschlägen aus dem Raum.
„Herr?“ „Ja, Circu.“ „Wie habt ihr das gemacht? Das war unglaublich!“, platzte der Lobotomist heraus. „Das habe ich dir doch schon gesagt!“, meinte Szadek genervt. „Das sind Traumleinen, schwarze Magie. Sie erlauben ihrem Besitzer, irgendeine Kreatur zu kontrollieren, solange diese unfähig ist, etwas zu tun.“ „Herr, ich habe noch eine Nachricht für sie.“ „Die da wäre?“ „Das Kraj-Experiment (Experiment Kraj) greift in diesem Moment die Azorius an.“ „Wunderbar.“, sagte Szadek und grinste teuflisch.

„Fall abgeschlossen!“, rief Augustin IV in den Gerichtssaal. „Der Angeklagte wird für schuldig empfunden!“ Der Angeklagte, ein kleiner Goblin, der geheime Informationen der Azorius an die Dimir verkauft hatte, wurde von einem kräftig gebauten Oger davongeschleift.
“Endlich ist es vorbei“, dachte der oberste Schiedsmann, dem der kleine Goblin schon auf die Nerven gegangen war. Plötzlich krachte es. „Was war das?“, fragte Augustin erstaunt einen Minister. „Ich weiß es nicht.“, antwortete dieser. Im nächsten Moment sahen sie es: Die äußerste Wand des Gerichtssaals wurde zertrümmert, und herein schlurfte ein großes, rosafarbenes Wesen: Das Kraj-Experiment (Experiment Kraj). „Was tut es hier!?“, brüllte der Minister. „Entweder ist es ausgebrochen, oder Momir Vig ist jetzt völlig verrückt geworden!“, rief Agustin zurück. „Holt das Elitegeschwader! Ruft Isperia und die Himmelshusaren!“, befahl der Schiedsmann. Ein paar Augenblicke später segelten einige Greifen in den Raum und stürzten sich auf Kraj. Dieses bespuckte die Greifen mit rosafarbenen Schleimkugeln und tötete etliche damit. Doch plötzlich hörte man ein Flügelschlagen, das nicht von einem Greifen kommen konnte. Dafür war es zu langsam. Augustin sah in den Himmel und erblickte eine riesige Sphinx, die direkt auf das Experiment zusteuerte: Isperia die Unergründliche (Isperia the Inscrutable). Sie öffnete den Mund und ließ eine große goldene Kugel auf Kraj los. Die Kugel traf auf den Schleim und blieb darin stecken. Der Schleim sog die goldene Kugel ein und im nächsten Moment spuckte Kraj die Kugel auf Isperia zurück. Die Sphinx wurde getroffen und fiel zu Boden. Die Greifen hackten unaufhörlich in den rosafarbenen Schleim, aber ohne Erfolg. Dann hörte man erneut ein schweres Flügelschlagen und der Himmel verdunkelte sich. Eine große Gestalt mit fledermausartigen Schwingen flog auf Augustin zu und landete direkt vor ihm. Der Schiedsmann erschrak. Die Gestalt trug einen langen schwarzen Umhang, hatte ein aschfahles Gesicht, weiße Augen, und ein Paar silberner Eckzähne ragte aus seinen Mundwinkeln hervor. Es war Szadek. Der Vampir packte Augustin am Kopf und versenkte seine Zähne in seinen Hals. Er sog ihm die Lebensenergie aus dem Leib. Die Greifen wollten sich auf ihn stürzen, aber drei Fuß vor den beiden waren sie durch irgendeine Kraft gezwungen, anzuhalten. Szadek erhob sich und ließ den toten Augustin zu Boden fallen. Er lachte, erhob die Hand und ließ sie durch die Luft schnellen. Sofort fingen die Greifen an zu röcheln und fielen aus der Luft. Jeder von ihnen hatte einen sauberen Schnitt an der Kehle.
Szadek lachte erneut. Nun fehlten ihm nur noch sieben Gilden!