derzeit online: 199 Besucher und 1 registrierter Benutzer
URL für diesen Beitrag

Neues vom Sagenhändler (Lore Broker): Mein Peasantcube (4) - Schwarz

von Jashin, 30.12.2012 - 21:41 – Karten+Editionen · Strategie · Einzel · Spielvarianten

Nach einer kleinen Pause möchte ich mit diesem Artikel die Vorstellung meines Peasant-Cubes vorantreiben und zwar wie schon angekündigt mit den schwarzen Karten. Wie immer werde ich zunächst auf die Farbe Schwarz an sich werfen, bevor ich konkret auf die einzelnen Karten eingehe.

Die Stärken von Schwarz
Nach den beiden Kreaturenfarben Weiß und Grün sind wir mittlerweile im Mittelfeld angelangt. Schwarz verfügt in etwa über genauso viele Kreaturen wie Sprüche. Die Kreaturen sind über alle Bereiche verteilt: Es gibt günstige, aggressive Kreaturen, teilweise mit Nachteilen versehen, damit sie überdurchschnittlich stark sind oder über Evasion verfügen. Es gibt aber auch einige fette Gesellen, meistens von der dämonischen Sorte…
Generell ist Schwarz die Farbe des Todes, was sich auf ganz unterschiedliche Weisen ausdrücken kann. Zum einen ist Schwarz der König der Kreaturenzerstörung. Schwarzes Removal ist direkt, bedingungslos und endgültig – einzig gegen schwarze Kreaturen funktioniert es teilweise nicht (schon mal einen Zombie erstochen…?). Neben diesen direkten Tötungskarten wie z.B. Klinge des Schicksals (Doom Blade) hat Schwarz aber auch noch andere Möglichkeiten Kreaturen loszuwerden, z.B. durch Zwangsopferung oder durch Schrumpfung. Zum anderen ist Schwarz die Farbe der Nekromanten. Diverse schwarze Sprüche ermöglichen es gestorbene Kreaturen erneut in den Kampf zu schicken, sei es direkt oder mit Umweg über die eigene Hand. Diese Tendenz setzt sich natürlich auch bei schwarzen Utilitykreaturen fort, klassische Beispiele sind der Totengräber (Gravedigger) und das Kreischmaul (Shriekmaw). Schwarze Kreaturen verfügen darüber hinaus über etliche nützliche Fähigkeiten, manche sind dank Todesberührung extrem gefährlich für gegnerische Kreaturen, andere umgehen Verteidigungsmaßnahmen indem sie Furcht verbreiten, ihr Gegenüber einschüchtern oder (wenn sie z.B. Vampire sind) über Blocker hinwegfliegen. A propos Vampire: Da diese in letzter Zeit immer populärer geworden sind, trifft man immer öfter auf schwarze Kreaturen mit Lebensverknüpfung, ein Aspekt der auf der Spruchebene schon immer schwarz war, man erinnere sich nur an die Klassiker Dunkler Sog (Drain Life) und Korruption (Corrupt). Derartige Absaugeffekte sind für schwarze Magier aber auch dringend notwendig (und sorgen ganz nebenbei dafür, dass man auch ohne Kreaturen gewinnen kann), da einige mächtige Effekte den Schwarzspieler Leben kosten, so kann man beispielsweise seine Lebenspunkte gegen Handkarten oder starke Kreaturen eintauschen.
Schwarz verfügt neben den ganzen Kreaturenzerstörern (zu denen auch globale Effekte wie Heimsuchung (Infest) gehören) noch über einen proaktiveren Ansatz mittels Abwurfeffekten wie Gedankenergreifung (Thoughtseize) und Schlamm im Sinn (Mind Sludge), die gegnerische Bedrohungen schon ausschalten, bevor sie überhaupt das Feld betreten können. Zudem ist schwarz seit jeher ein Experte der Landzerstörung, der Extraktionseffekte und als Farbe des Todes auch der Friedhofsentleerung .

Die Schwächen von Schwarz
So einfach wie Schwarz Kreaturen entsorgen kann, so schwer tut es sich mit Artefakten und Verzauberungen. Wenn diese nicht durch den Discard erwischt werden, ist Schwarz ihnen wehrlos ausgeliefert.
Ein weiteres Problem sind die bereits angesprochenen Nachteile, die bleibende schwarze Karten oft mit sich bringen. Gerade der stete Lebensverlust kann schnell zum Problem werden.
Zudem ist es natürlich nicht so toll, wenn der Gegner den eigenen Friedhof angreift, da die schwarze Rekursion stark auf diesen angewiesen ist.
Ein ganz anderes Problem ergibt sich noch, wenn man die Manakosten von schwarzen Karten betrachtet. Im Gegensatz zu den anderen Farben sind überdurchschnittlich viele schwarze Karten gleich tiefschwarz, d.h. sie haben gleich zwei oder drei schwarze Manasymbole in ihren Kosten oder aber benötigen viele Sümpfe im Spiel. Das führt dazu, dass schwarz etwas weniger gut in mehrfarbigen Decks gespielt werden kann.

Die schwarze Sektion
So, nachdem nun klar ist, dass Schwarz bis auf eine eklatante Schwäche eigentlich alles kann, können wir einen Blick auf die 46 monoschwarzen Karten werfen, die in meinem Cube einen Platz gefunden haben:

Düstergrab-Ghul (Diregraf Ghoul)
Zerfleischender Vampir (Vampire Lacerator)
Verwesender Bold (Putrid Imp)
Gruft-Skirg (Vault Skirge)
Nezumi-Grabräuber (Nezumi Graverobber)
Hochgeborener Ghul (Highborn Ghoul)
Grababtaster (Grave Scrabbler)
Yixlid-Kerkermeister (Yixlid Jailer)
Vampirischer Eindringling (Vampire Interloper)
Verrottende Ratten (Rotting Rats)
Kecker Skirg (Skittering Skirge)
Torwächter von Malakir (Gatekeeper of Malakir)
Stinkwurzbold (Stinkweed Imp)
Lilianas Specter (Liliana's Specter)
Schnatternde Ratten (Chittering Rats)
Blutsaugende Hunde (Vampire Hounds)
Vampir-Nachtschwärmer (Vampire Nighthawk)
Adliger von Falkenrath (Falkenrath Noble)
Ausgestoßene Vampire (Vampire Outcasts)
Hautschmelzer (Skinrender)
Kreischmaul (Shriekmaw)
Schädlingsghul (Noxious Ghoul)
Sengir-Vampir (Sengir Vampire)
Ihsans Schatten (Ihsan's Shade)

Bojukamoor (Bojuka Bog)
Überreste von Dakmor (Dakmor Salvage)
Gruft des Geflüsters (Vault of Whispers)
Kapsel des Henkers (Executioner's Capsule)
Dunkler Knall (Darkblast)
Gequälte Existenz (Tortured Existence)
Kozileks Inquisition (Inquisition of Kozilek)
Unverwüstliches Übel (Undying Evil)
Untat des Rabens (Raven's Crime)
Hymn to Tourach
Belebung der Toten (Animate Dead)
Krankmachende Träume (Sickening Dreams)
Namenlose Umkehrung (Nameless Inversion)
Exhumierung (Exhume)
Plötzlicher Tod (Sudden Death)
Lebendig begraben (Buried Alive)
Ranken des Zerfalls (Tendrils of Corruption)
Honden des Griffs der Nacht (Honden of Night's Reach)
Stränge der Nacht (Strands of Night)
Korruption (Corrupt)
Verweigerter Tod (Death Denied)
Knochen-Hellseherei (Skeletal Scrying)

Auf den ersten Blick sieht die schwarze Sektion recht seltsam aus. Weder Terror (Terror) noch Klinge des Schicksals (Doom Blade)? Stattdessen Krankmachende Träume (Sickening Dreams)?!? Was soll das?
Das Problem mit Schwarz in meinen Cube ist, dass es verdammt viele Themen unterstützen muss. Zum einen müssen die Kreaturen gleich zwei Tribalstrategien abdecken, sowohl das Zombie- als auch das Vampirthema werden hauptsächlich von Schwarz getragen. Zum anderen habe ich in meinem Cube eine Reanimatorstrategie implementiert, die zum einen natürlich auf Reanimationssprüche wie Belebung der Toten (Animate Dead) und zum anderen auf friedhofsfüllende Enabler wie Verwesender Bold (Putrid Imp) und Lebendig begraben (Buried Alive) angewiesen ist. Dazu kommen die klassischen monoschwarzen Karten wie Korruption (Corrupt) und natürlich Discard und Removal. Und zu guter Letzt sollte auch in Schwarz ein Aggrodeck möglich sein. Das alles zusammen erzeugt ein Platzproblem in der schwarzen Sektion, das ich wie folgt gelöst habe:
1. Bei ähnlichem Powerlevel wurden Vampire und Zombies bevorzugt. Beispielsweise hat der vampirische Eindringling den Vorzug gegenüber dem Ekelbold (Foul Imp) erhalten.
2. Removal wurde auf Kreaturen ausgelagert (siehe Hautschmelzer (Skinrender) und Kreischmaul (Shriekmaw) statt Letzter Schnaufer (Last Gasp) und Terror (Terror)), um in der Sprücheabteilung mehr Platz für Reanimatoren zu machen. Das führt natürlich dazu, dass es etwas weniger günstiges Removal in Schwarz gibt, dafür kann man mit den Kreaturen aber auch leicht mal 2:1 abtauschen.
3. Bei den Reanimatoren wurden einige in die mehrfarbige Sektion ausgelagert, dort befinden sich Schätze wie Todesenergie (Vigor Mortis), Exhumierungsrituale (Unburial Rites) und Sturzbach aus Seelen (Torrent of Souls). Auch bei den Enablern wurden andere Farben hinzugezogen, so bietet z.B. Rot Treuloses Plündern (Faithless Looting) und Blau Lootereffekte.
Zudem ist es natürlich wichtig, dass jede Strategie auch bekämpft werden kann, weshalb sich hier auch noch Karten wie Bojukamoor (Bojuka Bog) und Yixlid-Kerkermeister (Yixlid Jailer) befinden, um einem Reanimatordeck auch mal Einhalt gebieten zu können.
Die etwas schwach anmutenden krankmachenden Träume sind schließlich der Versuch schwarze Massenzerstörung mit Friedhofssynergien zu vereinen, was im Gegensatz zu Heimsuchung (Infest) plus weiterem Selfdiscard wieder einen Slot einspart – wie gelungen dieser Versuch ist, kann sich jeder selbst überlegen – ich habe die Träume schon gespielt…
Insgesamt ist die schwarze Sektion meines Cubes sicherlich die diskussionswürdigste, da doch einige eigentlich sichere Kandidaten fehlen. Ich bin jedoch recht zufrieden damit, wer was zu meckern oder weitere interessante Einsparungsmöglichkeiten hat, kann dies wie immer gerne mit einem Kommentar tun.

Beim nächsten Mal werde ich mit dem Feuer spielen – mögen bis dahin eure untoten Horden ihre tägliche Ration Hirn bekommen!
Einen guten Rutsch wünscht euch euer
Jashin









Addendum:

Am Ende eines Jahres stehen traditionsgemäß viele Rückblicke, daher blicke ich an dieser Stelle auf die besten Alben von 2012 zurück. Insgesamt war es in meinen Augen eher ein schwaches Musikjahr, aber die folgenden Alben stachen dann doch heraus:

10. Sigur RosValtari: Nein, eine Dampfwalze (Valtari auf Isländisch) ist das sicher nicht, aber das hätte man von den Isländern ja auch nicht erwartet… Sigur Ros bleiben eben Sigur Ros und bringen uns ein wie immer tolles Album...

9. Storm CorrosionStorm Corrosion: Ich hatte mir nach dem letzten Opeth-Album, das von Steven Wilson produziert wurde, eigentlich mehr von der Kombo Akerfeldt/Wilson versprochen, aber das Album macht auf atmopshärischer Ebene ziemlich viel von dem wett, was auf der Ebene der Gitarrenausbrüche fehlt…

8. Dinosaur Jr.I Bet On Sky: Ich gehöre nicht zu den langjähringen Fans von J Mascis und Co., aber der Opener auf diesem Album ist einfach der Hammer – SO CATCHY!!!

7. The Mars VoltaNoctourniquet: Frühe Mars Volta-Alben sind mit das Beste was man hören kann, aber in den letzten Jahren wurde die Band in meinen Augen immer langweiliger. Mit Noctourniquet haben sie wieder auf den rechten Pfad zurückgefunden (auch wenn es ein ganz anders klingender Pfad ist…). In Absentia ist einfach unglaublich – Gänsehaut pur!

6. Alt-JAn Awesome Wave: Seltsame Stimme, verrückte (und anstößige) Texte, aber verdammt groovige Songs!

5. Den fünften (bzw. vierten) Rang teilen sich die Psychedelic-Rock-Bands Pond mit ihrem Album Beard, Wives, Denim und Tame Impala mit Lonerism. Ersteres hat mich auf diese tolle Band aufmerksam gemacht, letzteres ist nicht ganz so wild wie der brilliante Vorgänger Innerspeaker, aber immer noch auf sehr hohem Niveau. Beide zusammen bilden die Speerspitze der psychedelischen Rockmusik in 2012.

3. Bloc PartyFour: Bloc Party sind mittlerweile die einzige Band aus der 2nd Wave of Britpop, die immer noch gute Alben produziert – das Vierte ist da keine Ausnahme.

2. Neil YoungPsychedelic Pill: Man kann sagen was man will: Neil Young hat es immer noch drauf. Und wie immer gilt: Je länger der Song, desto besser ist er!

1. Ganz am Anfang von 2012 brachten die mir bis dahin völlig unbekannten Cloud Nothings ihr Album Attack on Memory raus, dessen Aggression und Verzweiflung bis zum Ende des Jahres unerreicht bleiben sollte – unbedingt anhören, wer es verpasst hat!



2 Kommentare

#1Käsekosmonaut    kommentiert:  05.01.2013 - 16:34 Uhr

Was meiner Ansicht nach noch ganz interessant wäre:
Chainers Erlass (Chainer's Edict): Ein Opfereffekt gehört zu schwarz irgendwie dazu. Gleichzeitig lässt es sich auch in ein Friedhofsthema integrieren. Gefällt mir daher besser als beispielsweise Plötzlicher Tod (Sudden Death).
Ausheben (Unearth) und Ausschlachten (Victimize) würde ich noch als Alternativen zur Reanimation überlegen.
Hypnotisierendes Gespenst (Hypnotic Specter) sollte vielleicht auch noch einen Platz finden, da der ja sowohl relativ aggressiv ist als auch Discard auf einer Kreatur bietet.
Dämonischer Lehrmeister (Demonic Tutor) sollte auch seinen Platz finden.

#2Jashin   ICQ kommentiert:  06.01.2013 - 17:52 Uhr

Den typisch schwarzen Edicteffekt habe ich doch mit Torwächter von Malakir (Gatekeeper of Malakir) schon abgedeckt...
Ausheben (Unearth) ist ne klasse Karte, reanimiert aber halt keine Fatties... Ausschlachten (Victimize) ist ne Idee, an die ich noch nicht gedacht habe, könnte aber in einem Reanimator schwierig sein, wenn man nicht immer Opfermaterial zur Verfügung hat...
Hypnotisierendes Gespenst (Hypnotic Specter) steht schon auf der Liste und würde Lilys Gespenst ersetzen, wenn ich es hätte...
Der Tutor schließlich ist mir schlicht zu teuer...


Es können keine weiteren Kommentare mehr abgegeben werden.
(Die Kommentarmöglichkeit ist abgelaufen.)

zurück zur Lese-Ecken-Übersicht
 / zurück zur Startseite
Werbung *** Ravnica Remastered - Jetzt bei www.miraclegames.de ***