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Spielbericht vom 14.07.2015 – Kommandeur

von Mario Haßler, 16.07.2015 - 16:50 – Spielbericht · Multiplayer

Als ich eintreffe, ist die erste Partie schon in vollem Gang, gespielt wird "Jeder gegen jeden" zu sechst. Ich schaue eine Weile zu, widme mich dann aber meinem Essen und warte auf die ersten Spieler, die am großen Tisch ausscheiden, um mit ihnen eine kleine Runde am Nebentisch zu starten. Einen Bericht von diesem ersten Spiel gibt es nicht, aber immerhin notiert Gert, wer was spielt und wie sich die Runde entwickelt: Stefan ist mit Daretti der Schrottkundige der Erste, der ausscheidet. Auf ihn folgt Tobias mit Yasova Drachenklaue. Axels Deck dreht sich um Vorosh der Jäger, er fliegt als Dritter raus. Dann geht es Gert mit seinem Goblin-Deck rund um Krenko der Boss an den Kragen. Und schließlich ist auch Mario mit Freyalise, Llanowars Zorn bezwungen, und Siegerin ist Sabine mit Teferi, Erzmagier der Zeit als Kommandeur.

Zweites Spiel: "Jeder gegen jeden" (3 Spieler)

Mein erstes Spiel ist also für Stefan und Tobias bereits das zweite, und wir spielen ebenfalls das freie "Jeder gegen jeden": Stefan mit Sigarda vom Reiherschwarm als Kommandeurin, Tobias mit Nin die Schmerzkünstlerin und ich mit Prossh, Himmelsjäger von Kher. Los geht's bei Stefan mit einem Stachelweber, der von Oran-Rief, dem Riesenholz verstärkt wird, und Tobias schickt seinen Schatzmagier los, um eine Wurmspiralmaschine zu holen. Die kommt dann auch bald und greift mich an, ich blocke mit einem Sprießenden Thrinax, das immerhin drei Saproling-Spielsteine hinterlässt. Doch Tobias dreht weiter kräftig auf, bringt einen Phyrexianischen Körperwandler als weitere Wurmspiralmaschine ins Spiel, aber immer wenn er Stefan angreift, verhindert der Stachelweber den Kampfschaden. Bevor die Stachelkreatur ihre letzten Marken verliert, wird sie mit dem Flackernden Portal auf die Hand zurück geschickt und mit frischen Marken neu ausgespielt.

Ich versuche, mit den Sprengbandenbrüdern vor allem die Truppe von Tobias klein zu halten, was nur mäßig gut gelingt, und gleichzeitig mittels Großziehen einen besseren Ersatz für die geopferten Spielsteine zu finden. Leider treffe ich vor allem auf manahungrige Monster wie die Pirschende Rache oder Lim-Dûl den Geisterbeschwörer, und von denen kann ich mich bald verabschieden, denn Tobias bringt einen Trennenden Titan ins Spiel, der ihn selbst eine Insel und Stefan eine Ebene kostet, mir aber mit Sumpf, Gebirge und Wald drei Länder nimmt, und als er dann auch noch mit der Einöde meine Rakdos-Schlachtstätte entsorgt, bin ich schlagartig um fünf Mana geschröpft – das tut weh. Beim Verursacher sieht das deutlich entspannter aus, und so sehen wir hier Bosh den Eisengolem, und ein Transmute Artifact tauscht die eine Wurmspiralmaschine gegen einen Stachel aus Ish Sah ein, der Stefans Flackerndes Portal kaputt macht. In der nächsten Runde wird der Stachel aus Ish Sah für Bosh geopfert, um Stefans Stachelweber abzuschießen, und weil der Stachel gleich wieder auf die Hand kommt und genug Mana vorhanden ist, ihn erneut auszuspielen, geht es als Nächstes Stefans Irrem Einsiedler an den Kragen, der ein paar geschrumpfte Eichhörnchen hinterlässt.

Ziel des Ganzen ist es natürlich, Stefan die Nebelmaschine zu nehmen, und entsprechend ist Tobias wenig erfreut über Die Entstehung, die Stefan bereitwillig opfert, um der Aufforderung meiner Sprengbandenbrüder Genüge zu tun. In den Folgerunden kommen der Irre Einsiedler mitsamt neuer Eichhörnchen sowie der Stachelweber ins Spiel zurück, und Stefans Front ist wieder gut gesichert, zumal Oran-Rief, das Riesenholz für zusätzliche Verstärkung sorgt. Ich habe derweil einen Aasfressenden Sceada mästen können und kleinere Störenfriede mit der Goblin-Bombardierung abschießen können – Material gibt es in Form von Kobolde-von-Kherburg-Spielsteinen, die Prossh für seinen ersten Auftritt mitgebracht hat. Prominentestes Opfer ist der Goblinschweißmeister von Tobias, der gehen muss, bevor sein Beschwörungstrauma nachlässt. Mit dem Schafhirten des Annullierens habe ich dann eine gute Waffe gegen die Artefaktkreaturenarmee von Tobias, und hätte ich erst das Narbenland-Thrinax ausgespielt, hätte ich sogar zwei Blechkerle ausschalten können. So trifft es nur Bosh den Eisengolem, der noch schnell den Stachel aus Ish Sah opfern lässt, um den Schafhirten mit in den Tod zu reißen.

Tobias versucht dann einen anderen Ansatz, um der Kampfschadensverhinderung durch den Stachelweber beizukommen, indem er dessen aktivierte Fähigkeiten einfach mit der Lähmungsnadel verbietet. Der erneut ausgespielte Stachel plättet auch noch rechtzeitig die Kleinstadt in Gaven, woraufhin Stefan es Tobias mit gleicher Münze heimzahlt und Phyrexias Kern mit dem Staubkessel knackt. Allerdings konnte auch niemand ahnen, dass Tobias die Meisterhafte Schrottverwertung beherrscht und nun all den mitunter mühevoll entsorgten Artefakten zu einem neuen Auftritt verhilft. So sind Bosh und Stachel wieder mit von der Partie und treiben ihr Unwesen – eins der ersten Opfer ist meine Goblin-Bombardierung. Immerhin ist der Artefakteinsatz recht manaintensiv, und so kann Stefan Zeit gewinnen, indem die herbeigerufene Wecklerche sowohl Stachelweber als auch den Irren Einsiedler gleichzeitig ins Spiel holt.

Auch ich kann meine Position ausbauen, Goblin-Scharfschütze und Todesbringer-Thoktar übernehmen die Aufgabe der Goblin-Bombardierung, während ich Spielsteine für das Narbenland-Thrinax opfere. Den Opfertierchen-Nachschub sichert mir der Ophiomant, und mit der Urkraft des Lebens gibt es doppelt so viele Marken, und es kommen doppelt so viele Spielsteine – auch aus der Kherburg. Irgendwann sind Goblin-Scharfschütze und Ophiomant Geschichte, doch mein Narbenland-Thrinax hat mittlerweile eine Stärke von deutlich über 30 erreicht, und mit dem Trampelschaden von Skarrg, die Gruben des Zorns sehe ich gute Chancen, bei Stefan zum finalen Schlag ausholen zu können. Allerdings befreit der sich mithilfe einer Opfergabe von den Hemmnissen der Lähmungsnadel und kann einfach den Kampfschaden verhindern.

Doch schon eine Runde später erhalte ich meine nächste Chance, auch wenn Stefan weiterhin den Stachelweber einsatzbereit hat und dank der Spinnenseidenrüstung in der Lage ist, einen Flieger wie meinen Prossh zu blocken. Auch bei Tobias komme ich nicht ohne weitere Maßnahmen mit meinem Kommandeur durch, weil sein zurückgekehrter Phyrexianischer Körperwandler eine Prossh-Kopie ist. Aber so geht's: Opfere Prossh, spiele ihn erneut aus und bekomme dafür sechzehn 0/1-Kobolde. Rüste den Kommandeur mit den Flinkfuß-Stiefeln aus, und opfere elf Spielsteine, um ihn stärker zu machen. Damit bekommt das Todesbringer-Thoktar zweiundzwanzig Marken, von denen fünf genutzt werden, um die Prossh-Kopie bei Tobias auszuschalten. Nun ist der Weg frei, und zusammen mit den 5 Kommandeursschaden, die ich ihm vor etlichen Runden schon zugefügt habe, ist der Angriff der 16/5-Kreatur für Tobias tödlich. Stefan muss ich nun "nur noch" 22 Schaden mit dem Todesbringer-Thoktar zufügen, und auch das gelingt, indem ich zuletzt Kreaturen wie den Beharrlichen Toten oder das Wieder aufstehende Skelett opfere. So kann ich nach rund drei Stunden (!) beide Gegner auf unterschiedliche Weise, aber doch im gleichen Zug ausschalten und das Spiel für mich entscheiden.

Ich bin noch ganz benebelt von dem Sieg und wie gut es am Ende lief, mir rauscht der Kopf, aber klar ist: Das war mit Abstand das längste und spannendste Kommandeur-Spiel, das ich je im Multiplayer erlebt habe!

Auch am großen Tisch hat man ein langes Spiel hinter sich gebracht, in dem Mario mit Jeleva, Nefalens Geißel als Erster einpacken musste, dann folgten Sabine mit Nekusar der Gedankenreißer und Gert mit seinem Deck um Kaalia von der Weite. Zuletzt ist Axel rausgeflogen, dessen Kommandeur Daretti der Schrottkundige war, und gewonnen hat das Spiel Christine, die die Runde gerade erst auf fünf Spieler vergrößert hatte und mit Oloro, der zeitlose Asket erfolgreich war.

Drittes Spiel: "Pentagramm"

Christine, Sabine und Axel verabschieden sich für heute, und wir restlichen fünf versammeln uns am großen Tisch zum "Pentagramm". Die Kommandeure sind reihum: Derevi, Himmlische Taktikerin bei Stefan, Ob Nixilis des schwarzen Schwurs bei Gert, Nahiri die Lithomagierin bei Mario, Keranos, Gott der Stürme bei Tobias und Riku der Doppelspiegler bei mir. Die beiden Planeswalker-Kommandeure sind als Erste im Spiel, Ob Nixilis beglückt Gert mit einem fliegenden Dämonen, der dank dem Mondschatten ein 6/6-Flieger ist. Auch Nahiri die Lithomagierin produziert Spielsteine, allerdings von kleinerem Kaliber. Ausgesprochen ärgerlich finde ich die Kugel der Erstarrtheit bei Tobias, denn die allermeisten Kreaturen meines Deck haben Fähigkeiten, die beim Ins-Spiel-kommen auslösen, und auch Rikus Kreaturenkopier-Fähigkeit baut darauf auf. Immerhin kann ich das Artefakt zu meinem Vorteil nutzen, indem ich den Grollgröhler herbeirufe, ohne ihn opfern zu müssen.

Stefan peppt mit Azami, Herrin der Spruchrollen seinen Kartennachschub auf, doch als auch noch die Prophetin des Kruphix mitmischen möchte, unterbindet Tobias das mit seiner Willenskraft. Ich greife derweil mit meinem Grollgröhler an in der Hoffnung, dass er ihn totblockt und ich auf einen Schlag zwei seiner 6/6-Dämonen abrüsten kann. Er blockt zwar, aber der andere Wunsch geht nicht in Erfüllung, denn eine Plötzliche Beeinträchtigung sorgt dafür, dass nur mein Elementarwesen stirbt und sonst nichts weiter passiert. Na gut, denke ich mir, dann räume ich eben mit einer Kettenreaktion ab. Keranos ficht das nicht an, und mit dem Schaden, den er zufügt, wenn kein Land gezogen wird, macht Tobias auch noch Ob Nixilis von Gert platt. Doch die Kabbalisten-Schatzkammern und Urborg, Grab von Yawgmoth helfen, dass der schwarze Planeswalker schneller wieder da ist als einem lieb sein kann.

Dann endlich zückt Stefan das Amulett aus Bant und zerstört die Kugel der Erstarrtheit. Für mich ist das wie ein Startschuss, ich bringe Riku ins Spiel, auch wenn ich den Grimmigen Empath nicht kopiere und nur einmal einen Avatar des Zorns heraussuche. Doch bevor der kommt und verdoppelt werden kann, vollzieht Mario eine Seelenwandlung an meinem Kommandeur, und ich warte lieber noch mit dem Avatar. Stattdessen spiele ich einen Klon aus, der die Gestalt von Stefans Derevi annimmt, auch wenn diese durch die Flinkfuß-Stiefel fluchsicher ist, und nachdem ich eine Runde später Riku wieder in Stellung gebracht habe, lasse ich in meinem nächsten Zug erst einmal den Ätzenden Schleim im Doppelpack kommen, sodass er den Knochenhort von Mario zerstört, der an einem Flieger angelegt ziemlich nervig ist, und das Urborg-Land von Gert, der seine Theaterbühne in die Schatzkammern verwandelt hat und durch meinen kleinen Eingriff deutlich weniger Mana produzieren kann.

Mit einem Sternensturm fegt Tobias dann den Tisch leer, und erneut lautet die entscheidende Frage, wer den Wiederaufbau am schnellsten hinbekommt. Ich habe genug Mana, um Riku wieder in Stellung zu bringen, Gerts Blutgabendämon scheitert jedoch an der Zurückweisung von Tobias. Der setzt dann mit einem Blutmond die Strategie fort, möglichst viele andere Spieler zu nerven, und abermals trifft mich das, weil ich keine Insel habe, mit der ich den lange ersehnten Avatar des Zorns nach dem Ausspielen auch gleich kopieren könnte. Also schicke ich erst einmal den Ältesten des Sakura-Stamms ins Rennen. Marios mono-weißes Deck enthält mehr Standardländer und ist deshalb weit weniger vom Blutmond betroffen, und so gelingt ihm ein Kriegscoup, der ihm nicht nur neun Soldaten-Spielsteine einbringt, sondern auch alle anderen Kreaturen wieder abräumt. Dazu kommt Jazal Goldmähne, dessen aktivierte Fähigkeit den nächsten Großangriff zu einem echten Knaller werden lässt. Der Kampfschaden verteilt sich auf Stefan und mich, und so bezwingt Mario seine beiden Gegner eindrucksvoll auf einen Schlag und kürt sich zum Sieger.

Damit geht unser heutiger Kommandeur-Abend zu Ende, und auch wenn ich heute nur zwei Decks zum Einsatz bringen konnte, waren es umwerfend gute Spiele: spannend, voller Wendungen und mitunter sehr knifflig – eben so, wie es sein soll!


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