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Der Gildenkrieg - Kapitel 10

von Potti, 15.01.2008 - 16:11 – Fiktion

Kapitel 10 – Beratung

Masuras stand auf und zog sich die Rüstung an, die er von Akroma erhalten hatte, nachdem das Kraj-Experiment (Experiment Kraj) verschwunden war. Stolz auf den goldenen Brustpanzer marschierte er in die Kantine. Dort sah er, wie Akroma und Razia sich gerade aufgeregt unterhielten. „Aber wir müssen sie suchen, Herrin!“, sagte der Offizier verzweifelt. „Wir werden sie suchen, wenn sie im Laufe des Tages nicht wiederkommen!“, antwortete Razia genervt und blickte auf Masuras. „Die neue Rüstung steht dir gut, General!“, sagte sie anerkennend. „Ich danke euch, Herrin.“, sagte Masuras schüchtern. Plötzlich hörten sie Flügelschlagen und zwei, drei, vier Engel in goldenen Rüstungen kamen in die Kantine geflogen. Sie blieben alle in einer Reihe vor Razia stehen und sagten im Chor: „Ihnen zu Diensten, Ma’m!“ „So, so, Akroma. Da haben wir doch unsere Unteroffiziere. Wo wart ihr!?“, fragte Razia scharf. „Wir hatten einen wichtigen Auftrag zu erledigen, streng geheim.“, antworteten die Engel sofort. „Ohne meinen Befehl?“, sagte Razia etwas sanfter. „Ja, Ma’m. Im Befehl des Volkes. Es ist doch die Aufgabe der Boros, dem Volk zu dienen, oder Ma’m?“, sagten die Offiziere. „Ja, das stimmt. Ich will euch das mal glauben. Aber nun, hört mir zu!“, rief Razia und erhob die Stimme. Alle Soldaten in der Kantine verstummten. „Wir alle wissen, das irgendetwas nicht stimmt in Ravnica! Das Kraj-Experiment hat uns ohne vermeintlichen Grund angegriffen! Man hört seltsame Gerüchte über den Fall des Azorius-Senats! Wir müssen uns wappnen! Ab sofort ist es die Pflicht eines jeden Boros-Legionärs, seine Waffe stets bei sich zu tragen. Er muss immer bereit zum Kampf sein! Die Himmelsritter-Legionäre patrouillieren in der Luft über der Festung und die Flinkklingen vor der Festung.“ Dann wurde sie von einem Trippeln unterbrochen. Ein Elf rannte leichtfüßig durch die halb zerstörte Eingangshalle in die Kantine. „Wer bist du?“, fragte Razia. „Jarad, Ma’m.“, antwortete der Elf höflich. „Mitglied des Selesnija-Konklaves. Ich bringe schreckliche Kunde.“, fuhr er fort. „Dann lass mal hören.“ „Wir wurden angegriffen, bereits zweimal. Mat’selesnija wurde durch eine Bombe verletzt und einige Dryaden ebenfalls. Ein Wesen ist des nachts in den Stadtbaum eingebrochen und hat das Konklave angegriffen. Vayon konnte es noch abwehren. Er sagt, es sei ein Vampir oder etwas derartiges gewesen. Außerdem wurden die Gruul ebenfalls angegriffen, Borborygmos (Borborygmos) wurde schwer verletzt. Das Kraj-Experiment hat sie angegriffen. Und das Wesen, das auch das Konklave angegriffen hat, hat die Kontrolle über die Simic- und die Azorius-Gilde übernommen.“ Ein Schaudern ging durch die Halle. „Mat’selesnija wagt zu vermuten, dass Szadek, der Herr der Geheimnisse und Parun der Dimir-Gilde hinter alledem steckt.“ Erneut ging ein Schaudern durch die Halle. Es rankten sich viele Legenden um den Herren der Geheimnisse (siehe „Eine Legende aus Ravnica“, Anm. des Autors) und fast jeder Soldat kannte eine von ihnen. „Mat’selesnija wünscht, sich mit euch zu treffen, Ma’m, auch wenn sie schwer verletzt ist.“, endete Jarad. Razia hatte ihm die ganze Zeit aufmerksam und ohne Regung zugehört. Nun schien sie zu überlegen. „Nun gut, ich will die Einladung nicht ausschlagen. Ich werde morgen zum Stadtbaum kommen, wenn es Recht ist. Außerdem möchte ich, dass mich ein General und mein oberster Offizier begleiten.“ Sie blickte zu Masuras und Akroma. „Wie ihr wünscht, Ma’m.“ „Du kannst gehen.“ Jarad drehte sich um und verließ die Halle. „Ihr habt es gehört!“, rief Razia ihren Soldaten zu. „Jarad hat uns gerade etliche Gründe genannt, um die Sicherheitsvorkehrungen zu verschärfen! Auf eure Posten!“ Die Soldaten gingen aus der Halle. Nur Masuras, Akroma und die vier Unteroffiziere blieben stehen. Razia wandte sich zuerst an die Offiziere. „Lasst uns bitte einen Moment alleine.“ Die Engel nickten und gingen hinaus. „Wir werden uns also morgen mit Mat’selesnija beraten. Ihr müsst ihr den höchsten Respekt entgegenbringen! Sie hat zwar den gleichen Rang wie ich, ist aber um einiges mächtiger. Selbst ich fühle mich ihr unterstellt. Niemand in Ravnica ist mächtiger als sie. Sie hat sozusagen eigentlich das Sagen, nur sie nutzt diese Fähigkeiten nicht aus. Habt ihr mich verstanden?“ Masuras und Akroma nickten. „Gut. Und nun geht!“ Die beiden verließen die Halle.

„Herr?“, fragten die Engel und traten auf Szadek zu. „Ja? Habe ich euch nicht einen eindeutigen Befehl gegeben?“ „Doch, Herr. Aber, wir haben schon Informationen. Wichtige.“, sagte einer der Engel. „Na, dann. Raus damit!“, befahl der Vampir. „Sie wissen Bescheid. Razia und Mat’selesnija wissen über alles Bescheid, was ihr gemacht habt, Herr.“, sagte der Engel mit den blonden Haaren vorsichtig. „Was!?“ „Sie wollen sich morgen treffen, Herr.“, sagte ein anderer. „Im Stadtbaum.“ Szadek fluchte und schlitzte den vier Engeln mit einem schnellen Schlag die Kehlen auf. Sie hatten nicht einmal Zeit zum Schreien.

Razia, Masuras und Akroma traten auf den Baum zu und betraten die große Treppe. Jarad ging ihnen voran. Er führte sie ganz hinauf, bis zum höchsten Stockwerk und deutete auf eine Tür. „Dort ist sie. Ich muss nun gehen.“ Razia betrat den Raum als erste. Er war relativ groß und auch aus dem Baum herausgewachsen. Am Ende des Raumes stand ein Bett auf dem Mat’selesnija lag. Neben dem Bett stand ein Loxodon. Razia trat auf die beiden zu und verneigte sich. „Mat’selesnija, es ehrt mich, euch wiederzusehen.“, sagte sie und beugte sich tief herunter. Masuras und Akroma taten es ihr nach. „Hallo, Razia.“, sagte das Elementarwesen leise. „Gleichfalls. Ich habe von eurem Triumph über die Rakdos gehört. Herzlichen Glückwunsch.“ „Ich danke euch. Aber wir haben wichtigere Themen zu besprechen.“ „Ja, in der Tat, das haben wir. Nun... Was sollen wir tun?“, sagte Mat’selesnija. „Ich denke, ersteinmal werden wir unsere Sicherheitsvorkehrungen verstärken. Szadek ist ein ernstzunehmender Gegner. Er beherrscht die fiesesten Möglichkeiten.“, sagte Razia. „Ja, da sind wir uns einig.“, antwortete Mat’selesnija. „Außerdem sollten wir uns auf einen Krieg vorbereiten. Szadek hat viele Informanten. Ich denke, er weiß bereits, dass wir Bescheid wissen. Er wird nicht länger im Untergrund arbeiten können.“, sagte Razia und schien über etwas nachzudenken. „Ich denke, auch wenn es sich merkwürdig anhört, wir sollten uns verbünden. Mit allen Gilden, die sich mit uns verbünden wollen.“, sagte sie vorsichtig. „Ja, das wäre eine gute Entscheidung. In solchen schweren Zeiten kann man sich keine Rivalität erlauben. Ich werde Boten zu den ungeschlagenen Gilden schicken und sie informieren. Außerdem lasse ich sie fragen, ob sie sich mit uns zu verbünden gedenken. Die Boten werden morgen wieder da sein. Senia!“, rief sie und sofort eilte eine Dryade mit leuchtend grünen Augen in den Raum. „Was gibt es, Herrin?“ „Schicke je einen Boten zu den Orzhov, Izzet, Gruul, Golgari und Rakdos.“ „Rakdos? Muss das sein, Herrin?“ „Ja!“, sagte Mat’selesnija scharf. „Schicke Jarad. Der weiß sich in der Not zu verteidigen.“ Senias Augen funkelten, sie sagte aber nichts. „Ja, Herrin.“, sagte sie und verließ den Raum. „Dann haben wir ja alles besprochen. Ich werde gleich meine Legion informieren.“, sagte Razia. „Wir haben eine kluge Entscheidung getroffen, Razia.“, sagte Mat’selesnija schwach. „Und nun lasst mich bitte ein wenig in Ruhe. Ich bin immer noch nicht ganz genesen.“ „Ja, Mat’selesnija.“ Die drei Boros verließen den Raum.


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