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Spielbericht vom 10.08.2011 - Kommandeur

von Mario Haßler, 14.08.2011 - 18:38 – Spielbericht · Multiplayer

Erstes Spiel: "Emperor"

Das Thema des Abends ist die Variante "Kommandeur". Wir beginnen zu sechst, Sabine als Kaiserin mit Animar, Seele der Elemente, an ihren Seiten Axel mit Damia, Weise des Steins und Stefan mit Intet der Träumer; ihnen gegenüber Kaiser Gert mit Kaalia von der Weite, Mario mit Sygg, Flussmeuchler und ich mit Riku der Doppelspiegler. Das sind schon mal zwei Besonderheiten: Zum einen haben Sabine, Stefan und ich mehr oder weniger die gleichen Decks, nämlich das vorkonstruierte blau-rot-grüne "Spiegelherrschaft" ("mehr oder weniger", weil mindestens ich das Deck bereits verändert habe). Gemäß unseren Hausregeln dürfen wir nicht den gleichen Kommandeur verwenden, und da Sabine als Erstes ihren Kommandeur benennen durfte und Stefan seinen danach, blieb mir nur der Dritte übrig. Unzufrieden macht mich das nicht, da alle drei toll sind und ich durchaus ein Faible für das Verdoppeln von Zaubersprüchen und Kreaturen habe. Die andere Besonderheit ist, dass Mario der Einzige ist mit einem komplett selbst gebauten Kommandeur-Deck. Sein preiswerter Kommandeur Sygg, Flussmeuchler ist folgerichtig auch der Erste, der im Spiel ist, und auch der Erste, der die Gegner stört. Von Kaiser Gert mit einem Gewittergelübde ausgestattet und von Mario selbst mit einer Abschirmenden Blase veredelt zieht Sygg in den Kampf gegen Axel und landet erfreulicherweise auch die nötige Punktzahl, um jede Runde eine Karte zu ziehen. Immerhin gelingt es Axel alsbald, mit einem Vergessenheitsstein den Tisch zu bereinigen und so auch Marios Kommandeur vorübergehend loszuwerden.

Sabines Versuch, Riku der Doppelspiegler auszuspielen (wohlgemerkt nicht ihr Kommandeur, sondern meiner), kontert Mario mit Verblüffen, und Sabine verzichtet lieber auf die eine Kreatur als auf ihre Handkarten. Danach richtet sie mit einer Versandung großen Schaden an, der vor allem unser Team trifft, obwohl sie Gert gar nicht erreicht. In meinem Fall schrumpft meine Manabasis um satte vier Mana, das ist hart. Trotzdem kann ich, nachdem mein direktes Gegenüber Stefan einen Simischen Himmelsverschlinger ins Spiel gebracht hat, ebenfalls einen einen Simischen Himmelsverschlinger ausspielen, und im Kampf gehen beide drauf. Stefan ist das Risiko gerne eingegangen, denn nun bringt er einen Totholz-Baumhirten, der den Simischen Himmelsverschlinger wieder aus dem Friedhof auf die Hand holt. Gute Idee, und so mache ich das auch. Stefan guckt ungläugig, und ich erkläre ihm, dass mein Riku der Doppelspiegler schon ein bisschen auf mein Spiel abfärbt, auch wenn er noch gar nicht das Spiel betreten hat.

Auch an der anderen Flanke wird gekämpft. Hier kann Mario auf Geth, Fürst der Gruft bauen, der nebenbei Sabines Erfahrenen Erforscher wiederbelebt, damit unser Landverlust wieder wettgemacht wird. Als Axel ihm mit einem Auspressenden Dämon kontra bieten will, greift Kaiser Gert mit einer Kasteiung ein. Aus seiner Hand kommt auch eine Zusammenkunft, die mein Lebenspunktekonto um satte 22 Zähler aufstockt. Bei Mario zeigt sich eine Gequälte Seele, Kaiserin Sabine schickt ihre Animar, Seele der Elemente, mit einem Gewittergelübde ausgestattet, bei Axel an die Front. Auch Kaiser Gert schickt mit Kaalia von der Weite seine Kommandeurin ins Rennen. Sie holt einen Engel der Verzweiflung dazu, der aufgrund unserer "Emperor"-Regeln zwar nicht angreifen kann, aber schon mal an die Front verschoben wird. Noch wichtiger ist jedoch seine Kommt-ins-Spiel-Fähigkeit, die bei Stefan Kozileks Handwerker entsorgt. Der hatte zuvor einen Furchenverschlinger wiederbelebt, der auf 10/10 angewachsen ist, aber den kann ich im Kampf Verkleinern und auf diese Weise ausschalten.

Entscheidend voran bringt uns Gerts Kometenhagel, mit dem er nicht weniger als fünf Zielen jeweils 4 Schaden zufügt. Das schlägt Lücken in die Reihen unserer Gegner und gibt mir die Gelegenheit, mit Riku der Doppelspiegler das Eis zu kopieren, mit dem ich Stefan in seinem Zug zwei Länder tappe und ihn eine Runde lang in seinen Möglichkeiten beschränke, während ich zwei Karten nachziehe. Axel wartet mit einem Lhurgoyf und einer Muse der Traumkunde auf, doch Mario kann ihm Runde für Runde mit seinen Kreaturen Schaden zufügen, die fliegen oder die er unblockbar machen kann. So scheidet Axel als Erster aus. Ich wirke dann endlich einen Tod durch Drachen, den ich viele Runden zurückgehalten habe, weil ich ihn gerne mit Riku verdoppelt hätte; allerdings war mein Kommandeur nie lange genug im Spiel. Auch jetzt ist er nicht zur Stelle, doch die Übermacht an 5/5-Fliegern und die offene Flanke, an der Mario Runde um Runde Sabine bedrängen kann, genügen bereits: Die Gegner geben auf. Sieg für Kaiser Gert, Mario und mich.

Zweites Spiel: "Jeder gegen jeden" (4 Spieler)

In der Zwischenzeit sind Siegfried und Christine eingetroffen. Sie haben sich am Nachbartisch mit einem Einzel die Zeit vertrieben und sind nun ebenfalls fertig. Wir teilen uns also in zwei Vierergruppen, und an unserem Tisch bleiben Gert, Mario, Stefan und ich für eine Partie "Jeder gegen jeden" sitzen. Mario behält sein Deck rund um Sygg, Flussmeuchler, Gert hat diesmal auch ein selbst gebautes Deck am Start, das von Korlash, Erbe der Schwarzklinge angeführt wird, Stefan baut auf Zedruu die Großherzige, und ich widme mich Kaalia von der Weite. Wie zuvor ist Sygg der erste Kommandeur im Spiel, doch bald schon folgt auf eine Mutter der Runen meine Kaalia. Gerts Deck entwickelt sich von einem Madenwirt über einen Stab des Beherrschens zu einem Stromgald-Kreuzritter, bei Mario zeigt sich ein Wurzelwasserdieb, bei Stefan die Muse des Windgeflüsters, und ich schröpfe sie alle mit einem Fleischansauger. Nicht viel später versucht Stefan, mit einem Nüchternen Befehl tabula rasa zu machen, doch Mario, der zuvor einen Dimir-Doppelgänger ins Spiel gebracht hat, kontert dies klassisch mit einem Gegenzauber. Doch dann gelingt es Gert mit einer Verdammung, und einzig sein Genju der Marschen kommt danach noch einer Kreatur am nächsten.

Wieder zählt Marios Sygg, Flussmeuchler zu den Ersten, die das leere Schlachtfeld betreten, gefolgt von einem Eindringenden Schattenmagier. Bei Stefan zeigen sich eine Mauer der Omen und ein Dominus der Lehenstreue. Ich kann Kaalia von der Weite zu ihrem zweiten Auftritt verhelfen, und ihr Angriff bringt Malfegor, der mich drei Handkarten und jeden Gegner alle seine Kreaturen kostet. Stefans Versuch, Zedruu die Großherzige zu etablieren, scheitert an Marios Klinge des Schicksals, just in dem Moment, als sie sich den Helm des Champions aufsetzen wollte. Gerts Pestilenzdämon bleibt ein bisschen länger im Spiel, bis mein Malfegor in Marios Verwirrendes Labyrinth läuft und bei Rückkehr eine Handkarte gegen gegnerische Kreaturen tauscht. Dumm ist allerdings, dass Stefan den Bund der Märtyrer eingegangen ist, sodass auch ich eine Kreatur verliere. Die zarten Keime für neue Armeen erstickt Gert dann mit einem Blutigen Tauschhandel, und abermals ist das Feld leer.

Dann schickt Stefan Numot den Zerstörer ins Rennen, und diesmal hat keiner ein Gegenmittel zur Hand, als diese legendäre Kreatur den Helm des Champions aufgesetzt bekommt. Seine Angriffe richten sich zunächst gegen Gert, der den Flieger nicht stoppen kann. Sein verzweifelter Versuch, den mit dem Genju der Marschen verzauberten Sumpf zur Kreatur zu machen, mit dem Loxodon-Kriegshammer auszurüsten und dann im Kampf ein paar Lebenspunkte gut zu machen, scheitert an Stefans Zurückstoßen. So ist Gert als Erster draußen, und er profitiert nicht mehr davon, dass Mario mit seinem Klon die fluchsichere Drachenlegende elegant rauswirft. Doch Stefan hat nicht nur mit Ruhan von den Fomori eine weitere starke Kreatur, die für ihn kämpft, sondern mit Zedruu die Großherzige einen Lebenspunktevermehrer und, wichtiger noch, eine Kartenziehmaschine, der dank Helm des Champions kaum beizukommen ist. Der Kartenvorteil ist immens, und so ist das Ende absehbar: Mario erliegt als Nächster den Angriffen, dann holt sich Stefan noch Verstärkung mit dem Tod durch Drachen. Zwar kann ich den Flieger mit dem Bosheitsgelübde besänftigen, doch mein Weg ins Exil kommt nicht an die fluchsichere Kommandeurin heran, und so bin auch ich bald erledigt. Klarer Sieg für Stefan.


Anders als beim ersten Test haben wir diesmal also zwei Spiele geschafft, und wieder war es sehr interessant. Beachtlich auch: Mein Kommandeur hat es in einem Spiel sage und schreibe sechsmal ins Spiel geschafft, d. h. ich war zuletzt in der Lage, {10} extra zu bezahlen. Das hätte ich mir vor ein paar Wochen, als ich mich zum ersten Mal mit diesem Format befasst habe, nicht erträumen lassen. Schon jetzt freue ich mich auf den nächsten "Kommandeur"-Abend, und ich bin sicher, dass es den anderen aus unserer Runde genauso geht.



5 Kommentare

#1Patrick Schröder   Online-Magic kommentiert:  15.08.2011 - 10:36 Uhr

Sehr interessanter Spielbericht {+}
Auch ich halte Kommandeur für ein sehr abwechslungsreiches Format. Durch das hohe Lebenspunktekonto und durch die (fast) 100 verschiedenen Karten ärgert man sich auch nicht über Verdammung (Damnation) oder Ähnliches weil man meist genügend Zeit hat um in das Spiel zurück zu finden.

#2Moe    Online-Magic ICQ kommentiert:  15.08.2011 - 21:24 Uhr

Spannend, ja, lässt sich gut in einem Rutsch durchlesen... EDH ist auch mein Lieblingsfreizeitformat derzeit. Die Spiele sind lang, interessant, voller unerwarteter Wendungen, spannend, abwechslungsreich; schön. :-)
Ich baue derzeit mein 4. und 5. EDH-Deck (nach Ezuri, Zedruu, Riku nun noch Wurz, Boggart-Tantchen (Wort, Boggart Auntie) und Teysa, Orzhovweiser (Teysa, Orzhov Scion)) - ich freue mich auch schon sehr auf die nächste Multiplayerrunde; vor lauter Kommandeur kommen wir kaum noch zum Cubedraft oder normalem Spiel - die meisten "normalen" 60 Kartendecks sind inzwischen auch zwecks EDH-Verbesserungen ziemlich abgewrackt :-D

#3cheonice    Online-Magic kommentiert:  16.08.2011 - 02:32 Uhr

Stab des Beherrschens (Staff of Domination) ist leider gebannt.. Man merkt, dass euch das Format infiziert hat :D Sehr schön!

Wer Lust hat, kann ja meinen neuen Beitrag zum Thema EDH lesen: Kembas kleine Katzenkrieger (Kemba EDH)

#4Mario Haßler     Online-Magic Skype kommentiert:  16.08.2011 - 08:52 Uhr

Wow. Es gibt über 12.000 verschiedene Magic-Karten. Von denen stehen 41 auf der Liste der verbotenen Karten, also nicht mal ein halbes Prozent. Und Gert schafft es, ausgerechnet eine von diesen zu treffen. Alle Achtung.

Ja, danke für den Hinweis. Vermutlich werden wir aber nicht darauf bestehen, dass Gert die Karte wieder aus seinem Deck entfernt. Das lassen die Regeln ja durchaus zu: "These cards (and others like them) should not be played without prior agreement from the other players in the game."

Danke auch für die positiven Rückmeldungen zum Spielbericht.

#5cheonice    Online-Magic kommentiert:  16.08.2011 - 12:30 Uhr

:D Gerts Deck sieht auch nicht so aus, als würde er den Stab sehr missbrauchen. Und solange alle damit einverstanden sind..

Jaja, die bösen Verbotenen Karten.


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