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Mit Kernenergie zum Sieg

von René Bräuer, 13.04.2008 - 19:09 – Allgemeines · Strategie · Multiplayer

Ich habe heute mal wieder ein Deck gesehen, das darauf abzielt, mit dem Nachtstahlreaktor (Darksteel Reactor) zu gewinnen.
Und auch auch als ich damals zu Mirro-Dings Zeiten die Karte das zum ersten Mal sah, dachte ich soetwas wie: "Meine Güte! Unzerstörbar und man gewinnt das Spiel!".
Die Euphorie legte sich schnell, als ich feststellte, dass ein solches Deck ohne Beschleunigung 20 Runden zum Gewinnen braucht, und die Beschleunigung ist leider keineswegs unzerstörbar. So hat der Gegner meist noch 10 oder sogar mehr Runden Zeit um das Spiel zu gewinnen, bevor man selbst das tut, und um sicher den Nachtstahlreaktor legen und mit Marken füttern zu können benötigt man schon so viele Karten im Deck, dass es da schwierig ist, den Gegner lange genug hinzuhalten.
Mit Erscheinen des Zeitspirale-Blocks hat sich das allerdings geändert, und so habe ich eine Deckliste ausgearbeitet, die nun doch gar nicht mehr so schlecht ist, und auf die ich im Folgenden eingehen werde.
Zunächst die Liste, dann Erläuterungen. Viele Karten sind in großer Stückzahl enthalten, aber da die Liste fiktiv ist, bleibt ja jedem selbst überlassen, einige davon zu kürzen um die Liste mit weiteren Karten zu "würzen".
Die Liste ist nach umgewandelten Manakosten sortiert.

14 Insel (Island)n
4 Treibsand (Quicksand)
4 Wüste (Desert)
1 Ruinen der Akademie (Academy Ruins)

2 Taucher im Wurzelwasser (Rootwater Diver)
3 Weiser aus Epityr (Sage of Epityr)

4 Energiekammer (Energy Chamber)
4 Vedalken-Ingenieur (Vedalken Engineer)
4 Dornenschwanz-Küken (Spiketail Hatchling)
1 Schleifstation (Grinding Station)
1 Schrottmauer (Wall of Junk)

4 Herstellung (Fabricate)
4 Paradoxer Dunst (Paradox Haze)
3 Junger Dornenschwanzsceada (Spiketail Drakeling)

3 Stiller Schiedsrichter (Silent Arbiter)
3 Nachtstahlreaktor (Darksteel Reactor)

Und schon sitzt man da und weiß nicht was einige Karten sollen, hoffe ich mal. Dabei ist das Prinzip schnell erklärt:
Der Hauptplan des Decks besteht natürlich darin, den Nachtstahlreaktor (Darksteel Reactor) gegebenenfalls herauszusuchen und dann zu spielen. Mit ihm wird das Spiel schnellstmögich beendet, wobei Paradoxer Dunst (Paradox Haze) und Energiekammer (Energy Chamber) das Legen der Marken beschleunigen.
Allerdings muss man damit rechnen, dass der Gegner ihn neutralisieren will, dafür sind Dornenschwanz-Küken (Spiketail Hatchling) und Junger Dornenschwanzsceada (Spiketail Drakeling) im Deck enthalten. Sie neutralisieren die gegnerischen Neutralisierungszauber (hoffentlich). Aber auch einen anderen Zweck erfüllen sie: Stiller Schiedsrichter (Silent Arbiter) lässt nur eine einzige Kreatur pro Zug angreifen und blocken. Liegt der Reaktor erstmal, können diese Kreaturen also problemlos an die gegnerischen Angreifer "verfüttert" werden damit man genug Zeit hat, um 20 Marken nach Tschernobyl zu verfrachten. Da sowieso schon Herstellung (Fabricate) zum Heraussuchen der Artefakte enthalten ist, habe ich Schrottmauer (Wall of Junk) hinzugefügt, um einen extrem starken Blocker zur Verfügung zu stellen.
An einen Alternativplan ist aber auch gedacht: Wenn der Reaktor irgendwie doch nicht im Spiel bleiben mag, kann man das Spiel einfach sehr lange hinauszögern und dann mit Schleifstation (Grinding Station) zum Vernichtenden Schlag ansetzen, da man dann auch ein paar andere Artefakte nicht mehr braucht, und diese so sinnvoll einsetzen kann. Ein dritter Alternativplan ist ebenfalls gegeben: Wenn nur eine Kreatur pro Zug angreifen und blocken kann, dann können die Dornenvögel (ja, das war eine Anspielung) dank ihrer Flugfähigkeit dem Gegner ihre Krallen zeigen.Ferroped (Ferropede) ist nicht nur nützlich, wenn der Gegner den Nachtstahlreaktor (Darksteel Reactor) klaut oder kopiert, sondern kann mit den Marken aus der Energiekammer (Energy Chamber), die bestenfalls dank Paradoxer Dunst (Paradox Haze) in doppelter Stückzahl kommen, auch richtig wehtun. Auch hier handelt es sich praktischerweise um ein Artefakt. Da die Herstellung (Fabricate) also eigentlich alles wichtige suchen kann, ist sie vier mal enthalten. Auch der beschleunigende Vedalken-Ingenieur (Vedalken Engineer) ist vier mal drin, damit man die herausgesuchten Sachen gegebenenfalls direkt ausspielen kann.
Taucher im Wurzelwasser (Rootwater Diver) kann eigentlich nur zum Blocken hinhalten oder Artefakte aus dem Friedhof schaufeln, was seine Hauptaufgabe ist. Und Weiser aus Epityr (Sage of Epityr) hat, einmal im Spiel angekommen, seine Funktion bereits erfüllt und kann so im Angesicht des Schiedsrichters den Heldentod sterben.
Zu den Ländern ist eigentlich nicht mehr viel zu sagen. Man benötigt nicht viel farbiges Mana, aber 15 der Länder produzieren dennoch blaues Mana. Um mit gegnerischen Kreaturen fertig zu werden kann man sie in der Wüste (Desert) verhungern oder im Treibsand (Quicksand) versinken lassen.

Die Idee ist keineswegs neu, allerdings wollte ich hier vergleichsweise flexible und sichere Variante vorstellen, die sich auch gut für Multiplayer-Partien eignet. Die verschiedenen Gewinnoptionen sorgen dabei nicht nur für etwas mehr Sicherheit, sondern machen das Deck auch abwechslungsreicher - einfach nur die Marken auf den Reaktor zu legen und abzuwarten ist auf Dauer nicht spannender als eine Runde Maumau. Hier ist es aber ohne Weiteres möglich, seine Konkurrenz auch mit Kampfschaden zu zermürben oder die feindlichen Bibliotheken ins Visier zu nehmen, auch wenn für beide Alternativpläne der Stiller Schiedsrichter (Silent Arbiter) wichtig ist. Der kann ja nicht nur herausgesucht werden, sondern auch im Falle seiner Zerstörung ins Spiel zurückkehren. Und auch die Zerstörung selbst kann dank der pieksigen kleinen Drachen ja zumindest erschwert werden.
Insgesamt finde ich das Deck daher vorstellenswert, da es die typischen Probleme des Archetyps umgeht und eben auch für Spiele um den Spaß geeignet ist. Es ist jedoch nicht als ultimative Liste zu verstehen, sondern als Anregung. Wenn jemand Lust auf Abwechslung und die Schlüsselkarten des Decks hat, kann er seiner Kreativität freien lauf lassen!

Bis zum nächsten Mal, viel Spaß wünscht Euch
René



6 Kommentare

#1René Bräuer    ICQ kommentiert:  13.04.2008 - 19:46 Uhr

Ah, mir ist gleich am Anfang ein doppeltes Wort aufgefallen - natürlich nachdem ich den Beitrag (nach dem zweiten Korrekturlesen) veröffentlicht habe. Aber wenn man den Text selber geschrieben hat ist er so sehr im Kopf verankert, dass man ein doppeltes Wort irgendwie einfach übergeht, jedenfalls geht mir das so. Mist! :-(

#2René Bräuer    ICQ kommentiert:  13.04.2008 - 19:54 Uhr

Und sogar noch ein überflüssiges Wort :-( Kann ich diesen Unfug nicht wenigstens löschen, um ihn in korrigierter Form nochmal zu posten?

#3Eiternder Goblin   ICQ kommentiert:  13.04.2008 - 20:01 Uhr

Ich weiß nicht ganz was ich sagen soll.
In die Decklisten Sammlung gehört das nicht!
Aber auch nicht wirklich in die Leseecke.
Dies wäre ein Beitrag den man normalerweise am besten in ein Forum stellen würde, was dies aber nicht ist. Ich find den Text zwar gut bin mir aber nicht sicher was er hier soll. Das klärt am besten Mario. SOnst könnte ich ja auch plötzlich mit nem Beitrag kommen wie man Tür ins Nichts (Door to Nothingness) am besten nutzt.
MFG Eiternder Goblin

#4Durin    kommentiert:  14.04.2008 - 17:22 Uhr

Zu deiner Beschreibung: Ist ja schön, wenn Ferroped (Ferropede) nützlich ist; aber er ist blöderweise nicht im Deck;-)

@Eiternder Goblin:
Also ein Beitrag über die Tür ins Nichts (Door to Nothingness) würde sicher zu Karten+Editionen oder so in die Leseecke passen, aber ich stimme dir zu, dass ich nicht genau von einer Deckliste halten soll, die nicht im Decklistenbereich steht(wo sie aber auch nicht reingehört). Das ist alles etwas schwierig und sollte am besten jeder für sich entscheiden - niemand ist ja gezwungen, das hier zu lesen.

#5Sephirot    ICQ kommentiert:  16.04.2008 - 21:55 Uhr

Ich würde in einem Nachtstahl-Reaktor-Deck auch immer Kernanzapfer (Coretapper) spielen und Metallarbeiter (Metalworker) würde sich hier auch rentieren

#6Mario Haßler     Online-Magic Skype kommentiert:  17.04.2008 - 13:22 Uhr

Beiträge bearbeiten/löschen: Ist nicht vorgesehen. Die Spielregeln sind bekannt, und im Entwurfsstadium kann ein Beitrag beliebig lange verweilen, um ihn z. B. mit ein paar Tagen Abstand nochmals zu prüfen. Und das empfehle ich dringend.

Zu dem Beitrag an sich: Es ist meines Erachtens durchaus ok, in der Lese-Ecke Decks zu besprechen. Allerdings sollte sich das von der üblichen Deckvorstellung in der Decklisten-Sammlung (bei der man ja auch etwas über die Idee zum Deck und die Strategie und sogar zu einzelnen Karten schreiben kann) deutlich abheben. Das kann z. B. darin bestehen, dass man hier einen altbewährten "Klassiker" vorstellt und ihn zum aktuellen Magic und/oder zum Freizeitspiel in Bezug setzt, oder man erläutert ein grundlegendes Deckprinzip und untermauert das mit einer Deckliste oder auch mehreren – so wie Apokalyptica das Deckprinzip "Burn-Deck" am Beispiel des Extended-Formats in "Ein heißer Kandidat!"

Bei dem hier vorgestellten Deck fehlt mir dieses "mehr". Hier wird nur genau ein Deck erläutert, und das hätte fast schon in der Decklisten-Sammlung Platz gehabt. Ein besserer Ansatz wäre es meiner Meinung nach gewesen, das Deck aufgrund der benötigten Prinzipien zu entwickeln, also "Prinzip→Karte" statt "Karte→Begründung". Das ließe Spielraum für Variationen, und das wäre die zweite Idee für einen anderen Ansatz: verschiedene Lösungsvorschläge (sprich: Decklisten) anbieten und sie vergleichen.

Und sowas würde ich durchaus gerne in der Lese-Ecke finden.

Mario


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