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Das neue Pauper oder: Was war den da los, DCI?

von Nik aus Otaria, 01.03.2013 - 18:00 – Meinung

Wenn ihr euch für Pauper interessiert, wisst ihr es wahrscheinlich ohnehin schon; ansonsten muss ich euch jetzt mit der Tatsache konfrontieren: Ab dem 1. Februar 2013 sind im Pauper-Format Die Baracken leeren (Empty the Warrens), Traubenkartusche (Grapeshot) und Ertüchtigung (Invigorate) verboten. Das ist jetzt schon einen Monat her; dennoch möchte ich mich etwas ausführlicher dazu äußern, da es sich – soviel kann ich jetzt schon sagen – in meinen Augen um eine mindestens fragwürdige Entscheidung handelt. In diesem Artikel werde ich die angeführten Gründe für das Verbot hinterfragen, mögliche Alternativen aufzeigen und die Folgen für das Format, soweit es mir möglich ist, abschätzen.

Die Gründe für das Verbot hat Erik Lauer am Ende dieses Artikels erläutert. Im Folgenden werde ich mich deshalb ausschließlich auf seine Aussagen in diesem Artikel beziehen, da er die einzige offizielle Stellungnahme ist, die ich kenne. Der Schwerpunkt meines Beitrages wird, wie auch bei Erik Lauer, auf dem Verbot der beiden Storm-Karten Die Baracken leeren (Empty the Warrens) und Traubenkartusche (Grapeshot) liegen. Dies hängt zum einen damit zusammen, dass mir Storm-Decks aus unterschiedlichen Gründen, die ich vielleicht ein anderes Mal erläutern werde, sehr am Herzen liegen; zum anderen damit, dass die Auswirkungen auf das Format wesentlich größer sein dürften, als es bei dem Verbot von Ertüchtigung (Invigorate) der Fall ist.

Seit Pauper sich als Format etabliert hat, war Storm im Grunde immer ein relevanter Faktor im Metagame. Ab dem Zeitpunkt, als die Karten des Invasion-Blocks und mit ihnen auch die Opfer-Länder online verfügbar waren, war es auch möglich, sinnvolle Storm-Decks im Pauper-Format zu bauen. Frühe Storm-Decks liefen allerdings noch nicht sehr konstant und hatten zwei Hauptprobleme: die Kartenzieher sowie die Gewinnoptionen. Der beste Kartenzieher waren die Losgelösten Ideen, die allerdings den großen Nachteil hatten, in ihren farblicher Anforderung sehr extrem zu sein – zumal für ein dreifarbiges Deck, dessen Hauptmanabeschleunigung über die Rituale ausschließlich rotes oder schwarzes Mana bereitstellte. Das andere Problem waren die Gewinnoptionen – Traubenkartusche (Grapeshot) und Die Baracken leeren (Empty the Warrens). Bei der Traubenkartusche (Grapeshot) musste eigentlich immer vorausgesetzt werden, dass man im Kombozug zwei Exemplare fand, die man auf den Gegner schießen konnte, da es mit diesem Deck extrem unwahrscheinlich war, in einem Zug 20 Zaubersprüche zu spielen. Teilweise wurde dieses Problem über Vernichtete Erinnerungen (Shred Memory) angegangen, die als Tutor fungierten, allerdings zusätzliches Mana banden und außerdem (transmutiert) kein Zauberspruch waren. Die Baracken leeren (Empty the Warrens), obwohl man mit ihr deutlich weniger Sprüche spielen musste, hatte den Nachteil, dass sie im Gegensatz zur Traubenkartusche (Grapeshot) sehr gut beantwortet werden konnte. Jede Farbe hat(te) Lösungen dafür. Für das zweite und dritte Spiel musste jeder Storm-Spieler mit diesen Karten rechnen; manche Decks spielten sie bereits im Hauptdeck; da sie auch andere Decktypen bekämpften. Trotz all dieser Nachteile konnten sich Storm-Decks als relevanter Teil des Metagames behaupten. Ihre Situation änderte ich erst mit folgenden Karten: Manamorphose (Manamorphose), Gitaxianer-Sonde (Gitaxian Probe), Sandsteinsäule (Sandstone Needle) und Saprazzanische Felseninsel (Saprazzan Skerry) (nach der online-Veröffentlichung des Merkadische Masken-Blocks). Zum einen gab es jetzt 8 Sprüche, die man ohne jegliche Kosten – sowohl vom Mana, als auch von den Handkarten her – spielen konnte; zum anderen konnten nun auch rein blau-rote Storm-Decks auf schnelles Mana zugreifen. Diese Entwicklung mache Storm zu einem der stärksten Decks im Format. Doch war es zu stark?

Erik Lauer argumentiert, dass die begrenzten Antwortmöglichkeiten, die gegen Storm-Decks zur Verfügung ständen, nicht ausreichend gewesen seien, um ein diverses Metagame zu ermöglichen. „a limited number of answers to storm spells“? Das Pauper-Format gewährt jeder Farbe Möglichkeiten, spontan gegen die Spielsteine von Die Baracken leeren (Empty the Warrens) vorzugehen und es gibt ja allein unter den Spontanzaubern noch einige mehr wie Seismische Erschütterungen (Seismic Shudder), Klage der Nim (Wail of the Nim) oder die neue, sehr gute Elektrickserei (Electrickery). Daran kann es also eigentlich nicht liegen. Ähnliches gilt für die Traubenkartusche (Grapeshot). Hier sind die Antwortmöglichkeiten – also in erster Linie zusätzliche Lebenspunkte – spezifischer, dafür aber auch umso effektiver. Ein einzelner Einsamer Missionar (Lone Missionary) bedeutet, dass der Storm-Spieler vier (!) zusätzliche Sprüche spielen muss. Außerdem ist diese Gewinnmöglichkeit trotz der neuen Gratissprüche immer noch einigermaßen unwahrscheinlich.

Das Problem scheint mir vielmehr zu sein, dass viele Spieler trotz der unbestreitbar gestiegenen Stärke der Storm-Decks sich nicht mehr ausreichend für dieses Matchup rüsten wollten. Oder es zumindest faktisch nicht taten. Ein Grund dafür mag die uns allen bekannte Knappheit sein, die scheinbar immer im Sideboard vorherrscht. Es ist leicht, beim Erstellen des Sideboards den Fokus zu verlieren und bestimmte Matchups zumindest qualitativ zu vernachlässigen. Man sollte sich, wenn man (klassisches) Pauper spielt, aber immer der Tatsache bewusst sein, dass es sich um ein nicht-rotierendes Format handelt und dass diese eben dazu tendieren, spezifische Anforderungen an die Sideboard-Strategie zu stellen. Ich muss Erik Lauer also klar widersprechen, wenn er meint, dass die Antwortmöglichkeiten nicht ausreichend seien. Sie sind ausreichend vorhanden und mit genügend Möglichkeiten zur Interaktion kann man Storm sehr wohl zuverlässig besiegen – Decks wie Tempo-Delver beweisen dies. Und wer erwartet hat, dass man mit monogrünen Decks Kombo schlägt, der hat nun mal etwas an dem Spiel nicht verstanden.

Ich kann aber verstehen und habe dies auch selbst erlebt, dass es sehr frustrierend sein kann, wenn man quasi als Zuschauer mit ansieht, wie man im zweiten Zug von 18 2/1er Goblins mit Eile überrannt wird. Zu schnelle und gleichzeitig konstante Storm-Decks sind kein Gegner, gegen den man dauernd spielen oder schlimmstenfalls nur zuschauen möchte. Ich finde es allerdings schlicht und ergreifend falsch, einen ganzen Archetypen per Holzhammermethode zu zerstören. Eher selten führt so etwas dazu, dass sich ein Format dadurch tatsächlich diversifiziert.

Es wäre meiner Meinung nach stattdessen richtig gewesen, Storm abzuschwächen. Dass so etwas nicht einfach ist, ohne solche Decks gleich unspielbar zu machen, ist mir bewusst. Dennoch wäre es vermutlich möglich gewesen. Ein Verbot von Manamorphose (Manamorphose) und Gitaxianer-Sonde (Gitaxian Probe) hätte wesentlich mehr Sinn ergeben. Eine Gratiserhöhung des Sturmzählers kann schließlich nicht Sinn der Sache sein. Diese Gratissprüche sind es, die Storm erst so schnell und konstant machen. Zudem werden sie in kaum einem anderen Deck gespielt. Dieses Verbot hätte es zugelassen, ein wenn auch abgeschwächtes Storm-Deck zu spielen. So bleibt uns nur darauf zu hoffen, dass die DCI ihren Fehler einsieht...

Im Fall von Ertüchtigung (Invigorate) ist die Lage eine andere. Erik Lauer schreibt ganz treffend, dass hier das Problem darin liegt, dass Ertüchtigung (Invigorate) die Interaktionsmöglichkeiten verringert. Diese Karte erhöht nicht nur die Geschwindigkeit des Infect-Decks dramatisch, – was vielleicht noch vertretbar wäre – sondern schränkt gleichzeitig die Optionen, die Infect-Kreatur zu beseitigen, stark ein. Ertüchtigung (Invigorate) schützt die Kreatur vor so gut wie allen schadensbasierten Problemlösern, lässt sie 40% des benötigten Schadens am Spieler zufügen und kann vor allem immer gespielt werden. Das kommt einem Einschreiten (Intervene) mit Manakosten von {0} mit der Option, es auch als spontane Mythische Proportionen (Mythic Proportions) spielen zu können, gleich. Das war einfach zu stark für das Pauper-Format. Würde Ertüchtigung (Invigorate) einen +4/+0-Bonus verleihen, wäre dies vielleicht noch vertretbar. Das Problem ist in der Tat der Schutz vor den meisten Problemlösern. „That makes it particularly difficult for other decks to effectively interact with the Infect deck.“ Entscheidend ist auch, dass durch das Verbot von Ertüchtigung (Invigorate) nicht gleich ein ganzer Archetyp ausgehebelt wird. Infect wird weiterhin sehr gut spielbar sein, da dem Deck noch viele weitere, aber eben nicht so problematische, Pumpsprüche zur Verfügung stehen. Ob das Verbot in diesem Fall zwingend notwendig war, kann ich nur schwer beurteilen. Allerdings überzeugt mich die Argumentation Erik Lauers an dieser Stelle und es ist in jedem Fall zu begrüßen, dass durch das Verbot die Interaktionsmöglichkeiten zwischen den Decks erhöht und gefördert werden – beides Dinge, die beim Verbot von Die Baracken leeren (Empty the Warrens) und Traubenkartusche (Grapeshot) nicht zutreffen.

Wie geht es nun weiter mit Pauper? Welche Decktypen werden (voraussichtlich) von dem Verbot profitieren? Und: Wird tatsächlich eine Diversifizierung des Metagames stattfinden? Zunächst mal erwarte ich, dass sich die Veränderungen in Bezug auf die einzelnen Decktypen in Grenzen halten werden. Bestimmte Sideboardkarten können gestrichen und durch solche für andere Matchups ersetzt werden. Die Frage scheint mir vielmehr zu sein, ob der Platz im Metagame, der durch den Wegfall der Storm-Decks frei wird, durch neue Decks belegt werden kann. Zunächst einmal sehe ich drei Archetypen, die von dem Verbot besonders profitieren dürften. Dies sind White Weenie, Goblins und
{b}{r}({s})-Cloudpost-Decks.

Für White Weenie war Kombo immer das schwerste Matchup, das sich nur mir Glück (das heißt in diesem Fall: dem Versagen des Kombo-Decks), Fehlern des Gegners oder extremen Sideboard-Strategien gewinnen lies. White Weenie befand sich deswegen im Grunde, je nach aktuellem Metagame, immer zwischen Tier 1- und Tier 2-Deck-Niveau. Zudem hat es ein ganz ordentliches Matchup gegen Tempo-Delver, welches vor und aller Wahrscheinlichkeit nach auch nach dem Verbot eines der besten Decks im Format sein wird. Mit dem Wegfall seines schlimmsten Matchups dürfte sich White Weenie als das Aggro-Deck Nummer 1 im Format etablieren. Goblins hingegen sind ein Deck, das tatsächlich in erster Linie von den nun freien Plätzen im Sideboard profitieren wird. Der Hintergrund ist, dass Goblins auf Grund ihrer hohen Geschwindigkeit sowie der Möglichkeit, auf Gegenzauber in Form von Roter Urknall (Red Elemental Blast) / Pyroknall (Pyroblast) zuzugreifen, für ein Aggro-Deck ein ganz passables Kombo-Matchup hatten. Ihr Hauptproblem waren die Cloudpost-Decks, da sie gegen die Kombination von konstantem Lebensnachschub und Massenzerstöreung kaum gewinnen konnten. Das musste über Sideboard-Karten wie Schleifen (Raze) oder Geschmolzener Regen (Molten Rain) ausgeglichen werden, die wirklich schmerzhaft für die Cloudpost-Decks sind und für die nun mehr Plätze im Sideboard zur Verfügung stehen. {b}{r}({s})-Cloudpost-Decks selber profitieren von dem Verbot insofern, als sie sich nun wieder ganz auf ihre Rolle als Kontroll-Decks Nummer 1 einstellen können. Das wird auf die Sideboards nur bedingten Einfluss haben; vielmehr kann man sich jetzt im Spielverhalten wieder darauf einstellen, den Gegner aus zu kontrollieren; anstatt manchmal gezwungen zu sein, ihn schnell zu besiegen. Dies war gegen Kombo-Decks der Fall und sorgte häufig dafür, dass das Cloudpost-Deck mit seiner Rolle strukturell überfordert war. Bei Decks wie Affinity hingegen sehe nur geringes Verbesserungspotential. Natürlich kommt ihm das Verbot als Aggro-Deck strukturell zugute; jedoch konnte es wie Goblins auch vorher auf Gegenzauberei zurückgreifen und zum anderen werden Spieler nun mehr Platz für andere, spezifische Karten zur Verfügung haben. Platz, der gerne mal ganz stumpf mit Artefakt-Zerstörern belegt wird.

Ich gehe hier nicht weiter auf die Veränderungen ein, die das Verbot von Ertüchtigung (Invigorate) mit sich bringen wird; denke aber auch nicht, dass sie sonderlich groß sein werden. Die Interaktionsmöglichkeiten wurden dankenswerter Weise erhöht und die benötigten Antworten sind viel unspezifischer als im anderen Fall. Simple Kreaturenzerstörung soll angeblich gegen ein Deck mit nur rund 15 Kreaturen ganz gut sein.

Alles in allem bezweifle ich, dass die Verbote großartige Veränderungen mit sich bringen werden. Es bleibt aber noch die spannende Frage, ob sich Midrange-Decks im neuen Format entwickeln können. Normalerweise werden solche Strategien von Kombo-Decks ziemlich brutal niedergehalten, da viele Midrange-Decks zu wenig Möglichkeiten zur Interaktion besitzen und gleichzeitig nur relativ langsam gewinnen können. Mit den Verboten könnten Midrange-Decks spielbar werden. Ich denke konkret an Decks wie zum Beispiel Jund, eine Pauper-Version von Moosebite, Gequälte Existenz (Tortured Existence)-Decks oder ähnliches. Solche Archetypen kommen mit Aggro-Decks in der Regel ganz gut klar; die Frage wird vor allem sein, ob sie in ihren Antwortmöglichkeiten flexibel genug sein können. Ich werde jedenfalls versuchen, ob solche Archetypen nun spielbar sind und gegebenenfalls darüber berichten beziehungsweise die entsprechenden Listen in der Sammlung der Decklisten und Kartenkombos veröffentlichen.

Auch, wenn ich der Ära der Storm-Decks nachtrauere und die Entscheidung der DCI in Bezug auf Die Baracken leeren (Empty the Warrens) und Traubenkartusche (Grapeshot) nach wie vor für falsch halte, wünsche ich euch allen auch in Zukunft viel Spaß im Pauper-Format. Wir werden sicherlich in den nächsten Wochen und Monaten sehen, was die Verbote für Veränderungen mit sich bringen und ob sie sich als sinnvoll erweisen. Und vielleicht wird die DCI ja doch... eines Tages... ?

Euer
Nik



9 Kommentare

#1Jashin   ICQ kommentiert:  01.03.2013 - 20:17 Uhr

Erstens: Rechtschreibfehler in Überschriften sind total uncool und müssen auch einfach nicht sein.
Zweitens: Es ist nun mal ein Fakt, dass Wizards die Stormmechanik nicht mag und starkt bereut. Im Modern haben sie an den Cantrips und an den Ritualen gekürzt, was viele andere Decks mitbeschädigt hat. Im Pauper wählen sie jetzt die andere, sinnvollere Methode. Ich gebe dir in sofern recht, als das ein Verbot von Traubenkartusche (Grapeshot) gereicht hätte, da man die Goblins in der Tat ganz gut beantworten kann. Du gehst zudem mit keinem Wort darauf ein, dass mit Zeitriss (Temporal Fissure) immer noch ein guter Stormspruch übrig ist. Klar, der Archetyp ist strukturell ganz anders aufgebaut und auch wesentlich weniger explosiv, aber man kann immer noch Storm spielen, wenn man will!
Drittens: Infect ist tot. Entgegen deiner Behauptung, man könne es in einer etwas abgeschwächten Form weiterhin spielen, wird jeder halbwegs klar denkende Infectspieler einfach um grünen Stompydeck greifen, was einfach die besseren Kreaturen hat. Infect war nur aufgrund der Explosivität von Ertüchtigung (Invigorate) so gefährlich.

Ansonsten aber ein richtig guter Artikel - würde gerne mehr von dir lesen! {+}{+}

#2Umbralumen   Online-Magic kommentiert:  01.03.2013 - 23:21 Uhr

was ist denn pauder? pls...

#3BigBear    kommentiert:  01.03.2013 - 23:40 Uhr

@Bericht:
Schöner Bericht. Auch wenn ich viel auf Magicseiten unterwegs bin, bekommt man nicht alles mit. Da ist es schön wenn solche "Schlagzeilen" noch mal aufgegriffen werden.

@Jashin:
Infect ist tot?
Also ich bin in Pauper jetzt nicht so bewandert, aber es sollte doch immer noch schnell genug sein?!
Sogar ein Turn 2 Kill ist immer noch Möglich: Turn 1 = Glitzernde Elfin (Glistener Elf) Turn 2 = 2x Mutagenes Wachstum (Mutagenic Growth) 1x Abtastender Überfall (Assault Strobe)
Natürlich ist es mit dem Banning von Ertüchtigung (Invigorate) ein starker einschnitt; aber TOT würde ich nicht sagen.

@Umbralumen:
Pauper ist ein Format in dem nur Karten erlaubt sind, die in mindestens einer Edition mit der Seltensheitstufe "Common" gedruckt wurden.

#4Jashin   ICQ kommentiert:  01.03.2013 - 23:41 Uhr

@Umbralumen:
Pauper ist ein Format in dem nur Commons erlaubt sind. Es ist daher (eurotechnisch) besonders günstig und relativ schnell, weil es wenig gutes, schnelles Manafixing und kaum Massenzerstörer bei den häufigen Karten gibt.

#5Jashin   ICQ kommentiert:  01.03.2013 - 23:45 Uhr

@Bigbear: Von wegen Abtastender Überfall (Assault Strobe). Das Manafixing ist im Pauperformat so mies, dass kaum einer zweifarbige Aggrodecks spielt. Das Infect-Deck ist genau wie das grüne Stompydeck einfarbig und scheitert ohne Ertüchtigung (Invigorate) einfach an der schlechteren Konstanz, weil es viel weniger Auswahl bei seinen Kreaturen hat (halt nur die Infecter aus Mirrodin), als das Stompydeck, das auf 20 Jahre grüne Aggrotierchen zurückgreifen kann.
Es lohnt sich schlicht kaum noch, darauf zu hoffen, dass man den einzigen 1-Mana-Infecter und die genau richtige Mischung aus Pumpsprüchen zieht, wenn das explosive I-win-Element fehlt...

#6IntoTheStorm   Online-Magic kommentiert:  02.03.2013 - 12:55 Uhr

Bei nahezu jeder Neuauflage der Bannlisten gibt es Leute die sich darüber beschweren und die, die es gut finden, das ist soweit nichts neues.
Allerdings kommt es mir gerade in Modern so vor, als ob man einfach eine billige Alternative zu den mittlerweile sehr überteuerten "Tierdecks" entsorgen wollte. U/R-Storm war keinesfalls so dominant oder so erfolgreich, dass man es unbedingt aus dem Metagame verbannen musste und das Argument der mangelnden Antworten ist in meinen Augen auch schwachsinnig.
Im Pauper war zumindest Traubenkartusche (Grapeshot) eine andere Sache, aufgrund von mangelndem Manafixing. Während jede Farbe Goblinhorden beantworten kann, indem man Sideboard-Slots darauf verwendet, muss man für diesen schon {s} für Discard, {b} für Counter spielen (Prismatische Stränge (Prismatic Strands) mal außen vor), was die Auswahl an spielbaren Decks sehr stark eingeschränkt hat.
Und auch wenn man Die Baracken leeren (Empty the Warrens) hätte behalten können, wäre Pauperstorm wahrscheinlich nicht mehr spielbar. Immerhin lag die Stärke dieses Decks auch darin, dass man 2 grundverschiedene Möglichkeiten hatte den Gegner mittels Stormcount zu überrennen.
Zum Thema Infect: Ob das Deck wirklich schon tot und beerdigt ist bleibt glaube ich abzuwarten. Auf jeden Fall ist es langsamer geworden, was auch in irgendeiner Weise nötig war. Turn 3 Kills sind immernoch problemlos möglich und wenn man auf allzu viele {r}{r} oder{g}{g}-Sprüche verzichtet sollte man ein zweifarbiges Aggrodeck auch nur mit Basics spielen können um die Explosivität zu Lasten von Konsistenz zurückzugewinnen. Fazit:
Infect-nerv {+}{+} ,
Storm-bann: in Modern unberechtigt, in Pauper notwendig

#7Nik aus Otaria   kommentiert:  02.03.2013 - 15:05 Uhr

@Jashin: Das mit dem Rechtschreibfehler in der Überschrift ist wirklich blöd und ärgert mich am meisten. Ich habe ihn ein paar Sekunden nach dem Hochladen gesehen... Das Bittere ist, dass der Text schon fast einen Monat existiert und ich ihn in der Zeit immer wieder (bestimmt zehnmal) Korrektur gelesen habe. Und dann übersieht man den Fehler in der Überschrift... :-(
Zum Inhaltlichen: Mir ging es vor allem darum, dass man Storm-Decks über das Verbot von Manamorphose (Manamorphose) und Gitaxianer-Sonde (Gitaxian Probe) auch hätte abschwächen können. Ich kann die Gründe dafür, einen ganzen Archetypen zu demontieren, nicht wirklich nachvollziehen. Zudem sehe ich einfach nicht, dass Storm (in seiner zweifellos starken Position) eine Diversifizierung des Metagames unterbunden hat. Es wäre meiner Meinung nach richtig gewesen, Storm-Decks erst mal abzuschwächen und dann zu schauen, wie sich das Metagame entwickelt.
Auf die diversen Zeitriss (Temporal Fissure)-Decks bin ich nicht eingegangen, da sie keinen relevanten Anteil des Metagames ausmachen. Das war früher (mit der {b}{w}{s}-Familiar-Variante) mal anderes, hat sich dann aber geändert. Ich glaube auch nicht, dass sich das Deck als das neue Storm-Deck etablieren kann – abgesehen von der Tatsache, dass es nun wohl das einzige ist. Und klar: Man kann noch irgendwelche Storm-Decks spielen. So etwas wie Kreatur + Astralstahl (Astral Steel) + Umkrempeln (Inside Out) + Flugstunde (Fling) ist natürlich auch irgendwie ein Storm-Deck...
Was Infect angeht, bin ich mir nicht so sicher. Ich denke schon, dass es noch spielbar ist; wenn auch in stark abgeschwächter Form. Zur Zeit teste ich eine {g}{b}-Variante mit Verfaulter Agent (Blighted Agent) und Instabile Mutation (Unstable Mutation), die eigentlich ganz gut läuft – trotz der Zweifarbigkeit. Ich werde demnächst mal darüber berichten beziehungsweise eine Deckliste veröffentlichen.

@alle: Danke für das Lob und die Rückmeldungen. Ich werde beim nächsten Beitrag auch die Überschrift nochmal kontrollieren, damit so was nicht mehr vorkommt.

#8Käsekosmonaut    kommentiert:  02.03.2013 - 16:42 Uhr

Ich hätte es interessant gefunden, wenn du das derzeitige Meta noch mit aufgenommen hättest. Man kann ja, auch wenn es sich vielleicht noch entwickeln muss, bereits ein paar Trends erkennen. Ich habe mir einfach mal die Daily Events vom 25.02. - 28.02. angeschaut. In dieser Zeit gab es zwanzig 4-0 Finishes aufgeteilt auf 8 Archetypen. UR-Post/UB-Post und Affinity haben jeweils fünf perfekte Serien. Goblins drei. Das Esper-Zeitriss-Deck konnte immerhin zweimal solch einen Erfolg erzielen, ebenso wie Delver. Ansonsten gab es je einmal Elfen, Auren und Mono G Aggro.
Einerseits sieht man also, dass sich mit dem Zeitrissdeck immer noch ein Sturmdeck im Format behaupten kann, andererseits habe ich den Eindruck, dass das Meta jetzt tatsächlich diversifizierter ist als vor den Bannings (auch wenn ich zugeben muss, dass ich mich nicht allzu viel mit Pauper beschäftigt habe.) Früher habe ich eigentlich nur Storm, Delver und Infect an erster Stelle gefunden.

#9Nik aus Otaria   kommentiert:  03.03.2013 - 18:19 Uhr

@Käsekosmonaut: Ja, das hätte ich noch machen können. Ich wollte den Beitrag allerdings ursprünglich schon viel früher veröffentlichen und habe deshalb aus Zeitgründen auf eine aktuelle Metaanalyse verzichtet. (Ich muss auch ehrlich gestehen, dass ich mir zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch nicht die Ergebnisse der neusten Daily Events angeschaut hatte.) Was Du über den Zeitraum vom 25.02. bis 28.02. berichtest, erstaunt mich etwas – vor allem in Bezug auf Delver und (das nicht vorhandene) White Weenie. Ich muss mich demnächst mal ausführlicher damit auseinandersetzen. Aber Danke für die Infos. Ich bin ja immer noch skeptisch, was die langfristige Entwickelung des Formats angeht. Schau´n wir mal.


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