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Spielbericht vom 24.09.2014

von Mario Haßler, 28.09.2014 - 21:16 – Spielbericht · Multiplayer

Der Bürgersteig ist gepflastert! Das klingt wenig spektakulär, aber wenn man bedenkt, dass etwa vierzig Jahre lang nur der Bürgersteig an der langen Seite des Eckgrundstücks gepflastert war und der an der schmalen Seite aus unerfindlichen Gründen nicht, dann ist das schon eine Wahnsinnssache. Vor allem wenn sich das dann innerhalb von nur einem Tag plötzlich ändert und am Ende alles so ist, wie es nie anders hätte sein sollen. Naja, fast alles...

Die Frau an meiner Seite versucht schon den ganzen Nachmittag, Geburtstagsglückwünsche per Telefon loszuwerden. Aber da ist immer besetzt. Am Abend will sie weg, gibt entnervt auf. Ich kann die Versuche nicht fortsetzen, da mein Freund Stefan zum Magic-Einzel da ist. Die Glückwünsche sind aber auch nicht so wichtig, morgen langt auch noch. Dann klingelt's im Laufe des Abends an der Haustür, eine Nachbarin fragt, ob wir wüssten, dass unser Telefon nicht geht. Ausprobiert, abgehoben – kein Freizeichen. Allmählich beschleicht mich eine gewisse Ahnung...

Kurz mit der Schwiegermutter abgestimmt, dass wir die Störung melden müssen. Welche Nummer man da anrufen muss? Ich kümmere mich drum, sage ich, und plane für den nächsten Morgen einen Blick ins Internet und einen Anruf per Handy ein. Am nächsten Morgen wird mir klar, dass wir auch kein Internet haben. Ok, man könnte das deaktivierte Internet beim Smartphone aus diesem Anlass aktivieren (merke: ein Admin muss nicht auf dem neusten Stand der Technik sein), aber die Zeit ist doch etwas knapp, also verschiebe ich die Störungsmeldung auf die Arbeitszeit im Büro...

Hier gibt's Internet. "Soforthilfe. Für Telefon & DSL. Störung beheben" klingt gut, dann "Störung online melden", ja wunderbar. Man benötigt nur: (a) E-Mail-Adresse und Passwort oder (b) Vorwahl, Rufnummer und Kundennummer. Oh. Ich hätte, hier so fern von daheim, lediglich E-Mail-Adresse, Vorwahl und Rufnummer zu bieten, also immerhin ein halbes (a) und zwei Drittel von (b). Versuche, Schwiegermutter wegen der Kundennummer auf ihrem Handy zu erreichen. Das ist natürlich nicht eingeschaltet (merke: die ganze Familie hat es nicht so mit Mobilfunk). Also suche ich auf der Homepage nach einer Telefonnummer, wo man die Störung eben telefonisch melden kann. Klick vor, klick zurück, wo ist denn... Man sollte nicht meinen, dass es sich um eine Telefongesellschaft... Ah, hier: Nullachthundert...

Ein Automat mit Spracherkennung. "Störung". "Ja". "Nein, ich rufe nicht von dem Anschluss an, der nicht funktioniert". "Null-sechs-eins-fünf-vier...". "Ja". So oder so ähnlich hangele ich mich durch, dann kommt eine automatische technische Prüfung vorab, die ein paar Sekunden dauern kann. Tut sie auch. Dann darf ich mich in die Warteschlange einreihen. Oder besser gesagt hinten anstellen, die Reihe ist lang. Ob ich damit einverstanden bin, dass das Gespräch aufgezeichnet wird. Logo. Es kann bis zu zwanzig Minuten dauern, bis der nächste Kundenberater frei ist. Tut es auch...

Wenn man dann plötzlich dran kommt, muss man sich erst einmal kurz sortieren, warum rufen Sie mich an, ach nein, ich habe ja angerufen, aber was wollte ich eigentlich? Der Kundenberater bricht das Eis, nennt sehr deutlich seinen N-A-M-E-N, den ich in Sekundenbruchteilen wieder vergesse, bedankt sich dafür, dass ich so lange gewartet habe und fragt erst einmal nach der Telefonnummer des betroffenen Anschlusses. Ich denk mir noch, die habe ich doch gerade..., will aber unsere so frische Beziehung nicht unnötig belasten und nenne sie trotzdem. Ob ich auch die von den Nachbarn nennen soll, da habe ich nämlich auch schon probiert anzurufen, geht auch nicht, muss also etwas Größeres sein, bei uns wurde nämlich der Bürgersteig gepflastert. Nein, vielleicht später. Aha, da ist schon eine Störung gemeldet. Wohl vom Bautrupp selbst, "die Trottel" haben das Kabel kaputt gemacht. Ja liegt das denn so weit oben, die haben doch nur gepflastert? Kann schon sein, erklärt mir mein Kundenberater, dessen Vater auch im Tiefbau arbeitet, wie ich erfahre. Ich freue mich jedenfalls, dass die Rettung bereits naht und verabschiede mich dankend...

Dann aber kommen mir doch noch ein paar Fragen in den Kopf: Hatte der Kundenberater auch seine Einwilligung zur Aufzeichnung des Gesprächs gegeben, bevor er den Bautrupp als "Trottel" bezeichnet hat? Wieso hat die "automatische technische Prüfung" nicht herausgefunden, dass die Störung bereits im System registriert ist? Ein freundliches "Für diesen Anschluss wurde bereits eine Störung gemeldet, und Maßnahmen zur Beseitigung wurden ergriffen. Möchten Sie trotzdem mit einem Kundenberater sprechen (ja / nein / vielleicht ein anderes Mal)?" hätte mir immerhin zwanzig Minuten Wartezeit erspart. Und: Warum legt der Bautrupp Pflasterstein neben Pflasterstein (Rütteln und Fugen befüllen inklusive), wenn er weiß, dass da unten ein Kabel ist, das repariert werden muss? Oder ist das eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, da die Telefongesellschaft vermutlich genau diesen Bautrupp beauftragen wird, das Kabel wieder auszubuddeln? Den kleinen Bagger haben sie jedenfalls vorsichtshalber stehen lassen...

Nun gut, das alles ist jetzt rund eine Woche her. Es war dann zwar doch etwas aufwändiger, die wirklich sehr sorgfältige Zerstörung des Kabels zu reparieren, allein schon, weil so zugepflastert die genaue Stelle nicht so leicht gefunden werden konnte (es waren zudem gleich mehrere) und am Ende deutlich mehr Pflastersteine entfernt und wieder eingesetzt wurden als nur die neuen. Aber was soll's, das Telefon funktioniert wieder, die Glückwünsche wurden auch noch übermittelt, und ich würde sagen, lassen wir Gras über die Sache wachsen, aber genau das wollen wir mit dem Pflaster auf dem Bürgersteig ja vermeiden. Wenden wir uns also anderen Dingen zu, zum Beispiel unserem Multiplayer-Abend. Anders als die Telefonpflasteranekdote hat der kein Thema, das heißt also: freie Deckwahl!

Erstes Spiel: "2 gegen 2"

Obwohl ich diesmal deutlich früher als sonst am Ort des Geschehens eintreffe, läuft das erste Spiel bereits. Gespielt wird "2 gegen 2" mit gemeinsamen 40 Lebenspunkten aber ohne die Teamblock- oder Manaumwandlungs-Option, um es möglichst kurz zu halten. Sabine hat ein grün-schwarzes Infizieren-Deck, das farblich zu dem passt, was Gerts Schamanen zu bieten haben, auch wenn hier später noch weiß dazu kommt. Sie treten an gegen Axel und Stefan, Letzterer mit einem grün-weißen Katzen-Deck. Auch hier passt die Farbwahl, denn auch Axels Phantom-Deck ist grün und weiß, und am Ende hat er einen Phantomschwarm, der mit einer Exoskelettrüstung verzaubert ist, und diese gut ausgestattete Kreatur entscheidet schließlich das Spiel. Sieg für Axel und Stefan.

Das bekomme ich aber schon längst nicht mehr mit, denn in der Zwischenzeit sind erst Sven und dann auch noch Mario eingetroffen, und so haben wir am kleinen Tisch eine zweite Runde aufgemacht:

Kleiner Tisch, erstes Spiel: "Uhrzeiger-Magic" (3 Spieler)

Mario startet mit zwei Brammenwurm-Rüstungen, von denen eine an eine Frostbrand-Seltsamkeit angelegt wird, die mich angreift. Auch wenn ich bereits einen Basilikakreischer und Ajanis Rudelmitglied im Spiel habe, vertraue ich auf die Macht meines Decks "Bis aufs letzte Hemd", per Abnötigen die Lebenspunkte schon wieder auffüllen zu können, und blocke nicht. Prompt zückt Mario ein Verzerrtes Ebenbild, um mir eben mal 10 Schaden zuzufügen, die Sven auch brav passieren lässt, bevor er der Seltsamkeit einen Elektrostatischen Schlag verpasst. Hier folgt auf einen Basarhändler die Verwirrung in den Rängen, die mich daran erinnert, dass ich auch schon immer mal ein Chaos-Deck bauen wollte, das gar nicht auf den Sieg abzielt, sondern nur darauf, ein möglichst großes Durcheinander zu erzeugen. Und so unterschätze ich wohl gewaltig die Möglichkeiten von Svens Deck.

Zuerst geht es ein bisschen hin und her, Sven bekommt meinen Syndicus der Zehntabgaben, ich nehme mir den Basarhändler in der Annahme, dass der für was Übles drin ist. Mario überlässt mir seinen Valakut-Feuerkeiler, und da juckt es mich, die Gelegenheit beim Schopf zu packen. Marios Lebenspunkte sind dank Abnötigen und kleineren Fliegerangriffen schon im einstelligen Bereich angekommen, und so schieße ich mit einer Kasteiung seine Frostbrand-Seltsamkeit ab, um abermals Abnötigen zu können und danach Mario durch einen ungeblockten Angriff mit seinem eigenen Feuerkeiler aus dem Spiel zu werfen. Hätte ich lieber mal die Verwirrung in den Rängen zerstört. Die nutzt Sven nämlich mit einem Viashino-Sandspäher auf trickreiche Weise zu seinem Vorteil, was insofern witzig ist, weil ich mich in den letzten Wochen bei der Überarbeitung meines Decks "Pandemie" viel mit dieser Kreatur und seinen größeren Brüdern beschäftigt habe. Die Verwendung hier ist freilich eine gänzlich andere und führt dazu, dass ich nach und nach alle meine Kreaturen verliere und demzufolge auch keine mehr ausspielen mag.

Das Finale könnte also recht schlicht ausfallen, tatsächlich ist es aber eher monumental: Sven legt ein Ei des Beschwörers, als ich kurz vor dem Exitus doch noch ein paar Kreaturen in Stellung gebracht habe in der Hoffnung, wenigstens einen oder zwei Blocker übrig zu behalten. Das Ei bekomme also ich im Tausch gegen eine von meinen Kreaturen, und dann kann Sven es In Stückchen zerschmettern. Der Schaden raubt mir bereits meine letzten Lebenspunkte, aber um zu zeigen, wie tot ich bin, schlüpft ein Gleichmacher aus dem Ei, der mir meine Bibliothek rauben würde, wenn, ja wenn ich nicht bereits verloren hätte. Verdienter Sieg für Sven mit einem schön ausgeklügelten Deck.

Kleiner Tisch, zweites Spiel: "Uhrzeiger-Magic" (3 Spieler)

Im zweiten Spiel bringt Mario einen Waldhüter und rückt mir dann mit einem Hexenjägerwolf auf die Pelle. Sven hat einen Wald mit mehreren Mana-Auren belegt, um früh an Baru, die Faust Krosas zu kommen, die er dann auch noch mit den Wurmwindungen versieht und Mario für satte 11 Trampelschaden angreift. Der nimmt den Schaden hin, kann in seinem Zug dann aber Die innere Bestie im dicken Baru wecken, bald einen weiteren Hexenjägerwolf dazu holen und weiter auf mich eindreschen. Ich habe bloß einen Utopia-Baum und bunte Länder und muss einstecken. Bei Sven erscheint dann ein Pelakka-Wurm, der durch das Hervortreten der Mächtigen verstärkt wird, im Angriff dann aber von Marios Schlüpfrigem Butz geblockt wird, der dank Urheulen urplötzlich +8/+8 bekommt.

Nun nähern wir uns dem Punkt, wo mein Deck "Tintonauten" in Fahrt kommt. Der Tintenspur-Nephilim, die zentrale Figur des Decks, ist auf dem Feld, mithilfe von Sprüchen wie Eis und Betäubung sorge ich für den Kartennachschub, und das Schnipsen hilft, das Feld der Gegner übersichtlich zu halten, während mir genügend Mana bleibt, um alle meine Kreaturen wieder auszuspielen. Allerdings bleiben Marios fluchsichere Kreaturen außen vor, was doppelt schlecht ist: Ich bekomme sie nicht weg, und die Nebeneffekte wie das Kartenziehen oder Länderenttappen werden für sie auch nicht kopiert. Dafür habe ich das Nivmaguselementar bereits im Spiel, als Mario versucht, mit der Inneren Bestie meinen Tintenspur-Nephilim und alle anderen Kreaturen zu entsorgen. Das kann die Kopien des Spontanzaubers fressen, da ich auch in dem Fall deren Beherrscher bin, und dabei tüchtig wachsen. Außerdem habe ich die Ranken des Riesenholzes in petto, um Tinti vor der Zerstörung zu bewahren.

Mario verlegt seine Angriffe nun auf Sven. Eine sehenswerte Aktion ist ein zweites Urheulen auf einen Hexenjägerwolf für ordentlich Kampfschaden und anschließend ein Folgenreicher Fall mit dieser Kreatur als Opfer für viele Karten und Lebenspunkte. Immerhin kann Sven sich dann mit einem frischen Baru und einem Argothischen Wurm absichern. Doch meine Maschinerie ist nun kaum noch aufzuhalten. Mit dem Unterschlupf gebe ich meinen Kreaturen Schutz vor Grün und greife Mario für tödlichen Schaden an. Sven holt sich einen Verschlingenden Brammenwurm und einen Dorrschuppenwurm dazu, doch hier sorgt das Schnipsen mithilfe der Tintenspur-Kopien für freie Bahn. Das Nivmaguselementar ist mittlerweile so groß, dass sein Schaden genügt, und so kann ich dieses Spiel für mich entscheiden.

Kleiner Tisch, drittes Spiel: "Uhrzeiger-Magic" (3 Spieler)

Für das dritte Spiel greife ich zu meinem Deck "Grenzwertige Besessenheit", spiele einen Apostel der Tücke und einen Paladin des Westens aus und freue mich, dass beide Gegner auch weiß spielen. Allerdings setzt mir Sven erst einmal mit einem Stechschreiter zu, und bei Marios Reiner Spiegelung sind allenfalls die kurzlebigen Spielsteine weiß, nicht aber das Orakel aus Seetor und der Meister des Äthers, der mir den Paladin auf die Hand zurück schickt. Mit dem Wolkenjagdturmfalken zerstöre ich die Spiegelungs-Verzauberung, auch weil sie mir nicht geheuer ist, dann kommt ein Besessener Nomade, für den ich aber den Grenzwert noch nicht erreicht habe. Um das zu ändern, mache ich Gebrauch vom Dunklen Knall, dann kommt Acht-Schwänze-und-ein-halber dazu, der aber von Mario mit einem Vergessenheitsring belegt wird, ohne dass ich das Mana hätte, um ihn zu schützen.

So wie Mario mit seinem Flackernden Portal in der Lage ist, die Kommt-ins-Spiel-Fähigkeiten seiner Kreaturen neu auszulösen, kann Sven das mit seinem Versteckplünderer auch, das macht sich zum Beispiel gut beim Auge der Pilger. Mario bringt hingegen einen Unhold-Jäger ins Spiel, der dort auch bleiben soll, um meinen Besessenen Nomaden zu verbannen. Bevor das passiert, mache ich Svens Versteckplünderer mit einem Schneehauch weiß, sorge nebenher dafür, dass der Grenzwert erreicht ist, und zerstöre die Kreatur mit dem Nomaden. Mario kommt nun mit einem Grübelschlängler, der am Ende des Zuges für einen kurzen Moment im Schrank des Beschwörers verschwindet, bis ich mit dem Engel der Verzweiflung das Artefakt zerstöre. Dass mir dann Marios Galeerenqualle den Engel auf die Hand schickt, hat allerdings nichts damit zu tun, dass er es gern hat, wenn ich ihm etwas zerstöre. Vielmehr macht er so den Weg frei für einen finalen Angriff, und ich bin draußen.

Die Endphase zu zweit ist schnell erzählt, hier sorgt Lavinia aus dem Zehnten mit Inhaftieren dafür, dass Sven sich nicht so wehren kann, wie er gerne wollte, und so ist auch er bald bezwungen. Sieg für Mario.

Großer Tisch, zweites Spiel: "2 gegen 2"

Am großen Tisch geht es derweil weiter mit einer Revanche für das erste Spiel, diesmal mit der Teamblock-Option. Gert hat sein berühmt-berüchtigtes Skelette-Deck am Start, Teamkollegin Sabine baut auf Ninjas. Ihre Pläne werden allerdings durchkreuzt, weil ihre kleinen blauen Flieger, die die Vorhut für die Ninjutsu-Action bilden sollen, von Axels Scharfkiemen-Jäger abgeschossen werden. Sein Partner Stefan spielt ein mono-rotes Deck, das am Ende mit einer Scoriakatze aufwarten kann, die vom Schmelzstein-Aufseher profitiert. Und so geht auch dieses Spiel an Axel und Stefan.

Großer Tisch, drittes Spiel: "2 gegen 2"

Nun werden die Teams neu zusammen gestellt, Sabine und Stefan treten an gegen Axel und Gert. Sabine spielt ein rot-grünes Deck mit Kreaturen wie der Moderbestie, Stefan hat sich den Grixis-Farben verschrieben und hantiert mit einer Todesstoß-Nadel herum. Mit seinem grün-weißen Deck produziert Gert fleißig Spielsteine und sichert sie mit Emmara Tandris ab. Axel schickt Goblins ins Rennen und schießt mit Kumano, Yamabushi-Meister den Weg für sie frei. Axel und Gert haben dabei die Nase vorn und können das Spiel für sich entscheiden.

Großer Tisch, viertes Spiel: "2 gegen 2"

Auch hier folgt die Revanche bei gleicher Mannschaftsaufteilung. Stefan greift nun zu einem rot-grünen Ramp-Deck mit Titanen, Teamkollegin Sabine widmet sich mit ihrem ebenfalls rot-grünen Deck den Werwölfen. Auf den Front-Strategen können sich die Soldaten aus Axels weiß-blauem Deck verlassen, und Gert versucht sich an Kreaturen mit der Aufsteigen-Fähigkeit. Doch leider kann das Spiel nicht zu Ende gespielt werden: Sabine muss sich ausklinken, weil sie sich auf einmal nicht so wohl fühlt, und so muss das Spiel vorzeitig abgebrochen werden.

Achtes Spiel: "Verräter" (5 Spieler)

Auch Axel verlässt uns, und so kommen wir zu fünft an einem Tisch zusammen und entscheiden uns für "Verräter". Das Los macht Gert zum Fürsten, er darf fleißig Karten ziehen, findet aber nicht so recht ins Spiel und wirkt sogar einen Geistesverbrauch auf meinen Elfenpionier, nur um die Karte nicht abwerfen zu müssen. Der hatte ihn zuvor schon angegriffen, und der nächste Elfenpionier tut es ihm gleich, unterstützt von einem Wolkenwald-Hornfyn, der dank der Feuer von Yavimaya Eile hat. Auch Mario macht aus seiner fürstenfeindlichen Haltung keinen Hehl, er schickt seinen Dämmerungshirsch in den Angriff auf Gert und legt dann einen Satyr-Pfadfinder nach. Bei Stefan zeigt sich ein Baumhirten-Vorbote, der ein Murmelndes Gehölz nach oben holt, und nachdem sich das ein weiteres Mal wiederholt hat, kommt die Ohranviper, um ebenfalls auf Fürst Gert loszustürzen. Der hat dann genug von den vielen Angriffen und fegt mit einem Blutigen Tauschhandel erst einmal den Tisch leer – bloß die Ohranviper von Stefan überlebt.

Das ansonsten leere Feld betritt mein Bergsturz-Elementar, welches nur in der Multiplayer-Variante "Blast-O-Matic" enthalten ist, Mario folgt den Instinkten des Spurensuchers und Gert wertet seine Manabasis mit den Kabbalisten-Schatzkammern auf. Als Stefan einen Ursprünglichen Befehl erteilen will, gibt sich der Verräter zu erkennen – es ist erwartungsgemäß Sven, der nicht einmal wissen will, für welche Modi Stefan sich entscheiden wollte. Außerdem bekommt Gert 10 frische Lebenspunkte, und ich muss mich von den Feuern von Yavimaya verabschieden. Dafür erwirke ich einen Hüllenbruch für Gerts Vedalken-Planetarium. Marios Flusskelpie und einige weitere Kreaturen sorgen mittlerweile für etwas Leben auf dem Feld, da räumt Gert abermals mit einem Blutigen Tauschhandel ab, wobei der Flusskelpie lediglich geschwächt in die Extrarunde geht.

Diesmal geht der Wiederaufbau allerdings schneller vonstatten, zum einen mit einer Spinnenvermehrung bei Mario, die vier Spinnen-Spielsteine hervorbringt, zum anderen mit einer Anrufung der Engel durch Sven, die nicht weniger als drei Engel ins Rennen schickt, die im nächsten Zug meine Lebenspunkte um 12 Zähler nach unten bringen. Das wäre eine Runde später mein sicherer Tod, doch Fürst Gert hat ganz offensichtlich einen großen Respekt vor Stefans Teneb der Schnitter, dass er seinem Verräter in die Parade fährt und lieber mit einem Verstümmeln abermals den Tisch von allen Kreaturen befreit. Die genaue Zählung ergibt zwölf Kreaturen, die dran glauben mussten, das ist insofern wichtig, als dieser Umstand dafür sorgt, dass Gert nun dreizehn Karten aus Stefans Bibliothek sucht und dem Bitteren Gottesurteil überlässt. Letztlich ist das aber ohne Bedeutung, denn im nächsten Zug hat Gert dann sein Blutaussaugen parat, und mit Unterstützung von den Kabbalisten-Schatzkammern und Urborg, Grab von Yawgmoth kommt er auf 25 Lebenspunkte, die er jeweils von Mario, Stefan und mir absaugt. Das überlebt keiner der Bauern, somit geht das Spiel an Fürst Gert und Verräter Sven.

Neuntes Spiel: "Verräter" (5 Spieler)

Wir bleiben bei "Verräter" und Gert stöhnt, als er wieder die Fürstenrolle zugelost bekommt. Er versucht, auf Nummer sicher zu gehen und greift zu einem zu Recht berüchtigten Stamm: den Remasuris. Los geht's mit zwei Jagd-Remasuris, dann folgt ein Gemmenhautremasuri, der für die Manabeschleunigung sorgt, um die fürstlichen Extrakarten auch ausspielen zu können. Mario sammelt eine Militante Dryade und die Trutzburg-Elite um sich und startet einen Feldzug gegen den Fürsten. Sven widmet sich mit dem Utopia-Mykon der Sporenproduktion und schickt einen Thallid in den Angriff gegen Stefan. Der kommt eine ganze Weile nicht über drei Länder hinaus und ist somit ein leichtes Opfer. Mir geht es auch nicht viel besser, denn mein Phyrexianisches Totem möchte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht aktivieren.

Als Mario mit einem Herzenflicker aufwartet, outet sich Sven, der wie im Spiel zuvor der Verräter ist, um diesen Kreaturenzauber zu neutralisieren, die zuvor ausgespielten Küchenhutzel aus dem Spiel zu werfen und Gerts Lebenspunktekonto um acht Zähler nach oben zu korrigieren. Stefans erster Eingriff ins Spiel ist ein Zergliedern auf Svens Thelon von Havenwood, ich suche mir mithilfe der Wache des Hauses Dimir eine Sphäre der Gnade. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass mein Deck "Wer zuletzt lacht..." weit davon entfernt ist, gescheit zu laufen, und so geht es völlig in Ordnung, dass Gert kurzen Prozess mit mir macht. Seine Armee konnte er in der Zwischenzeit um einen Aussaugenden Remasuri, einen Winterschlaf- und einen Knochensensenremasuri vergrößern, verliert nach meinem Ausscheiden lediglich den Letztgenannten an Stefans Tragischen Ausrutscher.

Derweil gelingt es Mario, einen neuen Herzenflicker in Stellung zu bringen und diesen mit dem Schild der Überseele auszustatten, und Stefan holt sich einen Mentor der Sanften und einen Reinstahl-Paladin zu Hilfe. Auf ihn konzentrieren sich allerdings auch die Angriffe von Verräter und Fürst, und so ist auch er bald bezwungen. Bei Gert sind mittlerweile ein Blutsauger-Remasuri und ein Wächterremasuri mit von der Partie, Sven verfügt über einen Sporensäenden Thallid und hüllt sich zudem in einen Paradoxen Dunst, und das sind alles Argumente für den letzten Bauern Mario, sich an dieser Stelle geschlagen zu geben. Seine Aufgabe beendet das Spiel abermals zugunsten von Fürst Gert und Verräter Sven.

Zehntes Spiel: "Zweiköpfiger Riese"

Stefan klinkt sich an dieser Stelle aus, und wir spielen eine letzte Runde zu viert, im Teamspiel "Zweiköpfiger Riese", Sven und Gert gegen Mario und mich. Ich habe zu meinem neuen Deck "Die Schmerzen der Aufklärung" gegriffen, muss aber einsehen, dass ich Svens Graphitmyr nie zum Angreifen oder Blocken zwingen können werde, und dass Gerts Deckstrategie wohl auch in eine wenig kompatible Richtung weist, wie sein Schimmer des Undenkbaren auf Mario erahnen lässt. Immerhin kann ich den Armbrustträger mit einem Tausendjährigen Elixier absichern und ein paarmal angreifen, dann kommt eine Schwere Ballista dazu. Mario baut mit Zehnttrinkerin und dem Syndicus der Zehntabgaben auf Abnötigen und hat dann für Svens Sphinx vom Magosi ein Beseitigen parat, doch Gert kann den Spruch auf meine Ballista Umlenken und so die Sphinx retten.

Mein Deck entwickelt sich mittelprächtig, immerhin kommt mit der Aufklärung die Schlüsselkarte, dazu Brigid, Heldin von Kinsbaile, nur die Todesberührung wird weiter vermisst. Dafür kann Mario seiner Habgier freien Lauf lassen, denn die Lebenspunkte kommen mithilfe von mittlerweile drei Zehnttrinkerinnen und fleißigem Abnötigen locker wieder rein. Sven kann immerhin Isperia, Oberste Richterin verpflichten, es sich aber nicht erlauben, mit ihr anzugreifen. Am Ende kann er auch noch die Sphinx des Stahlwinds zu sich rufen, doch auch das nützt ihm nichts mehr. Mario lässt eine seiner Kreaturen Ungeschoren davonkommen für einen ungehinderten Angriff und weiteres Abnötigen, und damit sind Sven und Gert bezwungen. Das letzte Spiel des Abends geht an Mario und mich.

Danke an Stefan für die Informationen zu den Spielen am großen Tisch, die ich in diesen Spielbericht einfließen lassen konnte!

Dran denken: Beim nächsten Mal wollen wir Weltenjagd (Planechase) in einer neuen Variante ausprobieren – The Eternities Map!



2 Kommentare

#1Jashin   ICQ kommentiert:  28.09.2014 - 23:41 Uhr

Tolle geschriebenes Intro, toller Bericht - wie immer vielen Dank, Mario.

Noch ein Tipp zur Map of Eternities: Besorgt euch einen GROßEN Tisch!!!
Anonsten viel Spass damit...^^

#2trischai   kommentiert:  30.09.2014 - 12:30 Uhr

Wenn wir Planechase spielen dann nur noch in der Map of Eternities Variante. Das Spielgefühl ist einfach super. Allerdings sollten sich alle Mitspieler die Planes vorher durchgelesen haben, damit während des Spielens nicht jeder ewig die Karten lesen muss. Und ein paar Planes sind nicht wirklich Spielspaß fördernd, da sollte man in der Gruppe bestimmen ob man sie im Deck lässt.


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