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Spielbericht vom 28.02.2006 – Faschingsdienstag

von Mario Haßler, 01.03.2006 - 20:00 – Spielbericht · Multiplayer

Das hat schon Tradition – ein karnevalistischer Abend mit närrischen Decks: Heute sind Karten aus den Editionen Unglued oder Unhinged ausdrücklich erlaubt! Aber auch andere Decks mit verrückten Ideen dürfen sich austoben, solange der Spaß an erster Stelle steht! Dazu eingefunden haben sich sechs Närrinnen und Narren, und im "Emperor" werden sie zu Hofstaaten: Kaiser Axel mit Christine und Siegfried als Generäle gegen Kaiser Gert mit Mario und Stefan. Christine baut auf einen Agent der Masken, ihr Kaiser Axel schickt sein River Merfolk bei ihr an die Front, wo es dank Gebirgstarnung ebenfalls bei Stefan sticheln kann. Der übt sich im Münzwurf und hat mit der Goblinbombe sein Ziel schon deutlich gemacht. Unterstützt wird er dabei von Krarks Daumen und einem Goblin Bookie, das macht vier Chancen pro Wurf. Und oft genug braucht er auch alle vier Chancen, weil Christine dreimal das richtige Ergebnis vorhersagt. Derweil sammelt Kaiser Gert Urza-Länder, wobei es ihm nicht gelingt, den Satz zu komplettieren. Trotzdem baut er mit Myrs ein gewisses Manapotenzial auf, das er in einen Turm der Schicksale und einen Turm des Gemurmels investiert. Ein paar Runden lang stört Siegfried das Spielgeschehen mit einem Weltenchaos – freilich auch das Spiel seiner eigenen Teamkollegen. Eine ordentliche Unhinged-Kombo gelingt Mario, der zuvor mit Emcee schon die eine oder andere Kreatur seiner Mitspieler präsentiert hat: Frankie Peanuts weiß ein paar unangenehme Fragen zu stellen, und Staying Power sorgt dafür, dass der befragte Siegfried sich nicht nur in diesem Zug, sondern für den Rest des Spiels an seine Antworten halten muss. Das kann bei Fragen wie "Wirst du blocken?" ("ja"), "Wirst du angreifen?" ("ja") oder "Wirst du in deinem Zug alle deine Länder tappen?" ("nein") das Spiel durchaus beeinträchtigen. Siegfried zieht sich dennoch weitgehend aus der Affäre, indem er seine Kreaturen zu seinem Kaiser verschiebt, darunter ein Funkenschmied, der später von Axel sogar noch geklont wird. Marios Versuch, mit Wordmail aus Our Market Research Shows That Players Like Really Long Card Names So We Made This Card to Have the Absolute Longest Card Name Ever Elemental ein 27/27-Monster zu machen, vereitelt Axel mit einem schlichten Gegenzauber. Entscheidend für das Spiel ist das jedoch alles nicht, denn das endet so, wie es von Stefan fünf Runden zuvor vorbereitet wurde: Seine Goblinbombe sammelt die fünfte Marke, das macht 20 Schaden auf Kaiser Axel und bringt den Sieg für Kaiser Gert und seine Mannen.

Im zweiten Spielt wird Christine Kaiserin und tritt mit einem grün-weißen Selesnija-Deck an. An ihren Flanken kämpfen Axel und Stefan gegen Siegfried und Gert mit Kaiser Mario. Siegfried lässt einen Schildtänzer auftreten, aber Axel denkt gar nicht daran, ihn anzugreifen. Gert schickt aus seinem blau-schwarzen Deck kleine Flieger gegen Stefan und hat damit den wohl ärgsten Feind fest im Blick. Dessen Vergessenes Urwesen entwickelt sich nämlich zu einer erschreckenden +1/+1-Marken-Quelle, von denen einerseits Axels Stachelschuss-Goblin profitiert und andererseits Stefans Fat Ass. Um den zu unterstützen, kaut Stefan sehr langsam an den mittlerweile sicher kalten Resten seines Brokkoli-Auflaufs herum – was tut man nicht alles... Mario würfelt sich mit seinem Deck "Hühnerfarm" froh, jedoch ohne in irgendeiner Weise das Spielgeschehen zu beeinflussen. Auch Siegfrieds Deckkonzept geht nicht auf, was aber daran liegt, dass er die Karte Collector Protector schlicht falsch verstanden hat. Drunter leiden muss hingegen Gert, der ohne Unterstützung seiner Teamkollegen an einem fetten Fat Ass zugrunde geht. Axels Stachelschuss-Goblin hat, vom Vergessenen Urwesen gut versorgt, mittlerweile eine Stärke von 11 erreicht, und da genügt der direkte Zugriff auf Kaiser Mario, um jenen zu eliminieren. Sieg für Christine, Axel und Stefan.

Das Los bestimmt Axel zum Kaiser über Christine und Stefan im dritten Spiel, sie treten an gegen Kaiser Gert mit Siegfried und Mario. Einige Runden lang entwickelt sich das Spiel gemächlich, dann kommt von Gert mit dem Ritual der Unterwerfung ein echter Hammer. Behindern tut das nämlich vor allem seine eigenen Generäle, da Christine mit den Paradiesvögeln und einem Selesnija-Petschaft ganz gut mit farbigen Manaquellen bestückt ist. Dazu kommt dann noch ein Spektraler Scheinwerfer, der ihre Teamkollegen mit farbigem Mana versorgen kann. Zwei Runden später hat Gert ein Einsehen und versorgt das Ritual nicht weiter. Für Mario macht es eigentlich keinen Unterschied, denn sein Deck "Erlaubtes Glücksspiel" bringt vor allem Länder und wenig Brauchbares hervor. Siegfried kämpft gegen Stefan an und sorgt dank dessen Wiedergutmachung unfreiwillig für Kartennachschub beim Gegner. Kaiser Axel konzentriert sich mit seinem blau-roten Deck und der Ley-Linie der Blitze auf Direktschaden und Neutralisation, während Christine mit einem Feuerschweif-Engel Mario ordentlich einheizt. Der zeigt keine Gegenwehr, freut sich aber außerordentlich, endlich das achte Land zu ziehen, denn dieser Zug wird Christine ungeachtet ihrer 21 Lebenspunkte den Garaus machen: Gert hat einen Haufen Myrs angesammelt, dazu die Myr-Matrix, und insgesamt warten auf dem Tisch Kreaturen mit einer Gesamtstärke von 23 auf Marios Aufruhr... allerdings soll es nicht dazu kommen: Mit einem ausgesprochen guten Sinn fürs Timing spielt Christine noch in Marios Ziehsegment Adamaros Blick, der macht 5 Schaden bei 5 Lebenspunkten – das Aus für Mario! Als dann wenig später die ohnehin kargen Aussichten für Gerts Mannschaft durch Stefans Artefaktdiebstahl auf den Turm der Ewigkeit weiter dezimiert werden, ist es Zeit für die Aufgabe. Axel, Christine und Stefan gewinnen das Spiel.

Nun verkleinert sich die Runde auf vier, und Gert, Stefan, Siegfried und Mario spielen "Uhrzeiger-Magic". Gert igelt sich mit einem Haufen Mauern aus Steinen, Stahl und Speeren ein, Stefan stattet seine Yamazaki-Brüder mit einem Schwert aus Licht und Schatten aus. Siegfried baut auf rote Goblins, wird aber recht bald durch eine ausgesprochen fiese Kombo von Mario komplett ausgeschaltet. Schlüsselkarte ist einmal mehr Staying Power, was besonders übel kommt in Verbindung mit Orims Gesängen, für die auch noch die Bonuskosten gezahlt wurden. Ein paar Runden hofft er noch vergebens darauf, dass es einem der anderen Spieler gelingt, die Verzauberung zu entsorgen, dann gibt er auf. Dass er auch Kreaturen zu bieten hat, zeigt Mario mit B-I-N-G-O, das zwar nie in den Genuss seiner Selbstverstärkung kommt, aber mit Supersize und zwei Mänteln des Gürteltiers zu einer 8½/8½-Kreatur wird, die 17 Lebenspunkte spendet. Dann aber beschert ihm sein Deck weitere Orims Gesänge, die mit Bonus Stefan ausschalten. Gert hat sich derweil mit einer Illusionsmauer und weiteren Mauern weiter eingeigelt, dagegen fährt Mario die diesmal gelungene Symbiose von Our Market Research Shows That Players Like Really Long Card Names So We Made This Card to Have the Absolute Longest Card Name Ever Elemental und Wordmail auf. Aber er muss es nicht mal ausfechten, denn ein weiteres Mal ist das Kartenziehglück ihm hold, und mit den dritten Orims Gesängen schaltet er den letzten Gegner aus und gewinnt das Spiel – zwar nicht auf die feine, so aber doch auf eine sehr effektvolle Weise. Und damit ist der Abend am Ende angekommen. Wieder war es erfrischend, die verrückten Karten aus Unglued und Unhinged in Aktion erleben zu dürfen, oder auch die seltener gespielten Würfel- und Münzwurf-Karten aus dem "seriösen" Magic. Es hätten gerne mehr von diesen Karten sein dürfen.


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